Donnerstag, 21. Oktober 2010

Dies und Das über Redewendungen

Zunächst möchte ich Alex begrüßen, die als ständige Leserin zum Neckarstrand gefunden hat.
Hab viel Freude beim Lesen.


Warum schickt man Ungeliebtes "zum Kuckuck"?


Der Kuckuck (lat.Cuculus canorus) ist nicht nur durch seinen Ruf bekannt, auch sein Brutparasitismus hat ihm einen zweifelhaften Ruhm eingebracht.
Doch so nervtötend sein Ruf auch sein mag, jemanden deswegen zum Kuckuck zu schicken, klingt nicht gerade nach einer schlimmen Bestrafung.
Die Furcht vor dem Rufer ist tief im Volksglauben verankert. und spätestens seit dem 16. Jahrhundert gilt der Kuckuck als unheimliches Wesen, das die Tage mit seinem schaurigen Ruf durchschallt und dabei stets im Verborgenen bleibt. Darum interpretierte die abergläubische Landbevölkerung bald mehr in den komischen Kauz hinein ein "Küster des Teufels" oder sogar der Leibhaftige selbst sollte er sein.
Wie beim Geier galt auch bald sein Name als Hüllwort, wenn man in Flüchen und Verwünschungen den Teufel nicht beim Namen nennen wollte. Wie viele Vögel aufgrund dieser abergläubischen Einstellung ihr Leben lassen mussten, weiß allerdings allein der Kuckuck.
Doch auch schon viel früher wurden dem Kuckuck übernatürliche Kräfte zugesprochen. Dies wird an den Rezepten des Plinius aus dem ersten Jahrhundert deutlich, der in Wein gelösten Kuckuckskot als Heilmittel gegen Tollwut empfahl. Ein Kuckuckskadaver eingenäht in einen Hasenbalg sollte gegen Schlaflosigkeit helfen.
Die medizinische Wirksamkeit dieser frühzeitlichen Behandlungsmethoden gilt heutzutage allerdings als widerlegt. Einziger Vorteil: Ein toter Ruhestörer um den Hals nervt weniger als ein lebendiger vor dem Fenster.
(Dies habe ich gelesen in: "Wo liegt der Hund begraben?" Pons-Verlag)

12 Kommentare :

  1. Liebes Irmili ....dieses Lied fiel mir spontan dazu ein ...es war das erste grausame an das ich mich erinnern kann ....maaan, wie dolle tat mir der arme Kuckuck leid!

    1.
    Auf einem Baum ein Kuckuck
    simsaladimbam basaladusaladim,
    auf einem Baum ein Kuckuck saß.

    2.
    Da kam ein junger Jägers-,
    simsaladimbam basaladusaladim,
    da kam ein junger Jägersmann.

    3.
    Der schoss den armen Kuckuck,
    simsaladimbam basaladusaladim,
    der schoss den armen Kuckuck tot.

    4.
    Und als ein Jahr vergangen,
    simsaladimbam basaladusaladim,
    und als ein Jahr vergangen war.

    5.
    Da war der Kuckuck wieder,
    simsaladimbam basaladusaladim,
    da war der Kuckuck wieder da.

    aber das der dann wieder da war konnte ich damals überhaupt nicht begreifen ...oki ..da war ich glaub vier oder so;-)

    Lieben Gute-Nacht-Gruss
    dein
    Kroeti

    AntwortenLöschen
  2. Es ist doch besser Du wirst zum Kuckuck geschickt als zum Teufel.

    Meine Durchschlafstörungen machen mir zu schaffen. Ich müßte jeden Tag intensiv Yoga trainieren um das auf natürliche Art und Weise zu beheben.

    AntwortenLöschen
  3. Hallo Irmi,
    Zum Kuckuck, mit dem Kuckuck oder mich stört er nicht. Im Gegensatz zu Elstern, die kann ich nun überhaupt nicht ab. Da ich nicht abergläubisch im negativen Sinne bin, treiben mich solch alte Geschichten nicht so um.
    VG
    Oskar

    AntwortenLöschen
  4. Liebe Irmi,

    es geht rund um die Uhr hier bei dir.
    Jeden Tag nehme ich mir von dir
    ein Stichwort mit und denke
    darüber nach.

    Wir wünschen dir einen guten Tag.
    Liebe Grüße
    Angela und Elisabeth

    AntwortenLöschen
  5. Ich glaube bald, bei uns ist dieser Vogel längst ausgestorben...

    Servus und so long
    Kvelli

    AntwortenLöschen
  6. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

    AntwortenLöschen
  7. Vielen Dank für die nette Begrüßung, liebe Irmi. Und ja, ich habe sehr viel Freude am Neckarstrand. Ich lache, lerne und staune....(und ich bin -das gebe ich zu- ein bisschen neidisch auf die Gesamtzahl Ihrer Seitenaufrufe....unglaublich! Aber nachvollziehbar :o))Viele liebe Grüße.

    AntwortenLöschen
  8. Das alles wusste ich gar nicht (schon wieder mal). Ich kannte nur das Kuckucksei.
    Liebe Grüße

    AntwortenLöschen
  9. Liebe Irmi,

    bei uns hört man im Frühjahr den Kuckuck sehr oft und lange. Ich hatte gar nicht gewußt, daß er so umfassend negativ belegt ist.

    Dagegen kenne ich es, dass man zählen soll, wie lange der Kuckuck hintereinander ruft, und so viele Jahre Glück in der Liebe soll das dann bringen *gg*

    aber wieder sehr interessant :)

    Wenn es man ein Heilmittel gegen die Tollwut gäbe .. soweit ich weiß, hat man das noch nicht hinbekommen.


    Liebe Grüsse an dich,
    Ocean

    AntwortenLöschen
  10. Interessant, spannend, informativ und witzig!!
    Liebe Irmi ich wünsche dir einen entspannten Nachmittag!
    Herzlich und bbbb

    AntwortenLöschen
  11. Wieder mal sehr lehrreich und interessant.
    Hier bei uns höre ich den Kuckuck oft aus dem nahen Wald rufen und ich liebe diese Rufe.

    Herzliche Grüße von 2 B's

    AntwortenLöschen
  12. Sehr informativ, Dein Beitrag. Ich kannte diese Redewendung nicht. Den Kuckuck bringe ich nur mit dem Gerichtsvollzieher in Verbindung. Danke, dass Du mich mal wieder um eine Information reicher gemacht hast. ;-) Bloggen bildet eben. Liebe Grüsse und hab einen schönen Abend.
    Simone

    AntwortenLöschen

Ich freue mich über jeden Kommentar und möchte mich auf diesem Weg recht herzlich dafür bedanken. Kommentare sind wie das Salz in der Suppe. Ohne fehlt sehr viel.