Sonntag, 20. November 2011

Totensonntag

Heute ist Toten- oder Ewigkeitssonntag. In allen evangelischen Kirchen Deutschlands ist es der Gedenktag für die Verstorbenen. Es ist der letzte Sonntag im Kirchenjahr.
Seit der Entwicklung des Kirchenjahres im Mittelalter wurden mit den letzten Sonntagen des Kirchenjahres liturgische Lesungen zu den  "Letzten Dingen"  verbunden.
König Friedrich Wilhelm III. von Preußen bestimmte durch Kabinettsorder vom 24. April und Verordnung vom 25. November 1816 für die evangelische Kirche in den preußischen Gebieten den Sonntag vor dem 1. Advent zum  "allgemeinen Kirchenfest zur Erinnerung an die Verstorbenen". Folgende Gründe waren maßgebend: Das Gedenken an die Gefallenen der Befreiungskriege, die Trauer um die 1810 verstorbene Königen Luise sowie das Fehlen eines Totengedenkens im evangelischen Kirchenjahr. Die anderen evangelischen Landeskirchen übernahmen diese Bestimmung.


Der Totensonntag ist in allen deutschen Bundesländern besonders geschützt. Die Feiertagsgesetze aller Bundesländer  - außer Hamburg -  bestimmen den Totensonntag als Trauer- und Gedenktag oder als  "stillen Tag"  oder  "stillen Feiertag", für den besondere Einschränkungen gelten. Unter anderem werben kirchliche Kreise dafür, aus Rücksichtnahme auf den Totensonntag mit der Weihnachtsbeleuchtung und den Weihnachtsmärkten erst in der Woche vor dem 1. Advent zu beginnen.
Es ist guter Brauch, am Totensonntag die Gräber der Angehörigen mit Gestecken, Kränzen oder Blumen zu schmücken. Ich habe diesen Brauch beibehalten und wurde oft gefragt, warum ich das Grab erst am Totensonntag schmücke und nicht schon Allerheiligen. Ja warum? Ich bin es seit frühester Jugend so gewöhnt und warum sollte ich es ändern?

Wenn du einen Weg suchst,
um deinen Verstorbenen wieder zu treffen, 
suche ihn nicht weinend
in der Vergangenheit.
Suche ihn
voller Hoffnung,
au f dem Weg in die Zukunft.
(René Juan Trossero)
(Quelle: Das Kirchliche Jahr)

13 Kommentare :

  1. Danke für diesen interessanten Beitrag. Es war mir nicht bewusst, dass die lutheranische Kirche diesen von den Katholiken übernommenen Brauch kennt. Die protestantische Kirche, der ich (als Agnostiker notabene, aber das sei nur eine Randbemerkung)angehöre, kennt diesen Brauch nicht. Calvin, Zwingli und weitere Protestanten schafften ihn aus politischen als auch theologischen Gründen ab. Nun gut, ich kann mit diesem Brauch leben, denn jeder soll bekanntlich nach seiner Façon selig werden, wie es der gute Fritz sagte. Dir einen guten Sonntag, Peter

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  2. Liebe Irmi,
    ich finde ja, dass sich Totensonntag so düster anhört.
    Unser Pfarrer hat aber auch gesagt, in der evangelischen Kirche ist es eben der Ewigkeitssonntag - Totensonntag heißt er eben im Volksmund.
    (vielleicht in der katholischen Kirche? Dazu hat er nichts gesagt)
    Ewigkeitssonntag klingt so viel schöner,
    und trotz dem Gedenken an die Toten war es bei uns heute ein so positiver und bestärkender Gottesdienst.
    Der Glaube an die Ewigkeit und daran, dass man seine Lieben wieder sieht, auch wenn sie jetzt nicht hier sind, ist einfach etwas sehr beruhigendes.
    Ich bin froh, ihn zu haben.
    Ich wünsche Dir einen schönen Sonntag.
    Liebe Grüße,
    Lisa

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  3. Gestern war im Nachbardorf schon der erste Adventsbasar. Auch Anderenorts
    gibt es derartige Veranstaltungen. Heute ist es ja so, dass am 1. Advent alle alles fertig haben wollen. Dient nicht die ganze Adventszeit dazu alles für das Weihnachtsfest schön zu bereiten?!
    So haben wir doch 4 Wochen, in denen wir alles schmücken können und auf Weihnachtsbasaren das eine oder andere dazu kaufen können. Hetzt euch also nicht ab. Genießt die schöne vorweihnachtlich Zeit.
    Alles sollte seine Zeit haben, auch der Totengedenksonntag!

    Liebe Grüße
    Rosine ♥

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  4. Liebe Irmi,
    für viele Menschen ist diese Tradition wichtig. Ewigkeitssonntag hört sich wirklich schöner an.
    LG Sabine

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  5. Den Text (also Teile von deinem) haben der Ehemann und ich heute schon einmal gelesen, beim Frühstück - aus der gleichen "analogen" Quelle. Das Buch nehmen wir beiden abtrünnigen Entkirchten nämlich häufig zur Hand.

    Wir waren am Freitag und gestern auch Gräber schmücken (die sind 500 km voneinander und von hier entfernt, deshalb nicht beide heute). Ich finde diesen Brauch auch sehr schön und habe das als Kind schon gemeinsam mit Oma getan.

    Und mit der Adventsschmückerei und den Weihnachtsvorbereitungen fange ich immer erst kurz vor dem ersten Advent an, also nächste Woche.

    Einen ruhigen Sonntag! Grüße! N.

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  6. wir halten es mit dem grabschmuck zum totensonntag genauso.LG

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  7. ein schöner text.
    wünsche dir eine wunderbare woche.
    lieben gruß
    dieter

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  8. Another day to remember, great. I love the tree.

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  9. Hallo liebe Irmi ,
    bei uns in Bayern heißt er auch Totensonntag und ich finde es richtig das es an diesen Sonntag Einschränkungen gibt ! Bei uns sind auch an diesen Wochenende Weihnachtsmärkte und Ausstellungen und ich finde das muss nicht sein !

    Liebe Knuddelgrüße

    Diana

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  10. Liebe Irmi,

    wir halten es auch so. Das heißt, wenn wir einmal eher Zeit haben und am Totensonntag nicht können, sind wir halt flexibel. Ansonsten am Totensonntag. Mit dem Begriff hab' ich auch kein Problem, da er schließlich logisch ist. Zumindest sind die Toten für uns hier nicht mehr sicht- und erfahrbar, auch wenn wir's schönreden wollten.

    Ich mag es auch nicht, wenn die Weihnachtsbeleuchtung zu früh einsetzt, schon auch deshalb, weil dann der ganze Tam-Tam noch länger dauert. Man hat doch viel mehr davon, in aller Stille sich auf die Christgeburt einzustimmen und da reichen 4 Wochen wirklich allemal.
    Ich beginne mit den Adventsvorbereitungen auch immer erst sehr kurz vor dem 1. Advent.

    Herzliche Sonntagsgrüße
    Sara

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  11. Ich wusste das schon, hab's aber längst vergessen, danke für die Auffrischung!
    Schönen Abend noch aus Wien

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  12. Volksmundlich Totensonntag, aber die Gläubigen sagen Ewigkeitssonntag, weil sie hoffen, dass in der Ewigkeit nichts verloren geht und sich alles wiederfinden wird.

    Ich vertraue auf die Ewigkeit. Sie stillt meine Sehnsucht und trocknet die Tränen um jene, die vorausgegangen sind. Und gibt Hoffnung.

    Du hast einen wunderschönen Post geschrieben!

    Deine Postpanamamaxi

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  13. Ein sehr schöner Post, liebe Irmi.
    Ich wünsch Dir einen guten Start in die neue Woche!
    ♥ Liebste Grüße Claudia ♥

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Ich freue mich über jeden Kommentar und möchte mich auf diesem Weg recht herzlich dafür bedanken. Kommentare sind wie das Salz in der Suppe. Ohne fehlt sehr viel.