Dienstag, 30. April 2013

Dies und Das und wie die Tiere in unseren Sprachgebrauch kamen

Es ist schon mehr als außergewöhnlich, woher die interessanten Erklärungen und Herleitungen stammen. Wenn man richtig hinschaut, so muss man neidlos anerkennen, dass die deutsche Sprache weit weniger schön wäre ohne all das Getier. Um es mit Rilke zu sagen:  "Das Leben und dazu eine Katze, das gibt eine unglaubliche Summe."
Es gibt  "Sündenböcke", also Tiere, die nichts dafür können, denen man Eigenschaften untergejubelt hat, mit denen sie wirklich nichts zu tun haben. (z.B. Brillenschlange)
Tiere, die es so gar nicht gibt (z.b:  Amtsschimmel)
Und dann noch Begriffe wie aalglatt und Ziegenpeter. Ein weites Feld also.
Im Verlaufe der Zeit werde ich weitere Redewendungen, Sprichwörter und Begriffe aufklären.  In meinen wiedergefundenen und nicht entsorgten Kladden befinden sich davon mehr als HUNDERT.
Wenn ich mir einige Fotoblogs anschaue, so bewundere ich immer wieder das Adlerauge des Besitzers.
Warum Adlerauge?  Jemand, der gestochen scharf sieht, könnte ebenso gut Geierauge oder Falkenauge heißen, denn alle Greifvögel haben sehr gute, weil so große Augen, dass sich die Augäpfel in der Kopfmitte berühren. Damit können sie bereits auf 700 m Entfernung erspähen, was wir erst auf 100 m entdecken.
Viele Radfahrer haben ein hohes Tempo drauf.. Seit dem 20. Jahrhundert hat man mit einer affenartigen Geschwindigkeit auch einen Affenzahn drauf . Hier stand aber nicht das Beißwerkzeug der Affen Pate sondern das Zahnradgetriebe von Autos, mit dem man einen Zahn zulegen kann.
Und ganz besonders gut gefällt mir die Redewendung: Einen Affen sitzen haben. Diese Redewendung soll von dem alten Glauben herrühren, dass Dämonen in Tiergestalt für Krankheiten sorgten. Der Zecher muss also ziemlich genau wissen, woher der Rausch kommt. Es können allerdings auch aus anderen Sprachen übernommene Verwechslungen sein. Im Tschechischen bedeutet  "opit se"  sich betrinken, während Affe opice heisst. Und im Spanischen bedeutet  "mona"  gleichzeitig Affe und Rausch.

Wir brauchen nicht so fort zu leben,
wie wir gestern gelebt haben.
Macht euch nur von der Anschauung los,
und tausend Möglichkeiten 
laden uns zu neuem Leben ein.
(Christian Morgenstern


Gestern fanden

Francis
Unter Brücken
Regina Meier zu Verl 

den Weg  an den Neckarstrand. Ich freue mich sehr. Nehmt Platz und fühlt euch wohl hier.



15 Kommentare :

  1. Liebe Irmi,

    es lohnt sich immer wieder, über die Redensarten
    nachzudenken.
    Schön, dass du sie in Erinnerung rufst.

    Sonnige Grüße
    Elisabeth

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  2. Tierisch gut, Dein Posting!!!

    ;-)))

    Liebgruß,
    Tiger
    =^.^=

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  3. Liebe Irmi,

    faszinierend, über die Hintergründe dieser Ausdrücke und Redewendungen nachzudenken. Woher der Ausdruck "Affenzahn" kommt, wußte ich bislang nicht .. Adlerauge - vielleicht wegen dem klangvollen doppelten A? Und interessant - auf Englisch ist es dann Eagle Eye ..auch der doppelte Buchstabe .. Toll, dass du uns nach und nach weitere solche Begriffe vorstellen wirst, mich interessiert das sehr :)

    Ganz liebe Grüße zu dir,
    Ocean

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  4. Hallo Irmi,
    ich denke, es gibt jede Menge weitere Redewendungen mit Tieren. Schneckentempo, Zebrastreifen, "das geht auf keine Kuhhaut" ... Ist interessant, wie Tiere Eingang in unsere Sprache gefunden haben ...

    Gruß Dieter

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  5. :) du findest immer mega interessante sachen heraus, ich glaube wir hatten uns ja schon mal über: es zieht wie hechtsuppe.... unterhalten :P
    liebe gruesse!

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  6. Liebe Irmi,

    man benutzt die Redensarten im Sprachgebrauch ja oft, ohne die Bedeutung zu kennen. Prima, dass du uns darüber ein wenig mehr aufklärst. Beim Thema Affe fällt mir noch "dem Affen Zucker geben" ein.

    Fröhliche Grüße

    Anke

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  7. ...so oft verwendet man solche Redewendungen, liebe Irmi,
    ohne darüber nachzudenken...wo sie ihren Ursprung haben...schön, bei dir immer wieder was dazu zu lernen...

    lieber Gruß Birgitt

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  8. Ich bin gespannt auf Deine weiteren Tiercharaktere! Mir faellt grade noch die "falsche Schlange" ein, ach ja und das "dumme Huhn" natuerlich! :-)
    Wie immer Danke Irmi!

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  9. Obwohl heute kein Sauwetter ist und auch noch keine Hundekälte herrscht,
    bin ich mit dem Wetter nicht ganz zufrieden. Vielleicht, liebe Irmi, denkst du jetzt, da wird doch der Hund in der Pfanne verrückt, lebt der Mensch da, wo der Hund begraben liegt? Nicht ganz, schließlich fühle ich mich mobsfidel. Oder sagt man hierzu pudelwohl?
    Bevor nun jemand denkt, was ist das für ein Kauz, schließe ich meinen tierischen Reigen und verlasse damit den Eindruck, der hat einen Vogel.

    Dir, liebe Irmi, wünsche ich von ganzem Herzen, das deine Kladden noch viel Stoff enthalten und dir die Ideen nie ausgehen mögen.

    herzlichst, egbert

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  10. da schwant mir was ;)...
    ich freu mich darauf, logische erklärungen und hoffentlich vorsichtiger sprachgebrauch meinerseits.
    einen feinen tanz in den mai!
    lg kelly

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  11. Mal wieder sehr gute Erläuterungen liebe Irmi und meine Freundin meint manchmal, dass sie ein Äffchen im Nacken hat...soll heißen, dass ihr der Nacken Probleme macht und wenn es rechts ist, dann hat man das selber verursacht, sitzt er links, dann belastet etwas.

    Liebe Grüße zu dir und einen schönen 1.Mai.

    Mathilda ♥

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  12. Liebe Irmi,
    ja, es ist immer wieder interesant, etwas über die Hintergründe oder Herkunft zu erfahren! Danke, daß Du das für uns immer in die Hände nimmst :O)))
    Ich wünsch Dir einen schönen 1.Mai!
    ♥ Allerliebste Grüße Claudia ♥

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  13. Wieso liegt eigentlich manchmal der Hase im Pfeffer? - Ist er dann schon im Bratentopf gelandet?
    "Des Pudels Kern" ist klar...

    Wer auf Drogen*entzug* ist, hat auch einen Affen bzw. ist (engl.) "auf turkey" (Truthahn), leider habe ich die genaue Herleitung dafür wieder vergessen.
    Liebe Grüsze
    Mascha

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Ich freue mich über jeden Kommentar und möchte mich auf diesem Weg recht herzlich dafür bedanken. Kommentare sind wie das Salz in der Suppe. Ohne fehlt sehr viel.