Redensarten spielen in unserer Sprache eine große Rolle. Wir gebrauchen sie ständig, ihre Herkunft ist uns jedoch meist unbekannt.
Warum legt man einen Zahn zu?
Der Ursprung der Redewendung geht bis ins Mittelalter zurück. Damals kochten die Menschen ihre Speisen in Töpfen über offenem Feuer. Dabei hing über der Kochstelle eine Querstange mit Ketten oder Stangen, in die eiserne Zahnstangen mit Zacken eingehängt wurden. Je nach dem gewählten Zacken war der Abstand zum Feuer größer oder kleiner. Wenn es schnell gehen musste, legte der Koch einen Zahn zu. Das heißt: Er hängte die Stange samt Kessel einen Zacken näher an das Feuer.
Weshalb platz man vor Neid?
Die Redensart, schon in der Antike bekannt, geht auf die Fabel des Phaedrus (20 v.C. bis etwas 50 n.Chr.)zurück, nach der ein neidischer, eitler Frosch, der so groß werden wollte wie ein Ochse, sich aufblies bis er platzte. In der mittelalterlichen Vorstellung musste der Neid sich schämen, wenn er in den Spiegel schaute. Daher auch: Der blasse Neid!
Warum bringt man jemanden um die Ecke?
Im "Deutschen Wörterbuch" der Gebrüder Grimm wird die Bedeutung der Wortes "Ecke" unter anderem mit "Schneide der Waffe" angegeben. Und weil man damit jemanden umbringen konnte, dürfte sich daraus die bis heute gebräuchliche Redensart entwickelt haben. Oder aber: Ihn still aus dem Weg räumen.
Warum zittern wir wie Espenlaub?
Die Blätter der Espe oder Zitterpappel beginnen mit ihrem merkwürdig drehbaren Stiel schon beim leisesten Luftzug zu zittern. Nach der Legende soll dies eine Folge des Hochmutes dieses Baumes sein, der beim Tode Christi als einziger unbeweglich geblieben sei. Dafür sei er mit ewiger Unruhe bestraft worden. In Schweden und Schottland ist der Aberglaube verbreitet, das Kreuz Christi sei aus der Espe gefertigt worden, die deshalb nicht mehr zur Ruhe kommen könne.
Warum wird man Brillenschlange genannt?
Während der ziemlich frauenfeindliche Spottname wohl schlicht von der als unattraktiv geltenden Brille zu dazugehörigen Schlange kam, trägt das Tier seinen Namen aufgrund der brillenartigen Zeichnung auf der Rückseite des Halsschildes, den die beweglichen Halsrippen nur im Fall der Erregung aufspannen. Ganz im Unterschied zum behäbigen Brillenbären, der eher selten aufgeregt wirkt und seine brillenförmige Fellzeichnung immer um die Augen trägt, dabei aber als ausgesprochen kurzsichtig gilt.
Warum ist alles in Butter?
Im Mittelalter wurde das begehrte venezianischen Glas in Fässern über die Alpen exportiert. Auf den holprigen, unsicheren Wegen ging natürlich einiges zu Bruch. Bis clevere Händler auf die rettende Idee kamen: Sie ließen Butter schmelzen, füllten sie in ein Fass, legten eine Schicht Gläser hinein, ließen sie abkühlen und füllten wiederum Gläser und Butter nach, die die Gläser sicher umschloss. Somit was selbst, wenn eines der Fässer von der Kutsche fiel, stets alles in Butter und die wertvolle Fracht blieb unversehrt.
Was ist ein Buch? Eine Folge von kleinen Zeichen.
Es liegt am Leser, Formen, Farben und Gefühle daraus zu sehen,
denen diese Zeichen entsprechen. Es wird von ihm abhängen,
ob das Buch verschlossen oder offen, glühend oder kalt sei.
(Anatole France)
Mit wachsender Begeisterung habe ich deinen Text heute gelesen....!
AntwortenLöschenDanke für alle diese spannenden Informationen
Herzlichst
yase
Liebe Irmi
AntwortenLöschenes ist immer wieder intressant udn spannend diese Bedeutungen zu lesen!
Gemütlichen Montag wünsche ich dir!
Lieben Gruss Elke
ALLES in Butter..Irmi den Ursprung kannte ich nicht..DANKE mit einem LG zum Wochenstart vom katerchen
AntwortenLöschenLiebe Irmi
AntwortenLöschenDas mit der Butter wusste ich, aber die anderen Redensarten kannte ich nicht. Toll wieder was gelernt.
Ich wünsche dir einen guten Start in die neue Woche.
Liebe Grüsse
Barbara
Moin Irmi!
AntwortenLöschenEs ist immer wieder interessant, was du zum Besten gibst.
Danke dafür.
Dir einen guten Wochenstart von Alison mit Beppi
Wie schnell spricht man viele Redensarten einfach aus ohne darüber nach zu denken. Danke wie immer für die Aufklärung.
AntwortenLöschenLiebe Inselgrüße
Sheepy
...sehr interessant wieder, liebe Irmi,
AntwortenLöschenwie oft verwendet man solche Sprichwörter ohne zu wissen, was eigentlich dahinter steckt,
hab einen guten Tag,
liebe Grüße Birgitt
Moin liebe Irmi,
AntwortenLöschenda hast wieder viel Wissenswertes ausgegraben, danke dafür. Ich hatte auch Eisregen, aber jetzt scheint es besser zu werden. Bleibe lieber auf der sicheren Seite - mache ich auch :-).
LG Helga
Mir noch gänzlich unbekannt .... finde ich die Erklärung von "alles in Butter" ist wirklich gut.
AntwortenLöschenNie wäre ich auf die Idee gekommen, das Butter vor Glasbruch schützt..... die waren damals auch nicht dumm und wussten sich mit einfachen Mitteln zu helfen
lg gabi
Hallo liebe Irmi,es vergeht bei mir kein Tag ohne Redewendung. Darum ist dein heutiger Post wie für mich gemacht! :) ich kenne zwar nicht sämtliche Bedeutungen dazu,aber dennoch kann ich sagen das mein Wissen dazu nicht unerheblich ist .
AntwortenLöschenIch wünsche dir eine feine Woche mit herzlichen Grüßen Anna
Servus Irmi,
AntwortenLöschenund wieder hast du den "Nagel auf dem Kopf getroffen" - einiges weiß und kennt man und den Rest kann man immer wieder bei dir lernen!!!!
Gute Woche,
Luis
Liebe Irmi,
AntwortenLöschendie Sache mit der Butter kannte ich noch nicht, Danke für dein Zusammentragen von Wissenswertem.
Guten Wochenstart
und liebe Grüße
moni
Liebe Irmi,
AntwortenLöschenfein das du uns hier wieder ein paar Redewendungen und ihre Bedeutungen geschrieben hast. Die Redewendungen waren mir zwar wohlbekannt, aber wie sie entstanden sind gar nicht.
Wünsche dir eine feine Woche und schicke dir liebe Grüße
Paula
Aha, deshalb sagt man “Es ist alles in Butter” liebe Irmi. Man benutzt solche Redewendungen
AntwortenLöschenso oft und kennt ihren Ursprung nicht, Schön das Du dir die Mühe gemacht es es für uns
herauszufinden, lieben Dank.
Viele liebe Grüße und einen schönen Abend
Sigi
Ich finde ja die Redensarten immer wieder spannend!
AntwortenLöschenLiebe Grüße!
Ach, ist das wieder nett bei Dir. Ich finde diese Geschichten immer sehr interessant.
AntwortenLöschenLG
Magdalena
Gut erklärt hast Du die Redewendungen und ich habe wieder etwas dazugelernt.
AntwortenLöschenLG Heidi
moin irmi,
AntwortenLöschenmanchen menschen genügen ein paar redewendungen für ein ganzes leben. na wie gehts?-tja, man schlägt sich so durch usw...
ähnlich ist es mit den zitaten:
*So ein paar grundgelehrte Zitate zieren den ganzen Menschen.*
Heinrich Heine.
als mahnung und vorwort stand es in einem meiner lieblingsbücher.
wer alles in einer persönlichen ansprache locker verbinden konnte, war unser nachbar herr elsner. auf jede begegnung hab ich mich gefreut...
liebe grüsse!
deine Erklärungen und Analysen der Sprichworte - sprich: Worte die einer Erklärung bedürfen - hochinteressant und sicher für andere wie mich:)) ein Buch mit 7 Siegeln gewesen,
AntwortenLöschenbisher..
jetzt ein Dank zu dir -
bin ich schlauer als je zuvor...lacht Angel...ein dickes Danke für deine tolle recherche....