Montag, 2. November 2015

Das ist eine wirklich spannende Frage:

"Was hat eine Lawine mit Müsli gemeinsam"? Die Antwort fand ich in dem Buch "Sonst noch Fragen?" - erschienen im KiWi-Verlag.

Für viele Deutsche gehört das morgendliche Müsli zu einem guten Start in den Tag. Man kann es auf unterschiedlichste Weise verfeinern und mit Honig, Zucker und Nüssen abschmecken. Doch ist auch bekannt, dass dieses Frühstück eine große Ähnlichkeit mit einer Lawine hat.
Nehmen wir einmal an, dass wir ein bunt gemischtes Müsli aus Körner, Flocken, Cornflakes, Rosinen und Nüssen vor uns haben. Wenn wir eine Packung öffnen, stellen wir mit großer Wahrscheinlichkeit fest, dass sich überproportional viele Haselnüsse ganz oben befinden. Dies ist kein Zufall, denn hinter dieser einfachen Feststellung verbirgt sich  eine interessante Gesetzmäßigkeit: Physikalisch betrachtet ist das Müsli ein Gemisch aus unterschiedlich großen Teilchen. Schüttelt man die Packung, dann bewegt sich zunächst alles. Körner, Flocken und Nüsse werden durcheinander gemischt. Während des Schüttelns entstehen bei jedem Ruck zwischen den einzelnen Teilchen Lücken, in die kleinere Bruchstücke  hineinrutschen können. Größere Stücke passen jedoch nicht dazwischen. Mit jedem Ruck rutschen also kleiner Stücke weiter nach unten. Ganz automatisch bewegen sich dadurch die größeren Teilchen nach oben, da sie von den kleineren, nach unten wandernden Stückchen verdrängt werden.
Durch das Schütteln sortiert man also gleichzeitig das Müsli. Große Stücke wandern nach oben, kleinere nach unten. Nach einer gewissen Zeit liegen also die Haselnüsse in unserem Beispielmüsli immer oben. Bei einem Müsli ohne Nüsse wären es dann die Rosinen, die sich ganz oben in der Packung befinden würden.
Das zugrunde liegende Prinzip nennen die Physiker  "inverse Segregation". Lawinen unterliegen der selben Gesetzmäßigkeit, da sie ebenfalls ein Gemisch aus Schneeteilchen sind. Manchmal gerät in dieses Gemisch leider ein Mensch. In der wissenschaftlichen Abstraktion liegt auch hier ein Stoffgemisch mit unterschiedlich großen Teilchen vor - aus dem Menschen und den unterschiedlich großen Schneeteilchen.

Ich habe das Experiment gemacht. Ich esse eigentlich kein Müsli - aber der Versuch war es wert, eine Packung zu kaufen.





Weise Lebensführung gelingt keinem durch Zufall.
Man muss solange man lebt,
lernen, wie man leben soll.
(Seneca)

14 Kommentare :

  1. Physik zum Frühstück, sozusagen.....
    Herzlichst
    yase

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  2. Guten Morgen, meine liebe Irmi,
    das klingt ja sehr spannend, und beim nächsten Müslikauf werde ich das auch mal ausprobieren ;O)
    Ich wünsch Dir einen wundervollen Tag und einen guten Start in eine schöne neue Woche!
    ♥ Allerliebste Grüße , Deine Claudia ♥

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  3. Liebe Irmi, ich wünsche dir einen guten Morgen,
    doch .... Ich gehöre ebenfalls zur Müslifraktion. Und dein Experiment finde ich bemerkenswert bzw. habe ich gerade etwas dazu gelernt. Etwas, das in unserem Alltag vorkommt. Mit dem Nachmachen wird es allerdings bei uns nicht klappen: Die Müsli-Box wird von mir nämlich umgedreht und durchgeschüttelt, das unterste Müsli auf diese Weise durchgemischt. Wahrscheinlich war dies ein Reflex auf die von dir festgestellte physikalische Tatsache.

    Hab' einen wunderschönen Montag und einen guten Start in die neue Woche
    Mit sonnigen Grüßen, Heidrun

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  4. Guten Morgen Irmi, noch ohne Frühstück im Magen ( nein, ich esse kein Müsli mehr, seit ich nicht mehr arbeite) muss ich schreiben, denn wenn ich deine Erkenntnisse gleich dem Herrn K. berichte, bekomme ich gleich eine längere Unterweisung. Denn der Herr K. hat noch nicht aufgegeben, dass es mit mir und der Physik was wird ( er ist Physiker )... Aber sonst ist er ein ganz, ganz Lieber :-)
    Schön, dein Blog -Kolleg ( kennst du noch die Funk -Kollegs aus den Siebzigern? Akademische Bildung für alle? )!
    Einen sonnigen Allerseelentag!
    Astrid

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  5. Liebe Irmi, es beruhigt mich, dass Rosinen sich nach ganz oben schütteln! ☺☺ ☺ ☺ ☺ ☺
    Liebe Grüße
    Rosine

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  6. Ab und an esse ich gerne mal eine Schüssel mit Müsli - es muss auch nicht immer zum Frühstück sein. Das "Phänomen" mit den oben schwimmenden Nüsse habe ich häufig beobachten können. Sehr zu meiner Freude ... ich nasche sie immer gerne schon vorher.

    Ich wünsche dir einen ganz wunderbaren Wochenbeginn.
    Viele Grüße von Carola

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  7. Liebe Irmi, sei herzlich gegrüßt.
    Müsli ist nicht mein Fall.
    Hier scheint die Sonne vom blauen Himmel.
    Ein wundervoller "Goldener Herbsttag" im November, wie gestern.
    Bleib gesund und munter, tschüssi Brigitte

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  8. wow danke für den tollen beitrag. ich mag müsli eigentlich, aber mir ist der aufwand im büro zu groß.
    liebe grüße und einen guten start in die woche wünsch ich dir!

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  9. Ach, du grüne Neune! Hätte man mir mal in Physik Diverses so gut erklärt, dann hätte ich sicher keine "vier" (schäm) gehabt! Super!

    Lieben Gruß, Brigitte

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  10. da hast du aber wieder professionelll geprüft, spannend!
    LG

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  11. Die Müslizeit war mal, zuviele KH, dafür jetzt Quark oder Hüttenkäse, aber auch mit Nüssen und Früchten, doch die bleiben da, wo sie sein sollen.
    Dennoch finde ich deinen Beitrag sehr interessant.

    LG Mathilda ♥

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  12. Ich esse kiloweise Müsli und Du hast recht, die Nüsse sind oben:-)
    glg Susanne

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  13. also was man bei dir alles lernt :-)))))))))))))))
    und danke auch für den Spruch von Seneca.

    herzliche Grüße von Heidi-Trollspecht

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  14. Hallo Irmi,
    Hm, Komisch... früher habe ich auch mal eine längere Zeit Müsli gegessen, bin dann aber irgendwann ganz von abgekommen,-warum
    auch immer? Wenn ich so drüber nachdenke, habe ich da irgendwie so periodische Vorlieben. Eine zeitlang habe ich dann mal wieder
    Eier auf dem Zettel, zur Zeit ist es Käse zum Frühstück, Mittwochs, Samstag und Sonntag jeweils zwei Stücke Sahnetorte - man gönnt sich ja sonst nichts :lol:
    Bei uns leider seit zwei Tagen gräßlicher Nebel und feuchtkalt.
    VG
    Oskar

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Ich freue mich über jeden Kommentar und möchte mich auf diesem Weg recht herzlich dafür bedanken. Kommentare sind wie das Salz in der Suppe. Ohne fehlt sehr viel.