Der Rütlischwur wird erstmals im Weissen Buch von Sarnen 1470/1474 erwähnt, allerdings noch ohne Datierung. Der Geschichtsschreiber Aegidius Tschudi setzte in seiner Mitte des 16. Jahrhunderts entstandenen Schweizer Chronik das Datum des Rütlischwures auf den «Mittwoch vor Martini» 1307 fest, also auf den 7. November 1307.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde der nicht belegbare Gründungsmythos um den Rütlischwur durch einen neuen Gründungsmythos ersetzt. Die Idee, das Jahr 1291 als Gründungsjahr der Eidgenossenschaft und den ersten August als Nationalfeiertag festzulegen, geht auf die Initiative der Berner zurück. In Bern wollte man 1891 das 700-jährige Bestehen der Stadt feiern. Die Verbindung mit einer 600-Jahr-Feier der Eidgenossenschaft kam da sehr gelegen. Im Bericht, den das Departement des Innern am 21. November 1889 für den Bundesrat verfasste, ist denn auch tatsächlich eine zweitägige Feier in Bern vorgesehen, nicht etwa in der Innerschweiz.
In der Schule war "Wilhelm Tell" Pflichtlektüre und wir mussten auch den Rütlischwur auswendig lernen.
Wir wollen sein ein einzig Volk von Brüdern,
in keiner Not uns trennen und Gefahr.
Wir wollen frei sein, wie die Väter waren,
eher den Tod, als in der Knechtschaft leben.
Wir wollen trauen auf den höchsten Gott
und uns nicht fürchten vor der Macht der Menschen.
Ich kenn nur Ricola Bongbongs, aber von dem Rütlischwur wußte ich tatsächlich gar nix. Boah, muß ich sooo alt werden, um sowatt Wichtiges zu erfahrn. Dabei mag ich die Schweiz furchbar gerne.
AntwortenLöschenDank Dir, Irmili!
Der Rütlischwur wäre eine gute Grundlage für JEDEN Staat in Europa.
AntwortenLöschenUnd unseen Europakaspern würde ich gerne den Abdankungsspruch König August III. von Sachsen zurufen: "Macht eiern Dreck alleene!"
Spannend, spannend... Gründungsdatum also frei erfunden? ;)
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Ach, und ich sehe gerade - 300 Leser! Herzlichen Glückwunsch!
AntwortenLöschenLiebe Irmi,
AntwortenLöschendanke für Deine ausführlichen Worte zu "unserem" Nationalfeiertag. Akustisch klingt dieser eher nach einem Kriegsschauplatz, immer lauter und heftiger Böllern heisst die Devise.
Schall und Rauch
Der Jakob Fitze aus St. Gallen
Lässt öfter mal einen Böller knallen
Es freut sich wenn es knallt und brennt
Und jeder Nachbar an sein Fenster rennt
Wenn lautstark die Raketen steigen
Nennt er die Umwelt schnell sein Eigen
Denn Schall und Rauch vergehen schnell
Ein Lüftchen bläst gleich wird’s wieder hell
Der Verkehrslärm lässt nicht auf sich warten
Nun lärmt dieser und stinkt in Raten
Der Regierung schreibt nun Jakob einen Brief
Er sei sauer und ersticke fast in diesem Mief
© Hans-Peter Zürcher
Natürlich geht es vielerorts auch besinnlicher zu und her. Nur, diese Feiern ersticken im Lärm derer, die es gerne knallen lassen…
Rütlischwur, ja wäre ja schön wenn es den gegeben hätte, noch schöner wäre es, wenn wenigstens dieser Satz von allen Menschen gelebt werden würde „Wir wollen seyn ein einzig Volk von Brüdern, In keiner Noth uns trennen und Gefahr. „…uns nicht fürchten vor der Macht der Menschen“ das ist aber der springende Punkt…
Nun, wie so viele Legenden und Märchen gibt es auf der Welt, warum sollen wir Schweizer da eine Ausnahme sein. Aber eben, etwas Wichtiges wird auf unserer Erde völlig ausgeblendet, das Mensch sein. Wie viel Elend und Kriege sind durch alle Länder gezogen, früher wie heute. Morde, Brandschatzungen, Vergewaltigungen und das alles im Namen des Volkes und all der Götter die auf dieser Welt verehrt und gehuldigt werden. Da wird von Vaterlandsstolz geredet, natürlich werden die Mütter meist ausgeklammert, die Frauen in die zweite Reihe geschickt, als „Gebärmaschine“ missbraucht, schliesslich brauchen all die „Vaterländer“ Söhne, die man dann in die Kriege schicken kann, um sie dann in der Mutter Erde zu begraben, mit all den anderen unschuldigen Opfern.
Nun, wir Schweizer haben immerhin unsere Helvetia. (Gemäss Wikipedia: Helvetia ist die vom Volksstamm der Helvetier abgeleitete neulateinische Bezeichnung für die Schweiz und eine allegorische Frauenfigur, welche die Schweiz versinnbildlicht.) Na, immerhin…
Ganz liebe Grüsse aus der Schweiz
Hans-Peter
danke Irmi, dass du diesen Post zusätzlich noch deinen Nachbarn (uns und mir) gewidmet hast! ;-)
AntwortenLöschenFür mich hat der 1. August noch eine private Bedeutung. Meine Mutter hatte an diesem Tag Geburtstag und sie hat sich immer gefreut, dass die ganze Schweiz mit ihr gefeiert hat. Sie wäre an diesem 1. August 90 Jahre alt geworden.
Das noch so nebenbei.
Liebe Grüsse, liebe Irmi, deine Alice
auch für mich intressant es zu lesen liebe Irmi
AntwortenLöschenLiebe Grüsse Elke
Wieder ein äußerst lehrreicher Beitrag. Vielen Dank Irmi!
AntwortenLöschenLG, dieMia