Dienstag, 11. Februar 2014

Man sollte sich immer wieder vor Augen führen....

.....dass Kopf und Hände zusammen gehören.
Es gibt viele Menschen, die haben einen Arbeitsplatz, aber keine für sie richtige Arbeit. Sie sind immer beschäftigt, sie sprechen mit anderen, sie sitzen in Sitzungen, sie telefonieren, sie organisieren, sie verwalten, sie delegieren. Am Ende des Tages stehen sie häufig buchstäblich mit leeren Händen da und seufzen:  "Eigentlich- nichts geschafft heute." Ist es uns nicht auch schon ergangen? Wenn ich am Abend ausgelaugt nach Hause ging - nichts Handfestes vor mir sah, dann habe ich mich oft gefragt: "Ist das der richtige Beruf für mich?"  -  Am Ende meines Berufslebens angekommen wusste ich: Es war der Beruf für mich - auch wenn es Tage gab, wo ich es bezweifelte.
Benedikt von Nursia hat in seiner  "Regel für das Zusamenleben von Mönchen"  vorgeschrieben, dass jeder Klosterbruder, vom Abt bis zum einfachen Novizen, jeden Tag eine Arbeit mit den Händen verrichten soll. Am besten etwas wirklich Handfestes: Er muss im Garten mit anpacken oder in der Küche. Reparaturen im Haus ausführen, die Kranken pflegen, Wäsche waschen oder putzen. Das ist besonders gut für die Kopfarbeiter, weil sie sonst körperlich verkümmern und außerdem depressiv werden könnten.
Ebenso aber hat der kluge Benedikt jedem seiner Klosterbrüder (und auch sich selbst) jeden Tag eine Beschäftigung mit dem Geist verordnet. Das Lesen "erbaulicher Bücher" ist auch für diejenigen Vorschrift, die nach körperlichem Einsatz lieber die Beine hochlegen. Oder alle, die gerne der Versuchung erliegen, sich bei der Arbeit so aufzureiben, dass der Geist danach völlig danieder liegt. Das ist auch schlecht, sagt er. Dann hängt man am Ende eines anstrengenden Tages erschöpft herum und spürt eine schale Sinnlosigkeit.
"Kopf und Hände gehören zusammen. Dann bleibt genug Kraft für das Denken und das Danken!"


Benedikt von Nursia 


Sein Gedenktag wird gefeiert am 11. Juli,
er war Ordensgründer, Abt auf dem Montecassino, und gilt als "Vater des abendländischen Mönchtums"
geboren um 480 in Nursia, dem heutigen Norcia in Umbrien in Italien
gestorben 21. März 547 im Kloster Montecassino in Italien


26 Kommentare :

  1. Guten Morgen meine liebe Irmi,
    ich finde es immer wieder toll, welche Themen Du hier findest für uns .... ja, solche Tage kenn ich auch, wo ich den ganzen Tag geschäftig war und mich abends frage, was ich denn eigentlich getan habe.....für mich ist es auch immer am besten, wenn ich Kopf UND Hände gebrauchen muß ;O) Und am besten ist es für mich, wenn ich dabei produktiv sein kann ;O)
    Ich wünsch Dir einen schönen und glücklichen Tag!
    ♥ Allerliebste Grüße, Claudia ♥

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  2. Oh ja liebe Irmi, die gehörten wirklich zusammen und selbst geistige Arbeit bringt irgendwie auch die Hände zum Einsatz. Selbst wenn es ein Buch anfassen oder Tastenbetätigung sind. Ich finde nicht das diese Menschen dann mit leeren Händen dastehen, nur sieht man es vielleicht nicht so direkt.

    Wünsche dir einen shcönen Tag und sende herzliche Grüsse.

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  3. einen schönen tag mit alles *in maßen* wünsche ich dir!

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  4. Liebe Irmi,
    vortrefflich beschrieben, dass Körper, Geist und Seele eine Einheit bilden. Was die Vorfahren erkannt, bewußt gelebt, verinnerlicht hatten, gerät in unserer hochmodernen Welt außer Reichweite! Fazit: Es kommt zu einer inneren Leere.
    Dir wünsche ich, liebe Irmi, einen wohl gestalteten harmonischen Dienstag ... Herzliche Grüßle von Heidrun

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  5. Liebe Irmi,
    das trifft es ganz genau.:-)

    LG
    Andrea

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  6. Körper, Geist und Seele bilden eine Einheit - warum vergessen wir das so oft?
    LG Martina

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  7. Liebe Irmi,
    wie mich diese Zeilen doch berühren. Früher hatte ich so einen Job, der hat buchstäblich nicht zu mir gepasst und es war mir täglich eine Last diesen auszuüben. Dann hat das Leben entschieden, dass ich nochmal von vorn anfangen durfte und ich meinen Traumberuf erlernen und seither ausüben darf. Was für ein Segen, für eine Bereicherung. Und ich kann nur jedem raten nach den Weichen des Lebens Ausschau zu halten - es gibt sie!
    Liebste Diensttagsgrüße

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  8. Liebe Irmi, das hast du wieder wunderbar beschrieben. Körper, Geist und Seele gehören zusammen und bilden eine Einheit.
    Ich hatte das Glück einen Beruf gewählt zu haben, der mir immer viel Freude gemacht hat.

    Liebe Grüße und einen schönen Tag
    Angelika

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  9. Ja, im heutigen Zeitalter des "high tech" wird auf "Handarbeit" manchmal heruntergeschaut - sehr unberechtigt!

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  10. ...ich denke liebe Irmi, gerade heute (nach dem Arbeitsleben) ist es sehr wichtig, diese Abläufe weiterhin einzuhalten, vielleicht nicht mehr täglich, man wird ja nicht mehr nach Leistung beurteilt, aber doch immer wieder und recht oft Dinge zu tun, die den Körper fordern, den Geist anstrengen und wenn das gut geht und in die richtige Richtung läuft, dann auch der Seele gut tun..

    ich denke da ein gutes Maß für mein Alter und meine jetzigen Lebensabläufe gefunden zu haben...

    lG Geli

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  11. Liebe Irmi, zuerst danke ich einmal für Deinen lieben Kommentar auf meinem Blog. Neugierig, wie ich nun einmal bin, habe ich gleich einen Gegenbesuch gemacht. Deine Zeilen berühren mich sehr, Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen! Das Seele und Körper unmittelbar zusammen gehören, mußte ich vor einigen Jahren selbst erfahren. Nachdem ich das jetzt verinnerlicht habe, geht es mir einfach gut. Ich wünsche Dir einen wunderbaren Tag, liebe Grüße aus dem Land der Horizonte sendet Dir Majon

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  12. Irmi es stimmt genau was du sagst und WIE :D
    LG vom katerchen in den Tag

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  13. Hallo liebe Irmi,
    du hast den Nagel auf den Kopf getroffen.
    Mir geht es nach körperlicher Arbeit auch meist besser.Es isr ein wahres Glücksgefühl. wenn z.B. der Garten bearbeitet , die Wohnung geputzt ist usw.
    Vielen Dank für die Ausführungen,, bei dir gibt es immer wieder etwas zu lernen.
    Liebe Grüße und einen schönen Tag.
    Tilla

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  14. Oooohhh Irmi,

    daaaas ist es! Genau das ist es!

    Einfach ein toller Blogeintrag! Vielen, vielen Dank!

    Nun aber auch einen Kommentar zum vorherigen:
    Der ist einfach genial und ich bin aufgrund meiner eigenen Erfahrungen der Meinung, dass zur Entwicklung die negativen Ereignisse mindestens genauso dazugehören, wie die positiven..... und wenn man jungen Menschen ein gutes Leitbild ist, dann können sie sich auch gesund und sozialkompetent entwickeln!

    Körper, Geist und Seele brauchen ihre Nahrung.....

    Ein schöner Eintrag vor Dir!

    Ich lese viel und gerne bei Dir, schaffe es nuuur nicht immer, einen Kommentar zu hinterlassen....

    Ganz herzliche Grüße
    Uschi
    So what Hutliebhaberin

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  15. Ja genau, das bestätige ich aus eigener Erfahrung. Aber merkt man das nicht von selber? Das man das eine, mit den Händen bzw. mit dem Kopf einfach tun MUSS, daß da sonst etwas fehlt? LG Margarethe

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  16. ...nicht so einfach, liebe Irmi,
    das Gleichgewicht zu finden...aber lohnenswert, es zu versuchen...

    wünsch dir einen guten Tag,
    lieber Gruß von Birgitt

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  17. Liebe Irmi,

    daher reden auch viele Menschen mit den Händen, damit sie nicht einschlafen wenn man mit dem Kopf arbeitet und mit dem Mund spricht ;o)))

    Ich wünsch dir einen schönen Tag

    LG Mela

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  18. Diese Erkenntnis wird in der Schule immer stärker hintangestellt. Leider...
    LG
    Astrid

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  19. Liebe Irmi,
    sehr viele benediktinerische Züge finde ich in deinen Arbeiten, Beiträgen und Fotos wieder und das ist sehr schön.

    egbert

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  20. Liebe Irmi,
    ein schöner und interessanter Post - wichtige Überlegungen in unserer heutigen Zeit. Vielen Dank!

    Habe mir gestern übrigens auch den "Medicus" im Kino angesehen und war begeistert. Das Buch wurde gut verfilmt und es war ein schöner Abend. Hatte mich schon ein wenig vor der Überlänge gefürchtet, war dann jedoch so im Bann des Filmes - die Zeit verging wie im Fluge.......
    Ganz liebe Grüße,
    Mella

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  21. Ist nicht so einfach, immer die Ausgewogenheit/Balance zu finden, aber lohnenswert, sie stets anzustreben, mit jedem Tag ein bisschen mehr.
    Leider ist dies in unserer hektischen Zeit besonders für diejenigen, die noch im Berufsleben stehen, oft eine große Gratwanderung.

    Liebe Abendgrüße schickt dir
    Christa

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  22. Liebe Irmi,
    dass der Kopf kreativer ist, wenn die Hände was tun, merke ich, wenn ich am Wochenende meine Wohnung putze. Dann kommen mir oft die besten Ideen. Im Beruf sind zwar meine Hände auch aktiv, aber nur auf der PC-Tastatur.
    Lieben Gruß
    Sabine

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  23. Hallo Irmi,
    Körper, Geist und Seele gehören zusammen und bilden eine Einheit. Das klingt so einfach und ist manchmal so schwer.
    Als ich jung war, da fehlte oft die Ausgewogenheit.
    Jetzt im Alter bin ich abgeklärter und liebe körperliche und geistige Arbeit gleichermaßen.
    Liebe Grüße, Anette
    LG Anette

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  24. I know people who won't go out and work, until the right job comes along, mind, I think it will never come along!

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  25. Servus Irmi,
    dein Artikel bringt´s auf den Punkt. Ich bin jeden Tag meines Lebens dafür dankbar, dass ich in meinem Beruf als Berufsfachschullehrer immer mit meinen Händen das machen konnte, was sich mein Kopf "ausgedacht" hat und dass ich vielen jungen Menschen dieses Zusammenspiel mitgeben durfte. Nach einem Schultag zufrieden nach Hause zu gehen mit der Gewissheit, dass der eine oder andere Schüler auch ein Erfolgserlebnis verbuchen konnte machte zufrieden.
    Schönen Gruß,
    Luis

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  26. So geht es mir auch: ich muss jeden Tag etwas geschaffen haben. Ob im Haushalt oder Garten. Nur so in den Tag leben kann ich nicht. Als Frau hat man sowieso immer zu tun. Und wenn ich mal einen Tag keine Wäsche machen musste, die Wohnung sauber ist, kein Einkauf notwendig war - dann habe ich abends das Gefühl, einen nutzlosen Tag erlebt zu haben.
    Liebe Grüße in den Tag von Kerstin.

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Ich freue mich über jeden Kommentar und möchte mich auf diesem Weg recht herzlich dafür bedanken. Kommentare sind wie das Salz in der Suppe. Ohne fehlt sehr viel.