Dienstag, 19. November 2013

Dies und Das über Komplimente


Wie halten wir es mit Komplimenten? Den meisten Menschen fällt es furchtbar schwer, ein Kompliment anzunehmen. Sie wiegeln jedes Lob sofort ab. Es scheint so, als hielten sie es mit König Friedrich II. von Preußen, der von Nettigkeiten mit der Bemerkung abrückte: Ein Kompliment, das ans Herz geht, ist eine unerlaubte Annäherung.
Aber kann man das nicht auch anders sehen? Etwas Gutes in einem Menschen zu sehen und es ihm nicht zu sagen - ist das nicht ein unerlaubtes Fernbleiben? Echte Komplimente  sind ein ehrlicher Ausdruck der Wertschätzung , die wir einem anderen Menschen entgegenbringen. Dafür braucht man Aufmerksamkeit und ein Auge für die Vorzüge des anderen.
Nicht loben können wäre also ein Zeichen von Unaufmerksamkeit, Mittelmäßigkeit und persönlicher Anspruchslosigkeit. Eine ziemlich armselige Sache! Der englische Autor Oscar Wilde war der Meinung, Komplimente seien der einzig wahre Kitt für Beziehungen. Ein anerkennendes Nicken, ein Kompliment, ein Lächeln - damit werden unsere Bemühungen am schönsten belohnt. Menschenfreundlichkeit heißt die große gemeinsame Währung, die alle reich macht, und das Kleingeld gibt es gratis dazu. Es schlüpft als Kompliment aus unserer Hand in die nächste und von dort weiter.
Der Dichter Friedrich Rückert hat seiner  "lieben Schwiegertochter Anna"  zu Weihnachten 1855 eine heiter-komische Hymne aus Komplimenten verehrt. Jedes maßgeschneidert und dem gemeinsamen Alltag entnommen. Hier ein paar Auszüge: "Allzeitunterhalterin, Gesprächsstoffentfalterin, Schlummerbecherfüllerin"
Anna hat diese Komplimente bestimmt mit einem bezaubernden Lächeln honoriert.
Was lernen wir daraus? Ehrlich gemeinte Komplimente bereichern unser Leben - lassen ein Glücksgefühl aufkommen. Und ein klein wenig stolz macht es uns auch. Aber ganz wichtig ist: Wir dürfen Komplimente nicht nur entgegennehmen - wir sollten auch immer wieder welche verteilen.

Ausgleichende Gerechtigkeit
Die Strafe, die ich oft verdient,
Gestehen wir es offen:
Ist sonderbarerweise nie
Ganz pünktlich eingetroffen.

Der Lohn, der mir so sicher war
Nach menschlichem Ermessen,
Der wurde leider offenbar
Vom Himmel auch vergessen.

Doch Unglück, das ich nie bedacht,
Glück, das ich nie erhofft -
Sie kamen beide über Nacht.
So irrt der Mensch sich oft.
(Mascha Kaleko)


24 Kommentare :

  1. Liebe Irmi, ab und zu ein Lob ist überlebenswichtig, würde doch nur mehr gelobt werden. Dir gebührt jetzt ein Lob für diesen ansprechenden Beitrag, danke schön, LG Claudia.

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  2. Ein Kompliment, ein Lob, eine verbale Anerkennung ist soooo wichtig. Meist werden unter dem Deckmantel der Routine Handlungen und Ergebnisse vorausgesetzt. Geht etwas nicht in Ordnung, dann hagelt es sofort Kritik. Mit Kritik wird nicht gegeizt, mit wertschätzenden Worten schon. Warum ist das so? Doch wie gut tut einem selbst eine ausgesprochene Anerkennung? Sehr gut. Deshalb sollten wir sie teilen wie ein Lächeln und so möchte ich heute wieder einmal mein Lächeln mit dir teilen und dir sagen, dass ich es mir gut, mich mit deinen Themen zu beschäftigen. Hab Dank dafür, liebe Irmi.

    Egbert

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  3. Ich mag Beides....bekommen und auch machen. So finde ich sie auch sehr wichtig und was gibt es Schöneres als für seine Arbeit, sein Aussehen oder was auch immer ein Kompliment zu erhalten. Das kann nur bestärken und ist Nahrung für die Seele.

    Von mir auch wieder ein Kompliment an dich für den schönen Post. Einfach schön deine Gedankenanstösse und dazu die passenden Zitate. Danke dir.

    Liebe Grüssle und hab einen schönen Tag

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  4. echte Komplimente..
    ja Irmi ,die kann man/ich annehmen..nur die meisten schleimen nur rum um für sich einen Vorteil zu erhaschen.
    Kann gut sagen wenn mir eine Sach gut gefällt.
    einen LG vom katerchen in den Tag

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  5. Liebe Irmi,

    ich selbst gehe mit Komplimenten nicht sparsam um, aber sie
    dürfen nicht übertrieben sein.
    Ich freue mich selbst wenn ich ein Kompliment bekomme und
    freue mich genauso für andere wenn ich ihnen eins gebe.
    Da ist es mir auch egal wenn ich einer hübschen Frau sage sie
    sieht super aus, oder wie vor zwei Monaten, da lief eine super Sportsfrau
    an mir vorbei, den Berg hinauf mit einer Leichtigkeit da staunte ich nur. Als
    sie nach einer Stunde wieder zurück kam und ich erst die Hälfte schaffte,
    sagte ich zu ihr , was sie für eine super Sportlerin sei , sie freute sich sehr darüber.

    Liebe Grüße
    Birgit

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  6. danke irmi, dass du das loben so schön formuliert hast. ich sehe es genau wie du!
    komisch, wenn es was zu meckern gibt, sind viele sehr schnell bereit ihren mund auf zu machen. aber ernstgemeinte freundlichkeiten werden nicht ausgesprochen.
    aber ich bin der meinung,was gut ist muss auch erwähnt werden!!
    gglG

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  7. Ich freue mich immer ueber ein ehrliches Kompliment und ein bisschen Schulterklopfen - und ich bin mit beiden auch freizuehgig. :-)

    Ein Kompliment an Dich Irmi fuer die vielen Denkanstoesse die Du uns gibst, fuer die Informationen und Gedichte und Geschichtchen. Du gibst Dir immer so viel Muehe uns zu erfreuen, zu unterhalten und zu bereichern. Dankeschoen von Herzen! :-)

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  8. Ein nachdenklicher Beitrag für mich liebe Irmi.
    DANKE!!!

    GLG Mathilda ♥

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  9. Ach wie schön! Ja. Komplimente machen ist ne wichtige Sache und sie Annehmen ebenfalls. Wenn wir das üben, haben wir den Blick auf dem "Guten im Menschen" und verstärken das damit. Wieder eine wunderbare Erinnerung aus deiner Feder!

    lieben Gruß
    Brigitta

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  10. liebe Irmi, und schon hast du auch mir wieder ein Lächeln heute aufs Gesicht gezaubert. Ich sehe es ganz genauso, wie du.
    Ebenso ist es mit "bitte" und "danke" - ich sage immer: der kopf fällt von alleine zu. Es wäre wirklich schöner, wenn alle sich ein wenig zurücknehmen würden. Dieser sinnlose Konkurrenzkampf...als wären wir nur dafür da.
    Schönen Tag dir!
    LG Sonja

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  11. Liebe Irmi, ich gebe gerne & spontan an meine Mitmenschen weiter, wenn mir etwas gefällt, wenn ich sie mag, wenn ich mich freue, bin aber furchtbar misstrauisch, wenn andere sich mir gegenüber so verhalten. Ich kann also Komplimente schwer annehmen. Früher als Kind habe ich oft gehört: Nicht loben, sonst wachsen die Bäume in den Himmel.
    Und heutzutage empfinde ich vieles als so übertrieben, dass es mir schwer fällt, den Kern zu erkennen. Ich merke, dass ich immer unsicherer werde in meinen Formulierungen von echtem Lob.
    Ein interessanter, wichtiger Denkanstoß!
    LG
    Astrid

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  12. Dann will ich doch gleich ein Kompliment loslassen, es war wieder einmal schön deinen Eintrag zu lesen, wie immer komme ich hier gerne vorbei.
    Wünsche dir noch einen schönen Nachmittag, liebe Grüße Lore

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  13. Liebe Irmi
    Ich finde auch das Lob , Komplimente und Wertschätzung ganz wichtig sind .
    Ein schöner Post.
    Liebe Grüsse
    Antje

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  14. Liebe Irmi,

    ein Leben ohne Lob oder Kompliment ist so trostlos. Natürlich und wohldosiert abgegeben erfreuen sie einen jeden Menschen. Danke, dass du dieses feine Gedicht von Mascha Kaleko herausgesucht hast.

    Allerbeste Grüße

    Anke

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  15. Liebe Irmi,
    Komplimente machen haben wir hier im südosten der Vereinigten Staaten erst gut gelernt. In den Niederlanden sind die Menschen ehr Kalvinistisch und sogar sehr kalt... Hier dagegen sind sie sehr warm, höflich und die sagen immer etwas nettes. Wie du schon schreibst, es zeigt auch auf Aufmerksamkeit! Es macht glücklich um solche kleine Glücksgefühle auch wieder weiter zu streuen... Wenn man mit ein Lächeln belohnt wird dan ist es super.
    Lieber Gruss,
    Mariette

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  16. Liebe Irmi,
    ich tue mich auch immer sehr schwer damit, wenn mir jemand ein Kompliment macht. Ich weiß eigentlich gar nicht warum...? Vielleicht aus Angst, nur auf den Arm genommen zu werden??
    Mir fällt es aber im Gegenzug nicht schwer, echte Komplimente zu machen. Was mir jedoch sehr zuwider ist, denn eine Cousine, die nun die 50 erreicht hat, fordert sie immer wieder durch kleine, taktische Erzählungen ein, ein Kompliment zu machen über tolles Aussehen, wenn ich es nicht empfinde. Wenn aber jemand etwas gebastelt, gehäkelt oder so hat, was ich selber vielleicht so nicht gemacht hätte, dann finde ich ein Kompliment trotzdem angebracht, denn alleine die Arbeit und Liebe die der Mensch da eingebracht hat ist eines wert!
    Ich hoffe, ich habe das verständlich erklärt. Manchmal fehlen mir die Worte... ;o)
    Einen schönen Abend und liebe Grüße, Elke

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  17. Also, das stimmt - es ist schwer ein Kompliment anzunehmen, zumindest für mich. Da bin ich der Meinung, dass ist die einem anerzogene Bescheidenheit. Wir, in unserer Generation, haben das eingebleut bekommen. Mittlerweile bin ich soweit, dass ich mich über spontane Komplimente sehr freue und mich herzlich bedanke. War irgendwie ein langer Weg!

    Lieben Gruß und einen schönen Abend, Brigitte

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  18. Das ist wieder ein gutes Thema, liebe Irmi...mein Kompliment an dich!
    Über ein Kompliment freut sich jeder, damit sollte man nicht geizen....
    LG MinaLina

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  19. Liebe Irmi,
    ich finde, es sollten viel mehr Komplimente ausgesprochen werden. Ich nehme ein Kompliment gern an und klopfe mich auch mal selbst auf die Schulter, ohne dabei arrogant zu sein. Das gibt Selbstbewusstsein. Außerdem verteile ich selbst gern Komplimente. Es muss nur ehrlich gemeint sein. Schleimer mag ich nicht.

    Und da muss ich doch mal ein Kompliment an deinen Blog aussprechen, der mich immer wieder inspiriert. Hier habe ich schon viel gelesen und dazugelernt. Mach weiter so, liebe Irmi ♥

    LG Sabine

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  20. Mein Kompliment an an dich liebe Irmi, für diese interessante Thema.
    Kleine Komplimente gefallen jedem, auch denen, die anwiegeln. Sie müssen nur ehrlich sein.

    Gute Nacht und liebe Grüße
    Angelika

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  21. Hallo liebe Irmi,ich schließe mich Angelika an,Komplimente sollten ehrlich sein und von Herzen kommen.Und individuell,sonst find ich hört sichs abgedroschen an.Ich mag Komplimente aber ich bin so ein Mensch der sein Licht gern mal untern Scheffel stellt.Lieben Dank für deinen Beitrag,schönes Thema.Machs gut und bis bald,Ulli

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  22. moin irmi,
    ich mag nur die bezeichnung für eine liebevolle aufmerksamkeit, für ein lob, nicht.
    kompliment hat für mich etwas abgenutztes, viel gebrauchtes.
    spät habe ich gelernt mich für ein *kompliment* zu bedanken.
    liebe grüsse von der kelly

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  23. Da darf ich dir gleich mal ein Kompliment machen für deine täglich schönen posts, die du uns servierst. Du sprichst heitere und auch ernstere Themen an, man kann viel lernen und hast eine schöne Art, Wort und Bild sehr harmonisch zu kombinieren.

    Das Leben besteht aus Geben und Nehmen, dazu gehören auch Lob und Komplimente.:-)
    Schon für kleine Kinder sind es wichtige Eigenschaften, um Vertrauen zu gewinnen.

    Liebe Grüße
    Christa

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  24. Liebe Irmi,
    dein Post ist wirklich gut - ein gutes Thema gerade hier in der Bloggerwelt.
    Ich finde immer ein wenig mehr Freundlichkeit schadet doch keinem.
    Und ein Lächeln wird gern erwidert.
    Ganz viele liebe Grüße
    sendet dir Urte

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Ich freue mich über jeden Kommentar und möchte mich auf diesem Weg recht herzlich dafür bedanken. Kommentare sind wie das Salz in der Suppe. Ohne fehlt sehr viel.