Freitag, 10. Oktober 2014

Dies und Das über Spinnennetze

Gestern sah ich im Garten ein recht großes Spinnennetz, in dem sich viele Fliegen, Mücken etc. befanden.
Ganz oben saß eine wirklich große Spinne. Ich finde diese Tiere faszinierend, mag sie aber nicht sonderlich.
Mir stellte sich die Frage: Warum bleiben Spinnen nicht an ihren eigenen Netzen kleben? Ich habe recherchiert und bin auf interessante Dinge gestoßen:
Um nicht selbst Opfer ihrer eigenen Raffinesse zu werden, muss die Kreuzspinne aufpassen wo sie hintritt. Zur Fortbewegung benutzt sie die zum Zentrum des Netzes führenden speichenähnlichen Radialfäden. Anders als die Fangseide, die sich wie eine Spirale um das Zentrum windet, dienen die Radialfäden nicht dem Beutefang. Ihre besonders reißfeste Seide verleiht dem Netz lediglich Stabilität und besitzt keinerlei Klebewirkung. Solange die Spinne diese sicheren Wege nicht verlässt, kann ihr gar nichts passieren.
Aber was macht die Spinnenseide überhaupt zur klebrigen Bedrohung? Mit ihren sechs Spinnwarzen kann die Kreuzspinne die unterschiedlichsten Seidenarten herstellen, darunter auch die besonders dünnen Fangfäden. Einmal ins Netz gegangen, gilt es, die Beute  - etwa eine Fliege -  nicht wieder entwischen zu lassen. Die meisten der rund 37 000 Webspinnenarten überziehen ihre Fangfäden deshalb mit leimartigen Tropfen, an denen die Opfer ganz einfach kleben bleiben. Diese Haftpunkte liegen in bestimmten Abständen zueinander, dazwischen sind leimfreie Lücken, damit die Spinne auch gefahrlos zur Beute gelangen kann. Untereinander tauschen  können die Webspinnen ihre Netze übrigens nicht. Die Abstände zwischen den Klebetropfen  sind bei jeder Spinne verschieden, so dass eine Kreuzspinne im Gespinst einer anderen Kreuzspinne  genauso kleben bleiben würde wie jedes andere Insekt.
Bevor das Opfer überhaupt merkt, in welche Falle es geraten ist, ist die Spinne herbeigeeilt, hat es in einen Seidenkokon gewickelt  und mit einem Biss das tödliche Gift injiziert.
(Quelle: Diverse Biologiebücher)





Oftmals verwenden wir die Redewendung:  Die sind sich spinnefeind.
Im 17. Jahrhundert schrieb Johann Michael Moscheroch über die Politiker seiner Zeit, dass sie meist heimtückische , eigennützige, teils auch unchristliche Leute und Tyrannen waren, die allen redlichen, gelehrten Leuten spinnefeind gewesen seien. Moscheroch musste es wissen. Auch er war Staatsmann.
Zu diesem Zeitpunkt war  "spinnefeind"  also schon vielseitig verwendbar, denn ein Jahrhundert früher bezog sich das Wort noch speziell auf tödliche Feindschaft unter Gleichen. Dies aufgrund der Beobachtung, von der schon Aristoteles berichtet, dass jene  "kleinen Finsterlinge, welche man Spinnen nennt" sich durchaus untereinander bekämpfen und mitunter auch fressen.




Glaube ist der Vogel.
welcher singt, wenn die
Nacht noch dunkel ist.
(Tagore)


18 Kommentare :

  1. Guten Morgen, meine liebe Irmi,
    ein interessanter Post über die Spinnen und ihre Netze. Es ist schon eine Weile her, da gab es im Fernsehen eine Doku darüber, das war schon sehr interessant, wieviel verschiedene Fäden so eine Spinne braucht, damit ihr Netz als Beutefänger funktioniert!
    Ich wünsch Dir einen schönen Tag und ein wunderschönes Wochenende!
    ♥ Allerliebste Grüße , Deine Claudia ♥

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  2. Ich mag Spinnen auch nicht so gern , wenn sie auch nützlich sind . Dennoch war dein Berich darüber sehr interessant . :)
    Liebe Grüsse Heike

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  3. viel spannendes gibt es in der natur...
    gerne schaue ich mir sendungen über das verhalten der tiere und all die wunder an, natürlich auch weil es schön für die sinne ist.
    wenn spinnen nicht gerade im dunkeln gross und schnell vorüberhuschen, akzeptabel!
    ;) kelly

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  4. Wenn ich ganz ehrlich bin, dann habe ich mich das noch nie gefragt, warum die Spinne selbst nicht kleben bleibt.
    Es war hoch interessant, was du da für uns herausgefunden hast. Vielen Dank für deine Recherche! LG Martina

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  5. Liebe Irmi,
    ich bin auch ganz begeistert, dass du diese Sache mit dem Klebenbleiben hinterfragt hast, obwohl du Spinnen nichtmal magst. Mein Mann leidet unter einen leichten Spinnenphobie - bevor ich mit ihm zusammenkam, hatte ich mir nie Gedanken darüber gemacht, ob ich Spinnen mag oder nicht, bei uns daheim wurden sie einfach immer gerettet - und nun musste ich sie also auch noch vor meinem Mann retten, der zum Spinnenzermatschen neigte. Das darf er bei mir nicht. Hier im Rostrosenhaus wird ein Glas über die Spinne gestülpt und vorsichtig eine Postkarte darunter geschoben und so transportieren wir das Spinnentier ins Freie - Herr Rostrose kann das inzwischen auch schon ganz gut ;o)) Ich weiß noch immer nicht, ob ich Spinnen "mag" - ihr Ruf ist einfach zu schlecht, in ihren Netzen kleben zu bleiben, fühlt sich selbst für uns große Menschen, die das kunstvolle Gebilde einfach zerreißen, unangenehm an, ... - aber seit ich Makro-fotografiere, habe ich bei diesen Tieren schon einige Schönheit entdeckt, dei mir vorher verborgen geblieben ist...
    Alles Liebe und schon mal ein schönes Wochenende!
    Herzlichst, die Traude
    ✿ܓ✿ܓ✿ܓ✿ܓ✿ܓ✿ܓ

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  6. Liebe Irmi
    ein intressantes Thema das vieles aufgedeckt hat warum und weshalb so das ist.. toll
    Ich wünsche dir ein schönes Wochenende!
    Lieben Gruss Elke

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  7. Hallo liebe Irmi, sehr spannend und aufschlussreich. Ich sehe sie auch lieber von weitem, aber wenn ich eine Spinne bei mir in der Wohnung habe, trage ich sie heraus, denn ich habe gehört: Spinnen wohnen nur bei guten Menschen:-) und das danke ich ihr dann so.
    glg Susanne

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  8. Hallo liebe Irmi,
    es lohnt sich doch immer bei dir vorbeizuschauen!. Wieder etwas dazu gelernt!
    Ich mag die Spinnen auch nicht so besonders, im Haus schon gar nicht. Aber sie sind ja doch auch sehr nützliche Zeitgenossen. Wir versuchen immer, sie mit Glas und Pappe einzufangen und dann in die Freiheit zum "weiterspinnen" zu entlassen.
    Dir ein schönes Wochenende und liebe Grüße,
    Christa

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  9. Sehr interessant liebe Irmi, wobei mir Spinnen nichts ausmachen,nur die dicken schwarzen Kellerspinnen, die sind nicht so ein Ding.

    Alles Liebe und ein schönes Wochenende wünscht Mathilda ♥

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  10. Mir geht es wie Mathilda und ich liebe sie als Fotomodell. Das mit den verschiedenen Netzfadenrichtungen und ihren Aufgaben wußte ich noch nicht.
    Wünsche Dir einen unverfänglichen Abend! ;-)
    LG,
    Tigerle (wie Du so lieb zu sagen pflegst)
    =^.^=

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  11. Liebe Irmi,
    Naja, ich nimm diese riesigen Spinning auch nicht in der Hand, habe aber keine Angst davor.
    In meinem Posten über die Golden Orb Spinnen, die Goldene Seiden Spinne die hier im Garten am Ende des Sommers lebt, kannst du ganz unten 2 Links finden um eine riesige Cape aus Spinnen Seide zu sehen. Dafür hat man in Madagaskar millionen von Spinnen ihre Seide abgenommen von den Spinnwarzen und dann wurden die Weibchen wieder freigestellt. Also clicke mal auf den ganz unteren Link, unter dem Posten: {Our Golden Silk Spider aka Giant Wood Spider}
    Ganz liebe Grüsse,
    Mariette

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  12. Das war wieder Blog -Kolleg vom Feinsten!
    Ein gutes Wochenende!
    Astrid

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  13. Huuu, liebe Irmi,
    ich mag ja Spinnen überhaupt nicht!
    Aber interressant war es trotzdem :-)
    Ganz viele liebe gemütliche Sonnabendabendgrüße
    sendet dir die Urte :-)

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  14. Es ist so schön, dass man hier immer wieder etwas dazulernt. Vor allem, weil du es stets ansprechend präsentierst.
    Gruß vonner Grete

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  15. Liebe Irmi,
    das ist mal sehr interessant und neu für mich. Ich jage ja ständig irgend welchen Spinnen und deren Netzen mit dem Fotoapparat hinterher. Immerhin sind sie faszinierende Wesen, muss man zugeben. Ich gehe ihnen aber auch lieber aus dem Weg. Bei mir haben sie auch nichts zu befürchten, denn ich kehre sie allenfalls weg.
    Ich wünsche Dir noch einen schönen Sonntagabend.
    Liebe Grüße von Anne

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  16. Danke, hab mich auch schon gefragt, warum die Spinne nicht in ihrem Netz hängen bleibt :-)

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  17. Liebe Irmi,

    ja, das war wirklich interessant, denn das wußte ich auch noch nicht. Ihre Netze sind schon tolle Werke, gerade jetzt in der Herbstzeit finde ich sie so schön wenn noch die Tautropfen dranhängen.

    Herzliche Abendgrüße
    Kerstin

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  18. Liebe Irmi, ja, ich war wieder in deiner Nähe, ja, und ich würde dich gerne dort mal treffen. So langsam komme ich mit der Situation meiner Eltern zurecht, so dass ich hinterher nicht völlig in mich gekehrt sein muss, wie es am Anfang der Fall war. Es tut mir auch gut zu hören, dass Mitmenschen meine Gefühle nachvollziehen können. Das war ja leider an meiner letzten Schule so gar nicht der Fall & hat zu meiner Krise erheblich beigetragen. Ich arbeite sehr an mir...
    Ich hoffe, du fühlst dich einigermaßen wohl und findest Zeit für Dinge, die dir gut tun!
    Das wünsche ich dir von Herzen!
    Astrid

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Ich freue mich über jeden Kommentar und möchte mich auf diesem Weg recht herzlich dafür bedanken. Kommentare sind wie das Salz in der Suppe. Ohne fehlt sehr viel.