Diese kleine Meise saß gestern auf meinem Balkongeländer und machte sich lautstark bemerkbar. Offensichtlich wartete sie auf Futter. Ich habe mich zurückgezogen, damit die Eltern anfliegen konnten. Ich wollte kein Risiko eingehen, denn unten im Garten halten sich immer Nachbars Katzen auf.
Die Meise
Auguste, wie fast jede Nichte,
Weiß wenig von Naturgeschichte.
Zu bilden sie in diesem Fache,
Ist für den Onkel Ehrensache.
»Auguste«, sprach er, »glaub es mir,
Die Meise ist ein nettes Tier.
Weiß wenig von Naturgeschichte.
Zu bilden sie in diesem Fache,
Ist für den Onkel Ehrensache.
»Auguste«, sprach er, »glaub es mir,
Die Meise ist ein nettes Tier.
Gar zierlich ist ihr Leibesbau,
Auch ist sie schwarz, weiß, gelb und blau.
Hell flötet sie und klettert munter
Am Strauch kopfüber und kopfunter.
Das härtste Korn verschmäht sie nicht,
Sie hämmert, bis die Schale bricht.
Mohnköpfen bohrt sie mit Verstand
Ein Löchlein in den Unterrand,
Weil dann die Sämerei gelind
Von selbst in ihren Schnabel rinnt.
Nicht immer liebt man Fastenspeisen,
Der Grundsatz gilt auch für die Meisen.
Sie gucken scharf in alle Ritzen,
Wo fette Käferlarven sitzen,
Und fangen sonst noch Myriaden
Insekten, die dem Menschen schaden;
Und hieran siehst du außerdem,
Wie weise das Natursystem.« -
So zeigt' er, wie die Sache lag.
Es war kurz vor Martinitag.
Wer da vernünftig ist und kann's
Sich leisten, kauft sich eine Gans.
Auch an des Onkels Außengiebel
Hing eine solche, die nicht übel,
Um, nackt im Freien aufgehangen,
Die rechte Reife zu erlangen.
Auf diesen Braten freute sich
Der Onkel sehr und namentlich
Vor allem auf die braune Haut,
Obgleich er sie nur schwer verdaut.
Martini kam, doch kein Arom
Von Braten spürt' der gute Ohm.
Statt dessen trat voll Ungestüm
Die Nichte ein und zeigte ihm
Die Gans, die kaum noch Gans zu nennen,
Ein Scheusal, nicht zum Wiederkennen,
Von Braten spürt' der gute Ohm.
Statt dessen trat voll Ungestüm
Die Nichte ein und zeigte ihm
Die Gans, die kaum noch Gans zu nennen,
Ein Scheusal, nicht zum Wiederkennen,
Zernagt beinah bis auf die Knochen.
Kein Zweifel war, wer dies verbrochen,
Denn deutlich lehrt der Augenschein,
Es konnten nur die Meisen sein.
Also, ade, du braune Kruste! –
»Ja, lieber Onkel«, sprach Auguste,
Die gern, nach weiblicher Manier,
Bei einem Irrtum ihn ertappt:
»Die Meise ist ein nettes Tier.
Da hast du wieder recht gehabt.«
(Wihelm Busch)
Liebe Irmi,
AntwortenLöschenso ist Wilhelm Busch.
Sonnige Grüße
Elisabeth
Liebe Irmi,
AntwortenLöschenach, ist das schön, da Gedicht vom guten alten Herrn Busch :O)
Auch bei uns toben die kleinen Meisen, aber leider immer dann, wenn ich keine Kamera zur Hand habe ;O)
Schön, daß Du eine fotografieren konntest :O)
Ich wünsch Dir einen schönen und sonnigen Tag!
♥ Allerliebste Grüße,Claudia ♥
So ein shönes Foto liebe Irmi, wie schön das Du das Kleine fotografieren konntest. Ein herlichen gedicht von Busch.
AntwortenLöschenLiebe ☼ Grüße
Angelika
Oh herzig...ich freue mich auch an unsere Vögel im Garten. Einige Amseln wohnen seit Jahren bei uns in einer sehr, sehr grossen Tuje.
AntwortenLöschenSeit wir aber unsere Fiona (Katze) haben....(sie war ein verhungertes kleines Fellknäuelchen und kam allein aus dem Wald)...sind die Vögelchen hier nicht mehr sicher.
Dir liebe Irmi wünsche ich einen Tag mit viel Leichtigkeit und Freude.
Dankeschön für dein Lesen bei mir! ♥
Grüessli....Julia
Finde das Foto sehr gelungen, ist schwierig man braucht Geduld ein Tier in bestimmter Position zu erwischen. Kann nicht viel Schreiben im KH liegend nur so über Handy ist das alles etwas mühsam, lese aber mal mit wenn ich nicht zu müde bin. LG FrauElch
AntwortenLöschenIch mag Busch und ich mag dein Foto noch mehr. Wie dieser kleine Kerle in die Kamera schaut^^ So als ob er darauf gewartet hätte ;-)
AntwortenLöschenWünsche dir einen schönen Tag und sende herzliche Grüsse
Nova
hier auch Irmi und ich passe auch auf das ihnen NICHTS passiert.Kater rein Tür zu..kann es alles durch die Scheibe bewundern..
AntwortenLöschenLG vom katerchen der einen schönen Tag wünscht
Ein reizendes und lustiges Gedicht - ich habe es laut vorgelesen, war fuer ein Spass!
AntwortenLöschenMach' Dir einen schoenen Tag Irmi! :-)
Das ist ja ein lustiges Gedicht, Danke Irmi.
AntwortenLöschenHier hab ich das Füttern am Vogelhaus nun eingestellt. Im Starkregen brauchten sie das noch, doch nun müssen wir eher Wasserspender aufstellen.
Komm gut durch den heißen Tag.
Liebe Grüße von Kerstin.
moin irmi,
AntwortenLöschendas herrliche gedicht von busch war mir bis dato unbekannt. viel freude am entdecken und fotografieren!
Der olle Busch hat ziemlich viel gesagt und ziemlich genau beobachtet und so gut beschrieben.
AntwortenLöschenDie Katzen sind bei uns auf dem Lande mitunter eine Plage, statt den Bauern die Mäuse aus dem Speicher zu holen, jagen sie viel lieber die Vögel. Schade.
egbert
Schönes UND lustiges Gedicht!
AntwortenLöschenVon mir auch einen wunderprächtigen Tag!
Lieb grüßt
Martina
Liebe Irmi,
AntwortenLöschenich liebe Wilhelm Busch.
Ich beobachte das oft in Nachbars-Garten wie schlau die Vögelchen sind, wenn sich eine von den Katzen nähert.... Bin kein Spanner, ne, aber das ist mir aufgefallen, weil ich dachte ohjemine die Katzen kommen, die armen Vögelchen und da wurde mir mal gezeigt, dass sie es der Katze gar nicht leicht machen ;o)))
Ich wünsch dir noch einen schönen Tag
LG Mela
Ja, ja der Herr Busch hat schon genau beobachtet. Schön, mal wieder etwas von ihm zu lesen und das Foto passt prima.
AntwortenLöschenlieben Gruß
Brigitte die Weserkrabbe
Liebe Irmi,
AntwortenLöschenvielen Dank für diese lustigen Busch'schen Zeilen. Es ist doch immer wieder ein Lesevergnügen.
Ich finde es immer wieder schön, dass man Singvögel beobachten kann. Wir haben im Garten einen Hausrotschwanz. Er muss bei uns irgendwo sein Nest mit seiner brütenden Frau haben. Oft sitzt er auf dem Dach des Schuppens oder Tomatenzeltes und lässt uns nicht aus den Augen. Er ist ein hübscher kleiner Kerl, der auch ordentlich singt.
Fröhliche Grüße
Anke
Ich liebe die art wie Wilhelm Busch die Dinge auf den Punkt gebracht hat!
AntwortenLöschenMein absoluter lieblings Dichter!
Die hübsche Meisist doch wirklich nett ;-)
Liebe Grüsse
Maria
Allerliebst, liebe Irmi! Zu uns kommen im Augenblick hauptsächlich Drosseln und Spatzen.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Sara
Drollig, der/die kleine Meise und ein gelungenes Foto!
AntwortenLöschenLG Jürgen
Liebe Irmi,
AntwortenLöschenschönes Foto !
Bei mir sitzt jeden Tag eine Amsel
auf der Terrasse und singt so wunderschön,
es ist die Amsel die ich über den Winter
gefüttert habe und ich habe das Gefühl
sie bedankt sich bei mir. Der schöne
Gesang geht nun schon über mehrere Wochen.
Liebe Grüße
Birgit
(bei uns sind heute 36 Grad)
Da lese ich beim Dieter, dem Rheinland - Blogger & in einem Kommentar "Mosbach"! so trifft man im WWW dann auf die alte Heimat ( komme aus Walldürn-Altheim ). Schön!
AntwortenLöschenEs grüßt dich aus der Hitze der Köln - Bonner - Bucht
Astrid
Schöner Post, liebe Irmi (◠‿◠)
AntwortenLöschenprima mit dem Gedicht von Busch ...Mir bereiten die Vögelchen auch jd Tage wieder aufs neue viel Freude.
Ich sende dir liebste Abendgrüße, Wieczora (◔‿◔) | Mein Fotoblog
Danke liebe Irmi für dieses zauberhafte Bild der kleinen Meise. Ich schau auch immer ganz fasziniert den kleinen Vögelchen zu die sich auf unseren Balkon niederlassen. Muss aber aufpassen weil meine zwei Stubentiger ein Geschnatter auf der Fensterbank veranstalten...natürlich von innen:-)
AntwortenLöschenDen Wilhelm Busch mag ich auch sehr, hast das Gedicht passend zu dem tollen Bild ausgesucht.
Liebe Grüße
Jurika
Liebe Irmi,
AntwortenLöschenJa so eine Baby-Meise muss noch vieles lernen und wir hoffen immer das sie es schaffen um erwachsen zu werden. Ganz lieber Gruss,
Mariette
A nice poem and picture, well put Irmi.
AntwortenLöschenLiebe Irmi,
AntwortenLöschenherzlichen Dank, für deine lieben Worte ;o)!Ich bin letzte Woche in einem Wildpark gewesen, in dem auch eine Aufzuchtstation für Jungvögel ist.Als ich da war kam ein Mann mit einem Schuhkarton, in dem saß auch so ein zartes Wesen mit ganz weit aufgesperrtem Schnabel ;o), der Wärter meinte, dass der Kleine gute Chancen hat ;o).Ich war total faziniert von der kleinen Federkugel ;o).Einen schönen Restabend und viele, liebe Grüße,Petra
schön ist dein Meisenbild - und auch das Gedicht von Wilhelm Busch :-)
AntwortenLöschenWir bekommen auf unserem Balkon auch immer wieder mal Meisenbesuch. Vielleicht hat es sich ja herumgesprochen (-gezwitschert), dass es auf unserem Balkon keine Katzen gibt *g*.
lieber Gruß von Heidi-Trollspecht
Hallo Irmi,
AntwortenLöschenvielen Dank für deinen lieben Kommentar bei mir.
Die Vögel im Garten erfreuen m ich auch immer sehr und beobachten tue ich sie auch gerne. Wir füttern ja im Winter immer schon seit vielen Jahren. Eine Amsel singt noch hin und wieder so schön.
Viele Gedichte und Geschichten von W. Busch gefallen mir auch.
Ein gut's Nächtle wünsch ich dir.
VG
Oskar
Ein süßes Bild von der kleinen Meise! Und dazu ein typisches fröhlich-launiges Gedicht von Wilhelm Busch! Klasse!
AntwortenLöschenLG Calendula
Herzallerliebst sitzt die kleine Kohlmeise dort auf dem Zaun und wartet darauf, dass Mama oder Papa ihr endlich etwas in den Schnabel stecken.:-)
AntwortenLöschenMan könnte stundenlang zuschauen und die kleinen Wollebutzel beobachten, stimmt's?
Das Gedicht von Wilhelm Busch ist einfach nur zu passend. :-)
Liebe Grüße und ich wünsche dir eine gute Nacht
Christa
Tolles Bild und herrlich auch das Gedicht dazu. Typisch Herr Busch - klasse!
AntwortenLöschenLiebste Grüße,
Sonja
wilhelm busch, wie schööön. schönes foto hast du gemacht♥
AntwortenLöschengglG
Da hattest du aber Glück. Die tummeln sich bei mir, aber null Chance sie mal zu fotografieren, die sind so schnell, geht dann nur hinter der Fensterscheibe und gut versteckt *gg*.
AntwortenLöschenLG Mathilda ♥