Freitag, 18. April 2014

Dies und Das über den Specht

Gestern hatte ich um 13,00 Uhr einen Termin im Krankenhaus für eine turnusmäßige Untersuchung. Zuerst kamen zwei Notfälle, dann wurde der Arzt zu einer OP gerufen. Endlich war auch ich an der Reihe. Ich saß sage und schreibe 5 Stunden herum. Konnte aber nicht nach Hause gehen, denn in den nächsten 6 Wochen war kein anderer Termin frei.
Aber ich habe die Zeit genutzt und in einer Jagdzeitung darüber gelesen, warum Spechte keine Kopfschmerzen bekommen. Da ich immer einen Notizblock dabei habe, konnte ich mir Notizen machen, denn es war ein mehr als interessanter Beitrag.
Damit der Specht kräftig hämmern kann, hat die Evolution ihn mit vier Besonderheiten ausgestattet. Erstens: Wenn sich der Spechtkopf mit bis zu 30 Kilometern pro Stunde dem Stamm nähert, stoppt er vor dem Einschlag des meißelähnlichen Schnabels kurz ab, und die Hals- und Nackenmuskeln spannen sich an - der Specht bereitet sich körperlich auf den harten Stoß vor. Zweiter Trick: Der gesamte Muskel- und Knochenapparat im Kopf und Oberkörper des Spechts ist für die hohe Druckbelastung gerüstet. Der Schnabel ist nicht gebogen und starr, sondern gerade und mit dem Schädel fest, aber schwingend verbunden;
so wird der Stoßimpuls optimal weitergeleitet und zugleich ein Abbrechen des Schnabels verhindert. Drittens: Besonders geformte Kiefermuskeln und -knochen leiten die Energie des Aufpralls vom Schädel weg hin zum Oberkörper. Beim Aufprall nimmt der Oberschnabel den Hauptanteil der Energie auf. Er ist deshalb mit dem Quadratum verbunden, einem drehbaren, länglichen Knochen zwischen Oberschnabel und Hinterkopf. Wird der Schnabel gestaucht, verdreht sich das Quadratum und neutralisiert so einen Teil der Energie - vergleichbar mit den Stoßdämpfern eines Autos.
Besonderheit Nummer vier: Von der Spitze des Schnabels bis zum Hinterkopf lässt sich eine durchgehende knöcherne Achse erkennen. Während bei Tauben und anderen Vögeln das Gehirn direkt hinter dem Schnabel liegt, liegt das Gehirn beim Specht geschützt oberhalb dieser Knochenlinie. Ein Flüssigkeitspolster zwischen Knochen und Gehirn sorgt für eine zusätzliche Stoßdämpfung.
Spechte zimmern sich ihre bis zu 60 cm tiefen Nisthöhlen vorzugsweise in abgestorbenes, morsches Holz. Manche Arten nutzen ein Nest mehrmals hintereinander. Die meisten bauen sich jedoch jedes Jahr ein neues. Dabei scheinen die Spechte die Vorzüge des modernen Wohnungsbaus für sich entdeckt zu haben. Immer häufiger bauen sie ihre Nester in die Styropor- und Füllschaumabdichtungen von Neubauten.
Das spechttypische Trommeln dient übrigens nicht nur dem Höhlenbau, sondern auch als Kommunikationsmittel. So versuchen die Männchen in der Paarungszeit, mit ihren hallenden Klopfzeichen den weiblichen Brutpartner anzulocken. Auch bei der Nahrungssuche machen sich die Spechte ihren Dickschädel zu Nutze.Sie hacken die Baumrinde auf oder durchstochern den Waldboden, um an ihre Leibspeise zu gelangen: saftige Maden und Ameisenlarven.
Ganz ehrlich: Haben wir uns mal Gedanken darüber gemacht, wieso ein Specht so ausdauernd hämmern kann. Die Natur hat wieder ein Wunder vollbracht.
Ich bin froh, dass ich jetzt ein paar Tage keine Termine habe - zumindest keine, die sich endlos hinziehen.
Gestern  hatte ich keine Kraft mehr, noch eine Blogrunde zu machen. Aber die nächsten Tage werde ich alles nachholen. Das habe zwar ich schon öfter gesagt - aber diesmal wird es gelingen. Ich weiß es. Denn es geht mir deutlich besser.

25 Kommentare :

  1. Liebe Irmi,
    da ich immer wieder zu Untersuchungen etc. ins KH muss und dass sich das sehr in die Länge ziehen kann,
    habe ich mir trotz reiflicher Überlegung einen E-bookreader gekauft. Natürlich sind die Bücher mein Heiligtum, aber
    das geht zur Not auch. Stundenlange Wartezeiten zermürben mich sonst.
    Der Specht, wir haben im Winter bei uns im Garten immer 2 Buntspechte, es ist faszinierend denen zuzusehen,
    und das Federkleid ist wunderschön - wie gezeichnet.
    So liebe Irmi, ich wünsche dir stressarme, sonnige Ostertage.
    Bis bald.
    Sadie

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  2. so hatte die WARTEZEIT doch etwas Gutes Irmi.

    da ich hier öfter einen Specht habe Irmi war ich neugierig und habe mich mal genauer mit seiner Art beschäftig.
    Die Natur hat in super ausgestattet.

    LG vom katerchen

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  3. Meine liebe Irmi,
    da hast Du Deine Wartezeit sehr gut genutzt und uns wieder wertvolle Informationen mitgebracht :O)
    Ich wünsch Dir wunderschöne Ostertage !
    ♥ Allerliebste Grüße, Deine Claudia ♥

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  4. Wow, das hast Du alles im Warteraum fuer uns aufgeschrieben? Dankeschoen! Sehr interessant, ich hatte mir da tatsaechlich noch keine Gedanken darueber gemacht. :-)

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  5. Weit schallt des Geräusch dahin, wenn der Specht sein Nest baut. Bei der Gartenarbeit schauen wir uns öfters lächelnd an und weisen mit dem Kopf in die Waldrichtung, aus der der Klang erschallt. Da baut einer wie wir sein Nest. Nur ist er viel, viel schneller. Bei Waldspaziergängen fand ich immer mal wieder eine Spechthöhle im Baum. Dann setzte ich mich mit der Kamera in die Wiese und fotografierte das emsige Treiben der Spechteltern.
    Ja es stimmt, liebe Irmi, man macht sich schon Gedanken darüber, wie die kleinen Kerle das aushalten können. Nun habe ich ganz genau erfahren, wie das im Oberstübchen bei Herrn Specht gelagert ist. Wunder der Natur.

    Das lange Warten kann zur Qual werden, trotz Büchern und interessanter Texte aus den Zeitungen. Ich hoffe, dass das Ergebnis dich etwas zufrieden stellen konnte. Dir einen erholsamen Karfreitag. Bei uns spült der Regen allen Staub hinweg.

    herzliche Grüße,
    egbert

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  6. Nein, darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht, und auch wenn die Stunden Wartezeit für dich natürlich auch ärgerlich waren, so hatten sie doch auch etwas sehr sehr Positives. Nähmlich. Du konntest uns dein angelesenes Wissen weiterleiten, und ich finde es absolut spannend. Denke mal wenn man nun einen Specht sieht dann sieht man sein Gehämmer mit ganz anderen Augen.

    Ich möchte dir dafür danken und einen besinnlichen und schönen Karfreitag wünschen.

    Liebe Grüssle

    N☼va

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  7. Liebe Irmi,

    5 Stunden warten...sowas kenne ich gar nicht. Schon das Warten...aber sooo lange. phuuu
    Dafür weisst du mehr und konntest uns ebenfalls berichten. :-)
    Hier aus dem Wald hören wir sie regelmässig die Spechte am "hämmern". Im Winter kommt es vor das sie am Futterhäuschen uns besuchen.

    Ich wünsche dir für die Gesundheit das Beste. ♥
    Schöne Ostertage.

    Liebi Grüessli
    Julia

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  8. Liebe Irmi,
    auch wenn man weiß, daß Notfälle einfach vorgehen müssen, ist es einem doch Meckern. Wie gut, daß Du nicht gemeckert hast, sondern die Zeit sinnvoll gefüllt hast :o)
    Manche Dinge nimmt man einfach hin. Erst wenn man mit der Nase darauf gestubbst wird, macht man sich Gedanken! Die Natur kann Dinge, die mit aller Technik wohl nie zu erreichen ist!
    Ich wünsche Dir schöne Ostertage. Liebe Grüße, Elke

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  9. Liebe Irmi, das kenn ich auch, Notfälle, Ops, dann bist du mal dran. Hast deine Zeit aber gut genutzt und intessantes zu berichten.
    Wieder was dazu gelernt.

    Wünsche dir einen schönen Feiertag und ruh dich aus.
    Liebe Grüße
    Angelika

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  10. ...nein darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht, liebe Irmi,
    fand es jetzt aber total interessant, über dieses Wunderwerk der Natur zu lesen...
    hoffe, deine Untersuchung brachte gute Ergebnisse...

    wünsche dir einen guten Tag,
    liebe Grüße Birgitt

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  11. Hallo liebe Irmi,
    Ja das kann leider vorkommen, 5 Stunden sind halt schon ganz schön aber man kann´s eh nicht ändern.
    Dies und das über den Specht hab ich schon gewusst aber auch nur weil wir seit Jahren eine Spechtfamilie zu Gast haben, und da haben wir dann einmal nachgelesen was es mit den Spechten auf sich hat. Mittlerweile ist in unserem Zwetschkenbaum schon eine Zweite Familie eingezogen ist das nicht herrlich!!
    Ich hoffe Dir geht es gut und die Untersuchung brachte keine schlechten Ergebnisse!!!!!
    Wünsch Dir ein schönes Osterfest und schick Dir ganz ganz liebe Grüße
    Bis bald Barbara

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  12. Liebe Irmi,
    du hast dir die Wartezeit mit dieser Lektüre verkürzt und wir haben dadurch wieder was gelernt.
    Vielen Dank dafür.
    Wenn ich zum Arzt oder ins KH muß, nehme ich immer Wolle und Strick oder Häkelnadeln mit, ich mußte mal so lange warten,
    dass ich ein kompltettes Kinderpaar Socken Gr.32 gestrickt habe.
    Zu meinem Mann sagte ich damals, wenn der 2. Socken fertig ist und ich war noch nicht dran,
    dann gehen wir, gerade als der letzte Faden venäht war, bin ich drangekommen, es waren über 8 Stunden.
    Wie ich aus deinen Worten lesen kann, war es eine positive Untersuchung.
    Ich wünsch dir das allerbeste zu Ostern.
    Liebe Grüße
    Nähoma

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  13. Liebe Irmi,
    danke für Deine lieben Kommentare, sind alle drei angekommen.
    Dein Post mit dem Specht ist sehr interessant. So genau kenne ich mich da nicht aus, darum lerne ich sehr gern dazu. Spechte beeindrucken mich sehr. Wir haben letztes Jahr einen beobachtet, beim Höhle ausbauen und bei der Kinderaufzucht. Das war ungewöhnlich nahe am Pfad des Menschen.
    Ich wünsche Dir ein schönes Osterfest - habs gut.
    Liebe Grüße von Anne

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  14. zeit ist wirklich das wichtigste, wenn man zu untersuchungen muss. aber wenn die nachrichten danach gut sind, ist die zeit wiederum gut genutzt, oder? freu mich dass es dir besser geht. das ist das allerwichtigste!!!!!
    die sache mit dem specht....ich habe mich das schon manchmal gefragt und siehe da, irmi hat mir die antwort präsentiert! danke und gglG

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  15. Servus Irmi,
    erst vor ein paar Tagen habe ich eine Dokumentation zu diesem Thema im TV gesehen. Deine Information ist sehr anschaulich.
    Ich hoffe, um deine Gesundheit ist es gut bestellt, damit du die Festtage auch genießen kannst !!!
    Schöne Tage wünscht dir,
    Luis

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  16. Hallo Irmi, ich saß letztens auch fünf Stunden in der Ambulanz und möchte das nicht noch einmal mitmachen.
    Mir war nicht nach lesen, aber du konntest diese Zeit doch sinnvoll nutzen und wir konnten davon profitieren und jetzt würde ich gerne wieder einmal einen Specht klopfen hören!
    Liebe Grüße,
    Heidi

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  17. Ach Irmi! Wie soll ich dir das Grinsen beschreiben, das ich jetzt im Gesicht habe? Es ist nicht bloß so ein amüsiertes und zugleich anerkennendes Grinsen über die Tatsache, wie positiv du es geschafft hast, deine lange Wartezeit zu nützen, es ist zugleich auch ein wissendes, mit dir mitfühlendes Lächeln und ein Lächeln über die faszinierende Natur, die Spechten etwas ermöglicht, das anderen Lebewesen verwehrt geblieben ist - eine körperliche Ausrüstung, die kopfschmerzvorbeugend wirkt. Die hätte ich ach gern. Wobei niemand WIRKLICH weiß, ob ein Specht nicht irgendwann mal in Spechtsprache sagt "Heute mag ich gar nicht arbeiten, irgendwie saust mir der Zylinder..."
    Ich freu' mich mit dir, dass es dir besser geht!
    Alles Liebe, FROHE OSTERN
    und erholsame Feiertage!
    Traude
    ♥✿♥✿♥✿♥✿♥✿♥✿♥✿♥✿♥✿♥✿♥✿♥✿♥

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  18. Eine sehr lange Wartezeit und das ist wohl überall so, denn ich muß zum Orthopäden und die Haben bis Mai alles ausgebucht....jetzt lebe ich mit Schmerzmitteln :-(
    Aber dein Beitrag über den Specht ist schon sehr interessant.
    Danke dafür und liebe Grüße von Mathilda ♥

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  19. Liebe Irmi,
    da hast du die lange Wartezeit sehr gut genutzt, danke schön für die Infos über den Specht, ich finde das sehr interessant!
    Ich wünsche dir ein frohes Osterfest, herzliche Grüße
    Regina

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  20. Liebe Irmi,

    nun hast du den KH Termin hoffentlich gut überstanden und uns alle mit diesem tollen Beitrag über den Specht bereichert. :-) Spechte sind in unserem Garten regelmäßig zu Gast. In der Umgebung ist viel Baumbestand und ihr fleißiges Hämmern erschallt weithin. Bunt- und Grünspecht fühlen sich hier wohl und sind im Winter regelmäßige Gäste. Da war deine Information für mich natürlich eine Freude. :-)

    Hab nun schöne Ostertage und liebe Grüße

    Andrea

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  21. Ach Du liebe Zeit. Fünf Stunden! Da war unser Stau ja ein Spaziergang. Bei so viel Zeit muss Dein Notizbüchlein ganz schön voll geschrieben sein, oder?
    Ich wünsche Dir ganz entspannte Ostertage ohne Wartezeit auf Irgendwas.
    LG
    Manu

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  22. Vielen Dank für den interessanten Beitrag über den Specht. Ich hoffe, Dir geht es gut und Du kannst Ostern genießen.
    LG Elke

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  23. ... Ich schließe mich den Genesungswünschen an: Liebe Irmi, so lange beim Arzt ausharren zu müssen, ist schon heftig. Zumal man einen solchen Gang selbst als Patient vornimmt. Du hast das beste daraus gemacht.

    Ganz liebe Grüßle von Heidrun

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  24. Stimmt, darüber habe ich noch nie nachgedacht: wieso bekommt der Specht keine Kopfschmerzen. Gute und witzige Frage. Schön, dass Du Dir Notizen machen konntest liebe Irmi. 5 Stunden sind sehr lang, können sich hin ziehen wie Kaugummi. Aber lieber warten als einen neuen Termin machen müssen.

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  25. Sehr lange Wartezeiten kürze ich mir mit meinem I-Pad ab. Da kann ich Kommentare freischalten, auch auf meinen Blog gehen und eventuell beantworten, denn bei 5 Stunden hätte ich das bestimmt getan.
    Aber du hast dir die Zeit ja super ausgefüllt.
    Das ist höchst interessant, danke dafür.
    Ganz liebe Grüße Bärbel

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Ich freue mich über jeden Kommentar und möchte mich auf diesem Weg recht herzlich dafür bedanken. Kommentare sind wie das Salz in der Suppe. Ohne fehlt sehr viel.