Sonntag, 17. Januar 2016

Dies und Das über die Hintergründe von Redewendungen

Fast täglich verwenden wir Redewendungen und Sprichwörter. Oftmals ist uns der Hintergrund aber nicht bekannt. Wir übernehmen sie einfach.

Warum malt man den Teufel an die Wand?
Nach einem mittelalterlichen Aberglauben wurde der Teufel angelockt, sobald man seinen Namen laut aussprach  oder ein Bild von ihm malte. Daraus entwickelte sich die bis heute geläufige Redewendung, die eine düstere Zukunftsprognose symbolisieren soll.

Wie entstand der  "Wermutstropfen"?
Wenn eine an sich schöne Sache einen bitteren Beigeschmack enthält, ist oft von einem Wermutstropfen die Rede. Dabei galt die Pflanze Wermut, auch "Bitterer Beifuß" genannt, bereits in der Antike als Heilpflanze. Schüttet man in ein süßes Getränk den Saft dieses Heilkrauts, wird es bitter. Bestes Beispiel ist der Martini-Cocktail, den nicht  nur Geheimagent James Bond sehr zu schätzen weiß.

Warum man um den Pudding geht?
Die vor allem in Norddeutschland verbreitete Redensart erinnert an den alten Brauch, nach dem Essen einen kurzen Spaziergang zu machen. In dieser Zeit konnte der frisch gekochte Pudding, der zum Dessert gereicht wurde, abkühlen, so dass man ihn gefahrlos essen konnte.

Weshalb etwas am seidenen Faden hängt?
Die Redensart erinnert an die Geschichte von Damokles, über dem ein Schwert an einem dünnen Faden hing. Das Schwert  symbolisierte ständig drohende Gefahr. In der germanischen Sagenwelt gab es zudem Götter, die seidene Schicksalsfäden spannen.

Warum man nicht lange fackelt?
Einst bezeichnete das mittelhochdeutsche Wort  "vacklen" das sich hin und her bewegende Licht einer Fackel. Später veränderte sich die Bedeutung in   "unruhig sein". Daraus entwickelte sich im 18. Jahrhundert die Redensart  "nicht lange fackeln", um andere zögerliche Zeitgenossen zu einem schnelleren Handeln zu bewegen.



Wenn es sehr eilt,
dann setz dich hin
und tue einen Augenblick
gar nichts. Es geht auch so.
(Ludwig Köhler)

Mit diesen Worten möchte ich mich in ein winterliches Wochenende verabschieden. Habt es alle fein.


21 Kommentare :

  1. Guten Morgen, liebe Irmi....
    ja, da gibt es ne Menge Sprich - wörter in unserem Alltag, die es gelten würde zu verbannen, nicht dies, was Du beschreibst, aber
    das Wort etwas türken oder aber ein pimpf .... die sollte man alle streichen und doch rutscht es einem manchmal raus, kennst du das? herzlich Pippa

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  2. Liebe Irmi, ich finde, dass solche sprichwörtlichen Redensarten unsere Sprache bildhaft bereichern und möchte sie nicht missen.
    Dir ein schönes Winterwochenende!
    Herzlichst
    Astrid

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  3. Danke für diese tollen Erklärungen über so manches Redensarten!
    Ich wünsche dir ein gutes wärmendes gemütliches Wochenende!
    Lieben Gruss Elke

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  4. Da hast du einige Sprichwörter zusammengetragen , liebe Irmi , die mir alle geläufig sind . Gesagt haben wir sie bestimmt alle schon mal . :)
    Liebe Grüsse Heike

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  5. Es ist interessant zu lesen was die Sprichwörter bedeuten oder welchen Ursprung sie haben.
    Danke für die Erklärungen! LG Lollo

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  6. ...wirklich gut, liebe Irmi,
    mal nachzuhaken, was man da gelegnetlich eigentlich so von sich gibt...danke für deine Hilfe,

    ein schönes Wochenende wünsche ich dir,
    lieber Gruß Birgitt

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  7. ich finde sprichwörter total interessant. oftmals weiss man die entstehung gar nicht.
    liebe grüße!

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  8. Bei uns gibt es auch des öfteren Sprichwörter,
    die Enkel wollen sie dann auch erklärt haben,
    so kann ich nun auf Einige bei dir zurückgreifen.
    Vielen Dank dafür.
    Ausserdem finde ich den Spruch von Köhler sehr schön, den muß ich mir merken.
    Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
    Nähoma

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  9. Liebe Irmi,
    manchmal geht es nach einer Pause und dem süßen Nichtstun tatsächlich wieder besser voran.
    Sprichwörter und Redensarten mag ich sehr gerne. Ich kenne das mit dem Pudding allerdings so: "Um den heißen Brei herum reden". Aber wahrscheinlich ist es eigentlich das Gleiche.
    Danke für die tollen Erklärungen.
    LG
    Astrid

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  10. Liebe Irmi,
    ich finde es immer wieder hochinteressant, zu erfahren, woher die vielen Redensarten und Sprichwörter in unserer Sprache herkommen. Danke für die feinen Infos!
    Dir auch ein angenehmes Wochenende,
    herzlichst moni

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  11. Liebe Irmi, sehr interessant, wieder etwas gelernt. Schönes Wochenende, alles Liebe Eva

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  12. Ich mag Sprichwörter und Redewendungen und manchmal auch Bauernregeln. Hast prima zusammengestellt,

    Nana

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  13. Schöne Beispiele für Redewendungen hast du da ausgesucht. Es ist an der Zeit, dass ich auch wieder eine Redewendung erkläre. Vielleicht mache ich auch noch einen Rebus dazu.
    LG Elke

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  14. Liebe Irmi,
    die Sprichwörter kenne ich alle - aber von den wenigsten wusste ich, wie sie entstanden sind. Schön, dass Du uns das erklärt hast!
    Den Spruch muss ich mir unbedingt merken - vielleicht entschärft er ja so manchen hektische Situation...
    Liebe Grüße, und einen schönen Sonntag - trotz Schneefall!
    Christine

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  15. Das mit dem Pudding habe ich noch nie gehoert!
    Und bei einem Martini auf Eis fackele ich nicht lange! :-)
    Schoenen Sonntag liebe Irmi!

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  16. Liebe Irmi
    Von herzen wünsche ich dir heute alles Gute und Liebe zu deinem Geburtstag!
    Geniess den Tag, gute Gesundheit und alles Gute wünscht dir Bea
    tagesverlauf.blogspot.ch

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  17. Liebe Irmi. Selbst an Deinem Geburtstag herrscht hier kein Schweigen, Du erklärst uns die Dinge der Welt :-) Ich gratuliere Dir ganz herzlich und wünsche Dir alles Gute für das neue Lebensjahr, vor allem natürlich Gesundheit, Freude, Zufriedenheit. Und immer eine Idee für den neuen Blogbeitrag :-)
    Herzliche Grüße von Kerstin.

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  18. Liebe Irmi,
    wieder was gelernt *dankeschöööön* und war da heute nicht noch was ????? am 17.1.??????
    ach ja !!!!!! <3lichen Glückwunsch und alles Liebe und Gute zum Geburtstag
    wünscht dir Renate :O)

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  19. Liebe Irmi,
    Ja oft versteht man wirklich nicht wo solche Sprüche von hunderten Jahren alt eigentlich herkommen. Die ganze Sprache hat sich mittlerweile schon geändert und auch alte Gebräuche. Die jüngere Generation hat vor allem Problem sich da noch ein wenig einleben zu können.
    Eine gute neue Winterwoche wünsche ich dir.
    Liebe Grüße,
    Mariette

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  20. Liebe Irmi,
    Noch herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag... Ein wenig spät aber ebenso vom herzen!
    Liebe Grüße,
    Mariette

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  21. Wow, da sind aber einige Sprichwörter von dir zusammengetragen worden...ein wunderbarer Blogbeitrag...ich hab hier schon ewig keinen Kommentar mehr hinterlassen...da tut mir leid...jetzt, wo ich umgezogen bin und Ruhe einkehrt, mache ich wieder regelmäßig meine Runden im Bloggerland und freue mich die Zeit zu haben, die Texte in Ruhe zu lese...hab einen schönen Abend! Glg Isabell

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Ich freue mich über jeden Kommentar und möchte mich auf diesem Weg recht herzlich dafür bedanken. Kommentare sind wie das Salz in der Suppe. Ohne fehlt sehr viel.