Mittwoch, 18. Mai 2011

Dies und Das und die Grünen Damen/Herren

Es gibt kaum ein beglückenderes Gefühl,
als zu spüren, dass man für andere
Menschen etwas sein kann.
Dabei kommt es gar nicht auf die Zahl,
sondern auf die Intensität an.
(Dietrich Bonhoeffer)

Grüne Damen oder auch Grüne Herren erkennt man meist an den grünen Kitteln. Sie sind in Krankenhäusern, Pflegeheimen, Altersheimen, Tagesstätten und auch in Hospizen als ehrenamtliche Kräfte tätig. Zur Sterbebegleitung bedarf es einer besonderen Ausbildung, die aber überall angeboten wird. 
In den Krankenhäusern besucht man meist die Patienten aus den eigenen Orten. Nicht überall ist man willkommen. Aber die meisten freuen sich schon. Man nimmt kleinere Besorgungen entgegen, erledigt Telefonanrufe,
läuft ein paar Schritte mit den Patienten oder fährt sie im Rollstuhl draußen  - wenn es erlaubt ist -  spazieren
Spezieller und auch bedrückender ist der Dienst in Pflege- oder Altersheimen. Hier dämmern die Menschen mehr oder weniger vor sich hin. Die Plegekräfte haben kaum Zeit für sie. Ich besuche schon seit längerer Zeit zwei liebe Menschen, die früher in meiner Nachbarschaft gewohnt haben, die ich aber  - weil ich immer berufstätig und dann später mit der Pflege meines Mannes beschäftigt war -  nicht persönlich kannte. Der alten Dame lese ich unsagbar viele Gedichte vor oder wir sagen sie zusammen auf. Das kann sie - das Jetzt und Heute ist ihr fremd.
Mit einem älteren Mann gehe ich - wann immer das Wetter es zulässt, einmal oder auch zweimal in der Woche spazieren. Unser Weg ist immer zum Friedhof. das ist sehr beschwerlich, denn ich muss einen sehr steilen kurzen Berg hinauf. Da aber das Grab meines Mannes in der gleichen Reihe ist wie das seiner Frau, geht das schon ok.
Diese beiden Menschen - die in dem Altenheim leben - bekommen sonst keinen Besuch. Die Kinder leben in Hamburg, Berlin und München. Sie freuen sich, wenn ich komme. Aber ich komme hier nicht als Grüne Dame. Diese freiwilligen Helferinnen und Helfer sind viel zu wenig. 
Und hier die Erklärung bei WikiMedia:
Grüne Damen oder Grüne Herren sind ehrenamtlich Tätige in der stationären Krankenhauspflege. Die Bezeichnung beruht auf den grünen Kitteln, die sie von anderen Mitarbeitern auf Stationen in Altenheimen und Pflegeheimen oder Kliniken unterscheiden. Meist übernehmen sie Vorlese-, Einkaufs- und andere Dienste, wenn Angehörige fehlen.
Die ökumenische Krankenhaus- und Altenheim-Hilfe ist kirchenübergreifend und christlich inspiriert. Brigitte Schröder hatte sie – vom ehrenamtlichen Dienst des Volunteer Service in den USA angeregt – 1969 begründet. Zu Beginn des Jahres 2002 wurden in 428 Krankenhäusern und in 286 Alteneinrichtungen deutschlandweit mindestens 10.031 Grüne Damen und 518 Grüne Herren gezählt. In der Schweiz gibt es mit IDEM eine vergleichbare Bewegung.

13 Kommentare :

  1. Beeindruckend, dass Du sowas machst.

    Leider gehst solche Nächstenliebe im Stress des ALltags unter und die wenigsten nehmen sich die Zeit für solch eine Hilfe (mich eingeschlossen).
    Allerdings muss ich auch sagen, dass ich große Verlustängste habe und den Schmerz und das Leid anderer Menschen schlecht ertrage. Vielleicht sollte ich das mal lernen.

    AntwortenLöschen
  2. Huhu Irmi,
    danke für die Erklärung. Ich finde es wirklich beeindruckend und großartig, dass Du soetwas machst und das es solche Einrichtungen gibt.
    Liebe Grüße
    Heike & Henry

    AntwortenLöschen
  3. Hallo liebe Irmi ,
    vor Dir ziehe ich den Hut !!! Finde es sooooooooo klasse das Du bei den grünen Damen hilfst ... das kann bestimmt nicht jeder !
    Du hast es auch in Deinen Post sooo gut beschrieben was da alles geleistet wird !!!
    Eigentlich müßte diese Arbeit bezahlt werden , denn diese Leute braucht man dringenst !!!
    Herzliche Grüße
    Diana

    AntwortenLöschen
  4. Liebe Irmi,
    ich bin auch sehr beeindruckt. Das ist eine sehr schöne, aber auch verantwortungsvolle Aufgabe, die du da übernimmst. Wirklich Respekt.
    LG Sabine

    AntwortenLöschen
  5. Liebe Irmi,

    das finde ich ganz, ganz toll von dier, dafür einen dicken *umärmler* und hab einen schönen Tag.
    Herzlichst ♥ Marianne

    AntwortenLöschen
  6. Liebe Irmi,

    ein wenig wusste ich auch darüber, eine Freundin von mir hat das gemacht bis sie dann wieder Vollzeit arbeitete und keine Zeit mehr hatte.

    Es ist wirklich eine sehr verantwortungsbewusste Arbeit, die nicht selbstverständlich ist. Ich finde es gut von Dir. Du hast meinen Respekt.

    LG Claudia

    AntwortenLöschen
  7. ich finde es so toll, wenn Menschen für andere Menschen da sind, die Hilfe dringnd nötig haben. Ich verneige mich vor diesen grünen Damen und Herren. Ich frage mich allerdings gerade, warum sie nich tüberall willkommen sind. Das versteh ich jetzt echt nicht.

    Auf jeden Fall bin ich überzeugt, dass solche Hilfe auch wieder auf einen zurück kommt. Ich wünsche es dir und allen andern auch!
    Liebe Grüsse, Alice

    AntwortenLöschen
  8. Liebe Irmi,
    du biebst udn bist ein bewunderwerter Mensch der die Liebe am richtigen Fleck sitzen hat für all die anderen Menschen.
    Eine Frau mit Herz

    Liebe Grüsse und Hochachtung vor dir Elke

    AntwortenLöschen
  9. Es ist ein großes Geschenk, dass es Menschen wie dich gibt, liebes Irmschen! Durch Menschen wie dich, wird die Welt ein bisschen besser.

    Bina :-)

    AntwortenLöschen
  10. So jemanden wie Dich würde ich mir auch in unserem Heim wünschen. Ich arbeite nämlich als Altenpflegerin auf der Demenzstation eines Altenheims. Wir Pfleger hätten oft gerne mehr Zeit für unsere Bewohner und wenn es dann jemanden gäbe, der etwas von seiner Freizeit dafür nutzen würde mit unseren Bewohnern etwas zu machen, wäre das großartig. Wir haben zwar zwei sog. Alltagsbetreuerinnen, aber nur auf 400.- Euro Basis, da bleibt für den einzelnen nicht viel Zeit. Einige von uns geben auch einen Teil ihrer Freizeit, schieben die Leute im Rollstuhl durch die Botanik, gehen mit ihnen einkaufen oder Eis essen. Die Bewohner freuen sich wirklich darüber. Schade, es gibt auch in unsem Örtchen einige gelangweilte Hausfrauen und/oder Rentner, aber zu uns ins Heim traut sich keiner.

    Liebe Grüße,
    Tanja

    AntwortenLöschen
  11. Liebe Irmi,
    daß Du als Grüne Dame aushilfst finde ich super von Dir. Das stelle ich mir teilweise ziemlich schwierig vor und nicht jeder kann das leisten.
    Also Respekt vor allen Menschen, die sich in dieser (oder anderer) Art und Weise um ihre Mitmenschen kümmern und sich für sie stark machen.

    Liebe Grüße von Birgit

    AntwortenLöschen
  12. Ich findes es sehr bedrückend zu hören, wenn die eigenen Kinder keine Zeit für ihre Eltern finden.

    AntwortenLöschen
  13. Ob Grüne Dame oder auf andere Art - die Hauptsache ist, etwas zu tun und ich finde es auch sehr schön, daß Du das machst, liebe Irmi.

    Ich habe ja noch meine Mutti, was auch einiges an Zeit erfordert. Früher kümmerte ich mich jahrelang um meine Großmutter und als meine Schwiegereltern noch lebten, um diese beiden.

    Eigentlich seltsam, daß eine Mutter wohl 9 Kinder großziehen kann, wie es in einem Sprichwort heißt, aber 9 Kinder können keine einzige Mutter versorgen!

    In diesem Sinne und sehr herzlich
    Sara

    AntwortenLöschen

Ich freue mich über jeden Kommentar und möchte mich auf diesem Weg recht herzlich dafür bedanken. Kommentare sind wie das Salz in der Suppe. Ohne fehlt sehr viel.