Samstag, 30. April 2011

Dies und Das über die Walpurgisnacht / den Maibaum

In der Nacht zum 1.Mai machen sich furchterregende Gestalten auf ihren Besen auf zum Blocksberg. Der Grund ist die Walpurgisnacht. Mit dem Teufel und den Geschöpfen der Nacht feiern die Hexen ihren Hexensabbat.
Der Blocksberg im Harz wird in der Walpurgisnacht zum Treffpunkt für Hexen, Teufel und anderer finsterer Wesen aus ganz Nordeuropa. Mit ihren Tänzen und Ritualen vertreiben sie den Winter. Um Mitternacht ist der ganze Spuk vorbei und die Maienkönigin, die Göttin des Sommers übernimmt das Feld.
Der Name Walpurgisnacht leitet sich von Walburga ab, einer Äbtissin aus England (710-779). Der Gedenktag dieser Heiligen wurde im Mittelalter am 1. Mai gefeiert. Die neun Tag davor wurden als Walpurgistage bezeichnet, das Läuten von Glocken zur Abwehr der angeblichen Hexenumtriebe wird örtlich auch als Walpern beschrieben.
Traditionell gilt die Nacht vom 30, April auf den 1. Mai als die Nacht, in der die Hexen  - insbesondere auf dem Blocksberg ( eigentlich Brocken), aber auch an deren Stätten ein großes Fest abhalten. Diese Vorstellung ist beeinflusst von den Beschreibungen des Hexensabbat in der Literatur des 15. und 16.Jh.
Der Name Walpurgisnacht wurde durch Goethes Faust popularisiert. Frühere Belege stammen aus dem 18. JH.
Viele Walpurgisriten leben in bäuerlichen Maibräuchen fort. Im Volksbrauchtum schützt man seinen Hof durch nächtliches Peitschenknallen, ausgelegte Besen und Maibüsche. Der Maibaum - meist eine Birke -  ist zugleich Fruchtbarkeitssymbol und Darsteller des Weltenbaums. Zu Walpurgis werden traditionell die Maibäume aus dem Wald in den Ort geholt, um sie der Liebsten vor das Haus zu stellen. In der Dorfmitte wird um den Baum getanzt. Der Baum symbolisiert so die Fruchtbarkeit der Natur, die zu den Menschen gebracht wird.
Rituelle Liebesakte auf den Feldern in vorchristlicher Zeit sollten angeblich die menschliche Fruchtbarkeit auf den Ackerboden übertragen. Eine besondere Rolle spielen hierbei die Brautstein genannten Monolithen z.B. im Wendland (Woltersdorf und Trebel), die man als versteinerte Brautpaare ansah.
Viele Bräuche bei Frühlingsfesten ranken sich um junge Paare, die symbolisch für die menschliche Gemeinschaft stehen. Der Gang zwischen zwei Walpurgisfeuern soll reinigen und Seuche fernhalten (Walpurgis gilt als Schutzheilige gegen Pest, Husten und Tollwut). Die auch heute noch in weiten Teilen  Deutschlands gefeierten Hexenfeuer gehen mutmaßlich auf diese Tradition zurück.
Walpurgis oder Beltane-Fest?
Angeblich soll die Walpurgisnacht eine direkte Nachfolgerin des alten keltischen Halbjahres Frühlingsfestes Beltane sein. Beltane war ein Fruchtbarkeitsfest, ein Ritus mit einem nicht zu verkennenden sexuellen Hintergrund. Also nicht unbedingt eines der Dinge, die die alles überlappende katholisch christliche Kirche denn zwingend so übernehmen konnten. Andererseits gelang es bei aller Christianisierung nicht, die tief verwurzelten  "heidnischen"  Feste aus den Köpfen der überwiegend einfachen Landbevölkerung zu verdrängen. Also wurden die heutigen christlichen Feste kurzerhand über die alten gestülpt. Nicht unbedingt
zum gleichen Zeitpunkt. Ostern wurde etwas vorverlegt und deckt sich  - was ja irgendwie auch logisch ist -  mit dem jüdischen Passahfest -.
(Quellen: Heidnische Bräuche - Wikipedia - Sagen und Märchen vom Brocken)

13 Kommentare :

  1. Und?...hast Du schon Hexen fliegen sehen? Bei uns muss immer alles gut verräumt werden. Was wir schon alles gesucht haben nach dieser Nacht! Ja, auch das Gartentor!
    Morgen wird hier der Maibaum aufgestellt!
    Ich wünsch Dir einen schönen Sonntag
    Elisabeth

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  2. Dann bin ich wohl die Göttin des Sommers *g*

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  3. bei uns herrscht auch 1.Mai Stimmung, aber aus einem ganz anderen Grund. Unser Hochzeitstag!

    Da haben wir uns doch einen schönen Tag ausgesucht, nicht wahr, wenns auch Zufall war :-)

    Liebe Maigrüsse
    Alice

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  4. Hallo Irmi
    hier kam keine mit dem Besen vorbei..war wohl etwas kühl..
    Danke für die Aufklärung..viel was ich nicht gewusst habe
    einen schönen Tag und einen wunderbaren Monat Mai wünscht das katerchen

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  5. und der Sage nach wurde König Artus in dieser Nacht gezeugt;-)

    Ich liebe diese heidnischen Feste!

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  6. Also ich bin mir sicher, dass unsere Ismi mit ihrem Besi heut nacht auch da gewesen ist und um den Brocken kreiste... Aber die hat da bestimmt keine Götter verehrt, sondern mit den anderen Hexen fangen gespielt und Leute erschreckt... Hehe.
    Einen schönen Wonnemonat Mai wünsch ich dir!
    LG, dieMia

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  7. Schau den Wolken nach und du wirst sehen,
    alles wird einmal ebenso wie sie vergehen...

    Servus, so long, liebe Grüße
    und ganz viel Sonnenschein
    Kvelli

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  8. Das war wieder sehr aufschlussreich, liebes Irmschen.
    Hörte, die Hexen haben es die Nacht sehr schwer gehabt, soll sehr stürmisch gewesen sein auf zum Blocksberg.
    Hier windet es auch ganz furchtbar.

    Schöne, sonnige und glückliche Maitage wünsche ich dir.
    Herzlichst Bina

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  9. Schade, dass ich nicht fliegen kann.
    Wünsche dir einen schönen 1. Mai.
    LG Sabine

    PS: werde die Holzschalen nicht komplett verunstalten.

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  10. Hallo liebe Irmi :) einen schönen ersten Mai für dich und danke für die nette Begrüßung :)

    Das sind wieder sehr interessante Informationen, die Du hier für uns hast :-)

    Bei uns war es zum ersten Mai recht ruhig - aber in Heilbronn geht es ja wohl ziemlich rund bei den diversen Demos. Dort werden wir heute sicherlich nicht sein.

    Hab noch einen schönen Tag :-)

    liebe Grüsse,
    Ocean

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  11. Schön, wie du uns die Feiertage erklärst.
    Noch einen angenehmen Sonntag!

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  12. Es ist schon ein paar Jahre her doch da tanzte ich tatsächlich mit Hexen ums Feuer und wir sagen Chants - das hatte schon was ;-)
    Doch diesesmal blieb ich brav daheim und einen echten Besen habe ich nicht mehr (nen Gummiswepper & nen Staubsauger, grins) aber hier hängen 3 Hexen an der Zahl, die blieben die Nacht ganz brav, ich habe sie nicht singen o. tanzen hören ;-)

    dir noch einen restlichen schönen 1 Mai wünsche. Der Beginn eines Wonnemonats
    Steffi

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  13. In diesem Jahr waren Ostern und Pessach sogar mal fast zeitgleich.
    Das ist längst nicht immer so, da sie dort einen anderen Kalender haben.

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Ich freue mich über jeden Kommentar und möchte mich auf diesem Weg recht herzlich dafür bedanken. Kommentare sind wie das Salz in der Suppe. Ohne fehlt sehr viel.