Wir wissen es alle und können uns selten davon freimachen: Das Auge kauft mit. Kein Wunder, dass auch bei Alltagsprodukten viel Wert auf das Aussehen gelegt wird.
Nur wenige Schritte entfernt vom Beginn der Heidelberger Fußgängerzone liegt etwas versteckt das Deutsche Verpackungs-Museum, das einzigartig in Europa ist. Erkennbar an dem roten Dreieck, das über Treppen in den Hinterhof führt, zeigt es eine beeindruckende Sammlung von Verpackungen aus über 100 Jahren.
Auf mehreren Ebenen sind Flaschen, Dosen, Falttüten und Schachteln von traditionsreichen Marken mit ihrem unverwechselbaren Schriftzug, Farbprofil und Logo ausgestellt. Fast alle sind als alltägliche Lebensmittel, Pflegeprodukte und Gebrauchsgegenstände bekannt und über Generationen in Haushatten vertreten: Nivea, Persil, Kakao, Kekse, Kaffee, Odol und vieles mehr.
Maßgeblich bei der Gestaltung der Logos und Verpackungen war auch der 1907 gegründete Deutsche Werkbund, dem Architekten, Designer, Handwerker, Schriftsteller, Industrielle und Kaufleute angehörten. Sein Ziel war, Produkte und Verpackungen unter dem Aspekt von Zweckmäßigkeit, Nachhaltigkeit und Materialverwendung herzustellen. Das äußere Erscheinungbild sollte Konsumgüter nicht verfremden und ihnen in der Art der Stilrichtung ein produktbezogenes Verständnis geben. Mit einem elegant-puristischen Design wollten die Künstler, Texter und Designer nach den Reglementierungen des Kaiserlichen Regimes nach 1914 ein Zeichen für ein friedliches, vom Wirtschaftsaufschwung begleitetes Europa setzen.
Im Lauf von kulturellen Veränderungen, Trends und dem Kaufverhalten hat sich viel verändert. Marken und Verpackungsmaterialien sind weggefallen, viele neue hinzugekommen. Was bei gut eingeführten Marken vor 100 Jahren in Design und Farbgebung festgelegt wurde, hat sich angepasst, ohne zu verfremden. Die Ausstellung zeigt beeindruckend die jeweiligen Epochen der Verpackungen von Waschmitteln und Kaffee bis zur Sarotti-Schokolade.
Doch das beste Design nützt nichts, wenn das Produkt nicht überzeugend ist oder wenn man es nicht findet. Dass Verpackung deshalb nicht nur mit Ästhetik und Haptik, sondern auch mit Werbung zu tun hat, ist verständlich und interessant. Es geht um Traditionen, Wiedererkennung, Bindung und "individuell vertrauten Produktheimat".
Wer kennt nicht den knuffigen Bär von "Bärenmarke" aus seiner Kindheit, wer hat nicht die Kernseife oder Persil-Packung aus der Küche der Großeltern vor Augen, das Klicken der tic-tac-Dose beim Öffnen, das Underberg-Fläschchen, die runde Nivea-Dose und und und.
Jede Altersgruppe hat die Marken ihrer Generation.Penaten, 4711, Ariel, Tempo, Mars, Prinzenrolle, Ernte 23, Sinalco, Palmolive. Bei allen Trends bleiben sich die meisten Produkte im Wiedererkennungswert treu. Viele Marken und Verpackungen sind geschützt und Unternehmen würden sich hüten, Grundlegendes zu ändern. In diesem Zusammenhang ist interessant, dass das Deutsche Verpackungs-Museum 2009 die Auszeichnung "Verpackung des Jahres" eingeführt hat. Wird der "Pas de deux" von Verpackung und Marke über längere Zeit gekonnt choreografiert, entsteht ein Klassiker, der in dem Museum der Öffentlichkeit als Kulturgut vorgestellt wird. Deshalb sollten sich nicht nur Fans für Verpackungsdesign die ständig aktualisierte Ausstellung ansehen. Auch für alle anderen ist es eine Fundgrube von ausgesprochen interessanten Schätzen, die manche Erinnerung wach ruft.
(Quelle: Auszug aus einer Veröffentlichung von Lisa Wieser)
Guten Morgen,
AntwortenLöschendas ist ja interessant, dass es ein Verpackungs-Museum gibt!
Liebe Grüße
Gine
Leider wird oft mit der Verpackung übertrieben. Eine Menge Material könnte da gespart werden. Das Museum ist bestimmt sehr interessant. Danke für den Hinweis darauf.
AntwortenLöschenLiebe Grüße!
Moin liebe Irmi,
AntwortenLöschenda hast wieder sehr Interessantes geschrieben. Es stimmt, in meiner Jugend war das Verpaacken noch etwas anders als heute,
LG Helga
Nivea dürfte wohl niemals rot und eckig daher kommen.... Danke für den spannenden Post wieder!
AntwortenLöschenHerzlichst
yase
Liebe Irmi, es ist wirklich faszinierend, wie viele Verpackungen es immer noch gibt, die ich schon als Kind kannte. Wie Du schon schreibst, die berühmte Prinzenrolle oder der Zwieback:-)
AntwortenLöschenDass es dazu sogar ein Museum gibt, ist mir ganz neu, aber das wäre bestimmt einen Besuch wert.
glg Susanne
Guten Morgen liebe Irmi,
AntwortenLöschendas möchte ich auch gerne mal sehen. Es stimmt, manche Verpackungen haben sich eingebrannt in das Gedächtnis und gehören "für immer" dazu. Daher wird sich z.B. Beiersdorf hüten, was an ihrem Klassiker, der Niveacreme, zu drehen. Mittlerweile gibt es so viele Produkte von der Marke, alle meilenweit entfernt vom eigentlichen Produkt, aber der Name und das Blau verkaufen immer noch zuverlässig.
Der Verbraucher wird aber auch oft genug veräppelt. Ich erinnere mich z.B. an ein ostdeutsches Waschmittel, dessen Name einfach von einer westdeutschen Firma übernommen wurde. Man hat die Flaschen der eigentlichen Marke einfach mit dem Namen der Ostmarke beklebt und es wurde gekauft. Sind wir das selbst schuld?
Lieben Gruß
Gabi
geprägt werden wir durch ein LOGO
AntwortenLöschenIrmi und dann schauen wir mal NUR mit einem halben Auge hin und haben AUSVERSEHEN ein Produkt gekauft das auf dieser Welle mitreitet..oder uns was VORGAUKELT es ist ein ORIGINAL
Danke für diesen Beitrag Irmi
mit einem Lg vom katerchen zum Wochenstart
Na das ist ja ein wirklich interessantes Museum!
AntwortenLöschenIch ärgere mich oft über Verpackungen die doppelt und dreifach so groß sind wie dann der Inhalt eigentlich nur benötigt. Die versuche ich wirklich zu vermeiden (einmal reinfallen reicht mir dann), aber so ein Nostalgiebesuch ist bestimmt etwas schönes bei den alten Verpackungen.
Liebe Grüße sendet Dir
Kirsi
Liebe Irmi,
AntwortenLöschenich habe Deinen Beitrag regelrecht verschlungen. Ich werde ihn im Kopf behalten, denn sollten wir wieder einmal nach Heidelberg kommen, so wird dieses Museum ganz sicher auf unserem Plan stehen. Ich bin eigentlich kein Museumsgänger, aber dieses Museum interessiert mich und ich glaube ich würde sehr viele Verpackungen finden, die ich auch noch aus meiner Kindheit kenne oder die mich in meinem bisherigen Leben begleitet haben.
Sei herzlich gegrüßt und hab einen guten Start in die neue und hoffentlich sonnige Woche
Astrid
Ein klasse Museum! Ich hab eine besondere Beziehung zu Verpackungen..ich halte jede einzelne vor dem Entsorgen in Händen hinsichtlich Wiedergebrauchs oder Benutzung in einem Kunstprojekt. Manchmal ist es direkt lästig, dass ich NICHTS wegwerfen kann ohne es vorher genauestens zu inspizieren....
AntwortenLöschenSchöne neue Woche!
Liebe Grüße
Susi
Ich wusste nicht das es Heidelberg so ein Museum gibt. Wenn ich mal wieder dort bin muss ich es mir unbedingt ansehen. Gut das es Dich gibt.
AntwortenLöschenGruß Ursula Bernhard
Ich möchte all die wichtigen und richtigen Hinweise nicht noch einmal aufnehmen. Was ich hingegen zum Thema VERPACKUNG sagen muss, ist, dass niemand seine Beiträge, Informationen und Hinweise so schön verpackt, wie es dir immer wieder gelingt, liebe Irmi.
AntwortenLöschenegbert
Hoch interessant, liebe Irmi,
AntwortenLöschenwir kennen sie alle, diese Marken-Verpackungen, jetzt wissen wir mehr. Das es ein Verpackungsmuseum gibt, ist mir auch neu gewesen.
Angenehmen Wochenstart
und lieben Gruß
moni
Liebe Irmi
AntwortenLöschenso ein Verpackungsmuseum würde ich sehr gerne besuchen,
toller Beitrag!
Ich wünsche dir eine stressarme, sonnige Woche.
LG Sadie
Liebe Irmi
AntwortenLöschentoll ein Verpackungsmuseum ist interessant und wie lange das alles so hält in Erinnerung!
Schönen Nachmittag wünsche ich dir!
Lieben Gruss Elke
Das ist ja ein toller Tipp!!! In den Pfingstferien wollen wir nach Heidelberg kommen! Das würde ich mir gerne ansehen!
AntwortenLöschenLieben Gruß
Gisi
Hey, so manchmal kommen doch Erinnerungen auf- so geht es mir immer, wenn ich Ostprodukte sehe :).
AntwortenLöschenLiebe Grüße!
Verpackungs-Museum?! Das klingt interessant. Das würde ich mir auch gern einmal ansehen. - Ja, auch die Verpackung muss sich an Trends halten. - Wenn ich an meine Kindheit denke: Da kam noch ein 'Milchwagen' und ich wurde mit der Milchkanne geschickt. - Damals hatten wir noch kein Problem mit dem ganzen Verpackungsmüll. - Praktischer und hygienischer ist es allerdings heute. - LG Martina
AntwortenLöschenDanke für de Tipp...............
AntwortenLöschenwas für ein witziges Museum...
Gefällt mir....
Ganz liebe Grüße
Jen
Servus Irmi,
AntwortenLöschensicherlich ein hochinteressantes Museum - was aber, wenn "Alpenmilch" draufsteht und drinnen Milch ist, die in Franken "gezapft" wurde ;-))
Eine "gut verpackte" Woche,
Luis
wenn ich wieder mal in heidelberg bin, ein muss ! danke dir für die ausführliche und schön zu lesende info :-)
AntwortenLöschenlg und einen verspäteten guten wochenstart
anja
Meine liebe Irmi,
AntwortenLöschenich war früher oft in Heidelberg, aber ich wußte nicht,daß es da ein so tolles Verpackungsmuseum gibt! Danke für diese sehr interessante Information, das werde ich mir merken!
Manchmal denke ich so, beim Einkauf ...was waren die alten verpakungen früher schön ....und dann suche ich im Internet nach alten Reklamebildern und schwelge in Erinnerung ....
Hab einen wunderschönen Tag!
♥ Allerliebste Grüße und einen herzlichen Drücker, Deine Claudia ♥
Über Verpackungen habe ich mir nie viele Gedanken gemacht. Ich ärgere mich immer nur, wenn ich eine Plastikverpackung nicht aufbekomme...;-(
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Jennifer
http://jennifer-femininundmodisch.blogspot.de/2017/05/chic-auer-haus-klassischer-chic-just.html
Danke für diesen interessanten Beitrag.Wir haben mit dem "Verpacken" unser ganzes Berufsleben zu tun gehabt, ist eigentlich unser Lebensthema.
AntwortenLöschenLG