Freitag, 31. Dezember 2010

Bevor das Jahr 2010 zu Ende geht

darf ich noch drei neue Leser hier am Neckarstrand begrüßen:


Zeder
Bob Bushell
Sena

Ich heiße Euch herzlich willkommen und hoffe, dass es Euch hier gefällt

Dies und Das zum Jahreswechsel


Hiermit wünsche ich allen meinen treuen Leserinnen und Lesern einen guten Jahresübergang und für 2011 viel Gesundheit und persönliches Wohlergehen. Ich würde mich freuen, wenn ihr auch im neuen Jahr wieder bei mir vorbeischaut. Die Bloggerei macht mir Spass und ich habe in der kurzen Zeit viele virtuelle Freunde gefunden, die ich nicht mehr missen möchte. Auch in Zeiten, in denen es mir mal nicht so gut ging, fühlte ich mich verstanden und aufgefangen. Vielen herzlichen Dank dafür.



Zum neuen Jahr
Will das Glück nach seinem Sinn
dir was Gutes schenken, sage Dank und nimm es hin
ohne viel Bedenken.
Jede Gabe sei begrüßt, doch vor allen Dingen,
das, warum du dich bemühst,
möge dir gelingen.
(Wilhelm Busch)

Der Jahreswechsel steht vor der Tür

und ich finde diese Geschichte von H.Chr. Andersen immer noch lesenswert:

Zwölf mit der Post
Hans Christian Andersen

Es war eine schneidende Kälte, sternenheller Himmel, kein Lüftchen regte sich.
'Bums!' Da wurde ein alter Topf an die Haustüre des Nachbars geworfen. 'Puff, paff!' Dort knallte die Büchse; man begrüßte das neue Jahr. Es war Neujahrsnacht! Jetzt schlug die Turmuhr zwölf!
'Trateratra!' Die Post kam angefahren. Der große Postwagen hielt vor dem Stadttore an. Er brachte zwölf Personen mit, alle Plätze waren besetzt.
"Hurra! Hurra! Hoch!" sangen die Leute in den Häusern der Stadt, wo die Neujahrsnacht gefeiert wurde und man sich beim zwölften Schlage mit dem gefüllten Glase erhob, um das neue Jahr leben zu lassen.
"Prost Neujahr!" hieß es, "ein schönes Weib! Viel Geld! Keinen Ärger und Verdruss!"
Das wünschte man sich gegenseitig, und darauf stieß man mit den Gläsern an, dass es klang und sang - und vor dem Stadttore hielt der Postwagen mit den fremden Gästen, den zwölf Reisenden.
Und wer waren diese Fremden? Jeder von ihnen führte seinen Reisepass und sein Gepäck bei sich; ja, sie brachten sogar Geschenke für mich und dich und alle Menschen des Städtchens mit. Wer waren sie, was wollten sie, und was brachten sie?
"Guten Morgen!" riefen sie der Schildwache am Eingange des Stadttores zu.
"Guten Morgen!" antwortete diese, denn die Uhr hatte ja zwölf geschlagen.
"Ihr Name? Ihr Stand?" fragte die Schildwache den von ihnen, der zuerst aus dem Wagen stieg.
"Sehen Sie selbst im Passe nach", antwortete der Mann. "Ich bin ich!" Und es war auch ein ganzer Kerl, angetan mit Bärenpelz und Pelzstiefeln. "Ich bin der Mann, in den sehr viele Leute ihre Hoffnung setzen. Komm morgen zu mir; ich gebe dir ein Neujahrsgeschenk! Ich werfe Groschen und Taler unter die Leute, ja ich gebe auch Bälle, volle einunddreißig Bälle, mehr Nächte kann ich aber nicht darauf gehen lassen. Meine Schiffe sind eingefroren, aber in meinem Arbeitsraum ist es warm und gemütlich. Ich bin Kaufmann, heiße Januar und führe nur Rechnungen bei mir."
Nun stieg der zweite aus, der war ein Bruder Lustig; er war Schauspieldirektor, Direktor der Maskenbälle und aller Vergnügungen, die man sich nur denken kann. Sein Gepäck bestand aus einer großen Tonne.
"Aus der Tonne", sagte er, "wollen wir zur Fastnachtszeit die Katze heraus jagen. Ich werde euch schon Vergnügen bereiten und mir auch; alle Tage lustig! Ich habe nicht gerade lange zu leben; von der ganzen Familie die kürzeste Zeit; ich werde nämlich nur achtundzwanzig Tage alt. Bisweilen schalten sie mir zwar auch noch einen Tag ein - aber das kümmert mich wenig, hurra!"
"Sie dürfen nicht so schreien!" sagte die Schildwache.
"Ei was, freilich darf ich schreien", rief der Mann, "ich bin Prinz Karneval und reise unter dem Namen Februarius."
Jetzt stieg der dritte aus; er sah wie das leibhaftige Fasten aus, aber er trug die Nase hoch, denn er war verwandt mit den 'vierzig Rittern' und war Wetterprophet. Allein das ist kein fettes Amt, und deshalb pries er auch das Fasten. In einem Knopfloche trug er auch ein Sträußchen Veilchen, auch diese waren sehr klein.
"März! März!" rief der vierte ihm nach und schlug ihn auf die Schulter; "riechst du nichts? Geschwind in die Wachstube hinein, dort trinken sie Punsch, deinen Leib- und Labetrunk; ich rieche es schon hier außen. Marsch, Herr Martius!" - Aber es war nicht wahr, der wollte ihn nur den Einfluss seines Namens fühlen lassen, ihn in den April schicken; denn damit begann der vierte seinen Lebenslauf in der Stadt. Er sah überhaupt sehr flott aus; arbeiten tat er nur sehr wenig; desto mehr aber machte er Feiertage. "Wenn es nur etwas beständiger in der Welt wäre", sagte er; "aber bald ist man gut, bald schlecht gelaunt, je nach Verhältnissen; bald Regen, bald Sonnenschein; ein- und ausziehen! Ich bin auch so eine Art Wohnungsvermietunternehmer, ich kann lachen und weinen, je nach Umständen! Im Koffer hier habe ich Sommergarderobe, aber es würde sehr töricht sein, sie anzuziehen. Hier bin ich nun! Sonntags geh' ich in Schuhen und weißseidenen Strümpfen und mit Muff spazieren."
Nach ihm stieg eine Dame aus dem Wagen. Fräulein Mai nannte sie sich. Sie trug einen Sommermantel und Überschuhe, ein lindenblattartiges Kleid, Anemonen im Haare, und dazu duftete sie dermaßen nach Waldmeister, dass die Schildwache niesen musste. "Zur Gesundheit und Gottes Segen!" sagte sie, das war ihr Gruß. Wie sie niedlich war! Und Sängerin war sie, nicht Theatersängerin, auch nicht Bänkelsängerin, nein, Sängerin des Waldes; - den frischen, grünen Wald durchstreifte sie und sang dort zu ihrem eigenen Vergnügen.
"Jetzt kommt die junge Frau!" riefen die drinnen im Wagen, und aus stieg die junge Frau, fein, stolz und niedlich. Man sah es ihr an, dass sie, Frau Juni, von faulen Siebenschläfern bedient zu werden gewohnt war. Am längsten Tage des Jahres gab sie große Gesellschaft, damit die Gäste Zeit haben möchten, die vielen Gerichte der Tafel zu verzehren. Sie hatte zwar ihren eigenen Wagen; allein sie reiste dennoch mit der Post wie die andern, weil sie zeigen wollte, dass sie nicht hochmütig sei. Aber ohne Begleitung war sie nicht; ihr jüngerer Bruder Julius war bei ihr.
Er war ein wohlgenährter Bursche, sommerlich angekleidet und mit Panamahut. Er führte nur wenig Gepäck bei sich, weil dies bei großer Hitze zu beschwerlich sei; deshalb hatte er sich nur mit einer Schwimmhose versehen, und dies ist nicht viel.
Darauf kam die Mutter selbst, Madame August, Obsthändlerin en gros, Besitzerin einer Menge Fischteiche, sie war dick und heiß, fasste selbst überall an, trug eigenhändig den Arbeitern Bier auf das Feld hinaus. "Im Schweiße deines Angesichtes sollst du dein Brot essen!" sagte sie, "das steht in der Bibel. Hinterdrein kommen die Spazierfahrten, Tanz und Spiel und die Erntefeste!" Sie war eine tüchtige Hausfrau.
Nach ihr stieg wieder ein Mann aus der Kutsche, ein Maler, Herr Kolorier Meister September; der musste den Wald bekommen; die Blätter mussten Farbe wechseln, aber wie schön; wenn er es wollte, schillerte der Wald bald in Rot, Gelb oder Braun. Der Meister pfiff wie der schwarze Star, war ein flinker Arbeiter und wand die blaugrüne Hopfenranke um seinen Bierkrug. Das putzte den Krug, und für Ausputz hatte er gerade Sinn. Da stand er nun mit seinem Farbentopfe, der war sein ganzes Gepäck!
Ihm folgte der Gutsbesitzer, der an den Saatmonat, an das Pflügen und Beackern des Bodens, auch an die Jagdvergnügungen dachte; Herr Oktober führte Hund und Büchse mit sich, hatte Nüsse in seiner Jagdtasche - 'knick, knack!' Er hatte viel Reise gut bei sich, sogar einen englischen Pflug; er sprach von der Landwirtschaft; aber vor lauter Husten und Stöhnen seines Nachbars vernahm man nicht viel davon. –
Der November war es, der so hustete, während er ausstieg. Er war sehr mit Schnupfen behaftet; er putzte sich fortwährend die Nase, und doch, sagte er, müsse er die Dienstmädchen begleiten und sie in ihre neuen Winterdienste einführen; die Erkältung, meinte er, verliere sich schon wieder, wenn er ans Holzmachen ginge, und Holz müsse er sägen und spalten; denn er sei Sägemeister der Holzmacherinnung.
Endlich kam der letzte Reisende zum Vorschein, das alte Mütterchen Dezember mit der Feuerkiepe; die Alte fror, aber ihre Augen strahlten wie zwei helle Sterne. Sie trug einen Blumentopf auf dem Arme, in dem ein kleiner Tannenbaum eingepflanzt war. "Den Baum will ich hegen und pflegen, damit er gedeihe und groß werde bis zum Weihnachtsabend, vom Fußboden bis an die Decke reiche und emporschieße mit flammenden Lichtern, goldenen Äpfeln und ausgeschnittenen Figürchen. Die Feuerkiepe wärmt wie ein Ofen; ich hole das Märchenbuch aus der Tasche und lese laut aus ihm vor, dass alle Kinder im Zimmer still, die Figürchen an dem Baume aber lebendig werden und der kleine Engel von Wachs auf der äußersten Spitze die Flittergoldflügel ausbreitet, her abfliegt vom grünen Sitze und klein und groß im Zimmer küsst, ja, auch die armen Kinder küsst, die draußen auf dem Flure und auf der Straße stehen und das Weihnachtslied von dem Bethlehemsgestirne singen."
"So! Jetzt kann die Kutsche abfahren", sagte die Schildwache, "wir haben sie alle zwölf. Der Beiwagen mag vorfahren!"
"Lass doch erst die zwölf zu mir herein!" sprach der Wachhabende, "einen nach dem andern! Die Pässe behalte ich hier; sie gelten jeder einen Monat; wenn der verstrichen ist, werde ich das Verhalten auf dem Passe bescheinigen. Herr Januar, belieben Sie näher zu treten."
Und Herr Januar trat näher.
Wenn ein Jahr verstrichen ist, werde ich dir sagen, was die zwölf uns allen gebracht haben. Jetzt weiß ich es noch nicht, und sie wissen es wohl selbst nicht - denn es ist eine seltsam unruhige Zeit, in der wir leben.

Mittwoch, 29. Dezember 2010

Zum letzten Mal in diesem Jahr

inside7 am Mittwoch


stell dir vor... es ist Silvester und keiner hat die vielen Böller gekauft

Sekt oder Selters?... einen Piccolo werde ich mir vielleicht genehmigen

Berliner, Krapfen... sind leider tabu für mich.

Böller... muss ich mir leider anhören. Meine Nachbarn lieben das Spektakel

gute Vorsätze... werde ich mir keine vornehmen, habe die alten ja noch nicht einmal erfüllt

Gute Wünsche... gebe ich an alle weiter, die sie haben möchten

vor der Linse...habe ich nichts. Muss leider Haus und Bett hüten

Die Vorgaben sind  - wie immer -  bei Annelie abzuholen

Dies und Das und Besinnliches


Worte, die von Herzen kommen, können durch einen liebevollen Spruch, ein schönes Gedicht, eine Zeile zum Nachdenken, eine kleine Botschaft ausgedrückt werden. Persönliche Worte, die von Herzen kommen, erfreuen jeden von uns. Denn sie sagen uns, dass jemand an uns denkt.
Franz Kafka hat einmal gesagt: 

"Jeder, der sich die Fähigkeit erhält,
Schönes zu erkennen, wird nie alt werden."
Und Bert Brecht sagte:
"Wer kämpft, kann verlieren,
wer nicht kämpft, hat schon verloren."

Also können ein paar liebe Worte auch Mut und Zuversicht ausdrücken und vermitteln.
Gerade in dieser Zeit sollten wir mit lieben Worten, die ehrlich gemeint sind, nicht geizen. Sie erzeugen ein Strahlen in den Augen unserer Mitmenschen, die sich einsam fühlen. Auch ein paar liebe Zeilen, mit der Hand geschrieben, erfreuen in der Zeit des Internets.

Das leere Blatt Papier
Du weißes, unbeflecktes Blatt, liegst steril und unbenutzt vor mir. Du bist schön, sagst aber nichts aus, bist nichtssagend.
Ich habe Angst etwas auf dir zu schreiben, vielleicht zu zerstören. Du zwingst mich, schön zu schreiben und weil du so sauber daliegst, möchte ich dich nicht sorglos behandeln.
Deshalb schreibe ich jetzt etwas Schönes auf dich und schmücke dich mit meiner Schrift.
Doch was soll ich schreiben? Natürlich Sachen, die mich bewegen und womit auch du Freude haben kannst. So schreibe ich halt über die Liebe, die jeder Mensch braucht und die sich jeder sehnlichst wünscht.
Jetzt siehst du schon interessanter aus, mein liebes Blatt Papier und ich fühle mich, nachdem ich dich geschmückt habe, besser und vollkommener; denn bevor ich auf dir schrieb fühlte ich mich wie du, wie ein leeres Blatt Papier.
Adalbert Nagele

Montag, 27. Dezember 2010

Dies und Das und das Fest der Geschenke

Viele von uns haben sich auf die Feiertage gefreut. Es wurde gebacken, gekocht und dekoriert. Die Geschenke wurden liebevoll eingepackt  und man war gespannt, ob die Überraschung gelungen war oder ob heute die große Umtauschaktion vorgenommen werden musste. Die Geschäfte waren überfüllt und oftmals musste man mit einem Gutschein vorlieb nehmen. Ja - mit dem Schenken ist das so eine Sache. Man trifft einfach nicht immer den Geschmack des Anderen, Auch wenn man ihn noch so gut zu kennen glaubt.
Immer häufiger hört man den Satz:  Wir schenken uns nichts mehr! Wir haben alles und was wir brauchen, kaufen wir nach Bedarf.  Gut und schön - aber steckt nicht in jedem von uns noch der Wunsch,  mit einer Kleinigkeit überrascht zu werden?  Ich für meinen Teil verschenke gern Kleinigkeiten. Mir ist als Dank genug, wenn sich die beschenkte Person freut und dies auch kundtut . 
"Geben ist seliger denn nehmen"   -  wer        kennt ihn nicht, den berühmten Satz aus dem Neuen Testament (Paulus zitiert Jesus). Das wird auch von religiöser Seite und aus berufenem Mund immer wieder betont.
"Wer mit Freuden gibt, gibt am meisten" (Mutter Theresa).
Goethe sagte:  "Sage nicht, dass Du geben willst, sondern gib". Wahrscheinlich in Kenntnis des antiken Spruches: "Sage nie, dass du etwas geben wirst. Denn wer so spricht, gibt nichts und verhindert Gaben anderer." (Philemon)
Ich denke, dass man zu jeder Zeit mit kleinen Geschenken eine Freude machen sollte - nicht nur zu Weihnachten oder zum Geburtstag.
Ich gebe ja zu, dass ich dem Weihnachtstrubel gern aus dem Weg gegangen bin und die Feiertage auf dem Rhein verbracht habe. Es war herrlich, die verschneite Landschaft vorüberziehen und  den Gedanken freien Lauf zu lassen. Sich nicht von der Hektik anstecken lassen zu müssen und Zeit zu haben.
Ich möchte diese Gelegenheit benutzen, und ALLEN recht herzlich für die lieben Grüße und Wünsche zum Fest zu danken. Sie haben mich sehr gefreut und ich erwidere sie noch einmal auf das herzlichste.
Leider sind meine Weihnachtskarten einem kleinen Brand zum Opfer gefallen. gottseidank ist nich viel mehr passiert. Es bewahrheitet sich mal wieder. Nie eine Kerze unbeaufsichtigt lassen!!

Joachim Ringelnatz sagte über das Schenken:

Schenke groß oder klein,
Aber immer gediegen.
Wenn die Bedachten
Die Gaben wiegen,
Sei dein Gewissen rein.
Schenke herzlich und frei.
Schenke dabei
Was in dir wohnt
An Meinung, Geschmack und Humor,
So dass die eigene Freude zuvor
Dich reichlich belohnt.
Schenke mit Geist ohne List.
Sei eingedenk,
Dass dein Geschenk
Du selber bist.

Montag, 20. Dezember 2010

Die etwas andere Weihnachtsgeschichte

Es muss 1951 gewesen sein. Wir hatten ein Haus in einem Vorort von Hannover bezogen. Ein wahrer Glücksfall, sechs Jahre nach der Flucht aus Schlesien nun ein Haus mit einem großen Garten
eigenen Zimmern für die Kinder, unvorstellbar nach der Enge zuvor. Und es war Weihnachten. Der Morgen des Heiligen Abends, für die Kinder die  Stunde größter  Ungeduld, für die Frau
die Hetze letzter Vorbereitungen auf das große Fest. Sie musste noch einmal in die Stadt. Da lag frierend  und mit bettelnden Augen ein völlig verhungerter Hund vor der Haustür. Er möchte ins
Haus, fressen und trinken. Er wird eingelassen und bekommt, was er will, gierig, völlig verhungert stürzt er sich auf den Fressnapf, umringt von den Kindern. Sie wollen ihn behalten. Aber nun, zu drei
Menschenkindern noch ein Hund, und noch dazu dieser, verdreckt, eine Mischung aus Terrier und Pudel,- und wem ist er entlaufen? Außerdem muss meine Frau in die Stadt.
So wird er wieder hinausgeführt. Aber er läuft mit, immer hinter der Frau, als gehöre er schon dazu, bis zur Haltestelle. Die Straßenbahn kommt, er will mit einsteigen. Er darf es nicht. Er bleibt
zurück, ein Häufchen Elend, frierend und schmutzig.
Meine Frau ist wohl eine kleine Stunde in der Stadt geblieben. Aber als sie  zurück mit den letzten Einkäufen-  aussteigt, sieht sie ihn  wieder: Er hat diese Stunde gewartet, auf seine letzte
Hoffnung: Dass er aufgenommen würde ins Warme und Menschliche. So kommen sie beide zusammen wieder an, jubelnd von den Kindern begrüßt. Der Vater wird gefragt: Ja, am Heiligen Abend müssen wir ihn  wohl aufnehmen. Im Stall von Bethlehem war sicher auch ein Hund. Auf den alten Bildern ist er immer wieder zu sehen. Er sieht dem kleinen Heimatlosen sehr ähnlich.
So ist er geblieben. Er blieb 14 Jahre. Er war ein treuer Hund. Er zog mit uns nach Berlin und wurde der  unbestrittene Herr der ganzer Straßen in Lichterfelde. Er zeugte unzählige Kinder.
Noch heute sind sie in unzähligen Enkeln und Urenkeln  zu erkennen, schwarzweiß, sehr preußisch. Er kämpfte mit allen Artgenossen, todesmutig. Er wartete Stunden vor den Gartentoren
läufiger Hündinnen und fror einmal im Eis fast fest. Er war Liebling und Held, sehr robust, fast ordinär, aber zuverlässig und uns allen unbeirrbar zugetan. Er starb 1965. Er hieß Fips.
Wäre es nun nicht der Heilige Abend gewesen, damals in Westerfeld, hätten wir ihn je geschenkt bekommen?.
Heinrich Albertz

Wer war Heinrich Albertz? DieÄlteren werden sich noch an ihn erinnern. Er wurde am 22.Januar 195 in Breslau geboren und verstarb am 18. Mai 1993 in Bremen. Er wurde als Sohn des Hofpredigers Hugo Albertz und seiner zweiten Frau Elisabeth geb. Meinhof,  geboren . Nach dem Theologiestudium wurde er Mitglied der Bekennenden Kirche. Während des Dritten Reiches wurde er mehrmals verhaftet.
Er hatte viele politische Ämter inne u.a. Minister für Flüchtlingsangelegenheiten. Als Flüchtlingspfarrer kümmerte er sich um die Integration der Menschen, die ihre Heimat verloren hatten. Zusätzlich zu seinem politischen Engagement übernahm er von 1949 bis 1965 den Bundesvorsitz der Arbeiterwohlfahrt..
Nachdem Willy Brandt am 1. Dezember 1966 als Bundesaussenminister in das Kabinett Kiesinger eintrat, wurde Albertz am 14. Dezember 1966 zum neuen Regierenden Bürgermeister von Berlin gewählt. Obwohl er bereits seit 1950 Mitglied des SPD-Parteivorstandes war, verfügte er - anders als sein Vorgänger Brandt - nicht über den uneingeschränkten Rückhalt in seiner Partei. Er erklärte im September 1967 seinen Rücktritt als Regierender Bürgermeister. Er hatte die Verantwortung für dieVorgänge um die Studentendemonstrationen während des Schahbesuches auf sich genommen. Es gäbe noch vieles über ihn zu erzählen, aber das würde zu weit führen.

Sonntag, 19. Dezember 2010

Dies und Das über das Weihnachtsgebäck

In fast jedem Haushalt wird gebacken. Leuchtende Kinderaugen, wenn sie helfen dürfen, die lieben Kleinen.
Als ich noch klein war und in der Adventzeit Abendrot herrschte, sage man mir: "Schau, das Christkind ist am backen". Ich weiß, dass ich das geglaubt habe und mich immer über das Abendrot freute.
Das Krümelmonster gerät regelmäßig außer sich, wenn er Kekse zu naschen bekommt. Seine Vorliebe teilt er sogar mit den alten Römern.
Ich habe nachgeforscht, woher dieser Brauch des Plätzchenbacken kommt und stieß auf einige interessante Dinge:
Das Wort  "Plätzchen" ist eine Abwandlung des mundartlichen Wortes  "Platz"  - das allerdings keinen Ort beschreibt, sondern  "flach geformter Kuchen"  bedeutet.
Das Plätzchenbacken wurde vermutlich im 18. Jahrhundert entwickelt. Die Damen der gehobenen Gesellschaft suchten nach einer Speise, die sie ihren Gästen beim Kaffeekränzchen reichen konnten. Zuerst wurde ein  Biskuitgebäck entwickelt, später so genannte Springerle, heute besser bekannt als Spekulatius. Mit Springerle 
bezeichnet man zu unserer Zeit ein anderes Gebäck.
Bis ins 19. Jahrhundert waren Plätzchen ein Luxusgebäck, da die Herstellung wegen des Zuckergehaltes sehr teuer war. Erst als es gelang, aus heimischen Zuckerrüben ein billigeres Süßungsmittel zu gewinnen, konnten sich auch ärmere Haushalte die Herstellung von Plätzchen leisten.
In Süddeutschland werden Plätzchen auch Platzerl, Brötle und Läuble genannt. In Österreich  sagt man einfach Kekse, in der Schweiz verwendet man die Begriffe Güezi, Crümli oder Guetsli.
Es gibt mehr als 20.000 verschiedene Sorten von Weihnachtsplätzchen. Diese große Anzahl überraschte mich auch. Ich denke, da sind alle Abwandlungen eines Rezeptes mitgerechnet. Auf dem Nürnberger Christkindlmarkt sollen einer  Studie zufolge mehr als 5000 verschiedene Sorten angeboten werden.
Plätzchen gibt es also seit dem 18. Jahrhundert, der erste Christstollen dagegen wurde bereits 1329 in Naumburg an der Saale urkundlich erwähnt. Form und Aussehen des Christstollens sollen an das Christkind erinnern..
Noch etwas zum Christstollen: Nachdem der Name  "Dresdner Stollen"  früher von allen Bäckern frei verwendet werden konnte und dies auch üblich war, wurde der Stollen Bestandteil des Einigungvertrags zwischen der Bundesrepublik und der DDR, so dass der Begriff heule eine auch von der EU geschützte geographische Angabe ist. Nur in Dresden und der näheren Umgebung dürfen  "Dresdner Stollen"  hergestellt werden. Übrigens: im Thüringischen wird der Stollen vielerorts auch  "Schittchen"  genannt und auch die Bezeichnung  "Striezel"  (wie für den Dresdner Striezelmarkt  -  der wohl älteste deutsche Weihnachtsmarkt) ist ein anderer Name für dieses beliebte Gebäck. Der Dresdner Christstollen wird immer nach dem Originalrezept hergestellt. Ganz wichtig, viele Rosinen und Zitronat.
Noch etwas früher als der  Christstollen wurde der Lebkuchen erfunden. 350 vor Christus gab es bereits einen gewürzten Honigkuchen, den Römern war der  "Panus mellitus"  bekannt. "Nürnberger Lebkuchen"  und  "Aachener Printen"  sind im Übrigen wie der  "Dresdner Stollen"  geschützte geographische Gebäcke.
Der größte Lebkuchen der Welt wurde am 5. Dezember 2001 in Esslingen hergestellt:  Eine Nikolaus-Figur, zehn Meter lang und vier Meter breit. Das Kunstwerk wog mehr als 650 Kilogramm.

Samstag, 18. Dezember 2010

Dies und Das und noch eine Redewendung

Shadownlight  wollte gern wissen, was es mit der Redewendung "Es zieht wie Hechtsuppe"  auf sich hat,
Wenn man das sagt, meint man, dass ein starker Luftzug herrscht. Was aber hat das mit Hechtsuppe zu tun?
Die Herkunft der Redewendung ist unklar.
Tatsächlich muss Hechtsuppe  - wie Fischsuppe überhaupt -  lange ziehen. Es könnte sich also schlicht und einfach um ein Wortspiel handeln.


Einer anderen Hypothese zufolge hat die Redensart rein gar nichts mit der tatsächlichen Hechtsuppe zu tun. Der Jiddische Ausdruck  hech supha  bedeutet::  "wie eine Windbraut", d.h. wie ein Sturm. Möglicherweise wurde das Jiddische lediglich falsch verstanden und verballhornt  - und wurde so zu Hechtsuppe..


Jeder hat schon mal gehört:  Mach die Tür zu - es zieht hier wie Hechtsuppe! Wir sagen es so dahin, ohne die Bedeutung wirklich zu kennen.                                                                                                                           

Dies und Das und mein Besuch

Ich habe den kleinen Schutzengel mitgenommen, als ich vorhin zum Bahnhof gefahren bin. Es war sehr beschwerlich - und sogar der Taxifahrer fluchte wie ein Pferdekutscher. Es half aber alles nichts. Ich musste zum Bahnhof, um die Tochter meiner Freundin abzuholen. Caroline hat sich bereiterklärt, während meiner Abwesenheit die Wohnung zu hüten. In dieser Zeit ist mir das schon lieber. Sie kam mit 10 Minuten Verspätung an und wir kamen gesund und munter wieder hier an. Auch Dank des kleinen Schutzengels, glaube ich mal.

Ein Engel ist jemand,
den Gott dir ins Leben schickt,
unerwartet und unverdient,
damit er dir, wenn es dunkel ist,
ein paar Sterne anzündet.
Phil Bosmans



Dies und Das und der Grüne Zweig

Auf keinen grünen Zweig kommen bedeutet soviel wie: Sich keine solide Lebensgrundlage schaffen können oder keinen Erfolg haben.. Diese Redensart soll von dem heidnischen Brauch stammen, sich einen grünen Zweig von immergrünen Bäumen und damit auch die  "guten Geister", die in diesen Bäumen wohnten, ins Haus zu holen.. Seit dem 16. Jahrhundert holt man sich diese Geister in Form eines Tannenbaums ins Haus. Wer es sich nicht leisten kann, kommt an  "keinen grünen Zweig" und somit auch an keinen guten Geist.
Seit dem Mittelalter deutet diese Redewendung auf etwas anderes hin, nämlich auf einen alten deutschen Rechtsbrauch. Wollte man ein Grundstück erwerben, wurde dem Erwerber ein Rasenstück überreicht, in das ein grüner Zeig gesteckt war. Wer also "auf keinen grünen Zweig kommt", dem fehlt die Befähigung zum Grundeigentum.
Man hört auch immer wieder: Wenn du so weitermachst, kommst Du nie auf einen grünen Zweig. Was bedeutet, dass man seine Sachen beisammen halten muss  (das Geld beispielsweise) um auf einen grünen Zweig zu kommen.
Mein Geschichtslehrer sagte bei jeder Gelegenheit:. Wenn du so weitermachst, kommst du auf keinen grünen Zweig. Er meinte damit, daß man es im Leben zu nichts bringen wird.   
So gibt es für ein und denselben Ausdruck viele Deutungen.  
Liebe Martina (Paderkroete) ich hoffe, daß ich hiermit Deine Frage ausreichend  beantwortet habe!                         

Freitag, 17. Dezember 2010

Dies und Das und der Oscar

Sabine  (http://wohnliese.blogspot.com/  hat mir den Oscar verliehen.  Das ist mir eine Ehre und ich bin tief beeindruckt..  Zunächst möchte ich Dir, liebe Sabine aber auch zur Verleihung gratulieren. denn ohne Dich hätte ich ihn nicht. Ich tue mich immer schwer mit dem Weitergeben. Alle haben ihn verdient, sonst würde ich nicht bei ihnen Lesen und Kommentieren. Ich gebe ihn weiter an:

Pieps  (http://piepsmaus.blogspot.com)
Ismi  (Aus dem Körpergefängnis)
Kreasoli  ("Blogschokolade")
Svenja-and-the-City
Angelina de Saturna
                     

http://4.bp.blogspot.com/_P1LHFM335xU/TQuGcdkUleI/AAAAAAAABsE/_1BZFiJzpLw/s1600/Beauty-Oscar.jpg

Eingeschneit - zugeschneit

Ein Blick durch die Fensterscheiben zeigt mir eine weiße Pracht. Unberührt und still. In der Nacht hat es Unmengen von Schnee gegeben. Kein Auto fährt, kein Kind geht in die Schule und an der Haltestelle warten die paar Leutchen umsonst auf den Bus. Es ist geradezu gespenstisch. Nur die Schneeschipper müssen ihrer Pflicht nachkommen oder sind es schon ganz früh am Morgen.
Meine Gedanken gehen zurück in meinen Kindheit. Da waren nicht in allen Zimmern die Scheiben frei von Eisblumen. Das Wohnzimmer wurde nur am Sonntag genutzt oder an besonderen Fest- und Feiertagen. Ich kann mich erinnern, dass bei meiner Freundin immer die Sessel und das Sofa mit Leinendecken bedeckt waren. Damals hielten die Möbel, die einmal angeschafft worden waren fast ein Lebenlang.
Aber zurück zu den Fensterscheiben: Ich habe mir immer einen Spaß  - sehr zum Leidwesen meiner Mutter -  daraus gemacht, mit meinem Atem Löcher in das Eis zu hauchen.
Wir Kinder versammelten uns am Tinsberg - einer abschüssigen Straße, zum Schlittenfahren Damals konnte man das noch. Es fuhren kaum Autos. Wir banden die Schlitten aneinander und machten  "Bimmelbahn". Wenn der oder die auf dem vorderen Schlitten nicht gut lenken konnte, fielen die Schlitten um und wir in den Schnee. Oder wir machen den beliebten  "Bauchfletscher", indem wir uns bäuchlings auf den Schlitten legten und kopfüber runtersausten.Wenn ich am Spätnachmittag durchgefroren und nass nach Hause kam, stand immer ein Bratapfel bereit und die ganze Wohnung roch danach - herrlich!
In einem uralten Gedichtband, der noch von meinen Großeltern stammt,f and ich ein herrliches Gedicht über die Eisblumen am Fenster.

                 Und wehrt mir der Himmel, den Frühling zu schauen,
Weil Winter umlagert die Wälder und Auen,
So soll mir am Fenster auf eisigem Feld
Erstehn eine fröhliche, blühende Welt!
Weil alle den lieblichen Frühling nur wollen,
Dem bissigen Winter dagegen sie grollen,
So hatte sich dieser beim Herrgott beklagt
Daß ihm jede blühende Zier sei versagt.
Da hat ihm der Herrgott auch Blüten gegeben,
Doch ohne ein jugendlich duftiges Leben.
Sie steigen empor nur in blinkendem Weiß –
So wollte es Gott – weil der Spender ein Greis!

Da siehe, es sproßt aus dem silbernen Moose
Auf schwankendem Stengel die liebliche Rose!
Eisröslein, es fehlt dir das purpurne Kleid,
Bist freilich das Kind einer traurigen Zeit;
Es fehlt auch des Duftes balsamisches Wehen...
Doch hat dich Goldkäfer zum Obdach ersehen,
Da schwebt er, die Schwingen voll sonnigem Schein,
Husch, Husch! in das schimmernde Bettchen hinein!
Und Lilien erblühen. Aus schwankenden Halmen
Des Grases erheben sich mächtige Palmen,
Maiglöckchen entsteigen dem Boden im Nu,
Die läuten Goldkäfer ein Schlummerlied zu.
Und alle die eben erschlossenen Kronen
Sie muß wohl ein lustiges Völkchen bewohnen –
Es fliegt aus der Tiefe des Kelches hervor
Der munteren Elfen leichtfüßiger Chor.

Nun geht's an ein schelmisches Nicken und Neigen,
Sie schweben im luftigen, zierlichen Reigen,
In goldenen Locken den blühenden Kranz,
Die leichten Gewänder geschürzet zum Tanz,
Wie schillernde Falter erglänzen die Schwingen,
Ich höre die Lieder, die fröhlich sie singen,
Die Stimmen vereinen sich zaubrisch und schön,
Wie silberne Glöckchen im leisen Getön.
Da neige ich vor mich, die Brust voll Entzücken,
Nichts soll mich dem himmlischen Traume entrücken...
Doch – wehe, was ist's, das mein Bild mir verdrängt?
Mein Hauch hat der Elfen Gewänder versengt,
Die Lilien verschwimmen zu Nebelgestalten,
Du stirbst, meine Rose, im schönsten Entfalten,
Die Elfen entfliehen in eiligem Lauf,
Und Goldkäfer – löst in ein Tröpfchen sich auf!

So sind nun die herrlichen Bilder entschwunden,
Die ich in dem blinkenden Eise gefunden.
Mein Traum und dein Werk, kalter Nord, sind nichts wert:
Ein einziger Hauch hat sie beide zerstört!

Eugenie Marlitt

Mittwoch, 15. Dezember 2010

Der Weihnachtsbaum

Der allererste Weihnachtsbaum

Hermann Löns ( 1866 - 1914 )
Der Weihnachtsmann ging durch den Wald. Er war ärgerlich. Sein weißer Spitz, der sonst immer lustig bellend vor ihm herlief, merkte das und schlich hinter seinem Herrn mit eingezogener Rute her.
Er hatte nämlich nicht mehr die rechte Freude an seiner Tätigkeit. Es war alle Jahre dasselbe. Es war kein Schwung in der Sache. Spielzeug und Eßwaren, das war auf die Dauer nichts. Die Kinder freuten sich wohl darüber, aber quieken sollten sie und jubeln und singen, so wollte er es, das taten sie aber nur selten.
Den ganzen Dezembermonat hatte der Weihnachtsmann schon darüber nachgegrübelt, was er wohl Neues erfinden könne, um einmal wieder eine rechte Weihnachtsfreude in die Kinderwelt zu bringen, eine Weihnachtsfreude, an der auch die Großen teilnehmen würden. Kostbarkeiten durften es auch nicht sein, denn er hatte soundsoviel auszugeben und mehr nicht.
So stapfte er denn auch durch den verschneiten Wald, bis er auf dem Kreuzweg war. Dort wollte er das Christkindchen treffen. Mit dem beriet er sich nämlich immer über die Verteilung der Gaben.
Schon von weitem sah er, daß das Christkindchen da war, denn ein heller Schein war dort. Das Christkindchen hatte ein langes weißes Pelzkleidchen an und lachte über das ganze Gesicht. Denn um es herum lagen große Bündel Kleeheu und Bohnenstiegen und Espen- und Weidenzweige, und daran taten sich die hungrigen Hirsche und Rehe und Hasen gütlich. Sogar für die Sauen gab es etwas: Kastanien, Eicheln und Rüben.
Der Weihnachtsmann nahm seinen Wolkenschieber ab und bot dem Christkindchen die Tageszeit. "Na, Alterchen, wie geht's?" fragte das Christkind. "Hast wohl schlechte Laune?" Damit hakte es den Alten unter und ging mit ihm. Hinter ihnen trabte der kleine Spitz, aber er sah gar nicht mehr betrübt aus und hielt seinen Schwanz kühn in die Luft.
"Ja", sagte der Weihnachtsmann, "die ganze Sache macht mir so recht keinen Spaß mehr. Liegt es am Alter oder an sonst was, ich weiß nicht. Das mit den Pfefferkuchen und den Äpfeln und Nüssen, das ist nichts mehr. Das essen sie auf, und dann ist das Fest vorbei. Man müßte etwas Neues erfinden, etwas, das nicht zum Essen und nicht zum Spielen ist, aber wobei alt und jung singt und lacht und fröhlich wird."
Das Christkindchen nickte und machte ein nachdenkliches Gesicht; dann sagte es: "Da hast du recht, Alter, mir ist das auch schon aufgefallen. Ich habe daran auch schon gedacht, aber das ist nicht so leicht."
"Das ist es ja gerade", knurrte der Weihnachtsmann, "ich bin zu alt und zu dumm dazu. Ich habe schon richtiges Kopfweh vom vielen Nachdenken, und es fällt mir doch nichts Vernünftiges ein. Wenn es so weitergeht, schläft allmählich die ganze Sache ein, und es wird ein Fest wie alle anderen, von dem die Menschen dann weiter nichts haben als Faulenzen, Essen und Trinken."
Nachdenklich gingen beide durch den weißen Winterwald, der Weihnachtsmann mit brummigem, das Christkindchen mit nachdenklichem Gesicht. Es war so still im Wald, kein Zweig rührte sich, nur wenn die Eule sich auf einen Ast setzte, fiel ein Stück Schneebehang mit halblautem Ton herab. So kamen die beiden, den Spitz hinter sich, aus dem hohen Holz auf einen alten Kahlschlag, auf dem große und kleine Tannen standen. Das sah wunderschön aus. Der Mond schien hell und klar, alle Sterne leuchteten, der Schnee sah aus wie Silber, und die Tannen standen darin, schwarz und weiß, daß es eine Pracht war. Eine fünf Fuß hohe Tanne, die allein im Vordergrund stand, sah besonders reizend aus. Sie war regelmäßig gewachsen, hatte auf jedem Zweig einen Schneestreifen, an den Zweigspitzen kleine Eiszapfen, und glitzerte und flimmerte nur so im Mondenschein.
Das Christkindchen ließ den Arm des Weihnachtsmannes los, stieß den Alten an, zeigte auf die Tanne und sagte: "Ist das nicht wunderhübsch?"
"Ja", sagte der Alte, "aber was hilft mir das ?"
"Gib ein paar Äpfel her", sagte das Christkindchen, "ich habe einen Gedanken."
Der Weihnachtsmann machte ein dummes Gesicht, denn er konnte es sich nicht recht vorstellen, daß das Christkind bei der Kälte Appetit auf die eiskalten Äpfel hatte. Er hatte zwar noch einen guten alten Schnaps, aber den mochte er dem Christkindchen nicht anbieten.
Er machte sein Tragband ab, stellte seine riesige Kiepe in den Schnee, kramte darin herum und langte ein paar recht schöne Äpfel heraus. Dann faßte er in die Tasche, holte sein Messer heraus, wetzte es an einem Buchenstamm und reichte es dem Christkindchen.
"Sieh, wie schlau du bist", sagte das Christkindchen. "Nun schneid mal etwas Bindfaden in zwei Finger lange Stücke, und mach mir kleine Pflöckchen."
Dem Alten kam das alles etwas ulkig vor, aber er sagte nichts und tat, was das Christkind ihm sagte. Als er die Bindfadenenden und die Pflöckchen fertig hatte, nahm das Christkind einen Apfel, steckte ein Pflöckchen hinein, band den Faden daran und hängte den an einen Ast.
"So", sagte es dann, "nun müssen auch an die anderen welche, und dabei kannst du helfen, aber vorsichtig, daß kein Schnee abfällt!"
Der Alte half, obgleich er nicht wußte, warum. Aber es machte ihm schließlich Spaß, und als die ganze kleine Tanne voll von rotbäckigen Äpfeln hing, da trat er fünf Schritte zurück, lachte und sagte; "Kiek, wie niedlich das aussieht! Aber was hat das alles für'n Zweck?"
"Braucht denn alles gleich einen Zweck zu haben?" lachte das Christkind. "Paß auf, das wird noch schöner. Nun gib mal Nüsse her!"
Der Alte krabbelte aus seiner Kiepe Walnüsse heraus und gab sie dem Christkindchen. Das steckte in jedes ein Hölzchen, machte einen Faden daran, rieb immer eine Nuß an der goldenen Oberseite seiner Flügel, dann war die Nuß golden, und die nächste an der silbernen Unterseite seiner Flügel, dann hatte es eine silberne Nuß und hängte sie zwischen die Äpfel.
"Was sagst nun, Alterchen?" fragte es dann. "Ist das nicht allerliebst?"
"Ja", sagte der, "aber ich weiß immer noch nicht..."
"Komm schon!" lachte das Christkindchen. "Hast du Lichter?"
"Lichter nicht", meinte der Weihnachtsmann, "aber 'nen Wachsstock!"
"Das ist fein", sagte das Christkind, nahm den Wachsstock, zerschnitt ihn und drehte erst ein Stück um den Mitteltrieb des Bäumchens und die anderen Stücke um die Zweigenden, bog sie hübsch gerade und sagte dann; "Feuerzeug hast du doch?"
"Gewiß", sagte der Alte, holte Stein, Stahl und Schwammdose heraus, pinkte Feuer aus dem Stein, ließ den Zunder in der Schwammdose zum Glimmen kommen und steckte daran ein paar Schwefelspäne an. Die gab er dem Christkindchen. Das nahm einen hellbrennenden Schwefelspan und steckte damit erst das oberste Licht an, dann das nächste davon rechts, dann das gegenüberliegende. Und rund um das Bäumchen gehend, brachte es so ein Licht nach dem andern zum Brennen.
Da stand nun das Bäumchen im Schnee; aus seinem halbverschneiten, dunklen Gezweig sahen die roten Backen der Äpfel, die Gold- und Silbernüsse blitzten und funkelten, und die gelben Wachskerzen brannten feierlich. Das Christkindchen lachte über das ganze rosige Gesicht und patschte in die Hände, der alte Weihnachtsmann sah gar nicht mehr so brummig aus, und der kleine Spitz sprang hin und her und bellte.
Als die Lichter ein wenig heruntergebrannt waren, wehte das Christkindchen mit seinen goldsilbernen Flügeln, und da gingen die Lichter aus. Es sagte dem Weihnachtsmann, er solle das Bäumchen vorsichtig absägen. Das tat der, und dann gingen beide den Berg hinab und nahmen das bunte Bäumchen mit.
Als sie in den Ort kamen, schlief schon alles. Beim kleinsten Hause machten die beiden halt. Das Christkindchen machte leise die Tür auf und trat ein; der Weihnachtsmann ging hinterher. In der Stube stand ein dreibeiniger Schemel mit einer durchlochten Platte. Den stellten sie auf den Tisch und steckten den Baum hinein. Der Weihnachtsmann legte dann noch allerlei schöne Dinge, Spielzeug, Kuchen, Äpfel und Nüsse unter den Baum, und dann verließen beide das Haus so leise, wie sie es betreten hatten.
Als der Mann, dem das Häuschen gehörte, am andern Morgen erwachte und den bunten Baum sah, da staunte er und wußte nicht, was er dazu sagen sollte. Als er aber an dem Türpfosten, den des Christkinds Flügel gestreift hatte, Gold- und Silberflimmer hängen sah, da wußte er Bescheid. Er steckte die Lichter an dem Bäumchen an und weckte Frau und Kinder. Das war eine Freude in dem kleinen Haus wie an keinem Weihnachtstag. Keines von den Kindern sah nach dem Spielzeug, nach dem Kuchen und den Äpfeln, sie sahen nur alle nach dem Lichterbaum. Sie faßten sich an den Händen, tanzten um den Baum und sangen alle Weihnachtslieder, die sie wußten, und selbst das Kleinste, das noch auf dem Arm getragen wurde, krähte, was es krähen konnte.
Als es hellichter Tag geworden war, da kamen die Freunde und Verwandten des Bergmanns, sahen sich das Bäumchen an, freuten sich darüber und gingen gleich in den Wald, um sich für ihre Kinder auch ein Weihnachtsbäumchen zu holen. Die anderen Leute, die das sahen, machten es nach, jeder holte sich einen Tannenbaum und putzte ihn an, der eine so, der andere so, aber Lichter, Äpfel und Nüsse hängten sie alle daran.
Als es dann Abend wurde, brannte im ganzen Dorf Haus bei Haus ein Weihnachtsbaum, überall hörte man Weihnachtslieder und das Jubeln und Lachen der Kinder.
Von da aus ist der Weihnachtsbaum über ganz Deutschland gewandert und von da über die ganze Erde. Weil aber der erste Weihnachtsbaum am Morgen brannte, so wird in manchen Gegenden den Kindern morgens beschert.

O Du fröhliche

Zunächst möchte ich meine neuen Leserinnen

Rosenfee
Lo
Grischu

hier am Neckarstrand begrüßen und hoffe, dass sie sich wohlfühlen werden.

Über die Herkunft des Liedes  "Stille Nacht, heilige Nacht"  wissen wir alle Bescheid. In jedem Jahr kann man die Geschichte nachlesen.
Zur Entstehungsgeschichte eines der bekanntesten deutschsprachigen Weihnachtslieder, "O du fröhliche"  ist zu sagen:
Dichter der ersten von drei Strophen ist der Weimarer  "Waisenvater"  Johannes Daniel Falk  (1768-1826),
die beiden folgenden wurden von Heinrich Holzschuher  (1798-1847)  aus Wunsiedel in ihre heute gebräuchliche Form  umgeschrieben. Bereits 1816 dichtete Falk das  "Allerdreifeiertagslied". Je eine Strophe ist den drei christlichen Hochfesten Weihnachten, Ostern und Pfingsten  gewidmet. Hier das ursprüngliche Original:
O du fröhliche, o du selige
gnadenbringende Weihnachtszeit!
Welt ging verloren, Christ ist geboren:
Freue, freue dich, o Christenheit!

O du fröhliche, o du selige,
Gnaden bringende Osterzeit!
Welt lag in Banden, Christ ist erstanden:
Freue, freue dich o Christenheit!

O du fröhliche, o du selige,
Gnaden bringende Pfingstenzeit!
Christ unser Meister, heiligt die Geister:
Freue, freue dich, o Christenheit!

Als Melodie diente ein Marienlied, das mit dem Text  "O sanctissima, o purissima"  bis heute in Italien gesungen wird.
Falk fühlte sich früh für die Unterstützung notleidender Mitmenschen verantwortlich. In Folge der napoleonischen Kriege, der Völkerschlacht bei Leipzig sowie des daraus resultierenden Elends strebte Falk gemeinsam mit anderen Bürgen Weimars die Gründung der  "Gesellschaft der Freunde in der Not"  an. Seit der schweren Weimarer Typhusepidemie von 1813, der auch vier seiner sieben Kinder zum Opfer fielen, engagierte er sich in besonderem Maße auch für die Waisen. Dazu errichtete er den sogenannten Lutherhof, der als Rettungshaus dem berühmten Hamburger  "Rauen Haus"  als  Vorbild gedient haben soll.  "O du fröhliche"  soll ursprünglich für die gefährdeten Weimarer Kinder verfasst worden sein, denen sich Falk und Holzschuher intensiv annahmen und denen mit der Gestaltung christlicher Bräuche und Feste Strukturen zur Orientierung angeboten wurden.
Das Lied fand Eingang in das Evangelische Gesangbuch, in das katholische Gotteslob, in das freikirchliche Feiern & Loben und in das Mennonitische Gesangbuch. In den evangelischen Kirchen Deutschlands wird das Lied traditionell am Heiligen Abend zum Abschluss des Gottesdienstes gesungen. dazu erklingt das volle Geläut, also alle Glocken der Kirche.
Quelle: Wikipedia, Lars Winterberg, Evang. Gesangbuch

Dienstag, 14. Dezember 2010

Man sagt ihn so leicht dahin

den Satz: Hals und Beinbruch.
Als ich heute auf der Post war, hörte ich, wie sich zwei Männer so verabschiedeten.  Ich habe darüber nachgedacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass es doch eigentlich eine Beleidigung ist, einem Freund oder Bekannten dies zu wünschen.
Die Redewendung  "Hals und Beinbruch"  stellt eine Verballhornung eines ursprünglich jiddischen Ausdrucks dar und bedeutet eigentlich  "Viel Glück"  als Wunsch an jemanden, dem eine Prüfung oder eine nicht leicht zu bewältigenden Aufgabe bevorsteht.
Die jiddische Form  "hatslokhe u brokhe"  des als Glück- und Segenswunsch  (besonders bei Geschäftsabschlüssen)  benutzten Ausdrucks mit der Bedeutung  "Erfolg und Segen". Es ist gut möglich, daß diese Worte von deutschsprachigen Zuhörern als Hals- und Beinbruch verstanden wurde.
Eine andere Erklärung könnte auf eine Vorstellung zurückgeführt werden, nach der die Schicksalsmächte gute Wünsche mit Vorliebe ins Gegenteil verkehren,
Die englische Redewendung  "break a leg"  stammt möglicherweise aus der Übersetzung des deutschen  "Hals- und Beinbruch". Im Deutschen dürfte es sich bei den gleichbedeutenden Jargonausdrücken  "Mast- und Schotbruch"  (Seefahrt),  "Holm- und Rippenbruch"  (Luftfahrt)  sowie  "Kopf- und Bauchschuss"  (Militär) um Parallelbildungen handeln.

Montag, 13. Dezember 2010

Dies und Das vom Honigkuchenmann

Hoffmann von Fallersleben  (1798-1874) hat das schöne Gedicht vom Honigkuchenmann geschrieben


Keine Puppe will ich haben -
Puppen gehn mich gar nichts an.
Was erfreun mich kann und laben,
ist ein Honigkuchenmann,
so ein Mann mit Leib und Kleid
durch und durch von Süßigkeit.

Stattlicher als eine Puppe
sieht ein Honigkerl sich an,
eine ganze Puppengruppe
mich nicht so erfreuen kann.
Aber seh ich recht dich an,
dauerst du mich, lieber Mann.

Denn du bist zum Tod erkoren -
bin ich dir auch noch so gut,
ob du hast ein Bein verloren,
ob das andre weh dir tut:
Armer Honigkuchenmann,
hilft dir nichts, du mußt doch dran!

Ich finde, es passt so gut in die Vorweihnachtszeit. Ich wünsche allen eine gute neue Woche.

Sonntag, 12. Dezember 2010

Ich brauche jetzt eine Tasse Kaffee

aber bitte keinen Blümchenkaffee. Mit diesen Worten kam meine Bekannte gestern zu mir in die Wohnung. Sie war durchgefroren und wir gönnten uns einen Asbacher Kaffee.
Blümchenkaffee - woher kommt dieser Ausdruck eigentlich? Der aus dem mundartlich Sächsischen entlehnte Ausdruck (auch Plürre, Blärre oder Lorke)  bezeichnet scherzhaft einen sehr dünn aufgebrühten Kaffee. Die Bezeichnung ist auf das bis heute verwendete Dekor Gestreute Blümchen der Meißener Porzellanmanufaktur zurückzuführen. Das Motiv entstand um 1815 und war in der Biedemeierzeit besonders beliebt. Auf dem  Porzellanservice sind rund um eine leicht vergrößerte Mittelblume verschiedene Blumenarten angeordnet  - zum Beispiel Rosen, Vergissmeinnicht, Kornblumen, Veilchen -  die der Porzellanmaler nach dem Zufallsprinzip aus drei Dutzend Motiven auswählt. In der Kaffeetasse ist innen, auf dem Tassenboden, eine einzelne Blume in Unterglasurmalerei aufgebracht. Wenn diese Blume trotz voller Tasse am Boden durchscheint, ist das ein Hinweis darauf, dass der Kaffee besonders dünn aufgebrüht ist, man bekommt also einen Blümchenkaffee serviert. 
Der Ausdruck wurde in der bürgerlichen Gesellschaft abwertend als Zeichen von Geiz gebraucht, da ein Missverhältnis zwischen dem besonders teuren Porzellan  (im Besitz des Gastgebers) und dem sparsam verwendeten Kaffeepulver  (für den Gast) deutlich wurde.
Eine Steigerungsstufe zu Blümchenkaffee ist der Schwerterkaffee. Tassen aus Meißner Porzellan zeigen auf der Unterseite außen das Markenzeichen in Form zweier gekreuzte Schwerter. Der Schwerterkaffee ist demnach dermaßen dünn, dass angeblich sogar die Tassenunterseite sichtbar ist. Beim Doppelblümchenkaffee ist dann bereits das Blümchen auf der Untertasse sichtbar, beim Doppelschwerterkaffee entsprechend die Schwerter auf der Unterseite der Untertasse.
In Österreich wird ein sehr dünner Kaffee scherzhaft Bodenseer oder Bodenseekaffee genannt, in Anlehnung an den Bodensee. Wird einem ein solcher Kaffee serviert, kann man den Boden der Tasse sehen.
Wie man sieht, hat der Ausdruck indirekt mit Blümchen zu tun. Bevor ich einen solch dünnen Kaffee trinke, lasse ich es lieber ganz sein. Mein Kaffee muss stark und heiss sein.

Samstag, 11. Dezember 2010

Warum stört der Winter die Enten, Frösche und Seehunde nicht?

Ohne gefütterte Handschuhe und wasserfeste Stiefel durch den Schnee? Die meisten Menschen fangen schon bei dem Gedanken daran an zu zittern. Aber vielen Tieren macht der Frost nichts aus. Sie haben ihre ganz eigenenTricks, um sich vor Kälte zu schützen.
Frösche:
Kein Pelz, keine Federn - nur nackte Haut. Viele Frösche buddeln sich deshalb zum Winter in die Erde, um sich vor Frost zu schützen. Manche nutzen auch die Höhlen anderer Tiere, etwa von Mäusen. Oder sie verstecken sich in Laubhaufen.
Die Blätter schützen gegen Kälte. Und wenn sie vermodern, geben sie ein bisschen Wärme ab. Die Tiere schalten ihren Körper in eine Art Spargang, so dass er kaum Energie verbraucht. Man sagt, sie fallen in eine Winterstarre. Ihr Körper kühlt herunter, sie fressen nichts und bewegen sich nicht - bis es draußen wieder wärmer wird.
Enten:
Barfuß auf dem Eis herumwatscheln? Das macht Enten nichts aus. Weil sie Tricks haben! Das warme Blut aus ihrem Körper fließt durch die Beine in die Füße und von da wieder zurück. Dabei strömen warmes und kaltes Blut dicht aneinander vorbei. So wird das kalte Blut immer wieder aufgewärmt - und das warme abgekühlt. Enten haben also eine Art eingebauten Wärmetauscher.
Außerdem lassen sie weniger Blut in die Füße fließen. Es strömt weniger Wärme hinein - die Füße sind kalt. Der Vorteil: Die Füße sind nicht warm genug, um das Eis anzuschmelzen. Denn wenn das Wasser später wieder zu Eis wird, würden die Enten auf dem Eis festfrieren.
Seehund.
Sie haben nicht nur einen sehr dichten Pelz, um sich vor Kälte zu schützen. Ihren Körper umschließt auch eine superdicke Speckschicht, um eisige Temperaturen abzuwehren. Diese Schicht ist mehrere Zentimeter dick. Und damit das so bleibt, müssen die Tiere viel fressen. An den Flossen sitzt allerdings nicht so viel Fett. Das würde sonst zu sehr beim Schwimmen stören. Deshalb funktioniert bei den Flossen der Seehunde ein ähnlicher Wärmetauscher wie bei den Enten.

Warum ich das nachgelesen habe? Ich dachte daran, wie kalt und nass es heute war. So richtig warm wurde es mir nicht. Auf dem Hochwasser führenden Neckar paddelten die Enten im eisigen Wasser. Zu Hause angekommen, , habe ich mir mal wieder  "Brehms Tierleben" zur Hand genommen. Und das ist das Ergebnis

Freitag, 10. Dezember 2010

Dies und Das zur Kraft

Ruhe und Harmonie,
Entspannung und Besinnung
sind die Heilquellen,
die uns die Kraft geben,
die täglichen Herausforderungen
mit Gelassenheit zu meistern.
(Kristiane Wybranietz)

Dies und Das und die Farbe der Meere

Schon zur hellenistischer oder sogar altpersischer Zeit waren die Bezeichnungen des  "schwarzen",  "roten"  und  "gelben"  Meeres vertreten.
Herr Professor Olaf Bubenzer vom Heidelberger geographischen Institut gibt folgende Erklärung:
Im  "Schwarzen Meer"  sind Bakterien aktiv, die Schwefelwasserstoff bilden, woraus dann dunkle Eisensulfide entstehen. Diese Eisensulfide geben dem Wasser eine dunkle Färbung. Auch im  "Roten Meer"  ist eine periodische Färbung des Wassers durch eine rötlich-orange Algenart zu erkennen. Zudem kommt am  "Roten Meer"   hinzu, dass  "Gesteinsformationen entlang der Küste bei auf- und untergehender Sonne rötlich leuchten"., führt Prof.Dr.Bubenzer aus.
Das  "Gelbe Meer"  verdankt seinen Namen dem gelblichen Staubsediment  "Löß", das als Sedimentfracht den Fluss  "Huang He" und sein Mündungsgebiet gelblich färbt."
Als weitere Erklärung seien zudem die in der Antike nach Farben benannten Himmelsrichtungen zu nennen. Im damaligen östlichen Mediterranraum lag das  "Schwarze Meer" im Norden. Und die Farbe Schwarz stand für die Himmelsrichtung Norden.
Auch im chinesischen  "Feng  Shui"  sind die Farbzuordnungen zu finden: So werden Farben hier Grundelementen und Himmelsrichtungen zugeordnet. Die Farbe Gelb steht hier für Erde, wobei der gelbliche Löß gemeint ist und wird dem Zentrum, also der Mitte zugeordnet.

Donnerstag, 9. Dezember 2010

Ich habe herzhaft gelacht


und während ich genüsslich einen Cappu trinke, teile ich Euch mit, warum: 
Der Silberstraif 
Goethe, Schiller und die anderen Kühlerfiguren der deutschen Bildungsnation können sich wieder entspannt zurücklegen. Zwar leiden unsere Schüler  immer noch unter einer gewissen Schreib- und Leseschwäche. Der alte Satz und seine innere Begründung gelten im Prinzip weiter: "Meine  Omma hat mir aus der Zeidung vorgeläsen, Rechtschreibung wird nicht mehr so viel benohtet. Geil. Heute kann ich swar nicht Professer schreiben, aber morgen bin ich einen." - Doch wir holen auf. Die Schatten von Pisa werden kürzer. Auch die neue Dass-Schwäche der letzten Orthografiereform verliert ihren Schrecken. Man hat sich daran gewöhnt. Und mit dem Lesestart-Set für Neugeborene, dem Mama-Papa-Kacka-Tutorial aus dem Hause Schavan, tut sich ein Silberstreif am Horizond auf.
Quelle: Die Ecke  - RNZ vom 9.12.10


In eigener Sache: Ich kann momentan nicht kommentieren. Es ist ein Fehler aufgetreten, der heute noch behoben werden soll.  Ich lese aber alle Posts und bin so auf dem Laufenden. Sobald mit meinem Läppi wieder alles ok ist - gebe ich meinen  "Senf"  wieder dazu.

Dies und Das über das Schmiergeld


Heute ist der Begriff "Schmiergeld" in aller Munde.
Mich hat die Herkunft des Ausdrucks Schmiergeld interessiert. In den mir zugänglichen Wörterbüchern steht nur das Wort verzeichnet - allenfalls mit dem Zusatz Bestechungsgeld. Könnte es sein, daß Schmiergeld in Verbindung steht mit dem Sprichwort: "wer gut schmiert, der gut fährt?" Wenn man heutzutage von Schmiergeld redet, ist in den meisten Fällen die Bestechung gemeint. Aber woher stammt dieses Wort?
Das Wort kommt schon in längst vergangenen Jahrhunderten vor, in denen  man noch mit Postkutschen von einem Ort in den anderen reiste. Die beschwerlichen Fahrten, die oft tagelang dauerten und von Problemen wie
Achsbrüchen und kaum vorhandenen Wegen geplagt waren, waren damals sehr teuer. Neben dem eigentlichen Fahrpreis musste man häufig noch jede Menge Gebühren bezahlen, wie etwa Straßengeld, ein Extra  für den Vorspanner, der die Pferde auswechselte, Tor- sowie Brückengeld und auch Schmiergeld.
Hierbei handelte es sich damals allerdings noch nicht um Bestechung von jemandem, sondern um das Schmieren der Achsen, damit die Räder der Kutschen nicht allzu laut quietschten und die Fahrt etwas angenehmer wurde. Schmiergeld war damals also eine feste Gebühr, die jedermann entrichten mußte, der es sich leisten konnte, mit der Kutsche zu verreisen.
So bürgerte es sich ein, daß auch andere Geschäfte  "wie geschmiert"  liefen, nur stabilisierte sich als Schmiermittel nicht etwa Fett und schon gar kein Öl, sondern eben Geld.
Nun ja - dann läuft ja alles wie geschmiert!

Mittwoch, 8. Dezember 2010

Dies und Das und Allerlei

Ich bin Flummy, mache zwar gerade meine täglichen Turnübungen, aber ich habe eine ganze Menge zu erzählen. Und weil ich gerade mal allein bin, nehme ich die Gelegenheit wahr.
Zuerst darf ich
Silke (Mein rosarotes Wohlfühlleben) 

als neue Leserin hier bei uns begrüßen. Wir hoffen, daß es Dir am Neckarstrand gefällt.

Es gibt viele Dinge, die  kaum zu glauben sind. Ich habe ein paar gesammelt in den letzten Wochen:.
Ein paar alte Socken sind in  Frankreich für mehr als. 31.000 Euro verkauft worden. Sie waren heiß begehrt.
Allerdings waren es nicht irgendwelche Socken- Die hellbraunen Teile gehörten einst einem berühmten Mann
Dem Kaiser von Frankreich. Napoleon trug diese Strümpfe vor mehr als 200 Jahren. Die Socken sind mit einer Krone bestickt und aus Seide,  einem damals teuren Stoff.
Vor 175 Jahren schnaubte der erste Zug durch Deutschland. Und zwar auf den Tag genau am 7.12. Viele Menschen hatten damals Angst vor der schnaufenden und zischenden Maschine. Sie befürchteten zum Beispiel, die Maschine könnte eine gefährliche Krankheit auslösen.
Die erste Fahrt der Dampflokomotive war bei uns an einem 7. Dezember. An die Lok mit dem Namen  "Adler"  waren insgesamt neun umgebaute Kutschen gehängt. Richtige Waggons für Menschen gab es nämlich erst einige Zeit später. Die Strecke führte von Nürnberg nach Fürth in Bayern und war nur sechs Kilometer lang: Dafür braucht man zu Fuß etwas mehr als eine Stunde. Der Zug war da viel schneller. Er brauchte nur 9 Minuten..Für uns sind Züge heute etwas ganz Normales. Die Züge fahren heute auch nicht mehr mit Dampfantrieb, sondern meist mit elektrischem Strom. Übrigens: Würde man alle Gleise in Deutschland aneinanderhängen, käme man auf eine Strecke von knapp 38 000 Kilometern. Das ist fast so weit, als würde man einmal um die Erde fahren.
Laut einer Studie amerikanischer Wissenschaftler scheint der tägliche Verzehr von zwei Schnapsgläsern extra nativem Olivenöl in etwa dieselbe schmerzstillende Wirkung
zu haben wie zehn Prozent  der empfohlenen Ibuprofen-Dosis.
Der Grund für die lindernde Wirkung des Olivenöls heißt Oleocanthal, der, wie die altbekannten Schmerzmittel Acetylsalicylsäure und Ibuprofen, Enzyme blockiert, die eine Hauptrolle bei der Entstehung von Schmerzen spielt.
Somit könnte der längerfristige Verzehr von frischem Olivenöl Gesundheitsproblemen vorbeugen und Vorteile bringen, die denen von Ibuprofen ähneln.
Ich könnte noch vielmehr erzählen, aber das mache ich ein andermal.- sonst wird es zu spät für mich.

Dienstag, 7. Dezember 2010

Woher stammt eigentlich.....


Schmetterlinge im Bauch haben?
Bestimmt kennt jeder dieses kribbelnde Gefühl der Verliebtheit in und rund um die Magengegend. Mit "Schmetterlinge im Bauch haben" ist selbstverständlich nicht gemeint, daß man nur im Magen verliebt sein könnte oder dass sich dort etwa genannte Tiere einnisten würden, wenn man verliebt ist.
Vielmehr stammt das Kribbeln aus einer ganz anderen Region des Körpers - nämlich aus einer Hirnregion, die weithin als das limbische System bekannt ist und vereinfacht gesagt dafür zuständig ist, Emotionen in Körperreaktionen umzusetzen. So schlägt einem bei Angst etwa das Herz schneller, oder bei Furcht werden die Muskeln besser durchblutet, was bei nahender Flucht ja durchaus sinnvoll sein kann. Im Zustand des Verliebtseins reicht ein wohliges Gefühl, und da der Bauch generell sehr empfindlich ist für Emotionen, bietet sich diese Gegend hervorragend dafür an.
Quelle: "Wo liegt der Hund begraben"

Montag, 6. Dezember 2010

Dies und Das

Pünktlich zum Nikolaustag darf ich

Luemmaisa

als neue Leserin bei mir begrüßen. Herzlich willkommen am Neckarstrand.  Ich hoffe, daß Du Dich hier wohlfühlst.

Mon Alice veranstaltet eine Verlosung

https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjR9VgpmCcA2vMpw-n15ncbQYPLdFo-Y3kHaiOp9SQkACkHwSeK9YaIjZ7OLGFUGl0LgBtdgdxf3RUorOz6btcO40Dc-D65sl9hVbuDEtCV3JRSHZsCuNaQql8iNBQsm4Uxfqm6rxA0zYs/s1600/2.jpg
Es gibt schöne Dinge zu gewinnen. Jeder eingetragene Leser kann in den Lostopf hüpfen.
Ich werde mein Glück auch einmal versuchen.

Dies und Das und Sportwagen

Ja, ich bin Speedy die lädierte Maus. Und bevor ich ins Krankenhaus muss, will ich schnell die Geschichte erzählen. Also, Frau Mutter hatte Besuch von ihrem Patenjungen. Ich habe mich sofort angeschleimt, denn er fuhr einen Sportwagen. Vielleicht konnte ich ja mal mitfahren. Ich - Speedy - und nicht Frau Mutter. Die kommt aus so einem Renner bestimmt nicht mehr raus.

Wir wollten zum Essen fahren. Ich bin schon mal eingestiegen und habe mich vorne auf das Armaturenbrett gesetzt. Auch schon wegen der Übersicht. Immer nur in der Tasche mitfahren ist echt nichts für einen Mäusejungen.
Wie ihr sehen könnt, hatte ich einen Superplatz. Dachte ich zumindest. Frau Mutter ließ sich in den Wagen plumpsen, daß ich bis unter die Decke flog und dann runtersegelte. Sie hat das gar nicht gesehen und trampelte sogar noch auf mir rum, bis sie endlich merkte, daß ich es war. Sie hob mich auf und setzte mich wieder vorn hin. Es wurde nicht einmal bemerkt, daß ich eine dicke Beule bekommen habe. Aber ein Junge weint nicht.
Endlich sind wir angekommen. Und jetzt kommt es. Ich habe es gewusst: Reingekommen ist Frau Mutter ja - aber raus: ne ne ne, war das eine Arbeit. Leider habe ich so Kopfschmerzen, sonst hätte ich ein Foto gemacht. Aber schadenfroh gelacht habe ich schon!
Zu Hause angekommen, hat sie die Bescherung gesehen und mich sofort verarztet. Nett ist sie ja.
Und gesungen hat sie auch ein Liedchen für mich:

Heile, heile, Gänschen,
es wird schon/bald wieder gut.
Heile, heile Mäusespeck
in hundert Jahr ist alles weg.

Heile, Kätzchen, heile,
die Katze hat vier Beine,
vier Beine und ein'n langen Schwanz
morgen ist alles heil und ganz.

He, warum muß immer eine Katze dabei sein? Katzen mag ich gar nicht.


Sonntag, 5. Dezember 2010

Frau Großmutter hat

mir diesen reizenden Award verliehen.Herzlichen Dank. Womit habe ich das verdient?
Damit ich ihn auch annehmen kann, sind damit drei Aufgaben verbunden.
Bedankt habe ich mich.
Auf den Blog holen und sich freuen :
https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgVpKFBgfPi9YJ48L4Y84m2qEgehpE4Kxl8016HKOOBx_7yyn5N1dyR6wEAuqRzYJw5DL0lNz6ogNBe7wpjy11tpfY19Ew69rpW9rYzowrVn1UjK0AK7ZYT7FzeJDaxpUeYyyJ9bkBOmVk/s1600/award.jpg Ich freue mich ganz ganz doll - zumal der Avard so goldig ist.
Drei Dingen erzählen, die man gern machen würde:
  1. ich würde so gern nach Kambodscha reisen und mir das Angor Watt anschauen
  2. ich würde gern mehr Zeit für´s Lesen haben
  3. Würde gern als Lese-Oma fungieren - 2x die Woche
Dann ein Bild posten von jemanden den man liebt 
Es ist mein Trösterbär, den ich sehr mag
Und nun werde ich diesen herrlichen Preis teilen mit:
Paderkroete, die immer so herrlich schlagfertig ist und viele Dinge erlebt, die fast nicht möglich sind, außer eben bei ihr
Salma die uns immer so herzlich Willkommen heißt bei sich zu Hause
Yael  die immer herrliche Fotos über Ausgrabungen einstellt und den entsprecenden Berichte dazu abgibt

Ich wüßte noch viele Blogs, die es wert sind bedacht zu werden. Beim nächsten mal. Ich verspreche es.

Samstag, 4. Dezember 2010

Guten Abend und


herzlich willkommen
Lebenszeit.

Schön dich hier anzutreffen. Fühle dich wohl am Neckarstrand.

Ich, Flöckchen,  habe vorhin  gelesen, daß Ismi ein schönes Gedicht über uns kennt. Juchhuh ich habe es gefunden. Sicher kannst du es nicht mehr auswendig. Schenke ich dir zu Weihnachten. Auch wenn es heute nicht Donnerstag ist.
Hier nur (oder fast nur) für Dich, Ismi:
 
Was denkt die Maus am Donnerstag,
am Donnerstag,
am Donnerstag?

Dasselbe wie an jedem Tag,
an jedem Tag,
an jedem Tag.

Was denkt die Maus an jedem Tag,
am Dienstag, Mittwoch, Donnerstag
und jeden Tag,
und jeden Tag?

O hätte ich ein Wurstebrot
mit ganz viel Wurst
und wenig Brot!
O fände ich zu meinem Glück,
ein riesengroßes Schinkenstück!
Das gäbe Saft, das gäbe Kraft!
Da wär ich bald nicht mehr mäuschenklein,
da würd' ich bald so groß wie ein Ochse sein.
Doch wär ich erst so groß wie ein Stier,
dann würde ein tapfrer Held aus mir.
Das wäre herrlich,
das wäre recht –
und der Katze,
der Katze
ginge es schlecht!
von Josef Guggenmoos

Dies und Das in eigener Sache


Mein besonderer Dank gilt heute ganz einfach mal meinen treuen Lesern, die mich immer wieder am Neckarstrand besuchen.
Ich freue mich über die vielen Kommentare, die mich immer wieder anspornen, so weiterzumachen wie bisher.
Ich muß gestehen, daß mir die Bloggerei sehr viel Freude macht und mein Alltag ohne das NET viel ärmer wäre.
Diese Weihnachtskarte - versehen mit einem schönen Reim - erhielt ich heute vom Tiger. Vielen Dank dafür.


Diesem kleinen Kerl konnte ich nicht widerstehen. Es handelt sich um einen
so genannten Trösterbären wie er von Follygirl gefertigt wurde.  Der Bär ist ein kleines Mädchen und heisst Zumpeline.
Vielen Dank dafür, liebe Petra, daß Du Dir die Mühe gemacht hast, mir eine kleine Auswahl auf Deinem Blog zu zeigen.
So konnte ich mir Zumpeline holen.







Und dieses Päckchen erhielt ich von meinem Adventswichtel Silke.
Was sich darin befindet, zeige ich am Nikolaustag.
Liebe Silke (meinrosaroteswohlfühlleben), herzlichen Dank für die liebevolle Zusammenstellung.







And last but not least möchte ich
Fuchsienrot
Natulka
als neue Leser bei mir herzlich Willkommen heißen. Fühlt euch wohl am Neckarstrand.

Ich weiß einen Stern
gar wundersam
darauf man lachen
und weinen kann.

Mit Städten, voll

von tausend Dingen,
mit Wäldern, darin
die Vögel singen.

Ich weiß einen Stern,

drauf Blumen blühn,
drauf herrliche Schiffe
durch Meere ziehn.

Er trägt uns, er nährt uns,
wir haben ihn gern:
Erde,  so heißt
unser lieber Stern
(Josef Guggenmos)

Freitag, 3. Dezember 2010

Die Weihnachtsmaus

Prinzess Hulda hat beim Stöbern in meinen Bücher ein Gedicht gefunden, das sie unbedingt hier veröffentlichen möchte. Sie verrät nicht, um welches Werk es sich handelt. Sie tut sehr geheimnisvoll.


Die Weihnachtsmaus

Ein Gedicht von James Krüss

Die Weihnachtsmaus ist sonderbar,
sogar für die Gelehrten,
Denn einmal nur im ganzen Jahr
Entdeckt man ihre Fährten

Mit Fallen oder Rattengift
Kann man die Maus nicht fangen,
Sie ist , was diesen Punkt betrifft,
Noch nie ins Garn gegangen.

Das ganze Jahr macht diese Maus
Den Menschen keine Plage,
Doch plötzlich aus dem Loch heraus
Kriecht sie am Weihnachtstage

Zum Beispiel war vom Festgebäck,
Das Mutter gut verborgen,
Mit einem Mal das Beste weg
Am ersten Weihnachtsmorgen.

Da sagte jeder rundheraus:
Ich habe nichts genommen,
Es war bestimmt die Weihnachtsmaus,
Die über Nacht gekommen.

Ein andres Mal verschwand sogar
Das Marzipan vom Peter,
Was seltsam und erstaunlich war,
Denn niemand fand es später.

Der Christian rief rundheraus:
Ich hab es nicht genommen,
Es war bestimmt die Weihnachtsmaus,
Die über Nacht gekommen.

Ein drittes Mal verschwand vom Baum
An dem die Kugeln hingen,
Ein Weihnachtsmann aus Eierschaum,
Nebst andren leckren Dingen.

Die Nelly sagte rundheraus:
Ich habe nichts genommen,
Es war bestimmt die Weihnachtsmaus,
Die über Nacht gekommen.

Und Ernst und Hans und der Papa,
Die riefen: Welche Plage!
Die böse Maus ist wieder da,
Und just am Feiertage!

Nur Mutter sprach kein Klagewort,
Sie sagte unumwunden:
Sind erst die Süßigkeiten fort,
Ist auch die Maus verschwunden.

Und wirklich wahr: Die Maus blieb weg
Sobald der Baum geleert war,
Sobald das letzte Festgebäck
Gegessen und verzehrt war.

Sagt jemand nun, bei Ihm zu Haus -
Bei Fränzchen oder Lieschen -
Da gäb’ es keine Weihnachtsmaus
Dann zweifle ich ein bisschen!

Doch sag’ ich nichts, was jemand kränkt!
Das könnte Euch so passen!
Was man von Weihnachtsmäusen denkt,
Bleibt jedem überlassen!