Donnerstag, 5. September 2013

Dies und Das und Esel



Früher, wenn ich sagte: "Ich und.... "  dann korrigierte mein Vater mich, indem er sagte: "Der Esel nennt sich immer zuerst". Ich habe lange darüber nachgedacht und es ist mir so in Fleisch und Blut übergegangen,
dass ich mich nie zuerst nenne - mich aber auch nie in den Vordergrund dränge.
Eine weitere Floskel ist, wenn jemand grußlos in einen Raum kommt: "Was sagt der Esel, wenn er in die Mühle kommt?"  "IAH"


Jemand einen Eselstritt geben bedeutet, sich gegenüber einem einst Angesehenen , der gefallen ist. verächtlich zu benehmen. Nach der Erzählung des Phädrus, des ersten lateinischen Fabeldichters, in welcher ein Esel, als er sah, wie Stier und Eber einen sterbenden Löwen misshandelten, dem König der Tiere zum Schluss mit seinem Huf die Stirn einschlug.
Dem Esel klappen die Ohren oft wie Hundeohren um. Eselsohren nennen wir die umgeklappten  Ecken eines Buches.
Und eine Eselsbrücke benutzen wir sehr gern, um etwas nicht zu vergessen. Die Redensart spielt aber auf die weitverbreitete Meinung an  (ein typisches Fehlurteil), der Esel sei faul und dumm. Es wird damit angedeutet, dass der  "faule"  Esel eine Brücke braucht, um über den Graben zu kommen, während das Pferd hinüberspringt.




Es stand vor eines Hauses Tor
Ein Esel mit gespitztem Ohr,
Der käute sich sein Bündel Heu
Gedankenvoll und still entzwei.

Nun kommen da und bleiben stehn
Der naseweisen Buben zween,
Die auch sogleich, indem sie lachen,
Verhaßte Redensarten machen,
Womit man denn bezwecken wollte,
Daß sich der Esel ärgern sollte.

Doch dieser hocherfahrne Greis
Beschrieb nur einen halben Kreis,
Verhielt sich stumm und zeigte itzt
Die Seite, wo der Wedel sitzt.
Wilhelm Busch

 

28 Kommentare :

  1. Guten Morgen Irmi
    ein nettes Thema hast Du da gefunden. Deine Gedanken sind immerwieder schön zu lesen. Das Gedicht auch, das kannte ich gar nicht.
    Wir haben auch einige Esel auf den Weiden hier in der Nachbarschaft... also nun wirklich die Tierchen, nicht dass hier ein Missverständnis aufkommt!
    :-)
    ich wünsche Dir einen schönen Tag
    Elisabeth

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  2. Guten Morgen Irmi ,
    auch heute hast du wieder ein bemerkenswertes Thema gefunden . Da ich nicht hoffe ... stur wie ein Esel zu sein bemühe ich mich täglich mich nicht in den Vordergrund zu drängen .
    Danke übrigens ,.... mein Fuß hat heute Nacht die Farbe gewechselt :)))
    Liebe Grüße ,
    Christine

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  3. so hat der Esel bei den Menschen einen schlechten Ruf..und er hat es nicht verdient Irmi

    einen LG in den Tag vom katerchen

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  4. Mit dem Esel verbinden wir so einige Redensarten, schön zusammen getragen von Dir.
    Eselsbrücken bilde ich mir immer, wenn mir Sohnemann was aus der Natur erklärt und ich mir die feinen Unterchiede bei den Laubbäumen z.B. nicht merken kann. Ein Beispiel: ich konnte mir den Unterschied zwischen einer Grauerle und einer Schwarzerle nicht merken. Die Blätter sind nur winzig anders. Meine Eselsbrücke: Die Schwarzerle hat runde Blätter - das S am Anfang steht für mich also als rundes Blatt. Die Grauerle hat eine kleine Spitze am Blatt. Das G am Anfang symbolisiert für mich durch den Bogen beim Schreiben eine kleine Spitze. So konnte ich es mir dann merken.
    Liebe Grüße in den Tag von Kerstin.

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  5. also doch nicht so dumm - der esel
    und was ist dummheit überhaupt liebe irmi
    dazu fällt dir bestimmt auch was ein

    ich brauche immer mehr und mehr eselsbrücken
    sicher hat das nicht nur mit dem alter zu tun - oder...

    schönen gruss
    rosadora

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  6. I love the Donkeys', something makes them invincible.

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  7. Ja liebe Irmi, diese Redewendungen und Eselsbrücken kenne ich auch.
    Hast du schön beschrieben und das Gedicht von Busch passt perfekt.
    Wieder ein herlicher Beitrag.

    Liebe Grüße
    Angelika

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  8. Liebe Irmi,
    ein sehr interessanter Beitrag. Diese ganze Redewendungen kannte ich, gebrauche ich, aber was und woher, dem bin ich nie auf die Spur gegangen. Und diese Tiere, warum so viel negative Schimpfe es darüber gibt, bleibt mir doch ein Rätsel. Schön das hier alles zu erfahren und das Gedicht gefällt mir. Danke.
    Dir einen wunderschönen Tag und liebe Grüße
    Ingrid

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  9. Hallo liebe Irmi,

    ein wunderschöner Post...das Gedicht passt genau dazu.
    Ich wünsche dir einen schönen sonnigen Tag.
    Liebe Grüsse
    Christine

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  10. Liebe Irmi,

    ja das mit dem der Esel nennt sich immer zuerst habe ich auch immer gehört *hihi*

    Ich wünsch dir einen schönen Tag

    LG Mela

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  11. genau so ist es. das erlebe ich aber auch vielen blogs und auch foren, dass sich dies esel immer zuerst nennen. das wirst du bei mir nie finden. wenn es drei personen sind, nehme ich auch immer zuletzt.

    das ist genauso, wenn sich jemand am telefon mit herr müller, von frau schmidt nennt.
    man kann sagen, "hier ist Schmidt" oder aber eva schmidt oder so. aber mann und frau davorzusetzen,
    finde ich, geht absolut nicht.

    ist aber durch aus die regel.

    lg eva

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  12. Liebe Irmi,

    ich frage mal nach, ob die früheren Anstandsregeln heute noch gelten.
    Sonnige Grüße
    Elisabeth

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  13. Liebe Irmi,

    das ist heute ein wunderbarer Eselspost. Vieles davon beherzige ich gern wie mich in Aufzählungen zuletzt zu nennen oder mir kleine Eselsbrücken zu bauen.

    Meine erste Begegnung mit einem "echten" Esel war auf dem Weg zur Wartburg. Fünf oder sechs war ich, und meine Schwester und ich (!) durften auf ihm abwechselnd reiten. Er hieß Ali, und er kam dem Klischee eines störrischen Esels sehr nahe. Der lief nämlich nur weiter, wenn er Leckereien bekam. Vielleicht habe ich deshalb für alle mir bekannten (ab jetzt wirklich alle!) Vierbeiner etwas Feines zum Knabbern dabei.

    Fröhliche Sonnengrüße

    Anke

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  14. Liebe rmi,

    ich liebe Eselsbrücken! Die benutze ich für so viele Dinge, ob es die Geheimzahl oder Telephonnummer ist, die ich mir merken möchte! Unsere Bekannte, die zwei Esel hat, ärgert sich, weil viele Pferdebesitzer als Gesellschaft für ihr tolles Hottapferd einen *billigen* Esel nehmen...!
    Ich mag alle Tiere, und ich glaube nicht, daß irgendeines dumm ist. Nicht mal unsere Gänse oder Hühner verdienen dieses Adjektiv!!! Im Gegenteil!!!!
    Die Benimmregeln kenne, und praktiziere ich selber auch.
    Dir einen sonnigen Tag und liebe Grüße, Elke

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  15. liebe irmi,
    nicht einmal ein esel stösst sich zweimal am gleichen stein...
    ohje, auch verinnerlicht, mache ich einen fehler zweimal dann empfinde ich mich als esel ;).
    gelesen hab ich kürzlich:
    urlaub mit esel, herrliche dialoge!
    iah!

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  16. Wissenswerte mit einem Sahnehäubchen vom ollen Wilhelm Busch. Das sind keine "Eseleien", von denen du uns berichtest. Leider gehen im Zeitalter SMS, email und Kurzzeichen verschiedene Dinge verloren. Man Spricht weniger miteinander, dafür simst man um so mehr. Vielleicht sollte es statt der vielen Smilies ein paar Benimmregeln geben, die helfen könnten, das Miteinander zu erleichtern. Leider lesen die, die es betrifft, nicht in deinem blog mit. Leider!

    Nun bin ich gespannt, womit du uns morgen überraschen wirst. Herzlichen Dank für deine Mühen und einen sonnigen Donnerstag,
    egbert

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  17. Liebe Irmi,

    ich finde es immer toll, bei Dir so tolle Sachen zu lesen.
    Den Esel find ich ein sehr liebes Tier - sieht so gesellig aus und gar nicht so verschrien, wie alle immer sagen.
    Das mit dem Esel, der sich immer zuerst nennt, blieb mir genauso in Erinnerung wie Dir.
    Auch meinen Kindern bringe ich diese Redensart bei - hat was mit Anstand zu tun.
    Wilhelm Busch bringt es wieder auf den Punkt - sind wir Menschen nicht manchmal überheblich und lästern über Tiere? Doch ich glaube, es gibt im ganzen Tierreich kein Tier, das so grausam und überhaben ist über alle, wie der Mensch.
    Vielleicht sollte uns das mal zu denken geben.

    Vielen lieben Dank für Deine Mühe uns soviel Interressantes mitzuteilen.

    Hab einen herrlichen Donnerstagnachmittag

    Deine Bluemchenmama

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  18. Liebe Irmi, das mit dem Esel ist leider verloren gegangen. Einen Raum betreten und grüßen ist nicht mehr "IN". Wie so vieles andere, was den Umgang miteinander freundlicher macht (machen würde). Da hast du wieder ein "Nagel-auf-den-Kopf"-Thema angesprochen. Herzlichst Margarethe

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    1. Hi Ihr Zwei
      liebe Margarethe, dann musst Du mal zu einem unserer Familienfeste kommen.
      Meine Mutter hat sieben Geschwister und alle mehrere Kinder - bei einem Fest kommen da im Laufe des Tages samt Partnern und Kindeskindern einige zusammen: Und wer dazukommt, darf nicht einfach so in den Raum grüßen, es wird j e d e m ! die Hand gegeben !!!
      Ihr könnt Euch vorstellen, dass man dann einige Minuten beschäftigt ist :-) aber es ist einfach schön. Gerade weil wir so weit weg wohnen und alle so selten sehen ist das besonders persönlich. Aber wir versuchen immer, früh dazusein, dann kommen die neuen Gäste zu einem hin, hihi.
      Aber ich weiß natürlich, was Ihr meint, im nicht-privaten Raum hat das leider tatsächlich erschreckend nachgelassen.
      liebe Grüße, Petra

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  19. Hallo liebe Irmi,
    ich LIEBE Esel, was für ein schöner Post!
    Genau Dein erster Satz ...." Der Esel nennt sich immer zuerst" ....hat mich auch an meine Kindheit erinnert, denn das hab ich auch öfter zu hören bekommen, und mir ging es da genau wie Dir :O)
    Das Gedicht ist auch wieder so schön!
    Ein wieder rundum gelungener, informativer und schöner Post, Du Liebe! Hab vielen Dank dafür!
    Ich wünsch Dir noch einen wunderschönen sonnigen Nachmittag!
    ♥ Allerliebste Grüße,Claudia ♥

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  20. Für was der arme Esel alles herhalten musste und muss! Das ist wahr. An diese Sprüche erinnere ich mich auch.

    Als ich 1967 zum ersten Mal nach Sizilien kam, da gab es noch jede Menge Esel und Muli, die da arbeiten durften. Mittlerweile ist der Esel fast völlig von der Insel verschwunden. Was ich sehr schade finde, es ist wie mit den Kamelen. Selber habe ich Esel als liebenswert und freundlich kennengelernt.

    Alles andere, das ist wohl wahr, geht wohl auch so langsam verloren. Die Höflichkeit und das gute Benehmen. Öfter denke ich, dass sich so mancher Esel besser benommen hat als manche Leute heutzutage.

    Lieben Gruß, Brigitte

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  21. Dieses Sprichwort hat sich auch bei mir ganz tief in meinen Gedanken eingegraben denn auch ich hörte es in meiner Kindheit. Ich wollte aber kein Esel sein und deshalb habe ich es mir zu Herzen genommen und trete dezent in den Hintergrund.
    Eselsbrücken baue ich mir aber doch immer wieder mal denn ohne geht es halt manchmal nicht.Ansonsten mag ich Esel sehr gerne auch wenn sie hin und wieder etwas störrisch sind...aber das sind wir Menschen ja auch;-)

    Ganz lieben Dank für diesen schönen Post und das schöne Gedicht vom Wilhelm...ich kannte es noch nicht

    ♥liche Abendrüße
    Jurika

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  22. Ich wohne im Kreis Wesel und da rief man als Kind an Orten, wo ein Echo hallte: Wer ist der Bürgermeister von Weeeeeeeeesel? .....Eeeeeeeesel, da hatten wir viel Spaß dran, liebe Grüße, Claudia.

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  23. Hallo Irmi,
    das Wort Eselsbrücke kannte ich zwar, aber ich hätte meinen Kindern nicht erklären können, wie es zu diesem kommt. Vielen Dank für die Aufklärung
    und einen schönen Abend noch,
    liebe Grüße, Petra

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  24. Hallo Irmi,

    die Redensarten/Floskeln kenne ich alle, doch deren Bedeutung woher sie stammen habe ich jetzt erst hier erfahren. Vielen Dank dafür. Den Spruch "Der Esel nennt sich immer zuerst" habe ich früher auch gelernt und hab mich seitdem auch niemals zuerst genannt.

    Ich wünsche Dir noch ein paar schöne Tage diese Woche.
    Viele liebe Grüße
    Nachtfalke

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  25. What a story of the Donkey. I love them.

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  26. Genau diesen Spruch kenne ich auch noch gut und halte es dabei wie du :-))) Danke dir für den schönen Post und vor allem auch die schönen Eselfotos. Von Kleinkind an ein Fan von Esels bin ich geprägt worden durch das Buch: Mein Freund Benjamin.

    Ein Buch dass ich heute noch im Besitz habe und immer mal wieder reinschaue.

    Könnte mir vorstellen dass du das Buch auch kennst und den Kids schon einmal vorgelesen hast.

    Liebe Grüssle

    Nova

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  27. Ich liiiebe Esel - die sind einfach nur klasse!
    Und das mit dem "Eselstritt" kannte ich noch gar nicht.

    Liebste Grüße,
    Sonja

    PS: Ich weiß nicht von wem und ob es hier schon genannt wurde ... es gibt einen Reim, den ich irgendwo mal gelesen habe, der endete so:

    "... doch unter Eseln ist bekannt:
    dem Menschen fehlt es an Verstand."

    ... oder so ähnlich. Vielleicht kennt ihn ja jemand und kann ihn komplett aufschreiben?! ;0)

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Ich freue mich über jeden Kommentar und möchte mich auf diesem Weg recht herzlich dafür bedanken. Kommentare sind wie das Salz in der Suppe. Ohne fehlt sehr viel.