Samstag, 20. November 2010

Dies und Das und der Totensonntag


Morgen ist Toten- oder Ewigkeitsonntag . Der letzte Sonntag im Kirchenjahr. Die Protestanten besuchen die Gräber ihrer Lieben. Richten zu diesem Tag die Gräber. Der früher übliche Kranz weicht mehr und mehr den Gestecken und Schalen.

Geschichte des Totensonntags
König Friedrich Wilhelm der Dritte von Preußen ordnete im Jahr 1816 an, dass am letzten Sonntag des Kirchenjahres den Verstorbenen gedacht werden sollte. Als Gründe dafür werden angenommen, dass damit den Gefallenen der Befreiungskriege gedacht werden sollte oder auch die Trauer des Königs um die 1810 verstorbene Königin Luise.
Die Bestimmung des Königs erfolgte in einer Kabinettsorder vom 17.November für die evangelische Kirche in den preußischen Gebieten, wonach der Sonntag vor dem 1.Advent zum "allgemeinen Kirchenfest zur Erinnerung an die Verstorbenen erklärt wurde."
Diese Festlegung wurde auch später von den anderen evangelischen Landeskirchen übernommen.
Der Totensonntag ist damit das Gegenstück zu dem in der katholischen Kirche existierenden Feiertag Allerseelen. 

Und hier ein Gedicht von Mascha Kaleko, die ich sehr mag:
"Die Zeit steht still. Wir sind es, die vergehen.
Und doch, wenn wir im Zug vorüberwehen,
Scheint Haus und Feld und Herden, die da grasen,
Wie ein Phantom an uns vorbeizurasen.
Da winkt uns wer und schwindet wie im Traum,
Mit Haus und Feld, Laternenpfahl und Baum.

So weht wohl auch die Landschaft unsres Lebens
An uns vorbei zu einem andern Stern
Und ist im Nahekommen uns schon fern.
Sie anzuhalten suchen wir vergebens
Und wissen wohl, dies alles ist nur Trug.

Die Landschaft bleibt, indessen unser Zug
Zurücklegt die ihm zugemessnen Meilen.

Die Zeit steht still. Wir sind es, die enteilen."

25 Kommentare :

  1. So ist in jedem Anbeginn
    das Ende nicht mehr weit.
    Wir kommen her und gehen hin,
    und mit uns geht die Zeit.

    (Liedzeile aus "Auld Lang Syne")

    einen lieben
    Guten-Morgen-Gruss
    Dein
    Kroeti

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  2. Liebe Irmi,

    da bin ich zeitlich ganz dicht bei
    Martina.

    Es ist immer eine interessante
    Sache, wenn ich bei dir die
    Bedeutungen von Dingen lese.
    Und die Gesichte gefallen mir
    auch sehr gut.

    Einen guten Samstag und liebe Grüße
    Angela und Elisabeth

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  3. Schön und sehr weise wie Mascha Kaleko das Leben beschreibt, es macht mich nachdenklich.
    Liebe Grüße

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  4. Wenn man bedenkt, dass die Gegenwart höchstens den Bruchteil einer Sekunde dauert und im Grunde genommen fast nicht existent ist :)

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  5. ähm Uschi? wie kommste denn auf sowas? klingt aber interssant!

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  6. dieser Tag passt genau zur Novemberstimmung...
    LG zum Wochenende vom katerchen

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  7. Viele glauben ja, es ist das Gegenstück zu Allerheiligen, weil in den evangelischen Gemeinden, die Menschen am Totensonntag die Gräber besuchen, so wie die Katholiken eben an Allerheiligen. Aber Du hast schon Recht, es das Gegenstück zu Allerseelen. Ich weiss es aber auch nur, weil bei uns die Familie religionsmäßig gemischt ist. Da beschäftigt man sich eben auch mal mit den "anderen" ;-)
    LIebe Irmi, hab ein schönes Wochenende. Gruss, Simone

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  8. Mascha Kaleko ist großartig... und das war ein sehr interessanter Beitrag.

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  9. Wieder ein sehr schönes Gedicht. Danke!

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  10. Liebe Irmi,
    wunderschön und ein Anstoß um über unser Dasein nachzudenken.
    Danke meine Liebe.
    Ein schönes Wochenende wünsch ich Dir.
    Liebste Grüße,
    Moni

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  11. Ich kannte diese geschicht nun zrar nicht, aber dass man an diesem tag derToten gedenkt, das handhabne wir schon, sweit ich zurück denken kann.

    Ein schönes Wochenende noch Shoushou

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  12. Der Totensonntag... hat mir heute auch Anlass zu einem Post in meinem Blog gegeben, liebe Irmi.

    Ein nachdenklich stimmendes Gedicht von Mascha Kaleko. ;-)

    Liebe Grüße. Bina

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  13. Ich wollt eigentlich auch ans Grab meines Vaters, aber die Erkältung lässt das einfach nicht zu. Sind ja doch einfach 50km, die möcht ich in dem Zustand nicht unbedingt fahren.
    Wenigstens wirds was besser, aber man hängt einfach noch rum. Schon der Weg zum Briefkasten hat mich heut außer Puste gebracht... hilfe ^^
    Ich hoffe, du bist fit und dir gehts gut (=

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  14. Ein tolles Gedicht und tolle Gedanken dazu. Ich bin nu auch ganz nachdenklich, hmm...
    Schönen Samstagabend wünsch ich!

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  15. Ich denke einfach, nicht die Konfession ist entscheidend im Umgang mit den Verstorbenen, vielmehr ist es für mich die ewige Erinnerung die bleibt. Und dazu brauche ich keinen festgelegten Tag, an dem bei vielen nur Weg zum Friedhof führt, um das Gewissen zu beruhigen, seine Schuldigkeit damit getan zu haben. Persönlich meide ich den Friedhof an diesen Tagen.

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  16. ...das Gedicht gefällt mir gut, liebe Irmi.
    Mit solchen verordneten Totengedenktagen kann ich wenig anfangen.
    Für mich sind die Vorausgegangenen in bestimmten Lebenssituationen einfach da. Zum Beispiel immer wenn ich ein Riesenrad sehe, denke ich an meinen Lieblingsopa, der mit mir ein solches gefahren ist, obwohl er schon alt und gebrechlich war, aber ich wollte unbedingt und kein anderer aus der Familie wollte mit mir fahren. Dann hat mein Opa mich an die Hand genommen und ist mit mir zum Riesenrad gegangen und gefahren. Und die anderen haben es erst bemerkt, als wir schon drin saßen. Dieses schöne Gefühl sitzt in meinem Herzen und kommt von dort ab und an zur Erinnerung -natürlich auch noch andere Situationen- ich brauch dafür nicht mal ein Grab, inzwischen gibt es seins schon gar nicht mehr.
    ...jetzt steigere ich mich richtig ins Thema rein, das wollte ich gar nicht - so ein langer Kommentar...jetzt hör ich auf, bevor es ein Aufsatz wird.
    Ich wünsche dir einen schönen Samstagabend,
    ganz liebe Grüße von Birgitt

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  17. Liebe Irmi,
    das ist ein sehr schönes Gedicht, und es passt genau in die Novemberstimmung. Komischereise sterben im November immer verhältnismäßig viele Menschen im Gegensatz zu den anderen Monaten.
    LG Sabine

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  18. Huhu Irmi :-)
    Vielen Dank für deine Hintergrundinformationen. :-)

    Wo fliegt die Zeit nur hin ?
    Das Jahr ist schon bald wieder vorbei und das Ganze geht von vorne los......
    (Natürlich mit guten VORsätzen..) :-)

    Das Grab meines Vaters und das meiner Schwester sind seit Mittwoch abgedeckt, und mit Gesteck und Schale verschönert.

    Schließlich gehen die Geschwister meiner Mutter (morgen)an den Gräbern vorbei, und die sollen doch Nichts zu beanstanden haben. Das ist meiner Mutter sehr wichtig "was" die Leute so reden! Nicht das die Leut noch denken das die Brooke ihren Friedhofspflichten NICHT nach kommt....

    Es liegt an der Generation. Daran tröste ich mich, wenn ich damit konfrontiert werde...

    Ich wünsche dir einen schönen Samstagabend und einen schönen Sonntag dazu.

    LG Brooke

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  19. Liebe Irmi,
    leider hat der morgige Tag auch bei uns eine "Bedeutung" bekommen!
    Aber es ist gut zu wissen, das es
    "Ruhestätten" gibt!
    Ganz lieben Gruß
    Lilo

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  20. Leider konnte ich letzten Sonntag kein Gesteck am Grab meines Vaters ablegen...ich tat es dann bei meiner Oma.
    Das Grab wurde ohne Einverständnis von uns Kindern, von meiner Mutter zum Einebnen beauftragt.... :-(
    Was ist dann Totensonntag für mich, ich denke auch so an meine Lieben und das viel zu oft.

    Sei lieb gegrüßt
    Marianne ♥

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  21. Liebe Irmi. Das Gedicht paßt so schön zu diesem besinnlichen Wochenende. LG Inge

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  22. Und wir haben Christkönigsfest.
    Dieses Fest beendet das katholische Kirchenjahr.

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Ich freue mich über jeden Kommentar und möchte mich auf diesem Weg recht herzlich dafür bedanken. Kommentare sind wie das Salz in der Suppe. Ohne fehlt sehr viel.