Donnerstag, 5. Oktober 2017

Dies und das über den Stammtisch

Es gibt ihn kaum noch, den guten alten Stammtisch in der Kneipe oder im Lieblingscafé. Heute scheint die ganze Welt ein riesengroßer Stammtisch zu sein, dank Internet. Dieser Stammtisch bringt alle möglichen Interessen zusammen, nicht nur die politisch und sozial ausgewogenen, sondern auch rassistische, extreme und pädophile. Das ist die Schattenseite. Sie bringt alle zusammen, die vorher allein waren, schafft Gruppengefühle.


Unsere wunderbare Sprache bleibt auch auf der Strecke. Immer mehr befleißigt man sich der Fäkaliensprache. Wenn selbst die Vordere einer der ältesten Volksparteien sich im Ton vergreift und in den Saal brüllt: "Ab morgen bekommen sie in die Fresse" - was soll man da noch erwarten?
Heute ist man ohne Smartphone ein Exot. (Ich bin also eine Exotin). Wer sich nicht per Whats App verabredet, auf Facebook oder Intagram postet, ist gerade als Jugendlicher schon sehr out. Doch selbst die Generation 60 plus ist im Netz aktiv, informiert sich, kommentiert - und streitet. Dabei kann man feststellen, dass es nicht vom Alter abhängt, ob jemand beim Kommentieren höflich ist oder pöbelt.





Mitte der 90er Jahre tummelten sich meist technikbegeisterte Männer im Netz. Mit der Erweiterung des Internets um Social-Media-Plattformen und mit der Etablierung von Smatphones erweiterte sich das Publikum. Das Internet wurde zum "Jedermann-Netz". Gerade auf Facebook (ich bin dort nicht vertreten) sind der Hochschulprofessor und der Schulabbrecher nur einen Klick voneinander entfernt und können miteinander reden. Es ist doch logisch, dass es dort rummst.

Auch an den Stammtischen ging es oft hoch her.  Man redete sich die Köpfe heiss - aber meist blieb doch alles im Rahmen. Schade. Auch das ist bald Vergangenheit.

16 Kommentare :

  1. Guten Morgen, meine liebste Irmi,
    ach ja, die alten Stammtischzeiten, ich glaube auch, daß die bald vorüber sind! Selbst in den Dörfern, wo es noch Gang und Gäbe ist, werden sie bald verschwinden, weil die kleinen Gaststätten verschwinden ...
    Zum Glück kann man sich im Internet aussuchen, wo man unterwegs sein möchte, ich bin auch nicht bei Fb oder anderen sozialen Medien unterwegs ....klar ist aber, daß es hier im Internet leichter "schräg" zugeht, weil man trotz allem doch in einer gewissen Anonymität ist ..am Stammtisch sitzt man sich Aug in Aug gegenüber ;O)
    Hab einen zauberhaften Tag!
    ♥ Allerliebste Grüße und einen lieben Drücker, Deine Claudia ♥

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  2. War ich auch und hätte mein Freund sein altes Samsung nicht aussortiert dann hätte ich nach wie vor kein Moderneres. Habe allerdings auch keinen Internetvertrag d.h. bin nur im Haus online, das reicht aber auch. Da muss ich allerdings sagen dass ich WhatsApp schon praktisch finde um direkt kostenlos kommunizieren zu können, also wenn man dann mal schnell eine Mitteilung machen muss oder so wie hier dass ich dem Gasflaschenfahrer mitteile dass er am nächsten Tag kommen soll. Gibt also schon auch Vorteile...wenn man sich dann nicht davon abhängig macht^^

    Stammtische, da musste ich überlegen, ja die gibt es hier noch, auch Deutsche Stammtische wo ich allerdings nicht hingehe. Ansonsten kann man hier im Ort immer sehen wenn die Leute sich treffen, oftmals auch täglich und da wird dann allgemein geredet. Pöbeln mag es hier auch geben, allerdings habe ich es unter den Bewohnern so noch nie festgestellt...es wird mal lauter, aber das ist hier eh üblich.

    Höflichkeit ist für mich eine Tugend, allerdings kann ich auch mal böse werden wenn ich Unverschämtheiten feststelle, und wenn ich dann was sage dann mit Niveau und sachlich. Soviel Anstand sollte jedenfalls sein.

    Wünsche dir noch einen schönen Tag und sende viele Grüsse

    N☼va

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  3. Ich glaube, wenn man der Sprache die Verrohung anhört, ist die Hemmschwelle dem Gegenüber bereits zerbrochen. Die Achtung vor dem anderen als Mitmensch, als Geschöpf, ist kaputt. Wenn mein Verstand der Mass-Stab aller Dinge ist, mein Ego das Höchste, dann haben alle Anderen verloren. Wenn es nur um meinen Bauch und meine Vorteile geht, nimmt der andere mir die Luft zum Atmen weg. Da muss ich nicht höflich -der soll mir aus dem Weg!!
    Das ist das schwierige an unserer Gesellschaft. Der Egoismus, das Nicht-Achten des Anderen.
    Herzlichst
    yase

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  4. Ich hoffe nicht das es sich genau so entwickelt. Denn ich muss immer mehr feststellen das kaum mehr das echte Interesse am wirklichen Leben und alles was damit zu tun hat stetig wächst. Ich habe oft den Eindruck das das nur eine bestimmte Gruppe macht sich nur per Handy zu verständigen. Mehr und mehr wird die Realität wieder wichtiger .Und Politiker mit schlechtem Benehmen gab es schon immer . Nur Heute läuft ihnen wegen der Haltbarkeit ihr schlechtes Benehmen hinter her und es kann ihnen jederzeit ohne Anstrengung unter die Nase gehalten werden .
    Selber bin ich da sehr ähnlich wie Du unterwegs . Allerdings ist mein Handy nur bei mir wenn ich kein Festnetz dabei habe und meine Handynummer hat NUR meine Familie . Der Rest der Welt kann mich nur per Festnetz erreichen oder gar nicht ;)
    LG heidi

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  5. Recht hast Du -
    ich bin troz all den negativen Aspekten, die Du aufgezählt hast ehrlich froh ums Internet.
    Das Schöne daran, ich kann entscheiden wo ich mich einbringen möchte...
    und mir das für mich wertvolle herausfiltern.
    Ich mag es um keinen Preis mehr missen!

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  6. Moin liebe Irmi,
    Stammtisch gibt es jetzt vorwiegend nur noch in Bayern. Bei mir geht grad die Welt unter - Orkanboen und Starkregen :-(.
    LG Helga

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  7. Liebe Irmi
    ein Post, der mir aus der Seele spricht.
    Ich finde Facebook & Co auch absolut unnötig,
    doch die Bloggerwelt hier möchte ich auch nicht missen.
    Man kann sich ja entscheiden, welche Seiten man gerne
    nützen möchte. Respekt und Wertschätzung findet man halt
    nur noch sehr selten - leider!
    Ich wünsche dir einen gemütlichen Tag.
    LG Sadie

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  8. Servus Irmi,
    so ist es, die Stammtische sind "fast" verwaist - ist es die Bequemlichkeit oder die mittlerweile "etwas andere Wirtshauskultur"??? Es ist immer so leicht hingesagt: "Früher war alles anders!" Aber es stimmt leider, die "Unterhaltung" braucht nicht mehr das direkte "Gegenüber" ;-((
    Bei uns haben GsD noch einige urige "Stammtischler" überlebt und pflegen diese "Kultur" ;-))
    Gute Zeit,
    Luis

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  9. Liebe Irmi,
    ich liebe es wenn ich aus dem Haus gehe und einen meiner Nachbarn treffe und wir zu klönen anfangen. Hier auf dem Land geht das noch. Aber auch hier wird das "Miteinanderreden" zusehens durchs Smartphone ersetzt, besonders die jungen Leute können schon garnicht mehr richtig miteinander reden, ihnen fehlen gewählte Ausdrucksformen, sie sprechen abgehackte PC-Sprache.
    Wie schon gesagt wurde, wenn die Vorbilder fehlen, bzw. wenn sie in eine Sprache verfallen die primitiv ist, dann darf es uns Ältere nicht wundern, wenn wir die Welt nicht mehr verstehen. Ich habe ein ganz einfaches Handy mit Tasten, für meine Ansprüche reicht mir das. Die ganze Welt brauch ich nicht als Freund.
    Liebe Grüße
    von Edith

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  10. Hallo Irmi,
    es ist wahrscheinlich die Anonymität, die viele ihre gute Kinderstube vergessen lasse, falls sie jemals eine hatten. Die Erziehung von Kindern ist heute eine ganz andere, als früher. Es gibt kaum noch Vorbilder in der heutigen Zeit. Aber selbst 1984 war es mit der Aussage Joschka Fischers: "Mit Verlaub Herr Präsident, Sie sind ein Arschloch", selbst im Bundestag mit dem guten Ton vorbei.
    Wie alles, hat auch das Internet zwei Seiten. Abgesehen von der kriminellen Seite, ist das Internet außerdem eine Scheinwelt, in der eine ehrliche und sachliche Diskussion m.E. gar nicht möglich ist, weil man sein Gegenüber nicht persönlich kennt und sich auf keine Auseinandersetzung mit einer evtl. kontroversen Meinung einlassen muss. Beiträge finden meist nur positive Kommentare und eine Bestätigung dessen, was der Schreiberling zu sagen hat. Das ist bequemer.
    Die gute Seite ist die der Information, die das Internet bereithält. Unglaublich, über was man alles recherchieren und sich informieren kann!

    Schade ist die zunehmende Verrohung der Sprache, aber auch in der Gesellschaft, weil die Werte und der Respekt anderen gegenüber immer mehr verlorengehen. Die Zeit der Romantiker und Schöngeister ist definitiv vorbei.
    Stammtische werden wohl tatsächlich nur noch von der älteren Generation und auf den Dörfern gepflegt und mit der Zeit so nach und nach aussterben.
    Wie auch immer, wir leben in keiner guten Zeit und besser werden kann es auch nicht mehr - der Zug ist abgefahren - wirklich schade ! Die meisten Menschen wollen das allerdings immer noch nicht wahrhaben.
    Einen angenehmen Tag wünscht mit einem herzlichen Gruß
    Laura

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  11. Liebe Irmi,
    bei uns im Dorf gibt es noch einen Stammtisch und ich gehe da auch hin. Natürlich geht es da manchmal, gerade wenn man über Politik redet, hoch her, aber am Ende ist alles wieder gut. Im Netz ist das oft nicht so, vielleicht weil hier ein entscheidender Teil der Kommunikation fehlt, nämlich die Nonverbale. Ich kann beim Diskutieren im Netz halt niemandem in die Augen sehen.
    Dass jetzt auch die Politik zur Fäkalsprache greift finde ich erschreckend, vielleicht täusche ich mich, aber ich denke, das hat es so früher nicht gegeben.

    Viele liebe Grüße
    Wolfgang

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  12. Liebe Irmi, solche Stammtische finde ich super. Ich wünschte wir hätten eine Art Blogger Stammtisch bei uns in der Gegend- mal ausserhalb des Netzes :).
    Liebe Grüße!

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  13. Liebe Irmi,
    Fakt ist wohl, dass viele mit der heute möglichen allumfassenden "Freiheit" nicht umgehen können. Sehr traurig ist das. Ich bedauere, dass eine Diskussion kaum mehr möglich ist, weil die Meinung des anderen nicht interessiert.
    Ich habe all das, was Du beschrieben hast und ich bin für mich froh über das Internet, denn ich könnte ja sonst noch nicht mal bloggen und das würde mir wirklich fehlen. Das Fenster zur Welt ist - trotz aller negativer Auswüchse - etwas Gutes.
    Lieben Gruß
    moni

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  14. den Kommentaren habe ich nichts mehr beizufügen liebe Irmi, im Grunde ist alles schon gesagt, bedauern über vieles was sich - gerade im Umgang mit anderen - sich verändert hat, macht sich ein Glück auch bei anderen breit, sie merken es - der Ton zueinander hat sich verändert, ist härter und schärfer, rücksichtsloser geworden - eine allgemeine verrohung macht sich breit, das ist sehr bedauerlich in unserer ach so modern erscheinenden Zeit.
    Höflichkeit wird immer seltener...
    hoffen wir dass sich dieses Rad bei unseren Nachkommen noch anhalten lässt...
    liebe Grüße
    angel

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  15. Liebe Irmi,

    wir können die Zeit nicht aufhalten, genauso wenig die Technik, die Einzug gehalten hat.
    Bis vor 3 Jahren hatte ich auch kein Smartphone. Der Vertag meines alten Handys lief ab, erneuern wollte ich ihn nicht und da sagte meine Enkel: "Mensch, Oma, jetzt kauf dir endlich mal etwas Gescheites!"

    Gesagt, getan, ich möchte das Ding nicht mehr wissen, aber, liebe Irmi.
    Es hängt von jedem Einzelnen ab, wie er damit oder auch mit den social medias schlechthin umgeht.

    Höflichkeit, Respekt und Anstand anderen gegenüber gehört sich sowohl am alten Stammtisch wie auch im Miteinander im www, wo auch immer. Zumindest sehe ich das so.

    Liebe Abendgrüße schickt dir
    Christa

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  16. Liebe Irmi, als Internet- smartphone- und allem, was man damit tun kann-Begeisterte gebe ich dir vollkommen recht. Und einen realen strickstammtisch jede Woche habe ich auch noch. Und ich möchte nichts davon missen. Höfliches Miteiander ist trotz alldem möglich nur die Art der schnellen Verbreitung von Bosheiten usw. Hat sich geändert.
    Mit 💚lichen Grüßen Margarethe

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Ich freue mich über jeden Kommentar und möchte mich auf diesem Weg recht herzlich dafür bedanken. Kommentare sind wie das Salz in der Suppe. Ohne fehlt sehr viel.