Es handelt ich um Albert Fraenkel (1864-1938).
Grabstätte auf dem Bergfriedhof in Heidelberg
Albert Fraenkel stammte aus einer jüdischen Familie und war ein Sohn des Weinhändlers Jakob Fraenkel, der im Jahr 1896 konvertierte und Mitglied der evangelischen Kirche wurde.
Albert Fraenkel war einer der bedeutendsten Ärzte Heidelbegs und machte sich vor allem um die Behandlung von Herz- und Tuberkulose-Patienten verdient. Heidelberg hat ihm die Gründung zweier Kliniken zu verdanken, der Thoraxklinik und des Speyererhofes, beides Häuser von internationalem Rang. Mit einem Symposium wird heute in der Alten Aula der Universität zu Heidelberg an den 150. Geburtstag Fraenkels gedacht. Man erinnert in diversen Vorträgen an den großen Arzt mit jüdischen Wurzeln, der in den letzten Jahren seines Lebens die Verfolgung und Demütigung durch die Nazis erleben musste.
Ein prominenter Patient Fraenkels steht im Mittelpunkt des Festvortrags von Dr. Volker Michels, dem Biografen von Hermann Hesse. Der schwäbischeDichter war einer der prominenten Patienten Fraenkels in dessen Badenweiler Zeit. Hesse nannte ihn einen "Arzt großen Stils", der aber stets offen für die Klagen und Nöte seiner Patienten gewesen sei.
Albert Fraenkel wurde am 3. Juni 1864 im pfälzischen Mußbach geboren. Er studierte Medizin in München und Straßburg und erkrankte als junger Volontärarzt an der Münchener Uniklinik an Tuberkulose - eine einschneidende Zäsur in seinem Leben. 1891 wurde er Kurarzt in Badenweiler und gründete dort 1903 die beiden Sanatorien "Villa Paul" und "Villa Hedwig", in der Hermann Hesse Patient war. Für viele Lungenkranke war der begnadete Arzt damals die letzte Hoffnung. 1920 ging Fraenkel nach Heidelberg und war Mitbegründer des Tuberkulosekrankenhauses Rohrbach, der heutigen Thoraxklinik. 1928 ernannte ihn die Universität zum ordentlichen Honorarprofessor mit einem Lehramt für Tuberkulose. Wissenschaftlich interessierte ihn vor allem die intravenöse Behandlung der akuten Herzschwäche mit einem Digitalispräparat,
dem Strophanthin, dessen erfolgreiche Einführung ihn international bekannt machte. 1927 hob er das so genannte Mittelstandssanatorium Speyererhof aus der Taufe und leitete das Haus als ärztlicher Direktor.
dem Strophanthin, dessen erfolgreiche Einführung ihn international bekannt machte. 1927 hob er das so genannte Mittelstandssanatorium Speyererhof aus der Taufe und leitete das Haus als ärztlicher Direktor.
Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten endete Fraenkels glänzende Karriere als innovativer, tüchtiger Mediziner. Im April 1933 legte er seine Professur nieder, im Mai und Juni verlor er die Leitung seiner beiden Kliniken. Als ihm im Sommer 1938 auch noch die Approbation entzogen wurde, war er ein gebrochener Mann. Albert Fraenkel starb am 22. Dezember 1938 in Heidelberg.
(Quelle: "Berühmte Köpfe")
Guten Morgen, meine liebe Irmi,
AntwortenLöschendanke für wieder einen interessanten Beitrag über diesen bedeutenden Arzt!
Ich wünsche Dir einen schönen und zufriedenen Tag!
♥ Allerliebste Grüße, Deine Claudia ♥
Noch nicht bewusst von ihm etwas gehört, fand ich es wieder sehr interessant zu lesen. Bei soviel Hingabe ist es kein Wunder dass er ein gebrochener Mann wurde. Er wäre aber bestimmt stolz wenn er wüsste wieviel Gutes er auch noch heute den Menschen bringt.
AntwortenLöschenWünsche dir einen schönen Tag und sende liebste Grüssle
N☼va
Liebe Irmi,
AntwortenLöscheneine interessante Geschichte, wenn auch mit einem traurigen Ausgang.
Was würden wir heute ohne solche Menschen machen?
Liebe Grüße
ANi
Liebe Irmi,
AntwortenLöschenleider bin ich seinen Spuren in Heidelberg nie nahe gekommen. Das liegt sicherlich an meiner Unaufmerksamkeit diesbezüglich und meinem fokusierten Blick für Fotomotive. Beim nächsten Mal würde ich nun viel aufmerksamer sein.
herzliche Grüße,
egbert
(Dank für deine PN)
Liebe Irmi,
AntwortenLöschenauf diesem Gebiet bin ich ehrlich gesagt nicht bewandert ;o)) Aber interessant zum Lesen so lernt man immer wieder was dazu.
Ich wünsch dir einen wunderschönen Tag
LG Mela
Liebe Irmi,
AntwortenLöschenes ist faszinierend, wie sehr manche Menschen sich in ein Gebiet reinknien und Dinge großen Ausmaßes erreichen. Dem sollte man Bewunderung zollen. Durch die Schule die mein Sohn besucht, ist die Judenverfolgung im Dritten Reich hier zu Hause oft Thema. Grauenvoll! So viele mussten ihr Leben lassen oder sind zerbrochen an dem was geschah!
Einen sonnigen Gruß in den noch jungen Juni schicke ich Dir :o) Elke
Liebe Irmi,
AntwortenLöschendanke auf diese Weise wieder einen Menschen näher kennenlernen zu dürfen.
Von Heidelberg habe ich schon gesehen und gehört...ich glaube der Ort ist wahrlich eine Reise wert.
Grüessli
Julia
Liebe Irmi,
AntwortenLöschenSo Schade dass Albert Fränkel so behindert wurde durch das System... Er hätte noch sovieles beitragen können für sovielen.
Liebe Grüsse,
Mariette
Der Entzug der Approbation ist wirklich wie eine Schmach. Da kann ich sehr gut nachvollziehen, wie sich so ein begnadeter Arzt fühlen musste. Es waren schlimme Zeiten, die hoffentlich nie wieder kommen werden.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Arti
Der Entzug der Approbation ist wirklich wie eine Schmach. Da kann ich sehr gut nachvollziehen, wie sich so ein begnadeter Arzt fühlen musste. Es waren schlimme Zeiten, die hoffentlich nie wieder kommen werden.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Arti
hallo irmi,
AntwortenLöschenwieder was dazu gelernt. danke für diesen interessanten und aufschlussreichen post!
alles liebe
margit
Das Schicksal dieses Arztes geht mir nahe! Weshalb quälen sich die Menschen gegenseitig so - ja nicht nur zu der damaligen Zeit, leider auch noch heute. Ich werde es einfach nicht begreifen! Danke für den interessanten Post! Martina
AntwortenLöschenHallo Irmi,
AntwortenLöschenich liebe solche Geschichten, die die Vergangenheit unvergesslich machen obwohl das eine traurige Vergangenheit ist, die nie vergessen werden darf. Leider war es so, daß zu dieser Zeit die Menschen so abgestumpft waren - zum Glück ist es vorbei und hoffentlich kommt so etwas nie wieder. Die Geschichte dieses Arztes ist ja stellvertretend für viele, die in dieser Zeit lebten und die Hölle durchlebten. Schön, daß sie in Gedanken weiterleben.
Danke für diesen Rückblick in die Vergangenheitl
Liebe Grüsse
Manu
Danke für den interessanten Beitrag liebe Irmi und dir einen schönen Abend.
AntwortenLöschenAuch schonmal frohe Pfingsttage, werde ein wenig verreisen.
GLG Mathilda ♥
Hallo liebe Irmi,
AntwortenLöschenschön, dass du uns von diesem Arzt berichtet hast. Ihm ging es wie vielen anderen bedeutenden Menschen seiner Zeit, sie wurden dessen beraubt, wofür sie gekämpft und sich eingesetzt haben.
Der Arzt ist mir ein Begriff und zwar von Seiten Hermann Hesses her, ich bin mütterlicherseits mit ihm noch verwandt.
Liebe Abendgrüße schickt dir
Christa
Liebe Irmi, schön, dass Du meinen Blog gefunden hast und für das liebe Kommentar! Ich habe Dich gleich mal verlinkt und komme Dich gerne wieder besuchen. Dein Artikel ist übrigens sehr interessant.
AntwortenLöschenlg kathrin
He sounds like he was very good physician, great man.
AntwortenLöschenAls stille Leserin - nun sichtbar ein Dankeschoen fuer diesen Post, eine Ehrung fuer Albert Fraenkel! Mich schmerzt es sehr, immer wieder zu lesen durch welche Hoelle Menschen mit juedischen Wurzeln gingen.
AntwortenLöschenGruss Lena
Es gab schon tolle Pioniere der Medizin!
AntwortenLöschenWas hatten wir auf dem Friedhof nach Dolf Sternberg gesucht. Fast wollten wir aufgeben, aber zum Schluss fanden wir ihn doch.
Liebe Grüße Bärbel
Liebe Irmi,
AntwortenLöschender Bericht ist sehr interessant,
wenn man bedenkt, wieviele bedeutende Menschen damals um ihre Werke und um Hab und Gut gebracht wurden,
werde ich ganz traurig.
Liebe Grüße
Nähoma