Sonntag, 22. August 2010

Dies und Das über das Kloster Teplá

Heute möchte ich über das alte Prämonstratenserkloster Teplá berichten, das im Jahre 1193 von dem böhmischen Adligen Hroznata gegründet wurde. Das Stift Teplá hatte für Böhmen eine große Bedeutung. Das Kloster war es, dass die Badebetriebe in Marienbad begründete. Dieses Stift der Prämonstratenser war über Jahrhunderte ein kulturelles Zentrum in Böhmen. Nach Jahrzehnten militärischer Nutzung oder Leerstandes ist es seit 1990 wieder ein Kloster.

Wie erwähnt, Graf Hroznata begründete es 1193 und übergab es dem Orden. 1202 trat der Gründer selbst in das Kloster ein. Unter den Hussiten blieb das Kloster Teplá unversehrt. Der Abt Sigismund von Hausmann führte es zu einer neuen Blüte. Die Region um Tepl kam dank Silberfunde zum Wohlstand.
Der älteste bis heute erhaltene Teil, ist die romanisch-gotische Hallenkirche. 1690 - 1721 erbaute Christoph Dientzenhofer das Konventgebäude. Die Wirtschaftsgebäude entstanden im 15.- 19. Jahrhundert. Fast 800 Jahre lang wurde die Tätigkeit des Klosters nicht unterbrochen.
Während des Zweiten Weltkriegs wurden Stiftsmitglieder in die Wehrmacht eingezogen. Der spätere Abt Tyl wurde 1943 verhaftet. Das Regime der Nationalsozialisten erzwang den Verkauf der Marienbader Quellen mit den dazugehörigen Kurbädern.
Nach dem 2. Weltkrieg wurde das Kloster am 3. September 1945 besetzt. Alle Bewohner standen 6 Monate unter Hausarrest. Abt Möhler und der Prior Walter kamen bis 1948 ins Gefängnis. Die deutschen Bewohner wurden 1946 ausgewiesen. 1948 begann man mit der Auflösung der Kirchen. Vor allem die Klöster wurden geschlossen und ihr Besitz beschlagnahmt.
Das Areal des Klosters Teplá übernahm die Tschecheslowakische Armee. Die nutze es als Kaserne bis 1978. Lediglich die sehenswerte Bibliothek und die Kirche standen unter Denkmalschutz und durften nicht betreten werden.
Die Bibliothek hatte dennoch schwere Verluste erlitten. Doch mit über 100 000 Bänden, rund 800 Handschriften und 540 Wiegendrucke ist sie weiterhin eine wichtige historische Informationsquelle. Die älteste Handschrift ist ein lateinischer Beichtspiegel mit einem altdeutschen Gedicht  aus dem 9.Jahrhundert. Ein besonderer Schatz ist der "Codex Teplensis". Die erste Übersetzung des Neuen Testaments in die deutsche Sprache entstand vor 1400.
Im übrigen wurde nach der Wende 1990 das Stift Teplá wieder begründe. Ab 1991 waren die Prämonstratenser wieder Herren über das Kloster und den 14 Hektar großen Park. Allerdings befanden und befinden sich die Gebäude in einem erbärmlichen Zustand. Es wird noch viel Jahre dauern, bis sich das Kloster erholt hat und die Gebäude wieder hergestellt sind. Spenden aus aller Welt helfen bei dem Wiederaufbau. Neben den Gottesdiensten werden in den Klostermauern auch Konzerte gegeben und Ausstellungen gezeigt.
In dem großen Park mit einem alten Baumbestand kann man stundenlang verweilen. Es ist immer wieder schön, dorthin zurückzukommen. Von Jahr zu Jahr sieht man einen kleinen Fortschritt. Mal sind es neue Fenster, dann wieder Gebäude, die renoviert wurden.

19 Kommentare :

  1. Ja Irmili ..wenn wir nur höhren könnten was diese alten Gemäuer zu erzählen haben ......
    Gute Nachtgruss
    dein
    Kroeti

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  2. nee kröti, lieber nich. wenn das so lange ne kaserne war, wirds wenig romantisch sein, was die mauerns zu erzählen haben.

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  3. Aber Konzerte in solchen Gebäuden klingen immer besonders gut..

    LG vom katerchen der einen netten Sonntag wünscht

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  4. moin irmi,
    im urlaub ein wenig von der kultur und geschichte des ortes zu erfahren ist für die erinnerung ein wertvoller bestandteil.
    ...und es gibt auch immer mal einen grauen oder verregneten tag der mit diesen eindrücken gefüllt wird.
    lg zum sonntag!
    kelly

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  5. Ich mag diese geschichtsträchtigen Klöster sehr gerne. Sie bergen immer irgendwie geheimnisvolles in sich.
    Ein sehr schöner Beitrag der zu einem Ausflug dorthin einlädt, irgendwann einmal...

    Sei lieb gegrüßt
    Kvelli

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  6. Klösteer,...ja, sind heute noch ein Ort der Ruhe, obwohl sich da auch schon einiges geändert hat.
    Aber davon abgesehen,...."alte Gemäuer" besichtige ich schon auch sehr gerne......interessant, der Energie dort nach zu spühren.....
    Ganz liebe Grüße
    Rosi

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  7. Böööh, örmi, seit ich dich kenn' hab' ich schon zehn IKuhs mehr als vorher!

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  8. Liebe Irmi,
    wundervolle Fotos und ein toller Bericht!
    Ich liebe solche alten Gemäuer und Klöster.
    Es sind Orte für Erholung und Endspannung.
    Dort kann man schön in sich kehren und die Seele baumeln lassen.
    Die Tür ist ja magisch schön!
    Liebste Sonntagsgrüße,Moni

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  9. Danke für Deinen Bericht und die beeindruckenden Fotos, liebe Irmi. Die Restaurierung und der Erhaltung dieser Gebäude verschlingt bestimmt Unmegen von Geld, aber es lohnt sich.

    Herzliche Sonntagsgrüße
    Jürgen aus HH

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  10. Mir gehts wie Pieps, ich fühl mich wieder ein Stücksken schlauer durch Dich. Wenn wir inner Schule nur auch so feine Lehrer gehabt hätten *seufz*. Datt sin sehr schöne Bilder. Ich liebe ja diese alten Gemäuer. Man kann die Geschichte spüren...ob gut oder schlecht, hmm. Hab einen schönen Sonntag, Irmilein!

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  11. Danke für den informativen Eintrag und die schönen Fotos.
    Sontagsgrüße
    von Barbara

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  12. Auch ich mag solche alten Gemäuer. Auch bei uns wurden viele schöne alte Gebäude in den Jahren der DDR anderweitig genutzt und dabei leider auch runtergewirschaftet. Jetzt kostet es viel Geld und oft Eigeninitiative, sie wieder im alten "Glanz" zu beleben.
    Liebe Grüße

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  13. liebe irmi,
    eine schöne und interessante sonntagmorgen lektüre. ist doch besser als bild zeitung!
    liebe grüße, drückerchen und einen schönen tag!
    ela

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  14. Ich lese morgen alles - hab heut Besuch pssssssst! Hab mich grad davongeschlichen und möchte dir nen schönen Sonntag wünschen!

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  15. Ich möchte mal etwas Urlaub in einem Kloster machen ,aber mit den Nonnen. Ehrlich, alles so machen, wie die es tun.

    GLG Marianne ♥

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  16. Liebe Irmi,

    vielen Dank für deine Mühe und den interessanten Bericht mit schönen Fotos, sodass man sich alles sehr gut vorstellen kann!

    Liebe Grüße, Brigitte

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  17. Liebe Irmi. Da muß ich Pieps zustimmen. Man lernt viele interessante Sachen in deinem Blog. Es macht viel Spaß hier zu stöbern. LG Inge

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  18. Guten Abend liebe Irmi,
    solch alten Gemäuer, seien es Burgen, Schlösser, Kloster oder Kirchen finde ich immer wieder faszinierend. Danke für die schönen Fotos und den geschichtlichen Hintergrund. Das 2.Foto mit der Klosterpforte und dem Marienbild darüber ist mein heutiger Favorit unter Deinen Fotos, wunderschön ist die wilde Wiese davor.

    LG Susanne

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  19. Liebe Irmi, danke für die wunderbaren Bilder und den interessanten Bericht. Ganz großes Kino! ;-)
    Ganz liebe Grüße, die Christiane

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Ich freue mich über jeden Kommentar und möchte mich auf diesem Weg recht herzlich dafür bedanken. Kommentare sind wie das Salz in der Suppe. Ohne fehlt sehr viel.