Donnerstag, 19. Juni 2014

Dies und Das über den längsten Roman aller Zeiten



Marcel Proust schrieb den längsten Roman der Welt. Über 9,6 Millionen Zeichen in sieben Bänden umfasst das Werk  "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit". Die letzten drei Bände erschienen erst nach seinem Tod.

Marcel Proust zählt zu den großen literarischen Genies der französischen Literatur. Das Monumentalepos »Auf der Suche nach der verlorenen Zeit« prägte ganze Generationen von Lesern und Autoren.

Marcel Proust, geboren 1871 in Auteuil, gilt neben Joyce und Kafka als Begründer der literarischen Moderne. Er führte (schon früh an Asthma leidend) nach Studium (Rechts- und Literaturwissenschaft) und kurzer Tätigkeit in der Bibliotheque Mazarine in Paris ein Salonleben, das nur von Reisen (Trouville, Evian, Venedig) unterbrochen wurde. Sein Leben und eine ganze Epoche resümiert der Roman "A la recherche du temps perdu" (7 Teile, erschienen 1913-27; deutsch "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit").
Weder die frühen Prosaversuche noch seine Tätigkeit als Übersetzer und Literaturkritiker deuteten auf ein Werk vom Umfang und Gewicht der "Recherche" hin. Erst die Entdeckung des Romanfragments "Jean Santeuil" (entstanden 1896-1905, 3 Bände, herausgegeben 1952; deutsch) wies das Leben Prousts als kontinuierliche literarische Anstrengung aus.
Der Rückzug aus dem sozialen Leben (1905, nach dem Tod der Mutter) in die Einsamkeit im schallisolierten (mit Kork ausgeschlagenen) Zimmer am Boulevard Haussmann machten (seit 1908) die Arbeit an dem Roman zum einzigen Inhalt dieser Existenz. Im März 1922 beendete er das Werk und betrachtete dies als Erfüllung seines Lebens. Marcel Proust starb im November 1922 in Paris.
Hier einige seiner Zitate, die ich angestrichen habe. Ich weiß nicht, ob ich  das Werk heute - nach mehr als 30 Jahren  - noch einmal lesen würde.


Das Bedürfnis zu sprechen hindert nicht nur am Hören, sondern auch am Sehen.

Alle unsere Gefühle, in denen wir die Freuden und Leiden einer wirklichen Person miterleben, kommen auch nur durch ein Bild zustande, das wir uns von diesem Glück oder Missgeschick machen.

Dass man sich verliert, ist noch nicht schlimm, sondern dass man sich hinterher nicht wieder zurechtfinden kann.

Der Geist kennt keine ausweglosen Lebenssituationen.

Der Schmerz ist ein ebenso mächtiger Umgestalter der Wirklichkeit wie der Rausch.

Was das Glück anbelangt, so dient es fast nur einem nützlichen Zweck: das Unglück möglich zu machen.

23 Kommentare :

  1. Guten Morgen meine liebe Irmi,
    ein sehr interessanter und guter Post ist das wieder!
    Vor allem die letzten Zeilen ....
    Ich wünsche Dir einen schönen und zufriedenen (Feier?-)Tag!
    ♥ Allerliebste Grüße, Deine Claudia ♥

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  2. moin irmi,
    hm - nur angelesen und vielleicht aus der fülle heraus die falschen seiten erwischt.
    nun hätte ich zeit und bin durch die von dir gewählten zitate doch neugierig geworden.
    lg kelly

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  3. Guten Morgen liebe Irmi,
    ein imponierendes, ein gewaltiges Stück Literatur, das ich zugegebenermaßen noch nicht gelesen habe, Proust, der heute hier Thema ist mit seinem Werk über die Zeit, die verlorene Zeit. Ich werde es vermutlich auch nicht lesen.

    Umso dankbarer bin ich um die Zeilen, die Du uns hier ausgesucht hast.

    Besonders gefällt mir: Der Geist kennt keine ausweglosen Lebenssituationen.

    Das ist mein Lebensmotto! Wie oft waren Situationen in meinem Leben durch Krankheit, mein Mann wurde gemobbt usw., die mich auf das Äußerste gefordert haben. Der Geist, mein Geist ist inzwischen sehr beweglich geworden. Das klingt eventuell arrogant? Oder zynisch? Weder noch! Ich bin eher dankbar, dass ich alles meistern konnte.

    Hab' einen angenehmen, schönen Feiertag heute
    herzliche Grüßle von Heidrun

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  4. Ja, auch mir haben es die letzten Zeilen deines Posts besonders angetan.
    Und mir gefällt der allerletzte Satz am besten.
    Es liegt soviel Lebensweisheit in diesen Sätzen.
    Danke und liebe Grüße! Martina

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  5. ich finde gerade gar keine ruhe mehr zum lesen.
    liebe gruesse!

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  6. Ob ich 7 Bände durchhalten würde, weiß ich nicht, aber seine Zitate gefallen mir sehr gut

    Liebe Grüße
    Arti

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  7. Ob ich 7 Bände durchhalten würde, weiß ich nicht, aber seine Zitate gefallen mir sehr gut

    Liebe Grüße
    Arti

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  8. Liebe Irmi,
    ein wunderbarer Post - die Zitate sind sehr interessant! Hier würde man viel Zeit ins Lesen investieren, das hebe ich mir für später auf. Im Moment "erschlägt" mich der Papierkram............
    Ganz liebe Grüße und einen schönen Feiertag,
    Mella

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  9. Liebe Irmi,
    die Zitate sind wirklich wunderbar und auch immer wieder lesen-und nachdenkenswert!
    Was das erneute Lesen von Büchern, die man in früher Jugend gelesen hat, angeht, so habe ich festgestellt, dass es dem Autor/Buch nicht unbedingt gut tut. Gerade die Unbefangenheit beim ersten Lesen ist doch verloren gegangen, oder.
    Liebe Grüße
    moni

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  10. Liebe Irmi,

    meine Bewunderung, dass du - wenn es auch schon so lange her ist - dieses umfangreiche Werk gelesen hast. Die herausgesuchten Zitate sind nach wie gültig und beweisen, wie intensiv sich Marcel Proust mit unterschiedlichen Lebensfragen beschäftigt hat.

    Allerbeste Grüße

    Anke

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  11. Liebe Irmi,

    das sind sicher Wälzer und ich glaube einmal lesen reicht bei sowas ;o)) Die Zitate zeigen davon, dass er sich wirklich viel Gedanken gemacht hat.

    Ich wünsch dir einen schönen Tag

    GLG Mela

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  12. Ich gebe zu, liebe Irmi, ich habe die 7 Bände nicht gelesen.
    Ich gebe auch zu, ich kannte Marcel Proust nicht.
    Aber die Geschichte drum herum ist wieder so interessant.
    Dabei wanderten meine Gedanken zu B Traven und sein ebenso interessante Geschichte.
    Über dessen Mahagoni Serie gelangte ich zu ihm, ohne ALLES von und über ihn erfahren zu können.

    herzliche Grüße,egbert

    PS:
    deine Sprüchesammlung ist wieder eine wahre Fundgrube.
    Danke.

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  13. Danke für diese wirklich beindruckende Würdigung und die nachdenklichen Zeilen.
    Das hat mir jetzt noch gefehlt.. Ich muss morgen nach Köln - Daumendrücken kann ich gut gebrauchen.
    Bis dahin ganz liebe Grüße - Wolf

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  14. Auch ich habe die 7 Bände nicht gelesen, aber ich erinnere mich, dass wir diesen Schriftsteller im Französisch-Unterricht im Visier hatten und uns unser Lehrer Auszüge davon hat lesen lassen, die seinerzeit noch auf Matritzen abgezogen waren.
    Die Zitate von ihm mag ich sehr. :-)

    Liebe Grüße und einen schönen Abend wünsche ich dir
    Christa

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  15. Hallo Irmi,

    da muss ich gestehen, ich bräuchte wohl Jahre um die sieben Bände zu lesen, da ich immer einen ganz Schwung Bücher gleichzeitig über Monate und teilweise Jahre lese ;)

    Liebe Grüße
    Björn :)

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  16. Wie, Du hast das wirklich gelesen?!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
    Meine Hochachtung!
    Ich bin über die ersten Seiten bisher nie hinausgekommen.
    Ganz lieben Gruß
    Katala

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  17. Liebe Irmi,
    hier lerne ich echt was und hab Spass dabei!!! Und ein vierblättriges Kleeblatt habe ich schon lange nicht mehr gefunden, vielleicht hatte ich als Kind mehr Ausdauer....
    ganz liebe andrellagrüße

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  18. Liebe Irmi,
    das ist wieder ein sehr interessanter Beitrag. Man sieht, wie eng Genie und Wahnsinn beieinander liegen. Ich hätte nicht die Geduld, einen so langen Roman zu lesen.
    LG Sabine

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  19. Ist ja Wahnsinn, das war mir jetzt nicht bewußt, daß der Roman so viele Bücher umfasst. Der hat scheinbar nichts anderes getan. ;-) Aber wir Blogger würden auch viele Bücher füllen, würden wir alles nur in Buchform beständig zusammenfassen.
    Liebe Grüße auch hier
    Sara

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  20. Liebe Irmi, wie schön, einen Post über Marcel Proust bei dir zu finden! Seit nunmehr 37 Jahren lebe ich mit diesem Autor, denn mein Liebster ist ein großer Verehrer, der immer wieder das große Werk liest ( und immer wieder neue Aspekte darin entdeckt ). Und deshalb fließt viel in unser Alltagsleben ein. Ich selbst habe ihm einmal eine mobile Proustothek gebaut, ein fahrbares Regal, auf dem alle Bücher rund um den Roman, Proustothek Paris, Sekundärliteratur usw. versammelt sind. Ich finde eine solche Leidenschaft ebenso beeindruckend wie die Ausdauer des Meisters beim Erschaffen seines Jahrhundertwerkes...
    Ein schönes Wochenende!
    Astrid

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  21. Liebe Irmi,
    Ja heutzutage kommt man kaum noch zu so eine Menge von Literatur. Er hat kein glückliches Leben gehabt, seid er 9 Jahre war mit Asthma kämpfen müssen. Er war auch noch Militair und hat viel erlebt. Sein Vater verloren und kurz darauf die Mutter... Ja ja, er hat sich zurückgezogen vom Leben und nur noch Gefühle aufgeschrieben.
    Liebe Grüsse,
    Mariette

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  22. ... immer wieder sehr interessant, Deine Beiträge liebe Irma!
    Viele Grüße von Renate (Frau von Harald)

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Ich freue mich über jeden Kommentar und möchte mich auf diesem Weg recht herzlich dafür bedanken. Kommentare sind wie das Salz in der Suppe. Ohne fehlt sehr viel.