Wer hat sie nicht: Erinnerungen an die erste Liebe. An den Weltschmerz. Eine getrocknete Blume, ein Brief.
Reliquien aus einer längst vergangenen Zeit. Das Leben ist weitergegangen mit Freud und Leid und Du, Du bist längst aus meinem Herzen verschwunden. Bis ich gestern in einer alten wunderschönen Schachtel kramte und Dein Bild, die Blume und der Brief wieder ans Tageslicht kamen. Ein Stückchen Vergangenheit wurde lebendig.
Heute - nein gestern - habe ich darüber nur noch schmunzeln können, vor allen Dingen über mich! Und auch diese Sachen sind den Weg allen Irdischen gegangen - in den Müll. Ich habe dich entsorgt. Ja, es ist mir leicht gefallen. Es war ja auch schon vor zig Jahren. Ich weiß nicht einmal, ob du noch lebst - und wenn, wo das ist. Und ganz ehrlich: Es interessiert mich auch nicht.
Wer schon länger bei mir liest, kennt meine Vorliebe für Gedichte und insbesondere für die von Mascha Kaleko.
Gerade zu diesem Thema hat sie ein sehr Passsendes verfasst:
"Alte Flamme" bei Lichte besehen ..."
Das also ist der Abgott, der vor Jahren
Mein Herz bewohnte einen Sommer lang!
- Und dies die Augen, dies der Stimme Klang,
Die meinem Leben Licht und Kompass waren ...
Man denke, einen ganzen Sommer lang!
Gebrochene Herzen waren aus der Mode.
Doch ich, ein völlig unmodernes Kind,
Ich wartete im Regen und im Wind
Und sehnte einen Herbst lang mich zu Tode.
Erst heute sehe ich: Monsieur, Sie sind
Ein-Jammer-Denkmal jener Episode.
... Ist das der Held von damals? Dieser zahme
Herr Doktor, seiner Gattin Untertan?
Verlorner Schlachten müder Veteran:
Ich geh an Dir vorbei (du, dessen Name
Mein Herz einst brausen ließ wie ein Orkan!)
Und bleib incognito, "die fremde Dame".
- So ähnlich endet mehr als ein Roman.
Mein Herz bewohnte einen Sommer lang!
- Und dies die Augen, dies der Stimme Klang,
Die meinem Leben Licht und Kompass waren ...
Man denke, einen ganzen Sommer lang!
Gebrochene Herzen waren aus der Mode.
Doch ich, ein völlig unmodernes Kind,
Ich wartete im Regen und im Wind
Und sehnte einen Herbst lang mich zu Tode.
Erst heute sehe ich: Monsieur, Sie sind
Ein-Jammer-Denkmal jener Episode.
... Ist das der Held von damals? Dieser zahme
Herr Doktor, seiner Gattin Untertan?
Verlorner Schlachten müder Veteran:
Ich geh an Dir vorbei (du, dessen Name
Mein Herz einst brausen ließ wie ein Orkan!)
Und bleib incognito, "die fremde Dame".
- So ähnlich endet mehr als ein Roman.
Die letzte Strophe habe ich der Vollständigkeit mit aufgeführt. Enden kann es bei mir schon nach der 2. Strophe.
Liebe Irmi,
AntwortenLöschenoh welch grossartiges Gedicht von Mascha Kaleko!
Neubeginn
Abschied ist immer ein Neubeginn,
ein Neubeginn in Endlichkeit
wie auch in Unendlichkeit.
Dort, wo es keinen Abschied gibt,
ist auch ein Neubeginn nicht möglich.
© Hans-Peter Zürcher
Danke für Deinen wunderbaren Post hier und all die feinen Rezensionen zu meinen Werklein...
Herzlichst und alles Liebe
Hans-Peter
Da bin ich wieder, Blog-Murks beendet. Manche Erinnerungen bewahre ich wie Schätze, manche kommen in den Müll, es kommt alles dahin, wo es hin gehört. LG claudia o.!
AntwortenLöschenLiebe Irmi,
AntwortenLöschendas Gedicht ist großartig!!!!
...und ich sollte auch endlich mal anfangen bestimmte Sachen auszumisten;-))
GGGGGGLG Ursula
bin ich nich mit einverstanden! warum wird der arme kerl so runtergeputzt?!!! neee, das mag ich nich! was ist denn aus uns in den jahren geworden? (zum beispiel 30 kilo später?)möchten wir so gesehen werden? lässt sich ein mensch, der die eigenen erwartungen einmal enttäuscht hat, nur aushalten, wenn man ihn klein macht? dann sind wir selber arm dran!
AntwortenLöschenIch kann mich da Nicole nur anschließen, sie hat schon ausgedrückt, was ich sagen wollte.
AntwortenLöschenLG Ute
Liebe Irmi, ich schicke Dir herzliche und sonnige Sonntagsgrüße.
AntwortenLöschenVor 3 Jahren holte mich nach 43 Jahren die Vergangenheit ein. Meine Erinnerungen, als ich verliebt war, die wieder durch Internet und über StayFriends lebendig wurden. Dadurch fanden sich zwei eheliche und zwei uneheliche Söhne eines Vaters, der nun schon verstorben ist und diese Konstellation bestimmt nicht gern gesehen hätte. Diese vier Jungs sind seit diesem Tage eng befreundet. Die ehelichen Söhne wollten durch ihre Suche die zwei anderen Halbgeschwister unbedingt kennenlernen.
Das große "Familientreffen" war dann der Höhepunkt.
Freiheit, wie Du sie beschreibst, so etwa leben mein Mann und ich auch in unserer Ehe. Du sagst es, nur Vertrauen und der Zusammengehörigkeitssinn sind die Grundvoraussetzung.
Alles Gute und tschüssi sagt Brigitte
ja, die erste liebe....
AntwortenLöschenwar sehr besonders damals. und hat 6 jahre angedauert. aber es musste anders kommen und es ist gut, wie es ist.
danke für deine geDANKEn,
nora
Ha, wie gut getroffen! Ich habe seine Briefe, die er mir beleidigt schrieb, schon längst entsorgt. Leider weiß ich, wo er wohnt. Er ist mir auch heute, nach über 40 Jahren, immer noch böse. Na, da kann ich ihm dann auch nicht mehr helfen!
AntwortenLöschenSchönen Abend, Brigitte
Ich weiß wo meine erste große Liebe wohnt, nämlich nicht unweit von mir und das tut gar nicht mehr weh....aber damals.
AntwortenLöschenHeute würde ich DEN nicht mehr haben wollen *g*, mein Schatz ist tausendmal besser!!!
Herzlichst ♥ Marianne
Alles hat seine Zeit Irmili ...Menschen verändern sich, Sichtweisen dazu verändern sich ....lass es ruhn ....ohne Verbitterung und mit einem erinnerndem Lächeln im Gesicht!
AntwortenLöschenDein
Kroeti
also meine Erinnerungen sind eigentlich nur noch in meinen Gedanken, alles andere ist schon lange entsorgt. Wenn ichs nicht entsorgt hätte, dann wohl mein Gatte....
AntwortenLöschenEs gibt ja durchaus schöne Erinnerungen, und die kann einem niemand nehmen, und die andern, ja die vergisst man am besten.
Ein ganz tolles Gedicht!
Scxhöne Abendgrüsse schickt dir Alice
Ein schönes, passendes Gedicht dazu.
AntwortenLöschenHabe auch einen riesen, großen Karton mit alten Briefen und Erinnerungen... aber schöne. :-)
Sogar einige Briefe sind dabei die ich mit 16 Lenzen erhalten habe.
Ja, früher hat man noch auf Papier geschrieben, nix SMS und Email. ;-)
Fand ich viel schöner und persönlicher, auch wenn alles andere viel praktischer ist.
Liebe Grüße und einen guten Start in die neue Woche, mein liebes Irmschen.
Bina :-)
Liebe Irmi,
AntwortenLöschenwieder einmal hat mich Dein Pragmatismus gepaart mit Lebensweisheit sehr beeindruckt...
Liebe Grüße Rainer
Also ich bewahre eigentlich alles auf. Auch wenn es mir gar nicht so gefällt. Auch, wenn ich nicht mehr verliebt bin, die Menschen und Erinnnerungen bleiben in meinem Herzen. Naja FAST immer ;).
AntwortenLöschenLG Tina
Liebe Irmi,
AntwortenLöschenein wundervolles Gedicht, so hübsch geschrieben.
Ich habe genau 3 Schatullen in denen ich Briefe aufbewahre.
Hin und wieder packt es mich und ich geh in die Dachkammer und hol sie mir zum Vorschein.
dann können schon so einige Stündchen in der Vergangenheit geschehen.
Habe sogar einen Karton, wo alle Geburtstag, Namenstagskarten etc. von meiner Mutter drin sind die sie mir stets geschickt hat, obwohl wir nicht weit voneinander wohnten.
Hatte vor Zeiten überlegt, ob ich sie nicht doch weg tun sollte.
Ich dachte so bei mir :
sollst du nicht ;0)
In der heutigen Zeit wird lieber gesimst, gemailt und was weiß ich.
Ich mag es nicht, ich find es etwas unpersöhnlich.
Also wird geschriebselt.
Alles andere wird im Herzen / Erinnerungen gespeichert.
Das kann einem keiner nehmen.
Ich wünsch dir eine angenehme Woche.
GGLG Moni
Das Gedicht finde ich super! Und ich musste dabei auch sofort an "meinen Jammerlappen-Sommer" denken *lach* Ach... schon witztig, was und wer einem da alles wieder so einfällt...
AntwortenLöschenEinen schönen Wochenstart wünsche ich dir, liebe Irmi. Ich komme jetzt wieder regelmäßig vorbei :-)
LG, dieMia
Hallo Irmi,
AntwortenLöschenich habe deinen interessant schönen Blog bei der Pieps gefunden; schön hast du es hier!
Ja, solche Erinnerungen... obwohl ich längst glücklich bin hab ich sie alle noch; samt meiner trotzigen oder fiesen Randbemerkungen auf Briefumschlägen oder Bilderrücken. Das hat damals gut getan und heute lässt es mich lächeln!
Irgendann entsorge ich sie und werd mich vielleicht auch so gut fühlen wie du!
Das Gedicht ist herrlich passend; Mascha Koleko mag ich auch sehr gerne!
Liebe Grüße, Lynn
Also meine erste große Liebe, würde sie an mir vorbeigehen, würde glaub ich noch immer Herzklopfen verursachen und einen heißen Kopf und all das.
AntwortenLöschenDas Gedicht gefällt mir sehr.
Schönen Tag wünsch ich dir
Liebe Grüße
Martina
Ach, liebe Irmi, da bin ich nostalgischer. Habe gerade Ordner (Hängeregistratur) angelegt mit solchen lieben Erinnerungen, die mir beim Ausmisten in die Hände fielen.
AntwortenLöschenIch stelle das alles zu einem Buch zusammen.
Dir ganz liebe Grüße und Danke für deine immer so lieben Worte bei mir.
LG Flo