Mittwoch, 1. Juni 2011

Dies und Das über das Leisten

Leisten und Leisten
Wir leben im Wohlstand und glauben,
dass Wein aus geernteten Trauben,
dass Milch auch mit Honig, dem süßen,
in Zukunft im Überfluss fließen.
Doch ängstigt mich hierbei am meisten:
Wir leisten uns mehr als wir leisten!


http://www.der-schweizer.com/blog/media/blogs/blog/arbeit.jpg 
Wir heizen mit teuersten Ölen,
wir handeln mit Gold und Juwelen
und fahren mit größtem Behagen
die Vielzahl der schnittigen Wagen.
Doch ängstigt mich hierbei am meisten:
Wir leisten uns mehr, als wir leisten!

Wir leihen uns Geld gegen Pfänder
und reisen in andere Länder,
wir ziehen vergnüglich vom Leder
und bauen Theater und Bäder....
Doch ängstigt mich hierbei am meisten:
Wir leisten uns mehr, als wir leisten!
(Hermann Lausberg)

Dieses Gedicht wurde vor mehr als 40 Jahren geschrieben (die genaue Jahreszahl ist mir unbekannt). Und besass damals wie heute hohe Aktualität. Damals herrschte Vollbschäftigung. Jeder hatte Arbeit - wenn er nur wollte. Heute ist das anders. Auch als ich heiratete, wäre ich niemals auf den Gedanken gekommen, meinen Job aufzugeben und mir ein schönes Leben zu machen. Ich habe immer gern gearbeitet und viel von meiner Freizeit opfern müssen. Aber heute sage ich: Es war gut so wie es war.

Und das stimmt:
Viele Menschen brauchen Geld,
welches sie nicht haben,
zur Beschaffung eines Dings
welches sie nicht brauchen,
um vor Leuten anzugeben,
welche sie nicht mögen.
(Menelaus)

7 Kommentare :

  1. Liebe Irmi,

    ich finde in alten Büchern auch oft Parallelen zur heutigen Zeit. Ist unser Empfinden doch nicht so außergewöhnlich? Wie alles kommt, nein, damit habe ich auch nicht gerechnet. Damals hat man noch wählen können, wo man arbeiten möchte.

    Liebe Grüße zu dir,
    Andrea

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  2. Liebe Irmi,

    ja, der Umgang mit dem Geld, sich mehr leisten als wir selber leisten, immer bestrebt nach mehr, niemals zufrieden, niemals genügsam und nur manchmal wirklich genießend - was wohl Gott - da oben - sich denkt wenn er auf die Menschheit blickt die er geschaffen hat ?
    Alles Liebe,
    Sabine

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  3. Liebe Irmi,
    das hat wirklich damals, wie heute Gültigkeit. Aber ich bin froh von mir behaupten zu können, dass ich darum bemüht bin, nichts zu tun, nur um anderen zu gefallen...
    Danke für den neuerlichen Gedankenanstoß :-)
    Ich wünsche dir einen wunderbaren Tag.
    LG; dieMia

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  4. Liebe Irmi, ich bin fast sicher, dass dieses Gedicht nie an Aktualität verlieren wird!

    Es gefällt mir gut, weil es auch wieder schön zum Nachdenken anregt!

    Ich wünsche dir einen schönen Tag,
    Grüßle, Mae

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  5. Kommt daher auch der Leistenbruch?
    ♥♥♥Rosine

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  6. Hallo Irmi,

    ich teile Deine Einstellung. Die Zeiten haben sich geändert. Heute setzt man sich immer neue Ziele die man erreichen will. Ich glaube das viele Menschen unzufrieden sind mit dem was sie erreicht haben und sie immer höhere Ziele erreichen wollen. So entsteht eine Spirale nach oben, nach mehr. Dazu kommt der Neid der das ganze noch beschleunigt.

    Ich muß keinem anderen mehr etwas beweisen und ich lebe nur so wie ich es mir vorher erarbeitet habe.

    Es grüßt Dich
    Nachtfalke

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  7. ...es war, ist und bleibt aktuell, dieses Gedicht.
    Das ist die Natur vieler Menschen, leider.
    Andererseits, bringt uns auch das Streben nach mehr immer ein Stückchen weiter. In welche Richtung und wie weit bestimmt aber jeder für sich selbst.
    Ich persönlich finde es sehr wichtig unseren Kindern die Stärke mitzugeben, dass man viele Dinge gar nicht braucht um glücklich zu sein.

    ...wünsche dir ein wunderschönes verlängertes Wochenende ;)
    Claudia

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Ich freue mich über jeden Kommentar und möchte mich auf diesem Weg recht herzlich dafür bedanken. Kommentare sind wie das Salz in der Suppe. Ohne fehlt sehr viel.