Samstag, 8. Mai 2010

Dies und Das und die Bücher als Freunde

Ich habe mich mal wieder um meine Bücher gekümmert - einige mußten noch registriert und dann eingeordnet werden. Bei dieser Tätigkeit lese ich mich immer fest und es vergehen ganz schnell Stunden wie im Fluge.
Mir fiel die Geschichte ein, die Jakob Haringer verfaßt hat und die ich früher immer gern gelesen habe:

"Ich fand im ganzen Leben keine besseren und treueren Freunde als die Bücher.
Heute noch grüßen mich Robinson und Rübezahl und all die tausend anderen schönen süßen und gruselign Märchenbücher. Der Kindheit Maiental steigt wieder auf. Und heute noch trösten Stifter, Andersen, Thomas a Kempis, Arnim, Brentano oder Eichendorff. Wie schön, wie unsagbar schön war es, als ich noch Knabe, auf sommerliche Wiesen hingestreckt, über Hoffmann, Jean Paul, Nestroy, Raimund und Shakespeare träumte.
Vom ersten Taschengeld wurden immer nur Bücher gekauft. Viele verstand ich zwar noch nicht, aber sonntags schleppte ich sie im Rucksack herum und freute mich am bunten Einband, an neuen Worten,
blätterte verträumt und wünschte mir nichts, als täglich lauter Bücher kaufen zu können. O Seligkeit, als ich alle nur auftreibenden Bücher auf unseren Boden schleppte und aufstapelte - alte Säcke ersetzten meine Perser - und darin rumwühlte, während ein Mairegen aufs Dach prasselte....
Die Sammlung meiner Jugendzeit ging wie alles, alles verloren. Auch später noch erwarb ich öfters wieder große Sammlungen, und in Zeiten der Not und des Elends mußten sie wieder um ein Nichts verkauft werden. Aber noch heute freue ich mich über alle Maßen, find`ich wieder irgendwo ein billiges Buch, das ich schon als Kind, als dummer Junge einst besessen, das ich mir vom Mund abgespart. Ich habe lieber gehungert, als mir ein Buch, das ich mir wünschte, nicht gekauft."

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