Mittwoch, 5. Mai 2010

Dies und Das und der Löwenzahn

Als ich heute durch den verregneten Garten ging, alle Blumen ob der Kälte die Köpfe hängen liessen, fiel mir das Gedicht vom Löwenzahn ein.

Keine Vase will dich. Keine
Liebe wird durch dich erhellt.
Aber deines Samens reine
weiße Kugel träumt wie eine
Wolke, wie der Keim der Welt.

Lächle! Fühl dich gut gedeutet!
Blüh! So wird aus Schweigen Huld.
Bittre Milch und Flaum, der gleitet:
O, nicht Hass --- den Himmel weitet
Weisheit, Stillesein, Geduld.

Wärst du auf der Höh geboren,
ferne, selten, früh empor:
teilnahmslosen Gang der Horen
blühtest ruhmvoll, unverloren,
groß, dein Wunder vor.
Josef Weinheber

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