Montag, 18. April 2011

Dies und Das über die Karwoche

Mit der Karwoche geht die Passionszeit zu Ende. Die Karwoche beginnt nach dem Palmsonntag, schließt Gründonnerstag und Karfreitag ein, und endet mit dem Karsamstag. Abendmahl, Kreuzestod und Auferstehung Jesu gehören eng  zusammen. Daher feierte man bis zum 4. Jahrhundert  alle drei Ereignisse in der Osternacht, der Nacht zum Ostersonntag an einem einzigen Tag. Heute feiert man drei Tage von Leiden, Tod und Auferstehung des Herrn ab Gründonnerstag. Augustinus sprach im 5. Jahrhundert vom heiligen Triduum des gekreuzigten, begrabenen und auferstandenen Christus. In der evangelischen Kirche werden in der Karwoche traditionell tägliche Andachten  - Passionsandachten -  abgehalten.
Der Gründonnerstag erinnert an das Passahmahl, das Jesus als Abschieds- und Hoffnungsmahl vor seiner Gefangennahme mit seinen Jüngern gefeiert hat. In der katholischen Kirche wird am Ende der Messe am Gründonnerstag der Tabernakel geleert und das Allerheiligste an einen anderen Ort getragen. Auch der Altar wird abgeräumt, der Tabernakel bleibt nun offen und leer, der Altar schmucklos. Orgel, Altarschellen und Kirchenglocken schweigen  bis zum Gloria in der Osternacht. Die Volksüberlieferung sagt, die Glocken würden in dieser Zeit nach Rom fliegen, um geweiht zu werden, und erst am Karsamstag zurückkehren.
Am Gründonnerstag wurde gepflanzt und ausgesät, was grünen sollte. Die an diesem Tag gesäten Kräuter und Pflanzen gelten als widerstandsfähig: die Heilkräuter sollen eine starke Heilkraft haben. Der Gründonnerstag war früher Zahltag für Zinsen und Schulden. Die Gläubiger beglichen ihre Schulden oft mit Hasen und Eiern.

8 Kommentare :

  1. Möchte Dir eine gute Woche wünschen, das Wetter ist herrlich, hoffentlich kannst Du es auch genießen.
    Liebe Grüße, Petra

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  2. Liebe Irmi
    das ist ja wieder spannend!! Eigentlich habe ich rein gar nichts davon gewusst.... vielleicht einen Ahnungsschimmer, aber nicht mehr!!!
    Die Geschichte mit den fliegenden Glocken finde ich toll!! kann mir sowas sehr gut vorstellen... ; )
    Ich wünsche dir eine sonnige Karwoche und grûsse dich ganz herzlich
    bbbbb

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  3. Da wir konfessionslos aufgewachsen sind , war für uns der Gründonnerstag eigentlich immer nur ein Tag, an dem Grünes gegessen werden musste, Spinat oder Salat oder son Zeugs eben, hmmm und Ostern kam eben der Osterhase. Punkt. Ist aber auch schön.

    LG Shoushou

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  4. Alles mal gelernt, einiges noch gewußt und ich denke mal, dass es sehr vielen Menschen so geht.
    Wer weiß eigentlich warum wir Ostern feiern ?
    Soll ich mal eine Umfrage starten ??

    Herzlichst ♥ Marianne

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  5. Liebe Irmi, wer kirchlich ist, kennt die Feiertage und ihren Ursprung. Die Kinder allerdings werden heutzutage sicher denken, das Osterfest ist dazu da, Süßes vom Osterhasen zu bekommen.
    Ich habe bei Dir nachgelesen. 250 ständige Leser? Wie schaffst Du Deine Blogrunden? Du musst doch Tag und Nacht vorm Rechner sitzen.
    Liebe Grüße zum Montag von Kerstin.

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  6. Wieder alles so toll erklärt. Danke dafür. LG Inge

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  7. Wenn am Gründonnerstag in der Liturgie das Gloria gesungen wird, MIT den Glöckchen der Messdiener, mit den großen Glocken im Turm, da schnürt es mir regelmäßig die Kehle ab. Das ist soooo feierlich, mir kommen die Tränen in die Augen. Puuh, das ist ein so intensives Erleben.
    Und dann wird nur noch a capella gesungen, das klappt immer sehr gut. Wir brauchen nur einen Ton und schon legen alle los.
    Wir waren mal am Gründonnerstag in er Nachbargemeinde, da nervte es, dass der Chor meinte, das Volk unten könne nicht von allein singen, sie sagen jeweils eine ganze Strophe vor, boah, das hat genervt!

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  8. Liebe Irmi,

    ich hoffe die katholische Kirche denkt an die Flugsicherheit. So ein paar Glocken sind kein Pappenstiel, wenn ein Flugzeug dagegenbumst *kicher*

    Liebe Grüße und danke für diesen Exkurs ind Kirchengeschichte.

    Rainer

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Ich freue mich über jeden Kommentar und möchte mich auf diesem Weg recht herzlich dafür bedanken. Kommentare sind wie das Salz in der Suppe. Ohne fehlt sehr viel.