Donnerstag, 20. November 2014

Dies und Das und des Meeresrauschen in Muscheln

http://images.gutefrage.net/media/fragen/bilder/wie-heisst-diese-typische-muschel--schnecke-die-typische-muschel-die-am-ohr-rauscht/0_big.jpg 
Heute schenkte mir eine Bekannte eine Muschel, die sie von ihrem Besuch an der Nordsee mitbrachte. Ich finde Muscheln höchst interessant. Ihre Vielfalt, ihre Formen und Farben verblüffen.
Als Kind bekommt man die schönsten Märchen aufgetischt, wenn man nach dem Meeresrauschen in den Muscheln fragt. Sie handeln von den langen Reisen der Muscheln durch die Weltmeere. Und je mehr man angeblich in den Muscheln hören kann, desto weiter ist die Muschel gereist und desto älter ist sie.
Schade ist nur, dass nichts an diesen Märchen stimmt. Erst einmal sind es genau genommen gar keine Muscheln, die wir uns da ans Ohr halten, sondern Schnecken, wissenschaftlich korrekt  "Gastropoden"  genannt. Das Alter der Schnecken hat gar keinen Einfluss auf die Töne, die wir hören, sondern allein der Aufbau der Schnecken und damit der Resonanzkörper. Doch was hören wir da genau?
Eine bekannte Interpretation,die sich hartnäckig hält, ist die vom Blutrauschen.. Danach wird das durch unser Ohr strömende Blut durch den Resonanzkörper der Schnecke für uns hörbar. Als Beweis dafür wird angeführt, dass das Geräusch auch bei jedem anderen Hohlkörper zu hören ist, den wir uns ans Ohr halten. Die Schlussfolgerung daraus scheint logisch: Das Geräusch muss von uns kommen und hat mit dem, was wir uns ans Ohr halten, nichts zu tun. Doch leider ist diese Erklärung falsch.
Es sind zwar nicht Geräusche aus der Schnecke, die wir hören, aber die Geräusche kommen nicht aus dem Ohr oder von uns. Vielmehr sind es die Außengeräusche, die durch den besonderen Bau der Muschel akustisch verstärkt werden. Überprüfen läßt sich diese These übrigens ganz einfach: Hält man eine Schnecke (Muschel) ganz, ganz dicht ans Ohr, so dass so gut wie keine Außengeräusche eindringen können, dann hört man auch nichts mehr.
(Quelle: "Mucheln")


Am Meere vor Jahren,
als Kind ich noch war,
da fand ich ein Hörnchen
so wunderbar.

Ich hob es zu Ohren
und lauschte dem Klang,
ich konnte ihr lauschen
stundenlang.

Meine Sehnsucht sie wuchs
mit dem lieblichen Rauschen,
und füllt' es mit Wünschen,
mocht' mit niemandem tauschen.

Doch heut, wenn ich nehme
sie zu mir an's Ohr,
da ist in ihr Stille,
und schweigt mir was vor.
© Franz Christian Hörschläger

13 Kommentare :

  1. Guten Morgen, meine liebe Irmi,
    sehr interessantes hast Du uns über die Muscheln erzählt, und das Gedicht dazu ist wunderbar!
    Auch, wenn ich weiß, daß das Rauschen nciht in der Muschel wohnt, so behalt ich mir doch diesen Gedanken und freue mich immer, wenn ich einer Muschel lauschen kann ;O)
    Ich wünsche Dir einen schönen und glücklichen Tag!
    ♥ Allerliebste Grüße, Deine Claudia ♥

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  2. Bis jetzt habe ich es geglaubt, dass ich mein Blut rauschen höre :-). Ich lerne durch Dich immer wieder dazu, LG ClauDia.

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  3. und wie gerne haben wir diesem RAUSCHEN gelauscht Irmi und kannst du dich noch an die Telefonmasten erinnern?? da haben wir auch gehorcht..grins
    LG vom katerchen

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  4. liebe Irmi,
    danke für die schöne Erklärung!
    Ich hatte erst am Wochenende - Muscheln am Ohr -, da meine kleine Enkelin da war, und zufällig die Muscheln interessant waren.
    Natürlich spielt man das Spielchen: hörst Du das Meer rauschen?
    ganz liebe Grüße
    Gerti

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  5. hallo Irmi - jetzt bin ich doch erstaunt - ich habe auch irgendwann mal gelernt, das es das Blutrauschen sein soll was man da hört - schade. dass ich das nun nicht ausprobieren kann weil ich eine Muschel da habe ( nur ganz winzige)

    lg gabi

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  6. Hallo liebe Irmi! Das ist für mich auch immer wieder faszinierend. Habe auch ein paar Muscheln hier und muss hin und wieder mal rein hören! Nach so vielen Jahren ist immer noch das Rauschen zu hören und ein leichter Meeresduft zu riechen.
    Solche Muscheln sind einfach genial und eine tolle Schöpfung der Natur!
    LG

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  7. Ich war absolut sicher, dass es das Blutrauschen ist, was ich höre! Das habe ich irgendwann mal gelesen.
    Wieder etwas Neues dazugelernt.^^

    Liebe Grüße
    Sonja

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  8. und ich dachte immer, ich höre das meer :)
    ich behalte aber den glauben daran, das lässt mich träumen :)
    liebe gruesse!

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  9. Liebe Irmi,
    ich lass mir den Muscheltraum nicht nehmen. Sie sind nicht nur schön, sie lassen uns unsere Träume hören!!!
    Das Gedicht stimmt einen sehr nachdenklich. Ich hoffe, noch lange in einer Muschel etwas zu hören!
    Liebe Grüße
    moni

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  10. Liebe Irmi
    ja , da ist das reale und da sind die Gefühle mit den Träumen und alles ist intressant aber ich weiss sie rauscht immer noch nach Meer heute ...
    schönen Abend wünsche ich dir!
    Lieben Gruss Elke

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  11. Also, ich bleibe dabei: Man hört das Meer in ihnen rauschen! Alles andere ist einfach nur unromantisch :-)!!! LG Martina

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  12. Die Geschichte mit dem Meeresrauschen kommt mir bekannt vor , liebe Irmi . Das Gedicht gefällt mir gut . :)
    Liebe Grüsse Heike

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  13. Liebe Irmi,
    Immer interessant und solche Fragen hat den Menschen schon Jahrzehnten neugieirig gemacht.
    Ganz liebe Grüsse zum Wochenende.
    Mariette

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Ich freue mich über jeden Kommentar und möchte mich auf diesem Weg recht herzlich dafür bedanken. Kommentare sind wie das Salz in der Suppe. Ohne fehlt sehr viel.