Montag, 25. Juli 2011

Dies und Das über die Arbeitswelt

Der Mensch für sich allein vermag gar wenig
und ist ein verlassener Robinson;
nur in der Gemeinschaft mit den anderen
ist und vermag er viel.
Arthur Schopenhauer


Es ist schon viele Jahre her, dass ich aus dem Arbeitsleben ausgeschieden bin. Heute kamen mir so einige Dinge wieder in den Sinn, als ich etliche Unterlagen entsorgte, die nun wirklich nicht mehr von Belang sind und später niemanden etwas angehen. Ich habe darüber nachgedacht, dass ich sehr gern gearbeitet habe und mit viel Freude zur Firma gegangen bin. Allerdings waren mit dem Job eine Menge Übertunden verbunden, die von der Freizeit abgingen. Und ich habe auch über meine "Kollegen" nachgedacht, die ich im Laufe meines Arbeitslebens kennengelernt habe.
Kollegen können wir uns nicht aussuchen. Obgleich wir oft den größten Teil des Tages mit ihnen verbringen. Und genau darin liegt auch eine Chance zur Begegnung. Eins habe ich gelernt: Kollegen sollte man nie nach dem ersten Eindruck beurteilen, sonst geht man an dieser Chance vorüber. Vieles kommt nämlich erst auf
den zweiten oder gar dritten Blick zum Vorschein: Eine Begabung zum Beispiel oder eine nette kleine Marotte. Wer sich auf Gespräche einlässt, stellt irgendwann Gemeinsamkeiten fest. Und ehe man sich´s versieht, ist man einander vertraut geworden. Ist verbunden durch die miteinander verbrachte Zeit, durch die Aufgaben, die gemeinsam bewältigt wurden, durch Erfolge und Misserfolge.
Dazu ist es auch gar nicht nötig, dem anderen das eigene Herz auszuschütten oder allzu viel Privates über sich zu erzählen. Authentisch bleiben, man selbst sein - nur darauf kommt es an.
Es ist ein großes Glück, zu spüren: So, wie ich bin, bin ich im Kollegenkreis angenommen und geschätzt. Wir brauchen diese Wertschätzung, wenn uns die Arbeit gut von der Hand gehen soll. Es lohnt sich, wenn wir uns um sie bemühen. Wir bekommen viel zurück. Und dazu bedarf es nicht einmal des  "Du".  Ich bin zeitlebens fast immer beim  "Sie"  geblieben und bin gut gefahren damit. Allerdings hatte ich in der Tat meist Kollegen - keine Kolleginnen.

27 Kommentare :

  1. Irmili ..so wie du über deine Berufung/Arbeit schreibst ...da finde ich jemanden wieder der es ganz genauso gesehen hat ....einen Menschen der mir sehr sehr viel bedeutet hat ...sie hatte zwar nicht die "Arbeit erfunden" ...aber war an Freudigkeit in der nicht zu überbieten ...wie mir später ehemalige Kollegen zutrugen. Respekt habe ich vor solchem ....sich immer wieder aufraffen und nicht unbedingt an sich selbst immer denkend...Hut ab!

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  2. ich sinnier hier noch ein wenig rum ..und dann geh ich schlafen...danke für diesen Post Irmili!
    lieben Nachtigruss
    dein
    Kroeti

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  3. ganz deiner meinung, liebe irmi!
    eine schöne woche und einen dicken drücker!
    ela

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  4. das ernnert mich auch als ich Briefträgerin war
    zu zweit als junge Frauen mit 45 Männlichen arbeiten.. und man erlebte vieles schönes aber auch negatives doch diese Zeit möchte ich auch nicht verleugnen.. es prägte mich mit dazu...
    Wünsche dir einen guten Montag
    Liebe Grüsse Elke

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  5. Das ist ein sehr schoener Beitrag Irmi! Deine Gedanken bezeugen einen wertvollen Charakter!
    Liebe Gruesse!

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  6. Authentisch bleiben... richtig, das habe ich heute bei meinem 1. Arbeitstag auch vor.
    Mein Wecker klingelt, ich muss jetzt raus dem Bett ;)
    Einen wunderschönen Tag wünsche ich Dir!
    LG

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  7. Liebe Irmi,
    ich freue mich für Dich, dass es Dir gut ging.
    Ich habe nur mit Frauen gearbeitet....., mehr brauche ich wohl nicht sagen ( oder doch, was gab´s: Neid, Eifersucht, Intrigen..)
    Es gab aber auch sehr Schönes: Strahlende Kinderaugen.
    Ich wünsch Dir einen guten Start in die neue Woche,
    ♥liche Grüße Anneliese

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  8. Guten Morgen Irmi

    ein Sie ist oft besser als ein ..vertrautes DU..
    mir fällt ein lockeres Du immer schwer.
    einen LG vom katerchen

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  9. Guten Morgen, liebe Irmi :)

    Das liest sich so schön, was du über deine Arbeitszeit schreibst. Und du hast absolut recht - nicht nur nach dem ersten Eindruck gehen, denn so kann man sich Möglichkeiten "vergeben", jemanden näher kennenzulernen und festzustellen, daß da doch ein schöner Kontakt draus werden kann - ohne gleich ZU eng zu werden.

    Ich bin froh, sagen zu können, daß ich gern arbeiten gehe und eine tolle Arbeitsstelle mit super Betriebsklima und netten Kolleginnen und Kollegen habe. Das ist alles andere als selbstverständlich ..und sehr, sehr viel wert.

    Mit manchen (vor allem den direkten/gleichaltrigen) KollegInnen bin ich per Du, mit anderen per Sie ..ganz unterschiedlich. Es hat aber immer eine längere Zeit gedauert, ehe es zum Du kam ..Kennenlernzeit eben.

    Ganz viele liebe Grüsse und einen tollen Wochenstart für dich :)

    Ocean

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  10. ...dein letzter Satz, liebe Irmi,
    hat mich zum Schmunzeln gebracht,
    denn ich habe unter Kolleginnen auch schon "Zickenalarm" erlebt, das glaubst du nicht...

    jetzt ist es ganz anders und an erster Stelle stehen die Menschen, die ich betreuue, die KollegInnen sehe ich nicht regelmäßig...mir geht es gut damit...

    lieber Gruß von Birgitt

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  11. ABer dennoch ist der erste Eindruck meist derjenige, der sich am Ende doch als richtig herausstellt, ich weiß nicht warum, aber so eine richtige Kehrtwende habe ich bei noch keinem erlebt.

    Ich habe vorwiegend Frauen in meiner Umgebung, aber das schon so lange Jahre, das passt auch, hoffe ich zumindest :-) Man weiß ja nie, was andere über einen selbst denken,

    Freundliche Grüße in die Woche sendet Shoushou

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  12. Da sagst Du was, liebe Irmi.
    Bei mir liegt das ja auch schon länger zurück, weil ich sehr gerne Hausfrau bin und ich nicht erwerbstätig sein muß im Augenblick.
    Jedenfalls hätte ich nur ungern getauscht mit einem Büro-"Sklaven"job - da war ich daheim lieber mein "eigener Herr", als mich täglich abhetzen zu müssen, um zur Arbeit zu fahren und zuhause dann der so genannte Spagat...

    Aber Deine Erfahrungen kenne auch ich. Es gibt allerdings sehr unterschiedliche Erfahrungen, je nachdem, wie unterschiedliche Arbeitsplätze man hatte. Ein gutes - auch privates - Verhältnis kann positiv sein, bei manchen kommt es allerdings negativ. Es ist immer anders, je nach der Zusammensetzung der Menschen an einer Stelle. Bei mir waren es Frauen wie Männer als Kollegen, jung und älter, was ich insgesamt ideal finde, als wenn es nur junge Leute sind oder nur Frauen ...

    Liebe Grüße und einen schönen Wochenstart
    Sara

    Und das mit dem "Sie" war mir auf jeden Fall auch lieber, als wenn es - je nach Laune mal "Du" oder mal "Sie" heisst, denn das haben einige Menschen auch an sich.

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  13. durch dich hab ich mich auch wieder ein bisschen zurückversetzt gefühlt, ist es doch auch schon einige Jahre her, seit ich noch gearbeitet habe. Und ich habe auch viele wertvolle Menschen kennengelernt, sogar einige "Chefs", die fast mit mir geweint hatten, weil sie mich damals wegen Umstrukturierung gehen lassen mussten.
    Und ich durfte damals sogar als Abschiedsgeschenk meinen Computer mit nach Hause nehmen, das war wohl der Grundstein für meine Tätigkeiten zuhause, und dass ich heute einen Blog habe und wieder wertvolle Menschen kennengelernt habe, wie zum Bsp. DICH!
    Liebe Grüsse, Alice

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  14. Oftmal sind die Kollegen netter, es gibt aber auch sehr nette Kolleginnen und somit macht dir Arbeit auch immer noch Freude.

    Herzlichst ♥ Marianne

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  15. Liebe Irmi.
    Ein post zum Nachdenken.
    Ich bin auch der Meinung, dass man die Menschen auf den ersten
    Blick sofort kennenlernt…
    Gut ist deine Blog Veränderung!!!!

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  16. Liebe Irmi,

    Sehr gut verwortet wieder. Ja, das Sie mag ich auch aber es besteht nur in bestimmten Sprachen; gar nicht ins 'English' und es hat mich immer etwas gestört. Ich bin auch der Meinung das ich immer lieber mit Kollegen gearbeitet habe. Meistens war ich die einzige Frau und das war gut. Ich komme gut aus mit Kolleginnen aber Kollegen sind viel unkomplizierter und rationeller. Aber für uns beide, auch Pieter, blieb doch immer die erste Impression und nach vielen Jahren konnten wir durchaus für 90% sagen das wir es gut eingeschätzt hatten. Jetzt rede ich mehr über unsere Schüler, diejenige die wir unterrichtet haben über den Jahren.
    Und mit Sie schöpft man auch eine gewisse respektvolle Distanz die man ja braucht um noch ein privates Leben zu haben. Ist meistens auch besser!
    Höflichkeit ist aber eine 1ste Priorität bei mir. Ich habe immer verlangt das man nett gegen einander sei wärend der Arbeit da ich immer vorgehalten habe sie wären mehrere Stunden zusammen mit den Kollegen/Kolleginnen als mit der Familie... Stimmt auch wirklich.
    Wenn man nach vielen Jahren dan hört, DANKE ich habe soviel von Ihnen gelernt, nicht nur Beruflich aber ich bin ein besserer Mensch geworden... Dann macht es sehr viel Freude um doch etwas erreicht zu haben um ab und zu ein roher Diamant etwas aufpulieren zu können... Es kann ja sein das manche von zu Hause wenig davon mitbekamen.

    Lieber Gruss,

    Mariette

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  17. Liebe Irmi,
    das ist sehr wahr. Ich selbst spüre es jeden Tag. Was nützt mir der beste Job, wenn das Umfeld nicht stimmt?
    LG Sabine

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  18. In der Lehre war der Chef und sonst alles Frauen. Wir Azubis haben uns geduzt, zu den anderen schön Sie. Dann nach der Lehre, waren die Kollegen gemischt. Das war ganz gut, nur die Kinder des Arbeitgebers nervten gewaltig.
    Und der Chef dort hat eine doofe Angewohnheit: kam ganz leise an, stand dann direkt hinter mir und er brüllte los: Na, Fräulein... alles klar!!!!
    Da biste zusammengezuckt wir nur sowas. Und er dann: wie? etwa ein schlechtes Gewissen?
    Boah, das was echt übel.
    Dann die nächste Firma war richtig gut. Eine Kollegin, alles andere Männer.
    Das war super. Alle per Sie.
    Und nun arbeite ich seit 37 Jahren mit meinem Mann zusammen. Als wir Silberhochzeit hatten, sagte ich, eigentlich könnten wir ja schon die Goldene feiern. Denn so viel wie wir zusammen sind, das sind eventuell Paare, die 50 Jahre verheiratet sind. Denn die sind nie den ganzen Tag zusammen.
    Liebe Grüße

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  19. Liebe Irmi
    Auch ich habe mich da wieder zurückversetzt gefühlt.... Das erinnert mich an meine Zeiten, als ich noch berufstätig war.
    Einen wunderschönen Abend wünscht Dir Yvonne

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  20. ich hab nur kolleginnen :P

    ( zu der kosmetikfrage: Dr. Eckstein hat eigentlich kleine Probierpäckchen, dass weiss ich, weil ich schulungen von denen mitgemacht habe.ich denke, wenn du ganz lieb eine email schreibst und um ein paar pröbchen fragst, und begründest, dass du erst testen magst, werden die, so hoffe ich, nicht nein sagen, bezieh dich doch auf meinen blog, dass du neugierig geworden bist, ich hatten sehr netten kontakt mit der firma. ich denke, dass könnte nützen.
    ansonsten: schau dich mal bei den kosmetikerinnen in deiner umgebung an, einige arbeiten mit eckstein und lassen dich bestimmt probieren...
    ich kaufe auch nie die katze im sack. ich hoffe ich konnte dir etwas helfen, gglg!!!

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  21. PS ich habe dir firma mal angeschrieben und nachgefragt, woher man kleine tester bekommt, wenn ich eine antwort bekomme, meld ich mich bei dir :)

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  22. Ich habe ebenfalls sehr schöne Erinnerungen an meine ehemaligen (männlichen) Kollegen. Jetzt, da ich eigentlich in erster Linie weibliche Kollegen habe....ich denke gerne zurück. Frauen sind furchtbar kompliziert ;-). Ich wünsche dir einen schönen Abend.

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  23. Wie schön, wenn man so zufrieden auf sein Arbeitsleben zurück blicken kann. LG Inge

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  24. Huhu Irmi,
    fein hast Du das geschrieben; genau diese Erfahrungen habe ich im Berufsleben auch gemacht.
    Wir wünschen Dir eine schöne Woche.
    Liebe Grüße
    Heike & Henry

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  25. Liebe Irmi,

    das hast Du schön geschrieben. In der Tat ist es so, dass wir zu (fast) jedeR/M KollegIn/En eine tragfähige, kollegiale Beziehung aufbauen können, wenn wir uns für das Andere im Anderen öffnen.

    Ein Kollege von mir hatte sich seinerzeit im Abteilungsmeeting über einen Lieferanten beklagt. Bei dem zu bestellen eine politische Vorgabe war. Also eine Klage ohne Aussicht auf Änderung.

    Da habe ich ihm in Gegenwart unseres gemeinsamen Chefs geantwortet: "Wir können uns auch nicht unseren Chef aussuchen!" Nach einem kurzen (eisigen?) Schweigen ist die ganze Runde in heftiges Lachen ausgebrochen.

    Liebe Grüße,
    Ulf

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  26. Schöne Worte Irmi, ich geniesse im Moment noch meine kleine Auszeit, bevor mit die Arbeitswelt wieder vereinnahmt.

    Wünsch dir auch eine schöne Woche
    LG
    Judy

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  27. Dass der erste Eindruck nicht immer der richtige sein muss, habe ich mittlerweile auch gelernt. Jeder hat nun mal seine eigenen Geschichte und Päckchen zu tragen, die einen geprägt haben und so trügt der erste Schein oftmals (sowohl positiv als auch negativ).

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Ich freue mich über jeden Kommentar und möchte mich auf diesem Weg recht herzlich dafür bedanken. Kommentare sind wie das Salz in der Suppe. Ohne fehlt sehr viel.