Donnerstag, 16. Februar 2017

Dies und Das und unser Umweltbewußsein

Die nachfolgende Geschichte fand ich bei einer lieben Bloggerin. Ich durfte sie mitnehmen und hier veröffentlichen. Ich finde, dass sie uns alle zum Nachdenken anregen sollte.

In diesem Sinne sind wir erzogen worden.
 
    Beim Bezahlen an der Kasse im Supermarkt schlägt die Kassiererin der
    vor mir bezahlenden alten Dame vor, sie möge doch beim nächsten
    Einkauf ihre Einkaufstasche mitbringen, denn Plastiktüten seien
    schlecht für die Umwelt.
    „Da haben Sie Recht“ entschuldigt sich die alte Dame „doch leider
    war ich in Eile und habe meine Einkaufstasche entgegen meiner
    Gewohnheit zu Hause vergessen".
 
    Die junge Frau erwidert: „Ja wissen sie, unser Problem ist nämlich,
    dass Ihre Generation sich keine Gedanken darüber gemacht hat, in
    welch schlechtem Zustand sie die Umwelt uns und den zukünftigen
    Generationen hinterlässt. Umweltschutz ist sicherlich ein Fremdwort
    für Sie".
 
    „Das stimmt. Unsere Generation kannte keinen Umweltschutz – war auch
    gar nicht nötig, denn Sprudel- und Bierflaschen gaben wir an den
    Laden zurück in dem wir sie gekauft hatten. Von dort gingen sie an
    den Hersteller, der die Flaschen wusch, sterilisierte und auffüllte,
    so dass jede Flasche unzählige Male benutzt wurde. Die Milch holten
    wir beim Milchhändler in unserer eigenen Milchkanne ab. Aber
    Umweltschutz kannten wir nicht.
 
    Für unsere Gemüseeinkäufe benutzten wir Einkaufsnetze, für den
    Resteinkauf unsere Einkaufstaschen. Vergaßen wir sie, so packte uns
    der Händler den Einkauf in braune Papiertüten, die wir zu Hause für
    viele Zwecke weiter verwendeten, z.B. zum Einpacken der Schulbücher,
    die uns von der Schule unter der Auflage, dass wir sie gut
    behandeln, kostenlos zur Verfügung gestellt wurden. Nach Beendigung
    des Schuljahres wurden sie wieder eingesammelt und in gutem Zustand
    an den nachfolgenden Jahrgang weiter gereicht. Aber Umweltschutz
    kannten wir nicht.
 
    Wir stiegen Treppen hoch, denn Aufzüge oder Rolltreppen gab es nicht
    so wie heute in jedem Kaufhaus oder Bürogebäude. Wir gingen zu Fuß
    die paar Schritte zum nächsten Lebensmittelgeschäft und benutzten
    dazu keinen 300 PS starken Geländewagen. Sie haben Recht,
    Umweltschutz kannten wir nicht.
 
    Damals wuschen wir die Babywindeln, weil es keine Einwegwindeln gab.
    Wir trockneten die Wäsche nicht in einem Strom fressenden Trockner,
    sondern mit Wind- und Solarenergie auf der Wäscheleine aus Hanf. Die
    Kleidung der Kinder ging stets an die jüngeren Geschwister, denn
    immer neue Kinderkleidung konnten wir uns nicht leisten. Aber
    Umweltschutz kannten wir nicht.
 
    Im Haus hatten wir ein einziges Radio und später einen kleinen
    Fernseher mit einem Bildschirm in Taschentuchgröße. In der Küche gab
    es keine elektrischen Maschinen. Alles wurde von Hand geschnitten,
    geraspelt, geschält. Als Polstermaterial für Päckchen oder Pakete
    benutzten wir alte Zeitungen, kein Styropor oder Plastikblasen. Der
    Rasenmäher wurde mit der Hand geschoben, machte keinen Krach und
    keinen Gestank. Das war unser Fitnesstraining, weshalb wir keine
    Fitnessstudios mit elektrischen Laufbändern und anderem Energie
    fressenden Unsinn benötigten. Aber Umweltschutz kannten wir nicht.
 
    Das Wasser tranken wir aus der Leitung und benötigten dazu keine
    Plastiktasse oder Plastikflasche. Unsere leeren Schreibfüller wurden
    wieder mit Tinte gefüllt, anstatt neue zu kaufen. Papier wurde
    beidseitig beschrieben. Stumpfe Rasierklingen wurden ersetzt, und
    nicht gleich ein neuer Rasierapparat gekauft. Aber Umweltschutz
    kannten wir nicht.
 
    Damals fuhren unsere Kinder mit dem Bus, der Straßenbahn, dem
    Fahrrad oder gingen zu Fuß zur Schule. Einen 24-stündigen
    Taxiservice der Mutter mit dem 50.000 EUR teurem Auto gab es nicht.
    Aber Umweltschutz kannten wir nicht.
 
    In jedem Zimmer gab es eine Steckdose und keine Steckdosenleisten
    für unzählige Stromfresser, und wir benötigten auch kein von einem
    35.000 Kilometer entfernten Satelliten gesteuertes System, um die
    nächste Imbissbude zu finden. Jedoch Umweltschutz kannten wir nicht.
 
    Aber bedenken Sie:
 
    Es ist traurig, wenn die junge Generation sich darüber beklagt, wie
    verschwenderisch wir Alten gelebt haben, nur weil wir keinen
    Umweltschutz kannten? Glaubt sie wirklich, wir Alten benötigen eine
    Belehrung von euch Grünschnäbeln? Und dann auch von einem Mädchen,
    das mir noch nicht einmal das Wechselgeld heraus geben kann, ohne
    die elektronische Kasse zu befragen.
 
    Schönen Tag noch…."
Dem möchte ich nichts mehr hinzufügen. Wir sollten die Worte auf uns wirken lassen.

Ich freue mich riesig, dass

Bij Jen

an den Neckarstrand gefunden hat. Nimm Platz und fühle dich wohl hier.


       


25 Kommentare :

  1. Dem braucht man auch wirklich nichts mehr hinzufügen, ausser dankeschön dass du es teilen durftest und gemacht hast. Eine tolle Geschichte!!

    (^_^)b


    Wünsche dir liebe Irmi einen wundervollen Tag und sende viele Grüsse

    N☼va

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  2. Hallo liebe Irmi,
    ich habe diese Geschichte genossen und sie hat mich in meine Kindheit zurück versetzt, ach war das eine schöne unbeschwerte Zeit. Baumwollwindeln waschen..ja daran erinnere ich mich auch noch, wir haben auch Altpapier gesammelt, ich bin mit dem Rad (bei Wind und Wetter) ca. 20min zur Schule gefahren u.s.w.
    Dem ist wirklich nichts mehr hinzuzufügen!

    Ich wünsche Dir noch einen schönen Tag
    Liebe Grüße
    Biggi

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  3. Servus Irmi,
    genau so ist es, dass "wir - die Alten", die eigentlich alles ganz richtig gemacht haben, uns jetzt auch noch belehren lassen müssen.....
    Schönen Tag - und nicht ärgern, nur wundern,
    Luis

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  4. Moin liebe Irmi,
    diese Geschichte ist so treffend, daß ich nur zustimmen kann. Milch habe ich als Kind mit einer Milchkanne lose geholt. Das nur als Beispiel.
    LG Helga

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  5. Tja, so ist das, liebe Irmi, der Mensch von heute will immer mehr, er verbraucht unendlich viel und redet sich einfach raus! Bei der Kleidung angefangen, erst kürzlich hörte ich im Radio, es wird immer mehr Kleidung verbraucht, verbraucht, das muß man sich einmal vorstellen! Wir trugen unser Zeug immer auf! Dann all das andere, was immer mehr statt weniger wird! Meine Großmutter hätte gesagt: "Wo soll das noch hinführen?!" Und genauso ist es! Zurück will allerdings keiner mehr und es wird böse enden! Meist wird der Mensch leider nur durch Schaden klug, wenn überhaupt.

    Viele liebe Grüße
    Sara

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  6. Klasse, liebe Irmi,
    dieser Beitrag braucht wirklich keine Worte mehr, es ist alles gesagt und ich unterschreibe das voll und ganz!!!
    Lieben Gruß
    moni

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  7. Liebe Irmi,
    diese Dame spricht mir aus der Seele. Wie recht sie hat! Genau so war es in meiner Jugend. Ich erinnere mich an ein Schild, das bei unserem Kolonialwarenhändler hing: Die werte Kundschaft wird gebeten, Papier und Tüten mitzubringen.
    Umweltschutz? Das Wort gab es damals gar nicht, weil der Umweltschutz AUTOMATISCH funktionierte.

    Lieben Gruß
    Jürgen

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  8. Irmi, das ist genial - ja so war es , nicht so komfortabel wie heute, aber auch das einfache leben hatte seine schönen Seiten

    lg gabi

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  9. ...dem braucht man nichts hinzu fügen, liebe Irmi,
    das ist gut auf den Punkt gebracht...

    liebe Grüße Birgitt

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  10. Meine liebe Irmi,

    DANKE, daß Du uns diese tolle Geschichte mitgebracht hast!
    Die bedarf wirklich keiner weiteren Worte!

    Hab noch einen wudnerschönen Nachmittag,
    ♥ Allerliebste Grüße und sei lieb gedrückt,Deine Claudia ♥

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  11. Liebe Irmi
    kalsse sage ich da nur einfach toll diese Geschichte ich habe es genossen so ist es tatsächlich zu erleben!
    Danke dir und schönen Abend wünsche ich dir!
    Lieben Gruss Elke

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  12. Ich bin seit einigen Tagen auf der Suche nach einer neuen Stehlampe. Um Strom zu sparen, soll sie mit LED sein. Heute fand ich eine, die mir zusagte aber die LED Leuchten sind nicht auswechselbar.
    Ungläubig fragte ich noch mal beim verkäufer nach, ob ich die Lampe wirklich wegschmeißen muss, wenn ein leuchtkörper kaputt ist und er bestätigte mir das mit den Worten "Das ist heute halt so".
    Da will ich Strom sparen und vergrößere den Müllberg? Ich suche also weiter.

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  13. Liebe Irmi,
    ich kannte diese Geschichte schon. Allerdings ist sie so toll, dass man sie immer wieder lesen kann. Und Du hast recht, man sollte sie nicht zerreden, sondern einfach nur auf sich wirken lassen.
    Ich wünsche Dir einen angenehmen Abend und schicke liebe Grüße
    Astrid

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  14. Das habe ich schon mehrmals gelesen und finde die Geschichte immer wieder so passend. Wir sind früher auch mit Stoffbeuteln, Netzen und Körben einkaufen gegangen. Aber im "Konsum" gab es auch nicht so viel. Heut reicht der Kofferraum des Autos manchmal gar nicht aus für Großeinkäufe.
    Toilettenpapier war auch mal eine Zeit lang rar, da wurden in der Drogerie die Rollen abgezählt für die Familienmitglieder. War nicht nur bei Bananen so :-)
    Liebe Grüße von Kerstin.

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  15. Liebe Irmi, ich finde die Geschichte absolut toll. Ich erinnere mich daran, dass meine Oma auch solche Netze nutze.
    Liebe Grüße an dich!

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  16. Liebe Irmi,
    vielen lieben Dank fürs Teilen dieser Worte. Damit trifft es das Thema auf den Punkt! Nur die wenigsten werden sich Gedanken darüber machen. Auch bei mir war das noch so und ich bin noch recht jung. Ich hätte schon gerne manchmal die "alte Zeit" zurück.
    "Und dann auch von einem Mädchen,das mir noch nicht einmal das Wechselgeld heraus geben kann, ohne die elektronische Kasse zu befragen." - Super! Ich musste so lachen, denn das spiegelt meine Erfahrungen an Kassen oft wider, besonders dann, wenn ich fragend angeschaut werde, weil ich zum Beispiel mit Kleingeld einen Betrag X ergänze, um nicht noch mehr Münzen heraus zu bekommen. Naja.
    Ich wünsche dir einen schönen Abend.
    Liebe Grüße
    Jessica

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  17. Liebe Irmi,
    die Einladung nehme ich gerne an....
    Eine herrliche Geschichte und so war.....
    und der Abschluß grandios....
    Danke fürs teilen....
    Ganz liebe Grüße
    Jen

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  18. Liebe Irmi
    Die Geschichte gefällt mir sehr. Da braucht es keine zusätzlichen Worte mehr. Danke für's teilen.
    Liebe Grüsse
    Barbara

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  19. Dem kann ich nichts mehr hinzufügen, liebe Irmi, so wahr.....
    Dankeschön für Deine guten Besserungswünsche, hoffentlich scheint morgen die Sonne wieder, dann geht es hinaus in den Garten, Kraft tanken ;-)))
    Dir einen schönen Abend und liebe Grüße von Traudi

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  20. liebe Irmi,
    ich kannte diese Geschichte schon, aber man kann oder muss sie immer wieder lesen!
    Genau so war es, eigentlich schade was sich alles verändert hat!
    liebe Grüße
    Gerti

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  21. Liebe Irmi, so vieles was uns einst selbstverständlich war, lesen wir nun in kleinen Geschichten und nur die älteren von uns nicken zustimmend mit dem Kopf. Ich glaube nicht, dass junge Leute sich das wirklich vorstellen möchten, obwohl es doch einst einfach nur selbstverständlich war.
    Ich bin froh, dass es wenigstens einen "Aussenseiter-Trend" gibt, der sich wieder auf scheinbar verlorene Werte besinnt. Es wäre jedem zu wünschen, die einfache Form des Umweltschutzes - einfaches Vermeiden - zu unterstützen.

    Viele liebe Grüße an den Neckarstrand und herzlichen Dank für den Text
    Deine Erika

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  22. Das ist echt klasse und danke denen die es eingestellt haben und erinnern. Manchmal sehne ich mich nach blauer Tinte und Füllfederhalter,und nach dem kleinen Tante Emmaladen.
    Umweltschutz kennen wir, aber den Müll hinterlassen wir unseren Enkeln, der grenzenlos produziert wird.
    danke Irmi, liebe Grüße

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  23. oh jaaa.. ;)

    dieser Tage hate ich noch meinen Kolbenfüllfederhalter in der Hand ..
    Telefon hatten wir auch keines..
    die Schreibmaschine hatte gewebte Farbbänder..
    die Wäsche wurde in der Waschküche gewaschen und draußen an der Luft oder auf dem Speicher getrocknet..
    mit allem wurde sparsam umgegangen ..
    sicher ist das Leben heute einfacher ..
    aber trotzdem hatten wir viel mehr Zeit ..

    liebe Grüße
    Rosi

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  24. Sehr getroffen!
    Meine Mutti erzählte mir häufig von ihrer sehr einfachen und entbehrungsreichen Kindheit.
    Aber es war für die Umwelt als auch für die cHarakterbildung nicht das Schlechteste!
    Ich bin manchmal beschämt, wie verschwenderisch meine Generation ist und auch wie selbstverständlich ALLES ist. und für das gute Gewissen wird versnobt auf ein paar Einzelheiten geachtet.
    Danke für den Beitrag!
    LG,
    Tina

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Ich freue mich über jeden Kommentar und möchte mich auf diesem Weg recht herzlich dafür bedanken. Kommentare sind wie das Salz in der Suppe. Ohne fehlt sehr viel.