Donnerstag, 24. Oktober 2013

Man kann es auch so sehen....

Wer wäscht heute ab? Wer räumt die Geschirrspülmaschine aus? Solche Fragen können manchmal zum Problem werden. Man kann aber auch eine wunderbare Lebensphilosophie daraus machen. Benedikt von Nursia, (480 -543 n.Chr.) der Gründer des Benediktinerordens, ging in seiner  "Regel für das Zusammenleben von Mönchen" auch auf praktische Fragen ein, die in einem solchen Männerhaushalt ja geklärt werden müssen, und schrieb:
"Vom Küchendienst ist keiner ausgenommen. Den Schwachen aber gib Gehilfen, damit sie ihren Dienst verrichten können, ohne traurig zu werden."
Niemand wird bei irgendeiner Pflicht ausgenommen. Gemüse putzen, Töpfe kratzen, Gläser polieren. Für den weisen Benedikt sind alle Arbeiten gleich viel wert. Keiner soll sich drücken, es soll sich aber auch niemand opfern. Wenn sich jemand sehr schwer tut, dann soll man ihn bei der Arbeit nicht alleine lassen, damit er nicht frustriert ist. Überarbeitung ist keine Tugend. Und eine Leidensmiene auch nicht.
Wie das in der Praxis aussieht? Einmal konnte ich in die Küche eines Beneditinerklosters in Belgien schauen.
Ich habe kaum ein Wort verstanden. Aber eines war deutlich zu spüren: Es war vermutlich der fröhlichste Platz im ganzen Kloster.
Es ist erstaunlich, welche Regeln dieser weise Mann bedacht und aufgestellt hat. Die Geschichte des Benedikt von Nursia ist beeindruckend. Und wenn man es recht bedenkt, sind diese Regeln auch auf das heutige Leben anzuwenden.


Gar lieblich dringen aus der Küche, bis an das Herz die Wohlgerüche.
Hier kann die Zunge fein und scharf sich nützlich machen und sie darf!
Hier bereitet man die Zaubermittel in Töpfen, Pfannen oder Kesseln,
um ewig den Gemahl zu fesseln, von hier aus herrscht
mit schlauem Sinn die Haus- und Herzenskönigin.
(Wilhelm Busch)

31 Kommentare :

  1. guten morgen irmi,
    mit wihelm busch beginnt heute mein tag. vielen dank für das nette gedicht.
    alles gute für deinen tag.

    lg eva

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  2. Liebe Irmi,
    manche wissen gar nicht, wie wertvoll es z.B. sein kann, keinen Geschirrspüler zu besitzen. Mein Mann spült, ich trockne ab und wir erzählen uns alles Wichtige und Unwichtige des Tages! Ich denke, daß es wirklich wichtig ist, ganz viel miteinander zu reden. Das ist das allerbeste Rezept für ein gutes Miteinander. Und ich kenne viele Familien, in denen kaum miteinander gesprochen wird. Ich finde das traurig!! Stumm vor sich hinzuwerkeln frustriert. So wie die Mönche bei ihrer Arbeit fröhlich miteinander plauderten, so sollte es sein!!
    Ich schicke liebe Grüße und wünsche einen fröhlichen Tag, Elke

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  3. Oh ja liebe Irmi in der Küche geht immer fröhlich zu, ich liebe es in der Küche zu werkeln, zu Backen und kochen und was Neues zu probieren. In der alten Wohnung hatte ich eine riesige Wohnküche, fand ich total schön und da war immer was los. Hier im Haus leider nur ne kleine, aber man kann nicht alles haben.

    Ein tolles Gedicht von Busch.

    Hab einen fröhlichen Tag und liebe Grüße
    Angelika

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  4. Ich habe auch gar keinen Geschirrspüler. Bei mir isses noch Handarbeit *gg*

    Verstehe aber genau was du meinst, und es ist wirklich schlimm wenn sowas zum Problem wird. An und für sich sollten allen täglichen Dinge Hand in Hand gemacht werden. Wer etwas sieht der macht es halt. Ein Miteinander ist immer wichtig und Einseitigkeit zerstört.

    Liebe Grüsse

    Nova

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  5. Liebe Irmi,
    in deinem Beitrag von heute steckt so viel Richtiges. Die "Küchenerfahrung" machen wir zu jedem Familientreffen. In der Küche trifft sich alles, man schwatzt, man diskutiert, man lacht, man arbeitet, man hilft und man mag sich nicht trennen. Deshalb soll bei uns die Küche der größte Raum im Haus sein. So ähnlich wie man es aus den alten schwäbischen Bauernhäusern kennt oder aus Bayern.
    Traurig machen mich die Regeln der Benedektiner, wenn ich sie auf die heutige Zeit anwende. Ist jemand im Berufsleben nicht mehr voll einsetzbar, gleich ob das Alter oder Krankheit daran Schuld trägt, wird dieser Mensch ganz schnell ausgetauscht. Das kenne ich nicht aus meiner Kindheit und auch nicht aus dem Zusammenleben der Menschen vor über 40 Jahren. Leider ist die Gesellschaft heute so, leider.

    Dir dennoch einen schönen Donerstag,
    egbert

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  6. Liebe Irmi,

    es ist schön, dass du immer wieder Texte bringst, die uns alle anregen.

    Alles Gute
    Elisabeth

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  7. ohje, ich bin kein teamarbeiter!
    guten morgen irmi,
    meinen geschirrspüler liebe ich und als vor vielen jahren der küchenkauf für unseren sohn anstand gab es punkt 1: geschirrspüler...
    bei der küchenarbeit benötige ich raum und konzentration um meinen gedanken nachzuhängen, kein radio und auch keinen fernseher.
    bestimmte regeln im miteinander erachte ich als sehr wichtig und absprache ist dann alles.
    ein klosterleben ist mit einem familienleben nicht unbedingt vergleichbar, schöpferische schweigestunden, gottesdienste (hände falten, mund halten) nehmen viel zeit am tag und kommunikation findet ihren fluss - irgendwie und wo.
    liebe grüsse
    kelly

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  8. Irmi das mit der Pflicht in der Gemeinschaft..man darf nicht übersolche GESETZE nachdenken..seine Pflicht erfüllen und gut ist es.Dann kommt man nicht auf nörgelige Gedanken.
    LG vom katerchen der es bei sich auch so hält

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  9. Liebe Irmi,

    ich habe im Hotel gearbeitet - unter anderem auch in der Küche.
    Das war die beste Zeit von allem. Wir hatten es immer lustig - auch wenn es stressig war. Jeder hatte zwar so seinen Posten, dennoch war immer Hilfe da, wenn es nötig war. Eine Hierarchie gab es dennoch.

    Auch in meiner kleinen Küche geht es immer lustig zu. Zwar haben wir einen Geschirrspüler, dennoch muss Einiges von Hand gespült werden. Das gemeinsame Essen meiner Familie ist mir sehr wichtig, Jeder darf dazu seinen Beitrag leisten und seinen Tag erzählen.
    Es ist wichtig diese Dinge auch meinen Kindern vorzleben, da ein kommunikativer Austausch heutzutage nicht mehr überall praktiziert wird. Unser Leben spielt sich daher viel in unserer Küche ab - denn Essen und Kommunikation sind Wichtig für ein gutes Leben !!

    Ich finde der weise Benedikt machte es vollkommen richtig - wenn wir alle zusammen unseren Teil dazu beitragen, dann sind wir ein großes "Ganzes". Keiner wird benachteiligt, jedem wird geholfen, egal welchen Rang oder Status er hat.
    Leider wird dieses heute nicht mehr ausgeübt - Jeder ist sich selber am nächsten.

    Ich hätte Dich gern mal in meiner Küche - den Dienst würde ich übernehmen - nur zum schwätzen mit Dir.
    Das wär toll.

    Danke für Deine immer so tollen Geschichten. Das ist wie ein lieber Stupser für mich - man denkt wieder ein bisschen um.

    Es grüßt Dich ganz lieb

    Deine Bluemchenmama

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  10. Guten Morgen Irmi,
    für mich gilt auch immer "einer trage des anderen Last" ( gilt Grade wieder, deshalb die Stille ). Wie Egbert so richtig schreibt, ist das heute nicht mehr gefragt, auch in sozialen Einrichtungen. Wie wohltuend, wenn man es ab und an erleben kann, das fröhliche " Küchengesumme" der Benediktiner!
    Herzlichst
    Astrid

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  11. wünsche dir einen wundervollen Donnerstag, liebe Irmi :)

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  12. Liebe Irmi,


    wer locker durch´s Leben geht, hat keinen Stress mit Pflicht.
    Wer Teamarbeit kennt, kommt nicht
    zum nachdenken...

    Liebe Grüße
    Birgit

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  13. Hat mir wieder sehr gut gefallen dein Bericht liebe Irmi,ja ich hab auch keinen Geschirrspüler, aber ehrlich gesagt ich möcht auch keinen. lach.Mit dem Gedicht von Wilhelm Busch hast du mir eine große Freude gemacht. Dafür herzlichen Dank. LG.susibella.

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  14. Hallo Irmi ...
    Jetzt hat es geklappt ...Freue mich Über Deinen neuen Post.
    Bei uns ist die Küche auch Dreh - und Angelpunkt. Hier spielt sich fast alles ab. Deswegen war es mir auch immer wichtig das unsere Küche groß genug für Sotzplätze ist.
    Habe zwar einen Geschirrspüler und möchte ihn auch nicht mehr missen, aber Gesprächsstoff gibt es immer .
    DasGedicht vonWihelm Busvh wird mich durch denTag begleiten.
    Liebe Irmi ,nochmals vielenDank für Deine schönen Texte.
    LG
    Antje

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  15. Servus Irmi,
    die Küche ist in der Regel der "Mittelpunkt" einer Wohnung. In der Küche wird für die Zufriedenheit gesorgt. Darum sollte die Küche keine VIER WÄNDE haben, damit nicht nur Wohlgerüche Gast und Familie erfreuen.
    Schönen Tag!
    Luis

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  16. Mir persönlich gefallen Wohnküchen am Besten,man kann dort so schön gemütlich beisammen sitzen...

    Liebe Grüsse
    Ditschi

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  17. Liebe Irmi,

    ich erinnere mich gern an die Zeit zurück als wir noch keinen Geschirrspüler hatten. Meine Älteste hatte dann meist Abtrockdienst. Ich waschte das Geschirr und dabei sangen wir zusammen oder sprachen über Verschiedenes. Beide haben wir die Leidenschaft zu singen mitbekommen und so war es immer schön zusammen.
    Diese Zeit ist vorüber...die Tochter schon lange aus dem Haus...und ich bin froh einen Geschirrspüler zu haben. :-))

    Alles Gute für dich.

    Herzlichst
    Julia

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  18. Hallo liebe Irmi!
    Zitat: Den Schwachen aber gib Gehilfen, damit sie ihren Dienst verrichten können, ohne traurig zu werden.

    Der Spruch hätte früher öfter mal in den Küchen hängen sollen, denn früher haben die wenigsten Männer Küchendienst verrichtet oder im Haushalt mitgeholfen. Ich weiß noch wie mein Schwiegervater bedient wurde, er kam aus der Arbeit setzte sich zu Tisch und in sekundenschnell musste das Essen vor ihm stehen, abgeräumt hat er auch nicht ...ihm hätten ein paar Tage bei den Benediktinern nichts geschadet :)) Er hat nie einen Handgriff in der Küche getan, auch die Söhne nicht, die wurde damals nicht zur Küchenhilfe heran gezogen. Später kam ich ins Spiel, ab da hat sich dann einiges getan :)) ...aber nicht mit Gewalt sondern diplomatisch.
    Habt einen schönen Tag! Herzlichst MinaLina

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  19. Liebe Irmi,
    das gefällt mir wieder sehr!
    eine gute und hilfreiche Einstellung zur Arbeit,
    egal welche es ist :-)
    Ganz viele liebe Grüße und
    wunderschöne Herbsttage wünscht dir Urte

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  20. Liebe Irmi,

    "Gemeinsam geht es besser!" fiel mir zu deinem Post gleich ein, allerdings weiß ich nicht mehr, woher die Worte stammen, nur, dass meine Eltern sie uns mit auf den Weg gegeben haben.

    Allerbeste Grüße

    Anke

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  21. Liebe Irmi. Er war ein weiser Mann! Aber mir geht es wie Kelly, über deren Worte ich schmunzeln muss. Ich werkel lieber allein in der Küche. Ehe ich alles erkläre, kontrolliere und korrigiere - da mache ich es lieber allein. Aber manchmal könnte ich schon eine Tochter gebrauchen, Jungs sind für andere Dinge zuständig.
    "Viele Hände bereiten ein schnelles Ende" hat meine Mam immer gesagt, wenn alle helfen sollten.
    Liebe Abendgrüße von Kerstin.

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  22. Liebe Irmi,
    das ist wieder ein schöner, anregender Text. - gefällt mir!
    Vielen Dank dafür. Nachdenkliche Herbst-Grüße sendet Wieczora (◔‿◔) | Mein Fotoblog

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  23. Liebe Irmi,

    ja, die Mönche habens genau richtig gemacht. Ich mag auch am allerliebsten eine offene Küche mit Essbereich, denn bei den Mahlzeiten ist es einfach am allerschönsten zusammen mit der Familie zu sein. Lange hatte ich auch keine Spülmaschine, erst als wir aus Korea wieder zurück kamen, nun möchte ich sie allerdings auch nicht mehr missen. :-))

    Herzliche Grüße

    Kerstin

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  24. Liebe Irmi,
    auch wer keinen Gehilfen braucht, schafft nicht gerne alleine. Zumindest nicht in der Küche. Ich finde es immer viel angenehmer, wenn wir gemeinsam kochen. Auch wenn es dann manchmal chaotisch zugeht und wir im Grunde länger dafür brauchen.
    Hab einen schönen Abend!
    Lieben Gruß von Sabine

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  25. In diesem Kloster wäre ich auch gerne,vor allem man kann viel lernen in so einer Gemeinschaft! Danke für diese liebe Botschaft.Es grüsst dich Bea tagesverlauf.blogspot.ch

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  26. Liebe Irmi,
    dazu kann ich nicht vie. sagen, da ich nicht unbedingt eine "Küchenfee" bin. Aber die Küche ist bei uns der Mittelpunkt.
    LG Sabine

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  27. I agree with you. Nice flower as well.

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  28. Keiner kann alles und darf Hilfe annehmen, aber jeder kann alles versuchen, nach seinen Fähigkeiten.
    In dieser "Umgebung" könnte ich mich wohl fühlen.
    LG, Birgit

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  29. Wir sind keine Benediktinermönche - mein Mann und ich, aber wir teilen uns die Hausarbeit schon immer und gerne ;-). Es ist erstaunlich, wie viel Zeit wir beide dadurch haben. Es hat ja auch etwas mit der Achtung des anderen zu tun.

    Liebe Grüße
    Barbara

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  30. Hallo liebe Irmi,
    ja, genauso sollte es in einer guten Gemeinschaft ablaufen.

    Lieben Gruß
    Uschi

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Ich freue mich über jeden Kommentar und möchte mich auf diesem Weg recht herzlich dafür bedanken. Kommentare sind wie das Salz in der Suppe. Ohne fehlt sehr viel.