Dienstag, 22. Juni 2010

Dies und Das und Mascha Kaleko

Mascha Kaleko wurde am 7. Juni 1907 als Tochter jüdischer Eltern geboren. Sie war äußerst begabt und wurde immer wieder mit Kästner, Tucholsky und Ringelnatz verglichen. Sie geriet in Vergessenheit. Anlässlich ihres 100. Geburtstages wurden verschiedene Lesungen veranstaltet und Werke aus ihrem Nachass veröffentlicht.
Mich begleitet ein kleiner Gedichtband seit 1954. Er fällt bald auseinander, die Seiten sind vergilbt und brüchig. Aber ich lese immer wieder in ihm. Ganz besonders gefällt mir das nachstehende Gedicht:

Weil Deine Augen so voll Trauer sind,
und Deine Stirn so schwer ist von Gedanken,
lass mich Dich trösten, so wie man ein Kind
in Schlaf einsingt, wenn letzte Sterne sanken.

Die Sonne ruf ich an, das Meer, den Wind,
Dir ihren hellsten Sonnentag zu schenken,
den schönsten Traum auf Dich herabzusenken,
weil Deine Nächte so voll Wolken sind.

Und wenn Dein Mund ein neues Lied beginnt,
dann will ich Meer und Wind und Sonne danken,
weil Deine Augen so voll Trauer sind,
und Deine Stirn so schwer ist von Gedanken.

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