Donnerstag, 17. März 2016

Wie wichtig ist der Dirigent?

Unlängst war ich in einem wundervollen Konzert. Und es drängte sich mir die Frage auf: Welche Funktion hat der Dirigent? Ich bin dieser Frage nachgegangen, weil viele von uns die Zeichen und Gebärden einfach nicht verstehen. Ich durfte an einer Seminarstunde der Musikhochschule für Dirigenten teilnehmen.

Für manche ist er nur ein lustiges Männchen, das mit nervösen Armbewegungen vor dem Chor oder Orchester herumfuchtelt, andere sehen ihn als musikalisches Genie  (siehe Karajan, Furtwängler etc.) hinter jenen instrumentenreichen beziehungsweise stimmgewaltigen Musikvorstellungen.

Der Name leitet sich vom lateinischen Begriff  "dirigere"  (ausrichten) ab. Der Dirigent ist der künstlerisch-musikalische Leiter eines musizierenden Ensembles und sorgt dafür, dass die Musiker die Aufführung nach seinen Vorstellungen gestalten und durchführen. Dazu braucht es hunderte Stunden Probe und viel Geduld, ein gutes Taktgefühl und diesen seltsamen Stock. Den braucht der Dirigent, um seine  "Schlagfiguren" für all Ensemblemitglieder deutlich zu vollführen. Er droht dabei nicht, wie häufig vermutet, seinen Untergebenen mit vielerart animierender und disziplinierender Prügel - vielmehr hält er alle seine Musiker im Takt.

Diese Schlagbewegungen sind allerdings nicht schwer zu entschlüsseln, wenn man weiß, worauf zu achten ist. Grundsätzlich stehen dem Dirigenten Auf-, Ab- und Seitwärtsbewegungen zu Verfügung. Die erste betonte Zählzeit wird immer mit einer senkrechten Abwärtsbewegung geschlagen, kleinere Betonungen werden durch seitliche Bewegungen kenntlich gemacht. So ist es dem Dirigenten möglich, einen Zweiviertel-, Dreiviertel- oder einen Vierviertel-Takt vorzugeben.

Beim Dreivierteltakt würde er am Kopf anfangen, zur linken Körperhälfte deuten, von dort mit einem Schwung zur rechten und wieder zurück zum Kopf. Und: einszweidrei, einszweidrei.

Ich bin froh, dass ich mal Steno gelernt habe und auch benutzen musste. Das hilft mir heute, wenn ich mir etwas notieren muss.


Drei große Dirigenten streiten sich, wer von ihnen der Größte sei. "Mir bescheinigt die Presse immer wieder, dass ich der größte Dirigent sei." Meint der Zweite: "Mir ist vor kurzem der liebe Gott erschienen und hat gesagt, dass ich der Größte wäre." Darauf der Dritte: "Was soll ich gesagt haben?"

18 Kommentare :

  1. Liebe Irmi, vielen Dank für diesen aufschlussreichen Post. Das ist sehr spannend.
    glg zu DIr
    Susanne

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  2. Das Beste an der ganzen Geschichte ist die Anekdote zum Schluss - lach.
    Genauso, wie es für eine Firma eine Leitung braucht, braucht es auch einen Dirigenten, der damit Einsätze, Lautstärke und Ausdruck dirigiert, falls dem Ensemble die Gäule durchgehen.

    Lass dich heute von der Sonne dirigieren.

    Lieben Gruß Alison

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  3. Lach der Witz ist gut liebe Irmi
    ja der Dirigent hält alles zusammen und toll die Erklärung ich habe mal in einem Orchester gespielt.
    Ich wünsche dir einen schönen sonnigen Tag und lass die Seele baumeln aber wie der dreiviertel Takt!
    Lieben Gruss Elke

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  4. Liebe Irmi,
    das war wieder sehr aufschlussreich.
    Selbst wenn mir manchmal die Musik nicht gefällt, liebe ich es den Dirigenten zu beobachten.
    Einige haben eine wirklich ganz spezielle Art das Orchester zu dirigieren. Da kommt einem dann schon das Schmunzeln ;)

    Einen hoffentlich ebenfalls total sonnigen Tag (wie hier) wünscht dir Gaby

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  5. Liebe Irmi,
    das war wieder sehr aufschlussreich.
    Selbst wenn mir manchmal die Musik nicht gefällt, liebe ich es den Dirigenten zu beobachten.
    Einige haben eine wirklich ganz spezielle Art das Orchester zu dirigieren. Da kommt einem dann schon das Schmunzeln ;)

    Einen hoffentlich ebenfalls total sonnigen Tag (wie hier) wünscht dir Gaby

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  6. Liebe Irmi,
    vielen Dank für Deinen unterhaltsamen Post. Sehr interessant, damit habe ich mich noch nicht so intensiv beschäftigt. Eine Kunst für sich.
    Ich hoffe, es geht Dir einigermaßen gut und ich sende Dir herzliche Grüße,
    Mella

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  7. Liebe Irmi, es freut mich, dass du uns, in deinen Beiträgen, auf so vieles aufmerksam machst. Wie heute mit dem Dirigenten. Hab vielen Dank.
    Wünsche dir einen schönen Tag, herzlichst Margot.

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  8. Wenn wir im Chor ohne Dirigent singen müssten, wäre das eine Katastrophe. Das gäbe ein schönes Stimmengewirr, weil wir mehrstimmig singen. Die Einsätze und das Tempo sind sehr wichtig. Einstimmig bekommt man das noch ohne Dirigenten hin, wenn der Gesang sich nach der einsetzenden Musik richtet und so alle gemeinsam beginnen.
    Ich wünsche einen schönen Tag.
    LG Elke

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  9. das frage ich mich manchmal auch, beste Grüße an dich von mir

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  10. Schmunzeln musste ich über den Witz jetzt am Ende deines postes, liebe Irmi.:-)

    Deine Zeilen erinnern mich an einen Musiklehrer, den ich auf dem Gymnasium hatte. Er selbst war ebenfalls ein begnadeter Dirigent, der das Schulorchester bestens im Griff hatte.
    Und wie es so war, wies er uns auch im Unterricht über die Kunst des Dirigierens ein.

    Auf jeden Fall ist der Dirigent unentbehrlich für eine Orchester.

    Danke dir für diesen tollen informativen post.

    Liebe Grüße und dir noch einen schönen und sonnigen Nachmittag
    Christa

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  11. Liebe Irmi,
    mal wieder toll geschrieben! Das habe ich mich auch schon oft gefragt! Bisher aber noch keine Antwort darauf gefunden. Aber wie sagt man so schön: Jeder sollte eine Daseinsberechtigung haben!
    Ich kann mich auch an meine Ausbildungszeit erinnern und die Steno Stunden. Heute geht es mir wie dir, ich bin froh dass ich noch zu denen gehöre die Steno können. Privat mache ich mir auch noch auf diese Art viele Notizen. Das Gute ist: heute kann kaum noch einer lesen, was ich auf Steno schreibe! Auch ein Vorteil.
    Liebe Grüße

    Manu

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  12. Liebe Irmi,
    ich war 30 Jahre im Kirchenchor.
    Was haben wir wunderbare Konzerte gestaltet.
    Schon bei den einfachen Proben ist auf das Dirigat nicht zu verzichten.
    deine Bärbel

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  13. Jeder Dirigent hat ein anderes Teperament.dein Post ist interessant!
    Ohne Dirigent gebe es kein Orchester, was würde uns entgehen.
    Berühmte Dirigenten und Komponisten gehören zusammen, so gibt es auch unvergessliche Konzerte.
    Dir einen schönen Abend, Klärchen

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  14. Herrlicher Witz!
    Gute Nacht!
    Astrid

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  15. wieder mal ein richtig interessanter Post. Toll!!
    Lieben grüße
    susa

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  16. Yes Irmi, I belief you are right, have a nice night.

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  17. Meine liebe Irmi,
    das war wieder sehr interessant! Ich werde bei nächsten Konzerten die Dirigenten wohl ganz anders wahrnehmen :O) Die Anekdote zum Schluß ...köstlich :O)
    Ich wünsche Dir einen schönen Tag und einen guten Start in ein wunderschönes Wochenende!
    ♥ Allerliebste Grüße, Deine Claudia ♥

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  18. Ohne Dirigent geht gar nichts!! Unsere Tochter spielt in einem großen, bekannten Orchester und da wurde vor drei Jahren der neue Dirigent vom gesamten Orchester "gecastet". Er musste mehrere Stücke dirigieren und Fragen beantworten. Nach 5 Bewerbungen hat das Orchester in geheimer Wahl abgestimmt.

    Liebe Grüße
    Arti

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Ich freue mich über jeden Kommentar und möchte mich auf diesem Weg recht herzlich dafür bedanken. Kommentare sind wie das Salz in der Suppe. Ohne fehlt sehr viel.