Donnerstag, 22. Mai 2014

Dies und Das über die Milch

Gestern war es sehr warm. In allen Gärten wird gewerkelt und man sieht nur fröhliche Gesichter. Auch wenn ich die Sonne meiden soll, habe ich 10 Minuten die Wärme auf meinem Balkon genossen.
Am Abend bezog sich der Himmel. Erst bewegte sich kein Lüftchen - aber dann wurde es immer windiger. In der Ferne grollte es - sollte jetzt schon das Gewitter aufziehen?  Nach einiger Zeit hat es sich verzogen. Aber der Himmel blieb dunkel.


Ich hatte Milch eingekauft und dachte sofort an die alte Bauernregel, wonach  bei Gewitter die Milch sauer wird. Sie ist heute noch immer sehr verbreitet, obwohl Milch mittlerweile zumeist im Kühlschrank aufbewahrt wird und in dieser geschützten Umgebung Temperatur, Luftdruck und Wassersättigung keine Rolle spielen. Wie es aber dazu kommt und ob es überhaupt stimmt, darüber gibt es bis heute keine wissenschaftlichen Untersuchungen.
Schließlich könnte es auch ganz anders sein: Die Milch wird sauer, wir schütten sie weg und vergessen das Ganze. Aber wenn wir zur Milchtüte greifen und merken, dass die Milch sauer ist, und wir gleichzeitig schon das Grummeln des Donners hinter uns hören, dann merken wir uns diese beiden gleichzeitigen Ereignisse und koppeln sie in unserer Erinnerung. Weil man schon irgendwo gehört hat, dass die Milch bei Gewitter sauer wird. Es handelt sich also in gewissem Sinne um eine Art Selbsttäuschung - das eine Ereignis merken wir uns,
das andere vergessen wir.
Einige hingegen behaupten, es ganz sicher zu wissen, warum Milch tatsächlich bei Gewitter sauer wird. "Sferics" sollen dabei die Auslöser sein. Das sind elektromagnetische Entladungen.
Bei sauerer Milch geht es aber nicht primär um den Menschen, sondern um Mikroben, die die Milch verderben.
Früher wurde die Milch nicht künstlich haltbar gemacht. Heute hält sie in den angebotenen Verpackungen
mindestens 2 Monate. 


9 Gebote für den Verbraucher von 1929;
Landwirtschaftskammer der Provinz Sachsen



28 Kommentare :

  1. Guten Morgen, Irmi
    der Post erinnert mich "an die gute alte Zeit"
    Was Du immerwieder ausgräbst ist so toll!
    liebe Grüsse und einen schönen Tag wünscht Dir
    Elisabeth

    AntwortenLöschen
  2. ...guten Morgen Irmi...mit einem Lächeln lese ich von *der guten alten Zeit*...was war da besser als heute?...anders ja, aber besser?...egal, ich trank viele Jahre gern und viel Milch, habe es sehr verringert und alles ist gleich geblieben, ja und sauer--hier bei mir nicht, ich hole so viel ich mit kleinem Vorrat brauche, dann ist sie weg und sauer würde ich sie auch noch trinken, mir schmeckt das gut...
    lG Geli

    AntwortenLöschen
  3. Wo hast du denn die alten Gebote aufgetrieben - klasse!
    Übrigens hatte ich noch nie davon gehört, dass Milch sauer wird bei Gewitter.
    Einen schönen Tag - obwohl die Gewitter heute ja nun endgültig kommen sollen -!
    LG Martina

    AntwortenLöschen
  4. Oh so schön nostalgisch! Ich erinnere mich nur, daß meine Mutter die Milch manchmal hat extra stehen lassen
    um Dickmilch zu bekommen. Die war jedoch lecker, ich mochte das. Hatte aber nichts mit Gewitter zu tun.

    Wünsche Dir einen süßen Tag ohne irgendwelche "Säuerlichkeiten",

    Liebgruß,
    Tiger
    =^.^=

    AntwortenLöschen
  5. Liebe Irmi,

    ich erinnere mich nicht den Satz gehört zu haben...das Milch sauer wird bei Gewitter.
    Aber ich kann mir gut vorstellen, das früher ohne Kühlung und eine gewisse Wetterlage dies möglicherweise auslösen konnte.
    Für 10 Minuten die Sonne geniessen ist super. Es ist wichtig Vitamin D3 so aufzunehmen. Über die Wintermonate nehmen wir davon kaum mehr auf und kommen so in einen Mangel. Weil bei mir dieser Mangel nachgewiesen worden ist, musste ich Tropfen nehmen. Ich darf auch nicht so an die Sonne wegen meiner Haut...aber einige Minuten gönne ich mir trotzdem Sonne zu tanken um genügend Vitamin D3 aufzunehmen. :-)

    Schönen Tag!

    Grüessli
    Julia

    AntwortenLöschen
  6. Liebe Irmi,
    ich bin mit Kühlschrank aufgewachsen .... Jedoch lt. Prof. Blum : Die Hausfrauenregel bezog sich wohl auf Milch, die im Sommer offen in einer Schale am Fenster steht. Man stellte nämlich früher Sauermilch her, die man gerne aß (so wie wir heute den Joghurt, den es damals noch nicht so verbreitet gab, weil man nicht so einfach wie heute an die Kulturen kam). Offene Milch am Fenster wurde von Bakterien kontaminiert und wurde deshalb rasch und ohne künstliche Keimzugabe spontan sauer. Die Schnelligkeit war sogar erwünscht: Denn wenn die Milch schnell sauer wurde, konnten sich keine Pilze ausbreiten, durch die die Sauermilch verdorben worden wäre. Deshalb war es wichtig zu wissen, wie man die Säuerung fördern konnte.

    War wieder sehr erfrischend zu lesen :)
    Ich wünsche Dir, liebe Irmi einen schönen Donnerstag
    Herzliche Grüßle von Heidrun

    AntwortenLöschen
  7. Liebe Irmi,

    man hört viele Sachen, die nicht nachgewiesen sind und nicht stimmen.
    Das ist in allen Bereichen so.

    Sonnige Grüße
    Elisabeth

    AntwortenLöschen
  8. Liebe Irmi,
    daß Milch vom Gewitter verdirbt, oder sauer wird, habe ich noch nie gehört. Aber daß man im Sommer eher mal Milch die sauer geworden ist aus dem Kühlschrank nimmt, das ist so. Zumindest habe ich es mir so gemerkt ;o)
    Ich kenne z.B. die Aussage, daß Frauen, die in den gewissen Tagen des Monats sind, keine Sahne aufschlagen sollen, denn dadurch wird sie zu Butter. Was für den Kuchen, der damit aufgewertet werden sollte, ja schlecht ist. Aber ob das wirklich stimmt, das weiß ich gar nicht.
    Die 9 Gebote sind so nett zu lesen. Früher, so habe ich den Anschein, wurde den Menschen vieles so erklärt, als wären sie sehr simpel im Kopf. Das ist mir schon öfter aufgefallen.
    Ich wünsche Dir einen schönen Tag. Hier soll es heute ordentlich gewittern und hageln und regnen. Noch ist es nur recht dunkel. Liebe Grüße, Elke

    AntwortenLöschen
  9. Liebe Irmi,
    Ja ja, dass war unsere Zeit ohne Kühlschrank und man fragt sich heute wie wir es trotzdem alle gemacht haben, nur mit einem Keller und der Milchmann kam ja jeder Tag (nich am Sonntag) vorbei mit frische Milch.
    Mit dem Gewitter gibt es aber zwei ganz wichtige Sachen. Und jetzt rede ich als Mikrobiologin, so als wir immer unsere Arbeit auch erklärt haben in den Seminars die wir Weltweit gegeben haben. Alle Lebensmittel, auch Milch, kann man gut gekühlt lange gut halten. Es sei aber wichtig um die Produkte frisch so bald wie möglich ab zu kühlen und diese Temperatur auch so zu halten. Wenn es Schwankungen von Temperatur und hoher Luftfeuchtigkeit (Gewitter-Bedingungen) geben wird dann entwicklen sich die Bakterien ganz aber ganz rasch. Gewitter entsteht ja wenn zwei Hochdruck und Niederdruck-Fronten treffen, so entsteht Donner... Höhere Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit sind ideale Bedingungen für Bakterien!
    Wenn man Milch aus dem Kühlschrank nehme würde und an die Außentemperatur auf dem Balkon oder so, und wieder in den Kühlschrank, der bereits bakterielles Wachstum auslösen können, ausgesetzt. Jede Veränderung der Temperatur provoziert dies.
    Für alle Produkte muss man also gut erklären dass da nie solche Schwänkungen sein sollen. Es soll gekühlt transportiert werden und muss rasch ein- und ausgeladen werden wegen Transport, entweder am Flughafen oder sonstiges. Auch wir, wenn wir einkaufen sollen darauf achten um die ideale, gekühlte Temperatur zu behalten.
    Schön mal wieder Altdeutsch zu lesen!
    Ganz liebe Grüsse,
    Mariette

    AntwortenLöschen
  10. Liebe Irmi,

    die Bauernregel, dass Milch bei Gewitter sauer wird, war mir nicht bekannt. Ich erinnere mich aber daran, dass ich als Kind gerne saure Milch mit Zucker gegessen habe. Nur mein Vater mochte das ebenfalls. Da funktionierte mit der Frischmilch auch richtig gut. Ich gebe zu, dass ich heute nur H-Milch trinke (ich mag den "Kochgeschmack), Herr Schwanenweiß bevorzugt nach wie vor frische Milch.

    Die Gebote sind ja herrlich, vielen Dank für Zeigen.

    Fröhliche Grüße trotz Rücken"schaden"

    Anke

    AntwortenLöschen
  11. Hallo meine liebe Irmi,
    ja, ich kann mich noch an diesen Spruch erinnern, Gewitter und Milch, das sollte nicht gut sein zusammen ... heute kann man sich das überhaupt nicht mehr vorstellen! Aber, daß Milch früher schnell sauer wurde, bei heißen Temperaturen, ist ja klar ....
    Das alte Dokument dazu ist herrlich!
    DANKE dafür!
    Ich wünsche Dir noch einen schönen Nachmittag!
    ♥ Allerliebste Grüße, Deine Claudia ♥

    AntwortenLöschen
  12. Früher holte man Milch im Milchgeschäft, wo es auch Käse gab. Oder direkt beim Bauern. Die Milch war unverpackt in größeren Behältern und wurde mit genormten Schöpfern (1\2 Liter ?) in die Milchkanne des Kunden gefüllt. Sie war unbehandelt und schmeckte noch wie Milch - und sie konnte mal sauer werden, man sagte auch bei Gewitter. Heute überall behandelt in Pappkartons mit geringen Chancen, sauer zu werden. Ob das besser ist ? Aber geht schnell, ist billig, und der Bauer geht fast leer aus. Peter

    AntwortenLöschen
  13. Nice stuff milk, but, only when everything is that is fat taken out.

    AntwortenLöschen
  14. Liebe Irmi,

    die Regeln sind ja der HIt ;o)) Bei uns wurde das auch immer gesagt mit dem Gewitter und der Milch ich glaube auch, dass es in Zeiten der Milchkanne sicher damit etwas auf sich hatte.

    Also, wenn mich etwas aus den Latschen kippt, dann ist es saure Milch, es ist für mich das Allerschlimmste, wenn ich saure Milch erwische, man mir ist das schon so oft passiert - vor lauter die Gier. und das Zweitschlimmste was es für mich gibt, ist der Geruch von saurer Milch....

    Ich wünsch dir einen schönen Abend

    LG Mela

    AntwortenLöschen
  15. Hallo Irmi,
    ach was für ein schöner Beitrag. Das mit der Milch habe ich auch noch so im Gedächtnis, ob das auch für behandelte H-Milch gilt? Ich habe keine Ahnung und vertrage Milch auch ganz schlecht. Aber gestern war es auch viel zu Heiß für Milch und für Gartenarbeit ebenso, da war Freibadwetter!!!!
    Heute dagegen soll noch was vom Himmel fallen - hoffentlich kein Hagel, das hatten wir letztes Jahr zu genüge.
    LG
    Manu

    AntwortenLöschen
  16. das ist ja klasse noch mit so einem alten papier dazu :) liebe gruesse!

    AntwortenLöschen
  17. Stimmt, früher ist es ab und zu passiert, dass die Milch nach einem Gewitter sauer war. Dann wurde eben Buttermilch darauf gemacht.
    Schlimm, die heutige Milch, da ist oft kein besonderer Milchgeschmack mehr da. 2 Monate haltbar, das kann keine richtige Milch sein.

    AntwortenLöschen
  18. Hallo Irmi
    Interessant :-)
    Ganz ehrlich mag ich die sehr heißen Tage nicht so sehr, aber der Sohnemann hat schon wieder vier Tage Freibad genossen!
    Liebe Grüße von Petra

    AntwortenLöschen
  19. Hallo Irmi,
    ich kenne sehr wohl diese Bauernregel und gewöhnlich stimmen diese Regeln auch!
    Die Leute waren ja Früher nicht blöd und kannten den Zusammenhang! Das gleiche gilt auch für Suppe, die kann auch sauer werden!
    Liebe Grüße,
    Heidi

    AntwortenLöschen
  20. Die Milch hält heute länger, das stimmt. Ob sie dadurch besser ist?
    Eine Sommerspeise bei uns war kalte gestockte Milch mit Zucker und Beeren. Das hat köstlich geschmeckt.
    Lieben Gruß von Sabine

    AntwortenLöschen
  21. Hallo Irmi,
    jetzt war schon wieder der Kommentar weg, ärgerlich!
    sehr wohl kenne ich diese Bauernregel und ich denke sie stimmt, Milch und Suppe können sauer werden wenn ein Gewitter darüber hinwegzieht!
    LG Heidi

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Natürlich nur, wenn sie nicht im Kühlschrank steht!

      Löschen
  22. Ob das stimmt, werde ich mal ausprobieren, denn unsere Milch früher kam frisch vom Bauern und bei vier Kindern blieb nichts übrig, so wurde täglich Milch gekauft.
    Aber ich kenne auch Menschen, die die Milch draußen stehen lassen, damit man daraus Sauermilch macht. Selber mag ich die nicht, da ist mir selbstgemachter Joghurt lieber und der wird auch mit H-Milch angesetzt...sehr lecker und sehr sahnig.

    Liebe Grüße von Mathilda ♥

    AntwortenLöschen
  23. Oh, das lese ich zwar tatsächlich zum ersten Mal, aber wirklich interessant! :D
    Mich würden mehr 'alte' Regeln von früher interessieren.
    Liebe Grüße, Kate

    AntwortenLöschen
  24. Dein post erinnert mich an Kindheitserlebnisse, liebe Irmi.
    Wir holten früher frische Milch direkt nebenan vom Bauern und hatten seinerzeit ja noch keinen Kühlschrank. Sie wurde dann in der Kanne in einem irdenen Topf in den Keller gestellt, wenn sie nicht gleich konsumiert wurde. Meine Mutter machte sehr oft auch aus deinem Teil Dickmilch, was ja ganz von alleine geschah. Als kleines Kind mochte ich sie noch nicht, aber als ich ein wenig größer war, liebte ich sie und gerade im Sommer war sie sehr erfrischend.

    Liebe Grüße schickt dir
    Christa

    AntwortenLöschen
  25. Liebe Irmi,
    was du wieder für einen tollen Post verfasst hast,
    daran kann ich mich sehr gut erinnern
    und wir mußten früher die Milch noch mit der Kanne in der Milchzentrale holen.
    Da war des öfteren schon die Hälfte ausgetrunken, bis wir zu Hause waren.
    Vielen Dank auch für die alte Schrift.
    Ein schönes Wochenende und ganz liebe Grüße
    Nähoma

    AntwortenLöschen

  26. Liebe Irmi

    Ja das ist ein Thema für sich ...
    Mir tun viele Jugendlich von heute sehr leid ,wer ist denn da für sie ???

    Den Kindern und Jugendlichen werden keine Werte mehr vermittelt und auch von den Eltern nicht vorgelebt. Der einzige Wert, der immer und überall da ist, heißt: Geld verdienen, denn ohne Geld bist du nichts.
    Die neuesten Statistiken und Studien zeigen einen dramatischen Trend an. Unsere Jugendliche sind Alkoholiker, drogenabhängig, depressive und psychosomatisch mehrfach geschädigt. Sie kosten sehr viel und sind kaum berufstauglich. Viele haben keinen Ausbildung mehr oder brechen sie ab. Warum ist das ? Kinder wurden in eine Wohlstandsgesellschaft hineingeboren ohne Erziehung ,weil man es nicht für wichtig hielt. Eltern entziehen sich sogar der Erziehung, weil sie nicht der Buhmann ihrer Kinder sein wollen ,so bekommen Kinder kein Gerüst für das Leben. Sie sind Wohlstandsverwahrlost. Auf der Suche nach dem Sinn des Lebens. Man gab den Kinder keinen Sinn mehr mit.

    Heute wissen viele nicht mehr wie man Kinder erzieht, bildet oder liebt.
    Ist das nicht traurig !

    Aber es gibt sie natürlich auch noch, die gute Jugend ,gottlob !
    Ich bin froh ,dass ich damals Hausfrau sein durfte und den Kinder
    mit Liebe und Anstand erzogen habe !

    Es ist einfach eine verrücket und schnelllebige Zeit heute :

    Geld regiert die Welt !!!!

    Ein schönes Wochenende
    wünscht dir
    Margrit


    AntwortenLöschen
  27. Liebe Irmi. Ich bin am Lächeln, was für nette Regeln. Milch war früher ein wichtiges Nahrungsmittel, heut gibt es sie abgepackt im Überfluss. Ich trinke kaum Milch und wenn, dann nur mit Kakaopulver.
    Liebe Abendgrüße von Kerstin.

    AntwortenLöschen

Ich freue mich über jeden Kommentar und möchte mich auf diesem Weg recht herzlich dafür bedanken. Kommentare sind wie das Salz in der Suppe. Ohne fehlt sehr viel.