Donnerstag, 6. November 2014

Dies und Das über Chili und Pfeffer

Scharf essen ist nicht jedermanns Sache: Während die einen ungerührt in feurige Chilis beißen, kriegen die anderen schon beim Anblick der roten Schoten Schweißausbrüche. Die brennende Wirkung entsteht, weil die Empfindung nicht über die Geschmacksknospen der Zunge wahrgenommen, sondern direkt über Sinneszellen in der Mundschleimhaut ans Gehirn weitergeleitet wird. Diese Zellen sind eigentlich Wärmerezeptoren, die uns etwa vor dem Genuss zu heißer Speisen warnen. An diese Reizzellen lagert sich nun Capsaicin an, eine Substanz, die in Chilis und Peperoni zu etwa 0,5 Prozent enthalten ist. Als wäre sie entzündet, reagiert die Schleimhaut auf das Schmerzsignal mit gesteigerter Durchblutung, und das fühlt sich im Extremfall tatsächlich so an, als würde die ganze Mundhöhle verbrennen. Gleichzeitig wird das Hormon Adrenalin gebildet, was einem Herzrasen, Schweißausbrüche und Hitzewallungen beschert. Im Verdauungstrakt regt der Scharfmacher die Produktion von Magensaft an und fördert so die Verdauung.
Wer allerdings meint, mit viel Wasser das innere Feuer löschen zu können, der irrt: Capsaicinmoleküle sind nicht wasserlöslich. Einmal ausgelöst, läßt sich der Reiz nicht aufhalten.
Capsaicin diet dem Chilistrauch und vielen anderen Pflanzen als Abwehrstoff und Schutz gegen gefräßige Säugetiere. Gegen Vögel wehrt sich die Pflanze damit allerdings nicht: Deren Wärmerezeptoren reagieren weniger heftig auf die Schoten. Für die Pflanze ist das sinnvoll, denn die Tiere verdauen die Frucht und scheiden die Samen unbeschadet wieder aus, so dass sie später an anderer Stelle aufgehen können. Säugetiere hingegen zermalmen die Kapseln, die damit für die Vermehrung unbrauchbar werden.
Weitaus verbreiteter als Chili ist hierzulande der Pfeffer. Was als Pfeffer in den Läden verkauft wird, sind die meist getrockneten ganzen oder gemahlenen Früchte des Pfefferstrauchs. Der Scharfmacher heißt hier Piperin, das sich im Öl der Körner befindet. Pfeffer gibt es in vier Reifegraden, die sich in der Farbe der Körner widerspiegeln: schwarz, weiß, grün und rot. Schwarzer und weißer Pfeffer ist besonders scharf, roter und grüner dafür aromatischer.
Pipin und Capsaicin finden jedoch nicht nur als Küchengewürz Verwendung.. Abwandlungen der Substanzen finden sich als Reizauslöser in Wärmecremes für die Haut und in Pfeffersprays zur Abwehr von angreifenden Tieren.
(Quelle: Das Buch der Gewürze)


Wenn du eimal sehr traurig bist
und nicht mehr aus noch ein weißt,
so achte auf das,
wofür du noch danken könntest.

Sei es nur der erste Morgenstrahl,
der dir ins Fenster blickt,
oder das fröhliche Zwitschern der Vögel.
Das wird dich wieder freudig machen.
(Martin Luther)

Als ich gestern Abend nach Hause kam, lag im Briefkasten eine Mitteilung, dass das Internet ab heute Mittag wieder voll funktionsfähig sei. Hoffen wir das Beste.

18 Kommentare :

  1. Guten Morgen meine liebe Irmi,
    wieder ein sehr informativer Post über schafre Sachen :O)
    Ich wünsche Dir einen schönen und fröhlichen Tag!
    ♥ Allerliebste Grüße, Deine Claudia ♥
    Ich drück die Daumen, daß ab heute wieder alles reibungslos läuft :O)))))

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  2. Ich mag es sehr gerne scharf, mal mehr-mal weniger je nach Gericht, aber gut dosiert kommen meist Pfeffer und Chili bei mir in der Küche zum Einsatz. Wobei es alleine ja in vielen Ländern nicht alleine wegen der Schärfe genommen wird sondern auch um Keime abzutöten. Übrigens hilft bei dem "Brand" ein klein bisschen wenn man Kakao trinkt^^

    Schöne Worte von Luther hast du wieder zitiert, genau so ist es. Man sollte einfach nur am Morgen rausgucken und sich an der Flora und Fauna erfreuen.

    Drücke dir dann ganz feste die Daumen das die Leute es heute in den Griff bekommen und du wieder unbeschwert im Net surfen kannst.

    Wünsche dir einen schönen Tag und sende liebe Grüssle

    N☼va

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  3. Liebe Irmi,

    der Große und ich mögen es gern etwas schärfer, Herr Schwanenweiß muss dann dadurch. Aber die Augen tränen nicht, denn alle wollen ja von den Zutaten etwas schmecken und nicht nur die Schärfe spüren.

    Ich drück die Daumen, dass bei dir wieder alles funktioniert, ich kann ein Lied davon singen, wenn's nicht so läuft.

    Allerbeste Grüße

    Anke

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  4. Liebe Irmi,
    das ist ja interessant. Na, eigentlich unfair von der Chillipflanze, sich zu wehren - ich esse die Schoten trotzdem. So habe ich es aber noch nicht gewusst, wie Du es schilderst. Wieder etwas dazu gelernt, danke sehr.
    Ich wünsche Dir einen angenehmen Tag.
    Liebe Grüße von Anne

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  5. ich freue mich sehr, dass dein internet jetzt wieder richtig laufen soll. hoffentlich bleibt das so :)
    liebe gruesse!

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  6. Liebe Irmi,

    danke für den informativen post. Jetzt weiß ich, wieso ich bei der Chili Feuer speie. der Wirkstoff der Chili wird auch in der Homöopathie verwendet, wenn du z.B. einen stark brennenden Rachen hast (brennen wie Feuer). Das Mittel ist dann das Capsicum. Ob es dass auch vom Pipin gibt, gehe ich jetzt nachsehen.
    Liebe Grüße
    Barbara

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  7. Wie heißt es immer so schön: die Hoffnung stirbt zuletzt.
    Für mich reicht die Schärfe des Pfeffers völlig aus.
    Ich benutze nie Chilli - viel zu scharf!
    Danke für den Post! Martina

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  8. Liebe Irmi,
    hoffentlich funktioniert jetzt das Internet, ich habe jedenfalls beide Daumen extra für Dich gedrückt!
    Was Gewürze angeht, ich bin da ein echter Fan und liebe es feurig scharf!!! Aber immer noch so fein dosiert, dass es einem nicht die Geschmacksknospen zerstört! ;-)
    Liebe Grüße
    moni

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  9. Servus Irmi,
    einen Brief mit so einer Mitteilung hätten wir auch gerne im Briefkasten ;-)
    Scharf essen ja, aber die Schärfe darf auf keinen Fall den Eigengeschmack des Gerichts überlagern.
    Ich hoffe, dir geht´s gut - dein Gedicht klingt so........Wie auch immer, schöne Spätherbsttage wünscht dir,
    Luis

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  10. Liebe Irmi,
    Nein, Wasser funktioniert dagegen nicht aber Yogurt schon!
    Pfefferspray gegen angreifenden Tieren...? Wohl auch gegen Kriminellen auf zwei Beinen!
    Ganz liebe Grüsse,
    Mariette

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  11. Bei meinem Essen habe ich es lieber wenn es mild gewürzt ist . Ein bisschen Schärfe kann sein , aber die Tränen dürfen mir nicht in die Augen schießen , lach . Das Buch der Gewürze scheint sehr interessant zu sein . Dein Post war es jedenfalls wieder , liebe Irmi . :)
    Liebe Grüsse Heike

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  12. Liebe Irmi,
    sehr interessant - ich liebe Chili und Pfeffer, aber in Maßen! Mein Mann hingegen konnte es furchtbar mit Chili übertreiben :-)
    Der Spruch von Martin Luther ist sehr schön. Der Brief gibt Hoffnung, oder? Ich hoffe, dass Du wieder bald ohne Probleme surfen kannst!
    Herzliche Grüße,
    Mella

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  13. Tolle Infos hast du über die Scharfmacher zusammengetragen, liebe Irmi. Gerade bei Chili gibt es so viele unterschiedliche Sorten mit unterschiedlichen Schärfegraden, darunter sogar welche mit über 1.000.000 Scoville.
    Das ist eine Maßeinheit zum Messen der Schärfe. Ich habe Jahr lang in der Gewürzindustrie Pfeffer und Chili eingekauft, daher weiß ich es.
    Aber Chili verwende ich sehr gerne in der Küche, übertreiben darf man natürlich nicht damit.
    Das Gedicht von Martin Luther gefällt mir sehr, sehr gut....so ist es!

    Liebe Grüße und dir ein schönes Wochenende
    Christa

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  14. Liebe Irmi,
    wieder ein toller, informativer Bericht. Ich liebe schon scharfes Essen. Allerdings darf es mir nicht das Wasser aus den Augen treiben oder die Kehle verbrennen. ;-)) So scharf nun auch wieder nicht. Aber Chilis sind schon ein interessantes Gewürz.
    Sonnige Wochenendgrüße,
    Christa

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  15. Das Erstaunliche ist doch, dass man sich an Schärfe gewöhnt und sie wie eine Droge ist, die immer höher dosiert werden muss, um noch zu wirken. Allerdings scheint der Effekt auch wieder zu verfliegen: Ich mochte immer scharfes Essen, habe es aber nun schon lange nicht mehr gegessen und neulich hat mir die gewohnte Dosierung bereits Tränen in die Augen getrieben. Man scheint sich an Schärfe zu gewöhnen und wieder zu entwöhnen.

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  16. Liebe Irmi, herzliche Grüße.
    Mir sind das zu scharfe Sachen. Ich bevorzuge ein rechtes Maß an Würze, sonst schmeckt man ja gar nicht mehr den Eigengeschmack.
    Langsam kann ich wieder an öfteres Bloggen denken, denn mit den reichlich verschiedenen Arztbesuchen in der vergangenen Zeit von Männe wird es weniger. Diese Woche haben wir Beide nur den Fußpflegetermin am Freitag.
    Wir sind nun schon bei der zweiten Beantragung zur Pflegestufe und haben den Hausbesuch und die Begutachtung von Männe gerade
    hinter uns. Warten jetzt auf das Ergebnis.
    Ich hoffe, Dir geht es gut und sage tschüssi, Brigitte

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  17. Hallo Irmchen, ich vermisse Dich. Geht Dein Internet doch nicht oder bist Du krank . Mache mir sorgen
    Eva

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  18. Liebe Irmi, wie immer ein sehr interessanter Bericht. Ich bin ehrlich gesagt auch nicht so der Freund von extrem scharfen Chilis. Allerdings bin ich schon sehr gespannt, wie scharf die Glockenchilis sind, die ich heuer angebaut habe.

    lg kathrin

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Ich freue mich über jeden Kommentar und möchte mich auf diesem Weg recht herzlich dafür bedanken. Kommentare sind wie das Salz in der Suppe. Ohne fehlt sehr viel.