Sonntag, 12. Mai 2013

Dies und Das über den Muttertag


Heute feiern wir zum 90. Mal in Deutschland den Muttertag.
Wie bei vielen Festen, gehen die Ursprünge ins Altertum zurück. Die Urmutter bei den alten Griechen war die Göttin Rhea (bedeutet: Fluss des Lebens). Sie war die Tochter des Uranus und der Gaea, Mutter aller Gottheiten und Göttinnen. Der zu ihren Ehren entstandene Mutterkult wurde im Rahmen eines großen Frühlingsfestes gefeiert.
Im England des 13. Jahrhundert wurde der Sonntag Laetare als  "Mothering Sunday" begangen, an dem man der Mutter Kirche für ihre Mutterschaft dankte und infolgedessen auch der leiblichen Mutter Dank abstattete.
Auch Frankfurts Dichterfürst J.W. von Goethe schrieb als Hommage an seine Mutter:

"Vom Vater hab ich die Statur,
des Lebens ernstes Führen.
Vom Mütterchen die Frohnatur,
die Lust zum fabulieren."

1872 trat die Schriftstellerin und Frauenrechtlerin Julia Ward Howe mit der Forderung, dass amerikanischen Müttern ein offizieller Feiertag gebühre, an die Öffentlichkeit.
Anna Maria Jarvis aus Philadelphia griff die Idee wieder auf und feierte am 9. Mai 1907 - dem 2. Todestag ihrer Mutter - einen Danksgottesdienst in der Kirche ihres Heimatortes. Zudem startete sie eine Initiative für
die Einführung eines offiziellen Feiertags zu Ehren der Mutter. Der Werbefeldzug war letztlich von Erfolg gekrönt, als Präsident Woodrow Wilson am 8. Mai 1914 den Muttertag für jeden zweiten Sonntag im Mai zum nationalen Ehrentag erklärte.
Nach dem ersten Weltkrieg setzte sich der Muttertag auch auf dem europäischen Festland durch.
Zunächst in der Schweiz (1917) und in Skandinavien (1918/19), 1923 dann auch in Deutschland.
Im  "Dritten Reich"  erklärten 1933 die Nationalsozialisten den Familienfesttag zum Staatsfeiertag (2.Sonntag im Mai) und missbrauchten ihn für ihre Mutterkult-Ideologie.
Mit Gründung der Bundesrepublik 1949 wurde der Muttertag wieder ein rein privater Feiertag. In der ehemaligen DDR gab es den Muttertag nicht offiziell. Er wurde durch den Internationalen Frauentag am 8. Mai ersetzt.



Wenn Du noch eine Mutter hast...
Wenn Du noch eine Mutter hast
so danke Gott und sei zufrieden
nicht allen auf dem Erdenrund
ist dieses hohe Glück beschieden.

Sie ist dein Sein, sie ist Dein Werden
sie ist Dein allerhöchstes Gut
sie ist Dein größter Schatz auf Erden
der immer Dir nur Gutes tut.

Sie hat von ersten Tage an
für dich gelebt, in bangen Sorgen
sie brachte abends dich zur Ruh
und weckte küssend dich am Morgen.

Und warst du krank, sie pflegte dich
die dich in tiefem Schmerz geboren
und gaben alle dich schon auf
die Mutter gab dich nie verloren.

Wenn Du noch eine Mutter hast
dann sollst Du sie in Liebe pflegen
daß sie dereinst ihr müdes Haupt
in Frieden kann zur Ruhe legen.

Und hast Du keine Mutter mehr
und kannst du sie nicht mehr beglücken
so kannst du doch ihr frühes Grab
mit frischen Blumenkränzen schmücken.

Ein Muttergrab, ein heilig Grab!
Für Dich die ewig heil'ge Stelle!
Oh, wende Dich an diesen Ort,
wenn dich umtobt des Lebens Welle.

Friedrich Wilhelm Kaulisch (1827-1881)

14 Kommentare :

  1. Liebe Irmi,

    es ist aufschlussreich, die Herkunft der
    Festtage zu ergründen.

    Einen guten Sonntag wünscht dir
    Elisabeth

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  2. liebe Irmi, aktuell finde ich keine Zeit für das Internet, wir sind viel draußen auf dem Land. Nächste Woche schaue ich wieder regelmäßig vorbei.

    Der Beitrag zum Muttertag ist dir wieder sehr schön gelungen und so herzenswarm. Hab dank dafür. Dir auch einen schönen MUTTERsonnTAG.

    egbert

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  3. hallo,

    ich mag dieses rührseelige getue um den muttertag absolut nicht und solche gedichte mag ich auch nicht. aber das ist geschmackssache. deshalb ist mir so ein frauentag auch lieber. allerdings sollte man nicht nur einen tag im jahr gedenken, sondern
    sich seiner lieben immer bewußt sein.
    vielleicht war das früher aktueller, da die rolle der frau nicht so gewürdigt wurde,
    was - so denke ich - heute doch schon besser wurde.
    lg eva

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  4. Liebe Irmi,

    interessant zu lesen, wo das Alles immer herkommt. Ich finde es ist einfach traurig, wenn man nur einen Tag im Jahr an seine Mutter denkt oder sie würdigt, man sollte einfach öfter auch mal ohne daran erinnert zu werden an seine Mutter denken, die soviel für einen geopfert hat.

    Ich bin keine Mutter, aber ich habe eine ganz Liebe ;o))

    Ich wünsch dir noch einen schönen Sonntag

    LG Mela

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  5. Tolle Infos wie immer liebe Irmi und das Gedicht gefällt mir. Auch mag ich den Muttertag und jede Mum sollte ihn so für sich gestalten, wie sie es am liebsten mag.
    Dir einen schönen Sonntag und ein herzlicher Gruß von Mathilda ♥

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  6. na so viel wusste ich noch gar nicht darüber, danke :)
    liebe gruesse und dir einen schönen muttertag!!!

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    1. Es ist ein sehr schönes Gedicht, auch wenn dann wieder Kommentare kommen, dass man an jedem Tag die Mutter ehren und lieben soll und nicht nur an so einem Tag und natürlich auch die Väter. Aber es macht ja auch nichts, wenn dieser Tag noch zusätzlich dazu kommt. Und manche brauchen manchmal auch einen Tritt in den Allerwertesten, um in die Gänge zu kommen. Also, ich finde diesen Brauch okay und bin nur traurig, dass meine Mama nicht mehr unter uns ist.

      lieben Gruß
      Brigitte die Weserkrabbe

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  7. Mit dem Muttertag als Fest, den Frühling zu feiern, kann ich mich arrangieren. Mit dem Muttertag, wie er heute begangen wird nicht. Ich mag mich nicht einseitig als Mutter definieren. Ich bin als Frau vieles, unter anderem auch Mutter. Ein Grund zu feiern ist das für mich aber nicht, meine Mutter denkt genau so und so halten wir die Tradition des "Muttertagverweigerns" hoch :D
    lieben Gruss von Sabine

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  8. Guten Morgen, liebe Irmi,(◠‿◠)

    interessant, was du da wieder alles herausbekommen hast. 90 Jahre?! Das wusste ich nicht.
    Ich hoffe, du hattest auch einen schönen Tag, Sonntag und/ oderMuttertag.
    Ich wünsch dir einen schönen Wochenstart, Wieczora (◔‿◔) | Mein Fotoblog

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  9. Liebe Irmi,
    ein sehr interessanter (und lehrreicher) Beitrag, vielen Danke dafür.
    Dir einen guten Start in die neue Woche und viele Grüße
    Regina

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  10. Eigentlich wollte ich gestern auch ein wenig mehr über den Muttertag berichten, aber aus Zeitgründen hatte ich es sein lassen.
    Daher freue ich mich jetzt, dass du das Thema hier so super aufgegriffen hast und auch das schöne Gedicht von F.W. Kaulisch zitierst hast.:-)

    Ich hoffe, du hattest gestern einen schönen Muttertagssonntag. :-)

    Liebe Grüße
    Christa

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  11. Oh liebe Irmi, dieses rührende Gedicht treibt mir fast die Tränen in die Augen. Zum Glück hab ich noch eine Mam und ich hoffe, sie wird gaaanz alt.
    Liebe Grüße von Kerstin.

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  12. Dass diese Art Fest schon sooo alt ist, das wußte ich nicht. Das wirft ja einen ganz anderen Glanz auf den Muttertag.
    Denn ich hadere eigentlich mit ihm, weil genau dann die Blumen so unverschämt teuer sind.
    Leider kann ich nicht zum Grab meiner Eltern, das ist einfach zu weit weg.
    Das lohnt leider nicht. Aber ich habe sie so gut in Erinnerung, das ist doch das Wichtige.
    Liebe Grüße
    Bärbel

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  13. Liebe Irmi
    Auch ich wusste nicht, dass diese Art Fest schon so alt ist. Ein wunderschönes Gedicht und danke für diesen herrlichen Post.
    Eine glückliche Restwoche mit ganz viel Sonnenschein wünscht Dir Yvonne

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Ich freue mich über jeden Kommentar und möchte mich auf diesem Weg recht herzlich dafür bedanken. Kommentare sind wie das Salz in der Suppe. Ohne fehlt sehr viel.