Mittwoch, 28. März 2012

Dies und Das und die verlorene Stunde

...immer wenn am Morgen der Wecker zum Aufstehen mahnt, möchte ich noch liegen bleiben. Mir fehlt die Stunde und ich kann mich nur schwer an die Umstellung gewöhnen. Gerade heute musste ich schon vor 7,00 Uhr bei meiner Hausärztin sein zwecks Blutabnahme. Es war noch dunkel. Ich liebe es, wenn die Sonne ins Zimmer scheint, wenn ich die Augen aufmache. Wenn es warm ist, kann ich auch im Dunklen draußen sitzen. Da macht mir die Stunde nichts aus.
Was bringt die Stunde also? Aber es ist müßig darüber zu sinnieren. Ich wollte etwas ganz anderes sagen:
Der erste Wecker klingelte nur um 4,00 Uhr. Der amerikanische Uhrmacher Levi Hutchins musste schon um 4,00 Uhr morgens aus den Federn  - einer Zeit, zu der es draußen noch dunkel war. Deshalb fertigte er 1787 ein Kästchen aus Pinienholz an, in das er eine Messinguhr einbaute. Mit Hilfe eines Zahnrads wurde um 4,00 Uhr  "Alarm"   ausgelöst. Die Einstellung einer anderen Weckzeit kam für Hutchins nie in Frage, da er immer zur gleichen Zeit aufstand. Erst 1847 kam ein flexibler Wecker auf den Markt.

Fürwahr, ein feines Kunstwerk ist die Uhr!
Der Wilde zwar, nach dummer Väterweise,
Besitzt noch nicht ein solches Zeitgehäuse,
Denn was ihn drückt ist Mangel an Kultur.

Wir dahingegen, die schon mehr gescheit,
Sind längst beseelt vom Geist der Pünktlichkeit.
Unfehlbar sicher trifft die Exzellenz
Bei Hofe ein zur höchsten Audienz.

Der Herr Beamte, immer tatenfroh,
Erscheint auf die Minute im Büro.
Dem Reiseonkel, selbst in größter Hast,
Passiert es nie, daß er den Zug verpaßt.

Der Schüler, dem das Lernen ein Genuß,
Weiß ganz genau, wann er zur Stunde muß.
Und der Soldat erst recht ist prompt am Platz
Bei der Parade wie bei seinem Schatz.

Kurzum, präzis benimmt sich fast ein jeder.
Das macht allein die kleine stramme Feder,
Die innerlich das runde Ding bewegt,
Was man als Mensch von pünktlicher Dressur
Zu Nutz und Zier am warmen Busen trägt.
Sehr häufig zieht der Jüngling sie herfür
Und macht damit auch andern ein Pläsier.
                   (Wilhelm Busch)

29 Kommentare :

  1. Liebe Irmi
    diese Zeitumstellung finde ich auch so doof, irgendwie komme ich mit meiner inneren Uhr auch nicht zu recht.. immer dieses Umstellen mir würde morgens auch heller besser sein!
    tolles Gedicht!
    Es wird auch wieder besser werden..
    Lieben Gruss Elke

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  2. Guten Morgen Irmi,

    klasse, wo du diese kleinen Geschichten alle so rauskramst. Das Gedicht von W. Busch gefällt mir übrigens sehr ...

    Gruß Dieter

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  3. Sehr interessant Irmi!
    Ich hab' den Wecker zum Glueck in mir eingebaut, um fuenf bin ich wach - und sollte ich es nicht sein, weckt mich der Muezzin der Moshee vom arabischen Dorf unter uns mit seinem Ruf.

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  4. Liebe Irmi,
    schon beim Lesen der ersten Zeile des Gedichtes dachte ich - es muss eins von Wilhelm Busch sein! Und siehe da...
    Über Sinn und Zweck der Sommerzeit kann man viel philosophieren.Die Einen lieben die langen, hellen Abende, die anderen vermissen die hellen Morgen. Ich hatte am Wochenende zur Zeitumstellung Nachtdienst. Da ist es schön, wenn die Uhr von 1 Uhr auf 3 Uhr springt. Allerdings - im Oktober springt sie um 3 Uhr wieder zurück auf 2 Uhr. Wir müssen beide arbeiten, so ist es ausgleichende Arbeitszeit.
    Aber komisch ist es schon, Samstag morgen war es bei wunderbarem Wetter früh schon sehr hell und die Sonne ging auf, am Sonntag morgen war es noch dunkel.So erlebt man das hautnah.
    LG, Christiane

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  5. Liebe Irmi, heuer ist für mich wirklich das allllllererste Mal, dass ich KEINE Probleme mit der Zeitumstellung habe. Ich hab leider keine Erklärung dafür.

    Hoffentlich, hast du die Blutabnahme gut überstanden?! Ich mag das ja nicht so sehr. Aber wenn es sein muss, dürfen diese Vampire zustechen. *lächel*

    Liebe Grüße
    Martina

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  6. Liebe Irmi, Zeit-Geschichten zum Schmunzeln. vielen, herzlichen Dank...

    Uhrzeit

    Sie läuft und läuft im Kreis herum
    und schreitet trotzdem immer fort
    unaufhaltsam und ohne Ende drum
    nur die Mitte der Uhr die bleibt am Ort

    Die Zeit die rennt uns auf und davon
    und versuchen wir sie zu halten dann
    läuft sie weiter und spottet mit Hohn
    wir sinnen wie man sie bremsen kann

    So werden wir älter versuchen heiter
    die Zeit zu überlisten dies tut Not
    doch sie rennt immer munter weiter
    und begleitet uns sanft in den Tod

    Und ist unsere Uhr dann abgelaufen,
    läuft die Zeit dann munter weiter
    wenn wir liegen in Grabeserdenhaufen
    noch immer im Kreise ganz heiter

    © Hans-Peter Zürcher

    Herzlichst und alles Liebe

    Hans-Peter

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  7. ...ja Dressur, liebe Irmi,
    das sagt der Herr Busch ganz recht...obwohl ich ein Mensch bin, der eher 10 min zu früh kommt, als in Gefahr zu sein, zu spät zu kommen, versuche ich doch so oft es geht die Uhr aus der Sicht zu lassen und die Zeit frei einzuteilen...nach meinen Bedürfnissen...haha, sag das mal meinem Chef!?!

    lieber Gruß von Birgitt

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  8. Liebe Irmi,

    da habe ich wieder einmal was gelernt. Lieben Dank und alles Gute am Neckarstrand...

    Rainer

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  9. Ich mag Wilhelm Busch :)

    Meine Armbanduhren sind noch nicht alle umgestellt und heute MOrgen im Bad sah ich auf der einen 5h15 - dachte schon ich sei zu früh aufgestanden :D

    Liebe Grüße,
    Alice

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  10. Liebe Irmi..
    Das ist schon eine sehr fruehe Aufstehstunde..
    Sei aber beruhigt, bald kommt ja die Sonne schon zu dieser Zeit!

    LG. Monika

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  11. Hach Irmi, ist das schön und sehr interessant.
    Mir fehlt die Sunde auch. Ich komme eh immer schlecht aus den Federn.
    LG Sabine

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  12. Also um vier Uhr, das ist mir eindeutig zu früh!!
    Bei uns ist täglich um 06 Uhr Tagwache... aber ich darf dann immer noch etwas liegen bleiben.
    Im Umgang mit den Tieren sind die ersten Tage manchmal etwas mühsam für mich, da die Tiere die Uhr in sich haben und sich nicht nullkommanix umstellen lassen... aber nach zwei Tagen ist es wiederum auch erledigt!!!
    Warum bleibt man nicht einfach das ganze Jahr auf Sommerzeit?
    ♥-liche Grûsse zu dir
    Brigitte

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  13. Liebes mein Irmili ...schönen Wecker haste da ...sag mal ..weisst du woher der Spruck kommt "jemandem auf den Wecker gehn" ? ;-)

    alles Gute für Dich ....ich denk an dich oki? !!!

    Dein
    Kroeti

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  14. Liebste Irmi,

    Eine Stunde ist ja gar nichts... So mussten wir uns ständig 12 Stunden entsagen mit den Unterschied zwischen unsere Arbeitsstelle in Indonesien und Georgia. Ja, ja 2 Nächte in der Luft; OHNE Bett und dan eine Nacht im Hotel und anfangen mit der Arbeit. Also es ist nur Mental. Wenn man sich einstellt dann geht alles. Was haben Menschen schon durchgemacht im Krieg oder Erdbeben usw. Wir klagen oft ohne Grund.
    Lieber Gruss,

    Mariette

    Nach Australien war immer 14 Stunden unterschied...

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  15. Irmi ich brauch auch keine Sommerzeit..sehe da keinen Sinn.Glaube wirklich nicht das man so Energie sparen kann..
    einen LG vom katerchen

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  16. Da hast du recht, ich mag es auch lieber, wenn es morgens schön hell ist und die Sonne scheint, wenn ich aus den Federn muss. Also bleibe ich einfach eine Stunde länger liegen.

    Aber, wie schon hier gesagt, ich finde es auch faszinierend, wo du die Geschichten, die passenden, immer wohl ausgräbst?!

    Lieben Gruß, Brigitte

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  17. ich finde nach tagen immer noch ein ührchhen, dass nicht umgestellt ist. da fällt mir ein, im auto muss göttergatte aber umstellen, das kann ich nicht. zur blutabnahme hätte ich einen vorschlag zu machen, an wen ich den richte, mal überlegen .-). es könnte doch eine nette sprechstundenhilfe aussendienst machen und eine blutabnahmetour fahren, da können wir einfach liegen bleiben, bis es klingelt. lg claudia o.

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  18. Ich mag die Zeitumstellung überhaupt nicht. Was sollen erst die Tiere sagen?
    Obwohl ich mir die Zeit zu Hause einteilen kann, bin ich noch nicht in meinem Lot.....Dir noch schöne Tage und lieben Gruß
    margit

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  19. Kann man das nicht endlich abschaffen, gähn.....
    LG Ute

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  20. Ja, liebe Irmi, mein Mann tut sich mit der Stunde auch sehr schwer, während ich überhaupt kein Problem damit zu haben scheine.

    Wünsche dir einen wunderschönen Tag. Durch den Umzug von Blogger auf meinen neuen Blog habe ich dir irgendwie aus den Augen verloren gehabt.

    Ganz herzliche Grüße von Alice

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  21. Wusste ich wiedereinmal nicht, die Geschichte mit dem ersten Wecker, danke!!
    LG

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  22. Darf gar nicht schreiben, WANN ich aufstehe, da kocht meine Schwester schon langsam das Mittagessen. Und nun noch die geklaute Stunde! Bin aus dem Takt. Aber damit aufhören können wir ja nun auch nicht, weil alle ringsum drauf eingestellt sind. Auf jeden Fall um 7.00 h würde ich keinen Arzttermin annehmen. Ich gehe da auc um 11.00h nüchtern hin. ;)) LG Margarethe

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  23. Liebe Irmi,

    Das Gedicht von W. Busch ist ja wunderbar!
    Nun haben wir uns schon wieder an die zeitumstellung gewöhnt - fast jedenfalls!
    Der Mensch ist doch ein "Gewohnheitstier"! Mit uns kann man es ja machen. Ich bin ja eigentlich gegen diese Umstellerei! Sie bringt einfach nix! Aber was soll's!
    Im Oktober freuen wir uns wieder über die gewonnene Stunde!

    Liebe Irmi, ich wünsche Dir eine schöne Frühlingszeit, genieße die Sonne, die erblühende Natur und überhaupt alles, was Dir Freude macht!

    Liebe Grüße

    Renate

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  24. Ich mag auch diese furchtbare Zeitumstellung nicht, diese Woche haben wir es gleich einen Tag vor verschlafen und sind eine ganze Stunde zu spät aufgeweckt...

    LG
    Judy

    P.S. Ich wünsch dir ein schönes Wochenende.

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  25. Herzlich Willkommen auf meinem Blog und ganz viel Spaß:)
    Alles Liebe Ina, die sich hier auch gleich ausbreitet:)

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  26. Hallo Irmi,
    für mich ist es einfach nur verwunderlich wie jedes Jahr über die Umstellung auf die Sommerzeit lamentiert wird. Mit der Zeitumstellung habe ich überhaupt keine Probleme. Sehe nur einen Vorteil darin. Abends ist es nun wieder länger hell und dies gefällt mir. Morgens ist es ja nur kurzzeitig wieder etwas dunkler, bald gelicht sich dies aus.

    Wünsche dir ein schönes Wochenende und gute Gesundheit.

    VG
    Oskar

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  27. Erst die Tage hab ich einen Bericht über Benjamin Franklin gesehen. Er hat schon im 18.Jahrhundert für die Zeitumstellung plädiert, wegen des hohen Verbrauches von Kerzen.
    In unserer Zeit hat glaube ich die Ölkrise für den Grund der Umstellung geführt.
    Wenn man zeitig aufsteht bemerkt der Körper die Umstellung der Uhren, aber innerhalb von Tagen hat man sich dran gewöhnt, bei mir ist es so.
    Ein köstliches Gedicht von Busch, liebe Irmi!
    Herzlichst Zaunwinde

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  28. Ich mag diese Zeitumstellung überhaupt nicht, finde das Selbstbetrug!
    Viel besser wäre es doch, von selbst so früh aufzustehen, nämlich bei Einbruch der Helligkeit, wie das auch die Tiere tun!
    Ich sehe selbst grundsätzlich sehr gerne früh auf und sehe den Morgen dämmern, später dann die Sonne aufgehen. Man verpaßt zu viel, wenn man später aufsteht, finde ich. Allerdings wohnen wir hier (noch) in disponierter Lage. Ich hoffe, das wird wieder so beim nächsten Domizil...

    Liebe Grüße nochmal
    Sara

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  29. Liebe Irmi,

    die Zeitumstellung hat mir heuer auch mächtig zu schaffen gemacht, denke, das dauert auch noch ein Weilchen.

    Ein sehr schönes Gedicht hast du eingestellt...

    Liebe Sonntagsgrüsse, Sichtwiese

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Ich freue mich über jeden Kommentar und möchte mich auf diesem Weg recht herzlich dafür bedanken. Kommentare sind wie das Salz in der Suppe. Ohne fehlt sehr viel.