Samstag, 14. Mai 2011

Dies und Das über den Ursprung des Spiegels (Teil 2)

Der Ursprung des Spiegels ist vielfältig und interessant. Deshalb möchte ich noch einige Ausführung dazu machen:
In Klöstern waren Spiegel zum Teil verboten, um die Eitelkeit nicht zu fördern. In der chinesischen Tradition sah man den Spiegel als Verbanner des Bösen, denn wenn das Böse in den Spiegel sieht, überkommmt es der Schreck.
In Japan spielte der Spiegel eine herausragende Rolle: Er war eine der kaiserlichen Kostbarkeiten neben dem Thron und dem Schwert. Die shintoistische Tradition assoziiert einen achtkantigen Spiegel mit der Symbolik des Elements Metalls und des kosmischen Epos über die Sonnengöttin Amaterasu. Der Legende nach war es der Spiegel, der sie dazu gebracht hat, aus ihrem Versteck herauszukommen und der Welt das Licht zurückzubringen. Der Spiegel ist ein Mondsymbol, denn er ist wie der Mond eine Reflexion der Erscheinung. Der Spiegel wird mit dem Wasser verglichen und dient dem Wahrsagen und zu magischen Ritualen bei den Völkern von Kongo, Bambara und Asien. In einer Schale mit Wasser oder in einem Spiegel sieht der Wahrsager die Geister. In Altrussland haben junge Frauen magische Rituale mit Spiegeln durchgeführt: An Heiligabend stellte man einen großen Spiegel gegenüber einem kleineren, dazwischen stand eine Kerze. dann bat man den Spiegel, seinen zukünftigen Mann zu zeigen und wenn dieser sichtbar wurde, musste man schnell  "Gott stehe mir bei"  rufen, sonst würde der Doppelgänger des Gezeigten aus dem Spiegel treten und der Frau viel Übel bringen, die ihn gerufen hat.
Auch in der Literatur, der Malerei und in der Musik hat der Spiegel Einzug gehalten.
Hier einige Beispiele:
Das Hexneinmaleins des Spiegels (Erwin Jaeckle)
Der Teufel sitzt im Spiegel (Herta Müller)
Im Holzschnitt von Daniel Hoffers  (1470-1536) erscheinen Tod und Teufel der eitlen Schönen im Spiegel.
Grimms Märchen: Schneewittchen
Ferner bei Rilke, Lenau und v.Droste-Hülshoff im Motiv des Doppelgängers
(Quelle: Enzyklopädie der Symbole)
Damit der Post nicht zu lang wird, gibt es noch einen 3. Teil , der u.a. vom Aberglauben handelt, sehr interessant.

8 Kommentare :

  1. vielen lieben Dank für deinen Kommentar Irmi, hab Dir was drunter zurückgeschrieben. Toll was du immer ausgräbst. Ich lese gern bei Dir! Gute Nacht noch Charlotte

    AntwortenLöschen
  2. Jetzt weiß ich auch, warum ich ungern in den Spiegel schaue...dieses Grauen *lach*
    Endlich geht Blogger wieder.

    Herzlichst ♥ Marianne

    AntwortenLöschen
  3. Schließe mich hier fudelchen an - Spiegel zeigen sowieso nie die Wahrheit sondern nur ein sehr subjektives Bild von einem selbst.
    Einen lieben Wochenendgruß liebe Irmi!

    AntwortenLöschen
  4. Morgens schaut mich da manchmal so eine fremde Frau an. *lach*

    Liebes Irmschen, finde den Post äußerst interessant.

    Sei lieb gegrüßt. Bina

    AntwortenLöschen
  5. Liebe Irmi, sei herzlich gegrüßt.
    Gestern ging nichts bei Dir, darum wünsche ich Dir heute ein super schönes Wochenende.
    Gestern hatte ich Chorauftritt in der Musikschule, öffentliches "Frühlingssingen", zu dem ich auch meine Radlfreundin als Zuhörerin mitnahm. Es hatte ihr sehr gut gefallen.
    Leider mußten wir beim letzten Lied, nach dem 3. Ton, nochmal von vorn beginnen, da der Einsatz nicht gut klappte. Es ist auch ein schwer zu singendes Lied.
    Da es als ein Leistungsnachweis-Singen zum Schuljahresende in der Musikschule gezählt wurde, war das leider ärgerlich, da wir sonst immer sehr gelobt werden.
    Interessante Spiegelgeschichte.
    Du findest immer außergewöhnliche Themen heraus.
    Alles Gute und tschüssi sagt Brigitte

    AntwortenLöschen
  6. Liebes Irmchen,

    es tut mir so leid, dass ich so selten vorbeikomme, wo es doch bei dir immer soooviel Interessantes zu lesen gibt. Aber mir reicht einfach die Zeit nicht mehr, vermutlich erst wieder im Winter.

    Der Spruch von Oskar Stock ist herrlich. Allerdings bin ich nur einer weißen Katze begegnet.

    Ein ganz lieber Gruß zu dir,

    alles Gute,
    Andrea :)

    AntwortenLöschen
  7. Ja, die Kirche hat ja immer irgendwie ein Problem. Aber so war das auch! Wieder einmal sehr interessante Ausführungen, liebe Irmi, man lernt hier immer dazu!

    Lieben Gruss und ein schönes WE, Brigitte

    AntwortenLöschen
  8. jaja, die Spiegel sinbd leider auch nicht mehr das was sie mal waren.....früher sah ich nämlich da drin ganz anders aus....

    Liebe Grüsse und ein schönes Wochenende wünscht dir
    Alice

    AntwortenLöschen

Ich freue mich über jeden Kommentar und möchte mich auf diesem Weg recht herzlich dafür bedanken. Kommentare sind wie das Salz in der Suppe. Ohne fehlt sehr viel.