Dies und Das - und "Tausendundeine Nacht"

Vorhin habe ich es im Radio gehört und konnte es nicht glauben: Die Islamisten wollen dieses Buch, das als bedeutendes Stück der Weltlieteratur gilt, zensieren.
Im Orient wird dieses Meisterwerk - welches schon Millionen verzaubert hat - und Elemente aus Indien, Persien und der arabishen Welt enthält, wegen seiner erotischen Passagen immer wieder angefeindet. - In Saudi-Arabien steht es auf dem Index. In Kairo befaßt sich sogar der Generalstaatsanwalt mit einer Klage gegen das Werk, die eine Gruppe von Anwälten eingereicht hat. Diese halten einige Passagen für anstößig und würden deshalb der öffentlichen Moral schaden. Sie schlagen vor, man sollte einige der Begriffe aus dem Bereich der Sexualität durch andere Wörter ersetzen. Da gerade die arabische Sprache sehr reich und blumenhaft sei, könne man bestimmt sprachliche Alternativen finden.
Es ist aber nicht das erste Mal - wie ich recherchiert habe - Bereits 1985 forderte man das Gericht in Kairo auf, eine illustrierte libanesische Ausgabe, die in Ägypthen verkauft wurde, zu verbieten. Die Islamisten hatten damals zunächst ein Verbot des Werkes bewirken können. Dieses wurde allerdings im Januar 1986 wieder aufgehoben. Der Richter sagte damals in seiner Urteilsbegründung, die erotischen Passagen dürfe man nicht aus dem >Zusammenhang reißen. Den Klägern gab er folgenden Satz mit auf den Weg:
"Wenn jemand das Buch nur zur Lektüre dieser Passagen erwirbt, dann muß er entweder krank oder dumm sein."
Ein sehr mutiger Mann finde ich. Bei uns kommen Bücher auf den Markt, die an "Offenheit" nichts zu wünschen übrig lassen. Ich denke da nur an "Feuchtgebiete" oder "Nacktbadestrand". Zumal das letztere kennt keine Tabus. Unsere Gerichte würden mit Klagen überschwemmt werden.