Samstag, 7. Januar 2012

Dies und Das über Backpulver, Vanillinzucker etc.

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Wer kennt sie nicht, die Produkte von Dr. Oetker? Schon unsere Mütter und Großmütter  "arbeiteten"  mit ihnen.  Gestern vor 150 Jahren wurde der Gründer der Dr. Oetker-Produkte geboren. Das hat meine Neugier geweckt und ich bin der Sache mal nachgegangen. Erstaunliches kam ans Tageslicht.
Am 6.1.1862 wird der Bäckersohn August Oetker nahe Minden geboren. Der ehrgeizige Apotheker versucht sein Glück zuerst in Berlin, ehe er am 1. Januar 1891 die Aschoff´sche Apotheke übernimmt. Oetker entwickelt dort medizinische Weine und Fußcremes. Der wirtschaftliche Erfolg bleibt aber hinter den Erwartungen zurück. Dann experimentiert der Bäckersohn in einer 4 qm kleinen Kammer, seiner  "Geheimbutze" mit Backpulver. Viele meinen, er habe das Backpulver erfunden. Das stimmt aber nicht. Das hatte schon Justus Liebig erfunden. Man konnte es aber nicht längere Zeit lagern, und es hatte auch einen Beigeschmack.
Oetker experimentierte so lange, bis er im Jahre 1893 portioniertes Backpulver in Tütchen auf den Markt bringt. Der Clou war: Er garantiert, dass es genau die richtige Menge Treibmittel für ein Pfund Mehl ist. Für die Qualität sollte der Name Dr. Oetker bürgen. Eine der heute bekanntesten Marken Deutschlands war entstanden. 1899 wurden schon zwei Millionen Tütchen  "Backin"  hergestellt.
Im Mai 1900 zieht das Unternehmen in die Bielefelder Lutterstraße, wo noch heute die Zentrale in mächtigen alten Backsteinbauten sitzt. Neue Produkte wie Vanillin-Zucker, Speisestärke und das Puddingpulver bereichern sehr bald das Sortiment. In den Fabriken läßt August Oetker die Losungen anbringen wie  "Ein heller Kopf, der Ordnung hält, erspart viel Arbeit,Zeit und Geld." 1916 fällt Augusts Sohn im ersten Weltkrieg. Er selbst stirbt 1918 mit nur 58 Jahren.
Der Familienkonzern ist längst viel mehr als Pudding und Backpulver. 2010 stammte fast jeder zweite Euro des Konzernumsatzes  vom 9,5 Milliarden Euros aus dem Reedereigeschäft. Zweitgrößte Sparte sind die Nahrungsmittel, die ein Viertel des Umsatzes stellen Und man höre und staune: die drittgrößte Aktivität ist die Radeberger Gruppe, führender Bierhersteller. Dazu kommen Sekt, Wein und Spirituosen der Firma Henkell, das Bankhaus Lampe und einige Hotels.
Das nennt man Aufstieg: vom Apotheker zum Marktführer!
(Quelle u.a.: "Große Unternehmer in Deutschland")

10 Kommentare :

  1. Interessant, danke für deine Info,
    wünsch dir einen schönen Sonntag,
    alles Lieb Anneliese

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  2. Ach ja, gestern war ja irgendein Oetkerjubiläum - ich glaube 150 Jahre Oetker oder sowas. Ich benutze natürlich auch einige Oetkerprodukte, aber seltsamerweise fällt mir bei dem Namen Oetker immer sofort die grausame Entführung von Richard Oetker 1976 ein. Immerhin ist damals eine Entführung mal gut ausgegangen, wenn man die sicher lebenslang vorhandene Traumatisierung beiseite lässt. Ich hatte Ende November '76 gerade Staatsexamen gemacht und war so rundrum glücklich. Vielleicht erinnere ich mich deshalb noch so gut an die Jahreszahl.
    Lieben Gruß
    Elke

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  3. Hallo Irmi,
    bei mir ist es zwar nicht immer Original, aber es treibt auchgut.
    Hauptssache der Kuchen schmeckt!
    Gruß vom Frollein

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  4. Das wusste ich nicht, dass Henkell und Reedereien Unternehmen von Oetker sind! Es war wieder interessant bei dir zu lesen.
    LG aus Wien

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  5. Gell, was für eine Karriere! Ich habe es im Fernsehen angeschaut, du hast es nochmal in Schriftform gefasst. Vielleicht konnte die Familie Geld gut zusammenhalten.

    Liebe Grüße und schönes Wochenende, Brigitte

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  6. ...ja was aus so einer kleinen Idee für ein Erfolg werden kann, liebe Irmi,
    aber viel Arbeit steckt da bestimmt auch drin...

    wünsch dir einen schönen Sonntag,
    liebre Gruß von Birgitt

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  7. Liebe Irmi!
    Aber wusstest du, dass Vanillezucker ein Abfallprodukt aus der Papierherstellung ist? Seit ich das weiß, halte ich mich zurück bzw. kaufe nur echte Vanille.

    LG die Berta

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  8. Jawoll und fleißig, anders geht es nicht. Die Apotheke kenne ich, schon öfter in Bielefeld gesehen, das Oetker Haus auch.

    GLG Marianne ♥

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  9. Danke liebe Irmi. Das war wieder eine sehr interessante kleine Biografie.
    LG Sabine

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Ich freue mich über jeden Kommentar und möchte mich auf diesem Weg recht herzlich dafür bedanken. Kommentare sind wie das Salz in der Suppe. Ohne fehlt sehr viel.