Montag, 20. Februar 2012

Dies und Das und das Taschentuch

Zuerst wünsche ich allen einen guten Start in die neue Woche und den Närrinnen und Narren viel Freude und Stehvermögen für die letzten Tage.
Und jetzt zum Taschentuch:

Winterzeit ist Schnupfenzeit. Bei all den laufenden Nasen in der Fußgängerzone, im Bus, im Supermarkt bekommt man eine große Variation von Taschentüchern zu sehen. Manche sind aus Stoff, andere aus Papier. Die einen sind knallbunt, andere dezent bestickt oder mit Spitze umhäkelt, andere kariert oder nur unifarben. Aber eines haben alle gemein - sie sind quadratisch. Das hat mich neugierig gemacht und ich habe folgendes recherchiert:
Diese Form ist gewiss kein Zufall, denn das Taschentuch hat eine lange Entstehungsgeschichte voller Regeln und Verbote. Die ersten Taschentücher waren noch nicht einmal zum Schnäuzen da. Das tat der Mann von Welt mit Zeigefinger und Daumen der linken Hand und wischte diese dann am Tischtuch oder Ärmel ab. Das gewöhnliche Volk wechselte die Hände wie es ihm gefiel und schnäuzte sich da, wo es gerade ging oder stand. Taschentücher  waren zuerst ein Statussymbol, oft aus teuren Stoffen wie Seide gefertigt und Perlen, Gold und Edelsteinen bestickt. Sie wurden vom 13. Jahrhundert an von einem sehr engen Kreis der vornehmen Gesellschaft gebraucht.
Das edle Tuch war zuerst eher als Accessoire zur Kleidung gedacht. Es erfüllte allerdings auch häufig einen praktischen Zweck. Es wurde mit Parfüm beträufelt und als Schutz vor bestialischem Gestank der Städte verwendet.
In den gehobenen Kreisen entwickelte sich eine ausgefeilte Taschentuchsprache. So bedeutete zum Beispiel das Schwenken eines Tuchs beim Abschied:  "Ich werde dir treu bleiben", ein Taschentuch am Fenster befestigt warnte Freunde:  "Vorsicht, ich werde überwacht"  und eines, das wie zufällig aus der Hosentasche fiel, bedeutete:  "Mein Herz ist vergeben". Eigentlich ist das Taschentuch sogar ein romantisches Stück gewesen., denn auch als Liebespfand stand es hoch im Kurs.
Die Formvielfalt war gigantisch, doch der französischen Königin Marie Antoinette war dies ein Dorn im Auge. So erließ ihr Mann Ludwig XVI. eine Verordnung, wonach Taschentücher so lang wie breit zu sein hatten. Die französische Revolution demokratisierte das Taschentuch kurz danach und als Papierversion ist es heute weltweit in Benutzung.
(Quelle: Woher stammt....)
 
Und jetzt sieht man das Taschentuch mit ganz anderen Augen an.




26 Kommentare :

  1. Liebe Irmi, oja ich find das Tschentuch mit Spitzen oder für den Herrn immer noch ein Klassiker und was feines.. schade dass viele das nicht mehr Schätzen ..
    Schön wie du es beshcrieben hast und ich wünsche dir auch einen närrischen Tag im Fernsehen *zwinker*
    so wie ich!!!

    Lieben Gruss Elke

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  2. Hm, also besonders hygienisch ist das Taschentuch ja früher nicht gewesen... Aber der romantische Aspekt an der Geschichte gefällt mir gut :-)

    LG; dieMia

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  3. So ganz werden Taschentücher nie aus der Mode kommen, jedenfalls liegen immer welche zum Bügeln bei mir.
    LG Sheepy

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  4. Ich bin vom Stofftaschentuch sehr früh abgekommen, nachdem Mitschüler es damals für eklig erklärt hatten.
    Bis dahin hat sich aber auch noch jeder in die Hand genießt.
    Dabei ist es doch viel hygienischer, wenn schon nicht ins Taschentuch, so doch zumindestens in den Ellenbogen zu nießen.
    Tka, so ändern sich die Sitten.
    Gruß vom frollein

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  5. Ich hab' kaum noch "richtige" Taschentücher gesehen. Die meisten benutzen heute wohl Tempos, was hygienischer ist. Aber als ich Kind war, kann ich mich noch sehr gut an die Stofftaschentücher erinnern und besitze sogar noch eine kleine Sammlung davon. Vielleicht zeig' ich die irgendwann einmal.

    Herzliche Grüße
    Sara

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  6. Hei Irmi,
    du glaubst es nicht aber ich bin eine Taschentuch Tante,hihi,alles was tülü hat liebe ich,meistens zu betrachten,grins.Alls ich klein war(haha)hatte ich immer eine dabei...mein Vater war allein erziehende und musst um 4 Mädchen kümmern.Und wir müssten sauber und Adrett aussehen.Jeder von uns hatte eine andere Farbe ,Blümchen und egal wo wir gegangen sind hatten wir de Tücher in die Taschen.Das Problem...ich wurde immer verprügelt und weg waren sind...die Mädels waren nur neidisch,hihi...
    Ich liebe deinen Erzählungen.
    Schöne Woche wünsche ich dir.Bussi.Lu.

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  7. Liebe Irmi, ich bin aus dem 13. Jahrhundert, ich wußte es. In meinem schönen Schächtelchen auf meinem Bord im obigen Flur, da wohnen sie, meine schönen Stofftaschentücher. Ich liebe sie und stell dir vor, die bügel ich sogar! Auch mein Mann liebt Stofftaschentücher. Er mehr riesige Teile noch aus seiner Frühzeit, als er noch bei der Marine war. Diese Tücher sind ebenfalls quadratisch, praktisch, gut.
    Für Damen gab und ganz selten gibt es ganz süße mit Spitzen. Ich bin die Retterin der Stofftaschentücher, die der Stricklieseln auch.
    Wenn sie keiner sammelt sind sie eines Tages fort, oder wie mir bei den Stricklieseln auffällt nicht mehr so besonders schön.

    Ich gehe niemals ohne Stofftaschentuch aus dem Haus. Egal ob nun gesund oder nicht!

    Herzlichst die Rosine ♥♥♥

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  8. ...und wegen dieser einen Königin, liebe Irmi, sind bis heute alle Taschentücher quadratisch??? ist ja interessant, was diese Dame da hinterlasen hat...dass sie heute alllerdings zum schneutzen benutzt werden, begrüße ich sehr...in Hinsicht auf Tischtuch und Ärmel...

    dir auch eine schöne Woche,
    liebe GRüße von Birgitt

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  9. Nicht nur der Gestank in den unsauberen Straßen ließ sie das Taschentuch vors Näschen halten.
    Auch die ungewaschenen Mitmenschen im Königspalast waren Riechbomben der besonderen Art :-)
    Liebe Grüße zu dir
    von deiner Bärbel

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  10. Liebe Irmi,
    schön, dass es dir wieder besser geht! Das ist wieder sehr interessat vielen Dank dafür. Viele liebe Grüsse und auch dir eine gute Woche, colette

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  11. Liebe Irmi,
    was für ein Schweinkram, sich einfach in die Hände zu schnäuzen. Und heute haben wir Papiertaschentücher.
    LG Sabine

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  12. Liebe Irmi, auch bei uns sind die Stofftaschentücher noch immer angesagt. Auch wenn im Auto stets eine Packung TEMPO's liegt, so nutzen wir fast ausschließlich die Stofftaschentücher. Bekanntlich wird bei einem richtig heftigen Schnupfen die Nase von Papiertaschentüchern viel schneller wund und wer läuft (außer am Rosenmontag) schon gerne mit einer roten Knolle herum.
    Außerdem finde ich es toll, wenn passend zur Farbe des Kleidungsstückes ein schönes Stofftaschentuch Verwendung findet. In unserem Schubfach liegen neben den kleinen Damentaschentüchern sogar noch kleine bunte Tücher mit unterschiedlichsten Motiven bereit. Es sind die Taschentücher unserer Kinder, die wir einfach nicht entsorgen konnten und wollten. Beide nehmen heute die Papiertaschentücher. Das hat aber praktische Gründe, benutzen und wegwerfen. Die anderen müssen gewaschen und gebügelt werden. Viel zu viel Zeitaufwand!

    Das war ein interessanter Wochenstart, bin gespannt wie es weiter geht. Beste Grüße.

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  13. Hallo liebe Irmi, wie schön, dass es dir endlich besser geht. Ja in meiner Kindheit hab ich auch noch oft Spitzentaschtücher geschenkt bekommen, benutz aber heute auch nur noch "Tempos". Interessant, deine Geschichte des Taschentuchs. Lieben Gruß und noch schöne Woche

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  14. es ist so schön wieder von dir zu lesen irmi *drück!

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  15. Hallo, zur Zeit benötige ich wieder unzählige dieser Papiertaschentücher - wegen meiner Schnupfennase diesmal sogar mit Balsam...Ohne kann ich mir gar nicht vorstellen, obwohl irgendwo noch einige Stofftaschentücher von früher habe. Als Kind kannte ich nichts anderes, und habe diese gerne gebügelt ;),

    lg Kalle

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  16. Das ist eine feine Geschichte und weckt Erinnerungen.
    Zur Konfirmation habe ich das erste mal im Leben erfahren dürfen, wie wichtig so ein Tüchlein ist.
    Ungezählte Hände hatten ungezählt das Tüchlein zurecht gerückt, vom Anziehen bis zum unmittelbaren Kirchgang.
    Hier ist die Kirche abgebildet, in der ich konfirmiert bin: http://www.panoramio.com/photo/49835112
    Fein Irmi, dass es dir Gesundheitlich besser geht!
    ♥liche Grüße

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  17. Hübsch sind sie ja, die Stofftaschentücher. Ich benutze sie zwar nicht, aber es existieren hier noch ein paar :)Trennen mag ich mich davon aber auch nicht.
    Liebe Grüße, Coco

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  18. ach ja, schwärm, das gute alte taschentuch!!

    als ich noch kind war, habe ich zu weihnachten von meinem bißchen geld, dass ich zur verfügung hatte taschentücher für meinen papa gekauft. manchmal hat es nur für ein einziges gereicht :-(
    aber mein papa hat sich immer sehr gefreut, denn damals hatten diese tücher noch einen hohen stellenwert.

    ganz liebe grüße
    gaby

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  19. Liebe Irmi,
    es ist so schön, daß Du wieder schreibst! *lächel*
    Dein Post über ds Taschentuch ist toll! Viele kennen heutzutage gar keine "echten" taschentücher mehr! Die kennen nur noch T.... Ich hab auch noch Schätzchen mit handgeklöppelter Spitze im Schrank, die hat eine uralte Nachbarin in meiner Heimat gemacht und mir als Kind geschenkt. Ich könnt mich von meiner Stoff-Taschentuch"sammlung" auch nie trennen :O)
    Ich wünsch Dir einen fröhlichen Dienstag!
    ♥ Liebste Grüße Claudia ♥

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  20. Hallo Irimi,

    die Entstehung im 13. Jh, das passt, denn da war ja der Aufstieg und Reichtum vieler Hansestädte. Ein Zentrum des Handels der Hanse war ja Flandern. Tuche aus Flandern waren eine der begehrtesten Handelsgüter, da liegt nahe, dass auch Taschentücher produziert worden sind. 2x habe ich es geschafft, nach Ieper in Flandern zu kommen. Da steht eine gewaltige Tuchhalle aus dem 13. Jh.

    Gruß Dieter

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  21. Liebe Irmi,

    schön, dass es Dir wieder besser geht.

    Ja, Taschentücher oder Tempos haben um diese Jahreszeit Hochkonjunktur. Man sollte nie ohne unterwegs sein.

    Liebe Grüße


    Claudia

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  22. ja ... jetzt sehe ich das Taschentuch auch mit ganz anderen Augen :-)

    lieber Gruß von heidi-Trollspecht

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  23. Guten Abend liebe Irmi,
    erst heute komme ich dazu dir zu schreiben..
    Der Umzug,Weihnachten.. und einiges mehr hinderten mich leider früher hierher zu kommen.

    Du warst so lieb und hattest einen lieben Kommentar am 12. Dez. geschrieben.
    Vielen lieben Dank dafür,liebe Irmi!

    Als ich gerade deinen Blog betrat und anfing zu lesen, wurde mir ganz anders..
    Dir ist es ja etwas schlimmes widerfahren..eine Vergiftung ist ja mehr wie heftig!
    Wünsche dir von ganzen Herzen das es dir nun wieder viel, viel besser geht,Irmi!!

    Deine Zeilen Rund um's Taschentuch sind ja interessant.
    Habe mir bis gerade deshalb kaum Gedanken gemacht ;o)
    Früher hatte ich ganz viele umhäkelte Taschentücher von meiner Mutti geschenkt bekommen..wunderschön waren diese.
    Doch es gibt sie leider nicht mehr.
    Schade eigentlich..

    Ich drück dich lieb und sage danke..für deinen lieben Besuch bei mir...so konnte ich dich nun besuchen und das ist wunderbar!

    Herzlichst
    Swaani,die wohl wieder zuviel geschnattert hat ;o)

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  24. Huhu liebe Irmi,
    wir waren lange nicht im Bloggerland und wir freuen uns, dass es Dir wieder gut geht.
    Wir wünschen Dir auch eine wunderschöne Woche.
    Liebe Grüße
    Heike & Henry

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  25. ohja taschentücher mit spitze besitze ich eine ganze menge. aber wenn es nötig ist, greife ich zum papiertaschentuch. schön recherchiert irmi! LG

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Ich freue mich über jeden Kommentar und möchte mich auf diesem Weg recht herzlich dafür bedanken. Kommentare sind wie das Salz in der Suppe. Ohne fehlt sehr viel.