Montag, 4. Juli 2016

Dies und Das über die Meditation


Auf dem Boden hocken, die Beine kunstvoll verschlungen, Augen geschlossen, Oooom murmeln und alle Gedanken verbannen. So stellen sich viele Menschen Meditation vor. Das stimmt aber nicht ganz. Auch geht es nicht darum, mit dem Denken aufzuhören. Meditare bedeutet übersetzt  "nachsinnen", im Tibetischen auch  "sich mit etwas vertraut machen". Tatsächlich macht man sich vertraut damit, wie der Geist auf Geschehnisse und Erlebnisse reagiert.
Ein Beispiel: Man hört jemanden vom Urlaub reden oder sieht ein Bild von Meer und Strand. Wer viel arbeite muss und sich keine Auszeit nehmen kann, denkt: Da kann ich nicht hin. Immer muss ich arbeiten, stark sein. Man steckt mittendrin in der Diskrepanz zwischen dem, was ist und dem , was man haben möchte. Diese Diskrepanz, die Gedanken und Bilder lösen Stress aus.
Mit Hilfe von Meditation kann man lernen, solche Stressbilder und Gedankenspiralen zu erkennen und die Aufmerksam auf etwas Neutrales zu lenken. So verschwindet das Stressbild und man beschäftigt sich mit etwas anderem. Das kann der Atem sein, ein Mantra, ein "Oooom" oder eine Bewegung. Es gibt verschiedene Arten der Meditation. Für Einsteiger ist eine Bewegungsmeditation eine gute Sache. Dabei geht es darum. eine bestimmte Abfolge von Bewegungen zu lernen, so dass sich die Gedanken auf den Rhythmus fokussieren. Man gibt den Gedanken damit einen Anker.
Der Geist wehrt sich gegen die Nichtbeachtung und schiebt immer wieder Bilder und Gedanken in den Kopf. Einige können sich sehr gut versenken, andere werden anfangs noch nervöser als sie es ohnehin schon sind. Dann braucht man etwas Geduld. Gerade bei Anfängern ist es ratsam, sich von einem Lehrer unterstützen zu lassen. Am Anfang sind wenige Minuten sinnvoll. Man darf nicht übertreiben. Fachleute sagen, dass Meditation für jeden geeignet ist. Wer regelmäßig meditiert, lernt mit der Zeit aufmerksamer mit sich selbst umzugehen und nicht mehr auf jeden Stressauslöser anzuspringen.
Nun gibt es aber auch Menschen - und zu denen gehöre ich - die sich trotz Geduld und Anleitung nicht wohlfühlen beim Meditieren. Dann sollte man sich auch nicht quälen. Ich habe eine andere Form für mich gefunden, damit ich entspannen kann und mich wohlfühle. (Siehe meinen Post über das süße Nichtstun). Ich habe mal eine Einführung mitgemacht, alles gehört und auch verinnerlicht - aber es klappte nicht und man riet mir, den Kurs abzubrechen. Das habe ich getan und bin heute noch dankbar, dass der Lehrer so offen zu mir war. Wie schon gesagt: Ich bin für die Meditation einfach nicht geeignet. Aber meinen Gedanken kann ich dennoch einen Anker geben.



Wo es Zerstreuung gibt, ist keine Meditation, 
wo Neigung und Ekel sich finden, gibt es Verwirklichung nicht. 
Gibt es ein Auf und Ab, ist kein Wissen zu finden, 
wo Geburt und Tod ist, findet Erleuchtung man nicht.
Mi-la Ras-pa
(um 1040 - 1123), 
tibetischer Lyriker und Philosoph, nach innerer Umkehr führte er das asketische Leben eines buddhistischen Einsiedlers, galt als Wundertäter

14 Kommentare :

  1. Guten Morgen liebe Irmi,
    ich nutze die Meditation seit vielen Jahren. Ich musste etwas üben, aber dann hatte ich gute Erfolge und heute kann ich mir diese Zeit meines Tages nicht mehr wegdenken. Es gelingt mir mittlerweile sogar, mich unter vielen Menschen "auszuklinken" und mich auf mich selbst zu besinnen, dass ist sehr hilfreich, wenn man irgendwie in Stress gerät.
    Ich wünsche dir einen schönen Tag
    liebe Grüße
    Regina

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  2. Liebe Irmi,
    dein Post über das Meditieren ist mir sehr hilfreich,
    ich könnte das auch nicht.
    Früher hatte ich mal autogenes Training gebucht,
    nach der ersten Stunde sagte mir der Lehrer,
    dass ich während des Entspannens, aufhötre zu atmen, das sei sehr gefährlich.
    Wenn er mich nicht ständig überwachen würde, könnte es passieren,
    dass ich nicht mehr aufwachen würde.
    Auch er riet mir, dass ich das besser lassen solle.
    Jetzt hast du mich darin bestärkt und es gibt ja, wie du schon berichtet hast,
    auch andere Dinge um abzuschalten.
    Ich wünsche dir eine schöne Woche.

    Liebe Grüße
    Nähoma

    die endlich wieder ins Internet kann,
    auch wenn das Telefon noch immer nicht funktioniert.

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  3. in der Reha sollte ich autogenes Training lernen, um besser abschalten zu können.....
    bei mir klappte das nicht so.....

    lg und einen guten Start in die Woche
    gabi

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  4. Moin liebe Irmi,
    das hast Du sehr gut beschrieben, aber manchmal hilft es nicht.
    LG Helga

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  5. Liebe Irmi
    nicht alle Menschen können es und dazu gehöre ich auch ausprobiert habe ich es aber ich habe dafür was anderes und das tut mir gut und bei dir genauso!
    Ich wünsche dir einen shönen Wochenstart!
    Lieben Gruss Elke

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  6. Liebe Irmi,
    meine Entspannung finde ich in der Natur. Besonderes liebe ich es am Wasser.
    Eigentlich wollte ich mit Yoga beginnen,aber irgendwie gelingt es mir nicht. Habe viel zuviel um die Ohren. Aber so kleine ruhige Minuten finde ich auch zu Hause.
    Ich glaube meditieren würde mir auch nicht gelingen.
    Wünsche dir einen schönen Wochenstart.
    Liebe Grüße,
    Manuela

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  7. Hallo liebe Irmi,
    bei mir hat es geklappt und die Kursleiterin meinte damals nur:
    Du hast großes Glück, du bist ein echtes Medium.
    Nach meiner schweren Herz-Operation gelang es mir,
    mich jederzeit in der Meditation zurück zu ziehen.
    Das hat mir unheimlich viel Kraft gegeben und die Gesundung enorm unterstützt.
    Ganz liebe Grüße - der Wolf.

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  8. Liebe Irmi,
    ich habe zwar noch keinen Meditationskurs besucht, bezweifele aber, dass es für mich das Richtige wäre. Autogenes Trainig klappt bei mir auch nicht, irgendwie bin ich innerlich zu nervös. Mir kribbelt es dann immer ganz fürchterlich im Bauch. Wahrscheinlich muss ich immer etwas zu tun haben, aber auch ich habe meine persönliche Rückzugmöglichkeit gefunden, um kurz abzuschalten.
    LG
    Astrid

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  9. schön WIE du es erzählt hast irmi..warum der Mensch sich STRESST..
    mag gerne in die Wolken schauen..auch leise Musik..es ist etwas was mich dadurch still und im INNEREN glücklich macht,siche viele andere Leute auch.
    mit einem LG zum Wochenstart vom katerchen

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  10. Liebe Irmi, ich habe es auch mal ausprobiert und war so nervös wie nie:-)
    glg Susanne

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  11. Hallo, meine liebe Irmi,
    das hat Du wunderbar beschrieben, aber, mir geht es da genauso wie Dir, und vielen anderen.
    Und auch ihc habe für mich einen guten weg gefunden .. und jetzt leihe ich mir Deinen letzten Satz aus, ich hoffe, Du bist mir nicht böse ....meinen Gedanken einen Anker zu geben! Das sind wunderbare Worte, meine liebe Irmi! Danke dafür!
    Ich wüsnche Dir nun noch einen schönen Nachmittag und von ganzem Herzen eine wunderbare Woche!
    ♥ Allerliebste Grüße , Deine Claudia ♥

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  12. Wenn Visualisierung auch eine Form der Meditation ist, dann kann ich diese Form, aber mich einfach hinzusetzten und meine Gedanken auf ein Ommm zu konzentrieren, das kann ich nicht und auch andere Praktiken wie autogenes Training, positive Muskelentspannung usw. sind nichts für mich. Visualisierung hat mir allerdings in der Reha damals geholfen und manchmal mache ich das auch noch zuhause. Wobei ich Dir beipflichte, zwingen sollte man sich in dieser Sache zu gar nichts. Wem es nichts bringt oder wem es nicht gefällt, der sollte es lassen und sich einfach eine andere Form der Entspannung suchen. Das süße Nichtstun übe ich auch ab und an aus und habe dabei überhaupt kein schlechtes Gewissen. Jeder so wie er es mag und wie er es kann.

    liebe Grüsse
    Brigitte die Weserkrabbe

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  13. Liebe Irmi, ich habe ganz ähnliche Erfahrungen gemacht. Wenn man sich zwingen muss, geht gar nichts mehr. Es ist ja auch gut, wenn jeder so seinen Weg finden kann.
    Eine schöne Woche wünsche ich Dir.
    LG
    Magdalena

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  14. Liebe Irmi,
    Heutzutage wird aber viel zuvieles auch als ein 'müssen'gesehen. Ich habe ehrlich gesagt noch nie versucht zu meditieren... Und eigentlich weswegen sollte ich auch?! Entspannen kann man sich auf vielen Arten und glücklich sein und vor allem zufrieden sein muss man selber. Dazu besteht kaum ein Rezept.
    Ganz liebe Grüsse,
    Mariette

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Ich freue mich über jeden Kommentar und möchte mich auf diesem Weg recht herzlich dafür bedanken. Kommentare sind wie das Salz in der Suppe. Ohne fehlt sehr viel.