Samstag, 6. Januar 2018

Dies und Das über die Heiligen drei Könige

Die Heiligen Drei Könige Caspar, Melchior und Balthasar

Kaspar, Melchior und Balthasar sind als die Heiligen Drei Könige in die Geschichte eingegangen. Sie sind ein unverzichtbarer Bestandteil in jeder Weihnachtskrippe und zählen zu den bedeutsamsten Figuren.

Die Heiligen Drei Könige 
Die drei Männer stammten aus dem sogenannten Morgenland, dem heutigen Nahen Osten. Dabei deutet die als orientalisch beschriebene Tracht auf eine Herkunft aus Persien. Dort waren die als besonders weise beschriebenen Wissenschaftler vermutlich als Sterndeuter und somit als Astrologen tätig. In dieser Funktion beobachteten sie zur Weihnachtszeit das Aufgehen eines neuen Himmelssterns. Dieser Stern präsentierte sich am Himmel mit einem hell leuchtenden Schweif und war, glaubt man wissenschaftlichen Untersuchungen, wahrscheinlich kein Komet, sondern eine enge Begegnung der beiden Planeten Jupiter und Saturn. Andere Auslegungen beschreiben die Weisen als Magier und Zauberer, die ein Gespür für das Übersinnliche besaßen, oder auch als Alchemisten und somit als Heiler.
Um das weitere Leben der drei Männer, die in ihrem Erscheinungsbild in der Regel als recht wohlhabend dargestellt werden, ranken sich viele Legenden. Eine davon besagt, dass jeder von ihnen durch Apostel Thomas zum Bischof ernannt worden sei. Außerdem sollen sie als erfolgreiche Missionare gearbeitet haben und kurz nacheinander gestorben sein. Einer anderen Legende zufolge wurden die Heiligen Drei Könige in einem gemeinsamen Grab beigesetzt, das im Jahr 326 von der Heiligen Helena gefunden worden sein soll. Im Juli 1164 gelangten die Gebeine in den Kölner Dom, wo sie seitdem ruhen und als Reliquien im Dreikönigsschrein verehrt werden.

Die Bedeutung der Namen

Der Name Caspar stammt aus dem Persischen und bedeutet so viel wie „Hüter des Schatzes“ oder auch „Schatzmeister“. Caspar wird auf Bildern oft als farbiger Afrikaner abgebildet und überreicht Myrrhe als Geschenk. Myrrhe steht als Symbol für das Menschsein und wird in manchen Auslegungen auch mit dem späteren Leidensweg Jesu in Verbindung gebracht.
Melchior ist ein hebräischer Name und steht für „König des Lichts“. Melchior hat europäische Gesichtszüge und überreicht Gold als Geschenk. Gold wird als kostbarstes Gut angesehen, das einem König, dem Sohn Gottes, würdig ist.
Auch der Name Balthasar stammt aus dem Hebräischen und bedeutet so viel wie „Gott schütze sein Leben“ oder „Gott wird helfen“. Übersetzungen des Namens aus dem Altsyrischen lauten auch „Gott schütze den König“. Balthasar wird mit einer asiatischen Herkunft in Verbindung gebracht. Er überbringt Weihrauch, der als göttliches Symbol gilt.

Geschichte bzw. Ursprung

Heilige Drei Könige folgen dem Stern 
Die Geschichte der Heiligen Drei Könige hat ihren Ursprung vermutlich im Matthäus-Evangelium. Denn dort ist nachzulesen, dass Weise, Magier und Sterndeuter aus dem Morgenland kamen, um dem neugeborenen König Ehre zu erweisen. Ähnlich, wie die Hirten, waren sie dem am Himmel neu aufgegangenen, leuchtenden Stern gefolgt, der sie bis zum Krippenstall der Heiligen Familie brachte. Als Angehörige der Oberschicht genossen sie hohes Ansehen und waren in der Lage, das Kind mit Gold, Weihrauch und Myrrhe zu beschenken. Übrigens nannte Matthäus nicht die Anzahl der Männer. Die Zahl Drei wurde erst später aus der Anzahl der Geschenke abgeleitet. Er bezeichnete sie auch nicht als Könige und nannte sie nicht beim Namen. Dieser Brauch besteht erst seit dem 8. Jahrhundert. Viel wichtiger, als die eigentliche Geschichte der Drei Heiligen Könige, scheint jedoch deren symbolische Bedeutung zu sein.

Die Symbolik

So galt die Zahl Drei in vielen Kulturen als heilig und kennzeichnete göttliche Konstellationen in Religion und Mythos. Als Beispiel seien hier die christliche Trinität, die römische Triade Juno, Jupiter und Minerva, die ägyptische Dreiheit von Horus, Isis und Osiris sowie die Einteilung der Welt in Himmel, Erde und Unterwelt erwähnt. Die indische Religionsphilosophie kennt Sein, Denken und Wonne. Auch in Märchen und Redewendungen spielt die Drei eine wichtige Rolle. Man denke hier an „drei Wünsche frei haben“, „drei Brüder“, „in drei Teufels Namen“ oder „aller guten Dinge sind drei“.
Doch zurück zu den Heiligen Drei Königen, die sowohl mit den drei Lebensphasen Jugend, Erwachsensein und Alter als auch mit den drei biblischen Rassen der Chamiten, Semiten und Japhetiten als Nachfahren von Noahs Söhnen in Verbindung gebracht werden. Zudem wurden die drei Weisen bereits um das Jahr 700 den Kontinenten Afrika, Asien und Europa zugeordnet, was sich beispielswiese in den bildlichen Darstellungen der Ikonen, widerspiegelt.
Betrachtet man das Zusammentreffen von Hirten, Weisen, Ochs und Esel fällt auf, dass sich die in vielen Jahrhunderten entstandenen Interpretationen in einem ähneln. Sie besagen alle, dass die Hirten und der Ochse für die Juden stehen und die Weisen und der Esel die Heiden symbolisieren. Alle zusammen stehen jedoch andächtig und von Frieden erfüllt gemeinsam im Stall, um dem menschgewordenen Messias zu huldigen. In Anbetracht vieler heutiger Glaubenskriege und von Kämpfen erschütterter Krisengebiete könnte man also davon ausgehen, dass dieser eine Moment im Stall in Bethlehem der friedlichste Moment auf Erden war. Und insofern ein großes Symbol für die Hoffnung der Menschheit, welchen Glaubens auch immer, darstellt.

Kaspar, Melchior und Balthasar 

Zu jener Zeit selbst als Reisende in Richtung Bethlehem unterwegs, gelten die Heiligen Drei Könige bis heute als Schutzpatrone aller Reisenden und Gastwirte. Dabei wurden sie offiziell nie „heilig“ gesprochen. Außerdem sollen die Haustüren und Stallwände geschriebenen Anfangsbuchstaben ihrer Namen dazu beitragen, die entsprechenden Gebäude samt ihrer Bewohner vor Schaden zu bewahren.
Auch die dem Jesuskind überbrachten Geschenke Gold, Myrrhe und Weihrauch besitzen, wie bereits weiter oben angedeutet, eine bestimmte Symbolik. So wird Gold beispielsweise als würdiges Geschenk für einen König interpretiert. Myrrhe gilt als Heilpflanze und somit als passendes Präsent für einen Heiler. Und Weihrauch ist das angemessene Geschenk für einen Priester.

Brauchtum und Besonderheiten

Die Drei-Königs-Spiele

Der Brauch der Drei-Königs-Spiele folgt alten Überlieferungen aus dem Jahr 378. Ursprünglich soll die Heilige Maria mit den drei Königen nämlich in der Form eines gesungenen Dialoges kommuniziert haben. Ob sich dies tatsächlich so zugetragen hat ist höchst umstritten. Nicht umstritten ist jedoch die Entstehung eines hin und her wechselnden Singspiels, das sich insbesondere während des 15. Jahrhunderts großer Beliebtheit erfreute. Manche sprechen gar davon, dass die Drei-Königs-Singspiele den Grundstein für die später entstandene Tradition der Sternsinger legten.

Die Sternsinger

Die ersten Sternsinger zogen im 16. Jahrhundert von Tür zu Tür. Begleitet von ihrem Lehrer klopften die Schulkinder an die Türen von Häusern, um den darin lebenden Menschen die Geschichte von Jesus Christus vorzusingen. Im Anschluss daran wurde das Haus mit einem an die Tür gemalten Kreuz gesegnet. Zum Dank erhielten die Kinder kleine Belohnungen in Form von Nüssen und Äpfeln. Auch heute gehen rund 500.000 Mädchen und Jungen im Rahmen der alljährlich stattfindenden Sternsingeraktion von Tür zu Tür. Sie verkleiden sich als Heilige Drei Könige und sammeln unter dem Motto „Kinder helfen Kindern“ Spenden für weltweit in Not geratene Kinder. Dabei kommen die gesammelten Gelder jedes Jahr einer anderen Organisation zu Gute. Sogar der Brauch des Haussegens ist geblieben. Dazu schreiben die Sternsinger die jeweilige Jahreszahl an die Tür, in deren Mitte sie die Buchstaben C, M und B einfügen. Diese drei Buchstaben stehen einerseits für das lateinische „Christus mansionem benedicat“, was in der Übersetzung „Christus segne dieses Haus“ bedeutet. Andererseits liegt es nahe, diese Buchstaben mit den Anfangsbuchstaben der drei Königsnamen Caspar, Melchior und Balthasar in Verbindung zu bringen. Wie dem auch sei, der besonderen Buchstaben- und Zahlenkombination wird nachgesagt, eine gewisse Schutzwirkung zu besitzen und das Böse von den entsprechenden Häusern fernzuhalten.

Der Dreikönigszettel

Übrigens wurden die drei Buchstaben C, M und B im Mittelalter auch auf Pergament, gegerbte Tierhäute oder Papyrus geschrieben. Auf diese Weise konnten Reisende und Pilger den schützenden Segensspruch immer mit sich führen.

Die Dreikönigsinseln

Am 06. Januar 1643 entdeckte der niederländische Seefahrer Abel Tasman nordwestlich von Neuseeland eine Inselgruppe in der Tasmansee, die er zu Ehren des Feiertages als Drei-Königs-Inseln bezeichnete.

Der Dreikönigskuchen

Dreikönigskuchen 


Der Dreikönigskuchen, der in England als „King’s Cake“, in Frankreich als „Galette des Rois“ und in Spanien als „Roscón de Reyes“ bekannt ist, ist ein traditionelles Festtagsgebäck, das nur für den 06. Januar gebacken wird. Während die Rezepturen durchaus unterschiedlich sind, haben alle Kuchen dennoch eine Gemeinsamkeit. In den Kuchen wird nämlich ein Glücksbringer in Form einer Mandel, Münze, Bohne oder Porzellanfigur eingebacken, der denjenigen, der ihn findet, für einen Tag zum Familienkönig macht. Ein alter Brauch, der übrigens auch in den Niederlanden und in der Schweiz sehr verbreitet ist.

Infos zum Feiertag

Der 6. Januar gilt als der Tag, an dem die Heiligen Drei Könige am Stall in Bethlehem angekommen sind. Es ist der Tag der offenbar gewordenen Göttlichkeit von Jesus, der „Erscheinung des Herrn“. Ein religiöses Hochfest, das als „Epiphanias“ sowohl in der evangelischen als auch in der katholischen, anglikanischen und orthodoxen Kirche gefeiert wird. Übrigens ist die Bezeichnung als „Tag der Heiligen Drei Könige“ respektive „Dreikönigstag“ erst seit dem 4. Jahrhundert gebräuchlich. So datieren die ältesten gefundenen Überlieferungen dieses Festtages aus dem Jahr 336.
In Anlehnung an die königlichen Geschenke, die dem Jesuskind an diesem Tag überreicht wurden, findet in manchen europäischen Ländern erst an diesem Tag das „Familienfest mit Bescherung“ statt. Dieser Brauch ist beispielsweise in Spanien und Russland üblich.
Zu den europäischen Ländern, in denen der 6. Januar als staatlicher Feiertag gilt, gehören Andorra, Finnland, Griechenland, Island, Italien, Kroatien, Liechtenstein, Österreich, Polen, Schweden, die Slowakei, Spanien und Zypern. Hingegen wird der Dreikönigstag in Deutschland nur in den Bundesländern Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt gefeiert. In der Schweiz verhält es sich ähnlich, denn hier wird der 6. Januar nur in Teilen von Graubünden sowie in den Kantonen Schwyz, Tessin und Uri als Feiertag akzeptiert.
(Quelle: Lignoma.com.)

12 Kommentare :

  1. Moin liebe Irmi,
    bist Du katholisch? Bei uns Protestanten wird das nicht groß gefeiert. Hast aber sehr informativ geschrieben.
    LG Helga

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  2. Stimmt, auch hier ist es ja sozusagen der Abschluss von Weihnachten und da die Könige die Geschenke überbracht haben werden auch heute erst die Kinder beschenkt. Gestern dann vielerorts (auch hier) einen Umzug der Könige gehabt, konnte die Kinder anschliessend auf dem Kirchplatz bei ihnen auf den Schoß. Als Abschluss mit Feuerwerk ist heute Feier- und Familientag, mit dem Königskuchen der traditionell eine Christusfigur enthält. Ich finde es schön wenn solche Bräuche beibehalten werden.

    Wünsche dir liebe Irmi ein schönes Wochenende und sende viele GRüsse rüber

    N☼va

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  3. Liebe Irmi
    bei uns in Österreich ist es große Tradition diesen Heiligen-Drei-König-Tag zu
    feiern, es ist auch ein gesetztlicher Feiertag. Schon die ganze Woche gehen einige Jugendliche
    aus der Pfarre als Hl.Dreikönige von Haus zu Haus und wünschen ein gutes, neues Jahr.
    Ich finde diesen Brauch sehr schön, also auch, dass es noch genug Mädchen und Buben gibt, die
    diesen auch weiter aufrecht erhalten.
    Ich wünsche dir einen sonnigen Tag.
    LG Sadie

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  4. Interessante Betrachtungen der Heiligen Drei Könige. Besonders freue mich über das Singspiel, es ist mit Sicherheit ein wunderschönes Theater.

    Ein gesundes neues Jahr voller 🍀 glücklicher Momente wünsche ich Dir
    und sende ein Feuerwerk von herzlichen Grüßen, Heidrun

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  5. Ich freue mich, dass du auch über die Dreikönige geschrieben hast- mein Bericht war ja vor ein paar Tagen- heute waren die Sternsinger bei uns und ich schätze ihren Einsatz sehr, denn bei diesem Wetter von Haus zu Haus zu ziehen ist wertvoll. Und die Kinder sind so begeistert dabei.
    Segen bringen- Segen sein
    heute und immer- gilt uns Allen
    heiDE

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  6. Liebe Irmi,
    wie schön, dass Du uns so viel berichtest über die berühmten Hl. Drei Könige!
    Zu uns kommen sie auch jedes Jahr und singen und ich spende gerne etwas.
    Angenehmen Samstag und lieben Gruß
    moni

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  7. Wenn bei uns im Rheinland die Sternsinger nicht von Haus zu Haus gingen, würde man gar nichts von diesem schönen Festtag merken. Du warst ja sehr fleißig und hast uns einiges zusammengetragen, damit wir nun auch bestens informiert sind. Herzlichen Dank dafür.

    Herzliche Wochenendgrüße
    Arti

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  8. Liebe Irmi,
    sehr schön geschrieben!!! zu uns kommen die Sternsinger auch aber von dem Dreikönigskuchen habe ich noch nicht gehört, wieder was dazu gelernt...
    Liebe Grüße
    Karina

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  9. Liebe Irmi,
    viel lesen schaffe ich eben nicht, aber ich wollte Dir zumindest ein Frohes Neues Jahr wünschen! Ich hoffe, es geht Dir gut und für das Jahr 2018 wünsche ich Dir alles Liebe und Gute, besonders aber Gesundheit!

    Zu uns kommen keine Sternsinger, vermutlich, weil wir eine keine katholische Gegend sind.

    Viele liebe Grüße
    Sara

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  10. Liebe Irmi
    Bei mir im Norden ist kein Feiertag und auch nicht gefeiert, ich kenne es von früher von NRW und BW. Ich fand das schön wenen sie kamen und sangen ihr Lied und den Segen über die Türe schrieben.
    Ich wünsche dir ein gutes neues Jahr 2018 und schönen Sonntag!!
    Lieben Gruss Elke

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  11. Grüße aus der Stadt in der die Gebeine der drei aufbewahrt werden!
    Und darüber ist quasi der Dom gebaut. Das hat der Stadt im Mittelalter einen Teil ihres Reichtums beschert, denn die Menschen damals pilgerten zu solchen Orten und erhofften sich dadurch die Linderung mancher Pein.
    LG
    Astrid

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  12. Liebe Irmi, das ist mal wieder ein sehr interessanter Beitrag. Mein Deutschlehrer meinte einmal, dass wenn man die Reliquien alle zusammen zählt, es einen Heiligen oftmals in mehrfacher Ausgabe gegeben haben muss :) Ich muss heute noch darüber schmunzeln.

    LG Kathrin

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Ich freue mich über jeden Kommentar und möchte mich auf diesem Weg recht herzlich dafür bedanken. Kommentare sind wie das Salz in der Suppe. Ohne fehlt sehr viel.