Dienstag, 28. Februar 2017

Dies und Das über die Neuübersetzung der Lutherbibel

Vor längerer Zeit habe ich darüber informiert, dass ich mir die Neuausgabe der Lutherbibel gekauft habe. Ich bin wirklich begeistert. Ob Fotos, Erläuterungen - alles wirklich perfekt. Eigentlich wollte ich mir ja Vermerke machen. Das geht leider nicht. Ich würde die Bibel wohl zerstören, denn sie ist auf dem dünnen Bibelpapier hergestellt. Also mache ich mir Notizen in einer Kladde.

Bildergebnis 

Zum Reformationsjubiläum  - vor 500 Jahren schlug Martin Luther seine 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche in Wittenberg - hat die Evangelische Kirche  die Lutherbibel neu übersetzt, zum ersten Mal seit den 1970er Jahren, als vor allem im Neuen Testament vieles dem Zeitgeist angepasst werden sollte. Und siehe da:  "Luther hätte niemals geändert werden müssen", sagte Pfarrer Jürgen Peter  Lesch. Als ehemaliger Geschäftsführer des Lutherbibel-Revisionsprojekts weiß er, wovon er spricht.
Luthers Übersetzung, die auf der hebräischen und der griechischen Bibel beruhte, ist verständlich und korrekt. Hier ein Beispiel. Im Psalm 45,2 hieß es in der hebräischen Bibel" "Du füllst meine Seele mit Schmalz und Fetten." Für die Hebräer vor mehr als 2500 Jahren war das üppige  Fett im Bauch die reinste Freude. Und so übersetzte Luther vor 500 Jahren: Du füllst meine Seele  mit Freude und Wonne."Vieles bei Luther lässt sich wirklich gut verstehen, hätte nicht geändert werden müssen.
Seit 2010 wurde die Bibel angesichts des Reformationsjubiläums neu betrachtet und überarbeitet. Beteiligt waren daran auch Heidelberger. Der Theologe Prof. Jan Christian Gertz arbeitete an der Neufassung  des Alten Testaments mit. Dr. Dirk Schwiderski, Sprachwissenschaftler an der Theologische  Fakultät, kümmerte sich um das Neue Testament.
Das Alte Testament war letztmals 1964 neu übersetzt worden. 1970 waren die Apokryphen wie Sirach und Judith dran. Ab 1975 kam das aktualisierte Neue Testament in die Kirchen und Haushalte.
Damals ist wohl einiges schief gelaufen. Es ist zu sehr modernisiert worden, was eigentlich nicht nötig war.  "Niemand zündet ein Licht an und stellt es unter den Scheffel", heißt es in Matthäus 5,15 heute wieder. 40 Jahre lang war aus dem Scheffel ein Eimer  geworden - obwohl das Licht unterm Scheffel über die Jahrhunderte  sogar zum geflügelten Wort avanciert war.
Die neue Bibel des Jahres 2017 klingt also wieder wie die alte. Sie wurde am 30. Oktober in Eisenach für die Evangelischen Gemeinden eingeführt und liegt auf den meisten Kirchenaltären. In dieser Bibel steht auch die Biografie Martin Luthers und es wird über die jüngste Revisionsarbeit berichtet.
Die erste Auflage von 50.000 Exemplare war sehr schnell ausverkauft. Es sind bereits weitere 100.00 Stück gedruckt worden.
(Quelle: Wochenendseminar)

17 Kommentare :

  1. Guten Morgen liebe Irmi,
    da hab ich Nachholbedarf, in meinen Übersetzungen fehlen die Apokryphen noch gänzlich, dabei wurde mir vor langer Zeit von einem Gartennachbar bereits erklärt: Das ist keine Bibel, Jesus Sirach fehlt...
    Jetzt wäre es wirklich interessant.
    Trotzdem ist mir im Hinterkopf so etwas wie *wer etwas ändert oder entfernt ist des Teufels*.
    So ist es mit den überlieferten Sprüchen die uns begleiten, ein Dilemma.
    Hab einen erleuchteten Tag!
    LG Kelly

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  2. Deshalb werde ich mir wohl keine Luther 2017 kaufen. Ich habe eine Luther '84, ich liebe sie. Für Meine tägliche Lese allerdings bevorzuge ich eine verständlichere Übertragung als Luther. Auswendig lerne ich aber Luthertext. So oder so, wichtig ist, dass wir uns Gottes Wort zukommen lassen.
    Herzlichst
    yase

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  3. Liebe Irmi, das ist ja mal wieder sehr interessant. In Wittenberg war ich sogar schon einmal. Ein sehr geschichtsträchtiger Ort. Bei den Übersetzungen der Bibel ist sicher immer wieder einiges schief gegangen. Heute weiß man ja auch, dass aus so mancher Frau ein Mann wurde...

    lg kathrin

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  4. nichts ist vollkommen Irmi.der Mensch macht Fehler..
    Danke für die Vorstellung der NEUEN
    mit einem LG vom katerchen

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  5. Hallo Irmi,
    bei uns in der Gemeinde wird über "die Neue" heiß diskutiert...aber den Altar wird sie nie und nimmer erobern, denn dort liegt ein richtiger Schatz, mehr kann ich dazu nicht schreiben, denn wir gehören zu den offenen Kirchen und die werden auch von Spitzbuben heimgesucht. Zwei große Kerzenleuchter und eine Palme mit Topf sind schon am hellen Tag verschwunden.

    Liebe Grüße
    Arti

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  6. Liebe Irmi,
    es ist immer spannend, wenn alte, historische und vor allem religiöse Themen überarbeitet werden.
    Die Neubearbeitungen werden immer auch ein klein wenig Zeitspiegel sein.
    Lieben Gruß
    moni

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  7. Moin liebe Irmi, eine neue Bibel kaufe ich nicht - habe immer noch meine Alte und die reicht mir :-). LG Helga

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  8. Liebe Irmi, ich danke Dir das Du dieses Thema aufgegriffen hast.
    Den Spruch,
    "das Licht unter den Scheffel stellen , kenne ich auch."Eimer klingt doch blöd!
    Luther war ein großer Reformator und hat viel für die Deutsche Sprache getan.
    Wichtig ist, das der Sinn der Worte in der Bibel erhalten bleibt. Ich habe die alte Bibel von meiner Konfirmation, aber auch noch ältere von den Großeltern, und da steht alles drin. Das sie der heutigen Zeit angepasst wird , ist in Ordnung.
    Liebe Grüße, Klärchen

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  9. Liebe Irmi,
    ich gebe es zu, ich bin nicht so die Bibelleserin.
    Das mit dem Licht unter dem Scheffel ja das kenne ich auch, aber dass das zwischendurch ein Eimer war ist an mir vorbeigegangen.
    Dein Post ist auf jeden Fall sehr lesenswert und interessant! Ich habe noch die alten Bibeln von der Hochzeit meiner Eltern (einmal deutsch und einmal in finnischer Sprache, meine Oma wollte das meine Mutter eine in ihrer Sprache hat)
    Liebe Grüße und einen schönen Fastnachtsdienstag wünscht
    Kirsi

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  10. Liebe Irmi,
    danke für deine lieben Worte bei mir.
    Ich finde am wichtigsten, das die Worte das Herz erreichen und die Menschen zum eigenständigen Denken veranlassen.So auch die Bibeln.
    Ich mag alte Formulierungen aus alten Büchern. Wie: Sie speiste in ihren Gemächern...
    Ganz liebe Grüße,
    Manuela

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  11. Ich finde es schön, dass alte Traditionen wieder aufgegriffen werden. Obwohl ich nicht gerade bibelfest bin, gehört das Licht für mich unter den Scheffel.

    Liebe Grüße Sabine

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  12. Die Bibel - DAS Buch der Menschheit. Über sie wird diskutiert, gestritten, sie wird immer wieder neu übersetzt. Sie ist Geschichte und es wird wohl niemals ein größeres Werk geben als sie.
    Liebe Grüße von Kerstin.

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  13. Liebe Irmi,
    deine Anmerkungen zu der neuen Lutherübersetzung ist lehrreich. Wir haben verschiedene Übersetzungen in Gebrauch, aber die Lutherübersetzung ist meine Lieblingsausgabe. Um machnmal Begriffe besser zu verstehen, sind mehrere Überstezungen ganz hilfreich. Wichtiger aber als den Besitz verschiedener Übersetzungen ist, man handelt nach dem was man liest, so wie auch Luther danch gehandelt hat. Leider gerät die Moral der Bibel immer mehr in Vergessenheit und wird lächerlich gemacht, aber es steckt viel Kraft in den Aussagen der Bibel, man kann es ausprobieren.
    Vielen Dank für deine Ausführungen
    und lieber Gruß
    von Edith

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  14. Servus Irmi,
    ich bin zwar nicht "lutherisch" (auch kein Bibelforscher!!), aber ich meine dass die Lutherbibel in ihrer Aussage "zeitnäher" ist als die röm. kath. -?
    Egal, vielleicht gibt es in "einer Ewigkeit" eine endgültige Aufklärung!!
    Gute Zeit,
    Luis

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  15. Die Bibel, ein Meisterwerk und sicherlich sehr schwer zu übersetzen!
    Liebe Grüße!

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  16. Am samstag fahre ich nach Wittenberg und schaue mir das
    Assisi-Panorama
    Luther 1517 an.
    liebe Grüße!

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  17. Liebe Irmi,
    ich weiß noch nicht genau, welche Meinung ich über die neueste Übersetzung habe.
    Generell bin ich (obwohl ein noch junger Mensch) immer erst mal kritisch, warum ständig und ewig neu übersetzt und angeglichen werden muss. Das Rad wird auch nicht ständig neu erfunden.
    Viele Köche können den Brei auch verderben ;-)
    Aber ich habe sie noch nicht so geprüft und kann dazu nicht viel sagen.
    Ich liebe meine Schlachter-Bibel (zum täglichen lesen und markieren) und meine alte Thompson(Luther) Studienbibel zum studieren oder erarbeiten von Themen.
    Bis 8 Jahre alt hatten die Kids eine Gute-Nachricht-Bibel und ab 8 dann jeder eine Schlachter2000, die uns recht gut und urtextgetreu übersetzt scheint...

    Finde es super spannend, dass Du sehr vielseitige Themen aufgreifst. Das gefällt mir sehr bei Dir!

    Ganz herzliche GRüße,
    Tina

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Ich freue mich über jeden Kommentar und möchte mich auf diesem Weg recht herzlich dafür bedanken. Kommentare sind wie das Salz in der Suppe. Ohne fehlt sehr viel.