Mittwoch, 15. Oktober 2014

Wer hätte das gedacht?

Die Fliegen, die wir jagen, sind wie kleine Müllschlucker. Wir mögen sie nicht, denn sie schwirren im Sommer ständig um einen herum und landen immer wieder auf unserem Essen. Kurzum: Fliegen nerven manchmal.
Auf der anderen Seite  erledigen sie aber sehr wichtig Aufgaben. Stubenfliegen entsorgen z.B. den Kot von Tieren. Denn die Larven fressen sich durch den Kot, bis er nicht mehr da ist.

Die Fliege im Flugzeug.

Ich war der einzige Passagier
Und hatte – nur zum Spaße –
Eine lebende Fliege bei mir
In einem Einmachglase.

Ich öffnete das Einmachglas.
Die Fliege schwirrte aus und saß
Plötzlich auf meiner Nase
Und rieb sich die Vorderpfoten.
Das verletzte mich.
Ich pustete. Sie setzte sich
Auf das Schildchen »Rauchen verboten«.

Ich sah: der Höhenzeiger wies
Auf tausend Meter. Ha! Ich stieß
Das Fenster auf und dachte
An Noahs Archentaube.
Die Fliege aber – ich glaube,
Sie lachte.
Und hängte sich an das Verdeck
Und klebte sehr viel Fliegendreck
Um sich herum, im Kreise,
Unmenschlicherweise.

Und als es dann zur Landung ging,
Unser Propeller verstummte,
Da plusterte das Fliegending
Sich fröhlich auf und summte.

Gott weiß, was in mir vorging,
Als solches mir durchs Ohr ging.
Ich weiß nur noch, ich brummte
Was vor mich hin. So ungefähr:
Ach, daß ich eine Fliege wär.
(Joachim Ringelnatz)

15 Kommentare :

  1. Guten Morgen, meine liebe Irmi,
    wie schön das Fliegen-Gedicht von Herrn Ringelnatz! Ich liebe seine Werke!
    Ich wünsch Dir einen schönen und fröhlichen Tag!
    ♥ Allerliebste Grüße, Deine Claudia ♥

    AntwortenLöschen
  2. Liebe Irmi
    ach wie lustig das Gedicht ist von Ringelnatz ist und die Fliege ja ein lässtiger Gesell ist er schon...
    Schönen Tag wünsche ich dir!
    Lieben Gruss Elke

    AntwortenLöschen
  3. Liebe Irmi,

    unter diesem Aspekt habe ich die Fliege noch nicht betrachtet. :-) Und mit dem passenden Gedicht hast du mir wieder zu ein paar Lachfältchen verholfen. :-)

    Liebe Grüße
    Andrea

    AntwortenLöschen
  4. Liebe Irmi, lies mal:
    Sie sitzt mir gegenüber
    und schaut mich keck an.
    Obwohl ich ihr nicht direkt ins Auge sehen kann,
    nehme ich einen leichten Ausdruck des Hohns in ihrem Gesicht wahr.
    Sie räkelt sich ein wenig und schiebt ihre Arme in meine Richtung.
    Sie hat sich besonders schön angezogen und glitzert im Sonnenlicht,
    das auf meinen Laptop scheint.

    Ich fege sie mit einem leichten Wisch meiner Hand durch die Luft hinweg,

    die gemeine Stubenfliege.

    Ich glaube sie heißt Puck ☻
    'Rosine Apfelstern'

    Einen schönen Tag für dich ! ♥

    AntwortenLöschen
  5. Liebe Irmi,
    ich musste schmunzeln beim Lesen Deines Post's, die gemeine Stubenfliege hat doch was, oder?

    liebe Grüße zu Dir
    Traudi

    AntwortenLöschen
  6. Ein Ringelnatz, wie wir ihn kennen. Herrlich!!!
    Und die Fliegen, ja manchmal nerven sie. Aber wie alles,
    hat auch sie einen Sinn und ihre Berechtigung auf Leben!
    LG Martina

    AntwortenLöschen
  7. Hallo liebe Irmi! Ringelnatz ist einfach klasse und war seiner Zeit wirklich voraus. Mit diesem Gedicht sieht man so eine Fliege (fast) mit anderen Augen.
    Aber leider nur fast! Fliegen sind für mich etwas grausiges. Schon die Vorstellung, das die auf einem Haufen sitz und sich da so durchfuttert und dannach wohl möglich auf meinem Kuchen den Nachtischt sucht, treibt mir die Gänsehaut auf den Rücken. Außerdem habe ich festgestellt, dass die Fliegen immer agresiver werden. Mittlerweile beissen sie sogar! Aber trotz alle dem sind sie irgendwie ein Kunstwerk der Natur und ein Wunder Gottes!
    Lg
    Manu

    AntwortenLöschen
  8. Liebe Irmi,

    hihhi, das ist ja wirklich ein lustiges Gedicht von Herrn Ringelnatz. Ja, so gesehen sind Fliegen wirklich auch sehr fleißig und nützlich, doch im Haus mag ich sie gar nicht.

    Viele liebe Mittwochsgrüße
    Kerstin

    AntwortenLöschen
  9. Liebe Irmi,
    ein wirklich nettes Gedicht!
    Vielen Dank für Deinen lieben Kommentar, er ist gut angekommen!
    liebe Grüße und einen wunderschönen Abend
    Gerti

    AntwortenLöschen
  10. Liebe Irmi,
    Ja besonders die juengere Menschen die Spiele und Videos via Internet schauen, die entnehmen soviel Bandweite! Deswegen gibt es Probleme....
    Ich arbeite mit Penne Auf mein IPad I'm Krankenhaus mit eine geschwollene Hand vom Katzenbiss im finger da ich ein Erdeichhoernchen abnahm um es vom Tod zu retten...
    Liebe Gruesse,
    Mariette

    AntwortenLöschen
  11. Liebe Irmi, danke für das schöne Gedicht. Über eine Fliege eins zu schreiben, das können nicht viele...
    glg Susanne

    AntwortenLöschen
  12. Wenn auch Gedichte darüber geschrieben werden , liebe Irmi , ich mag trotzdem keine Fliegen . :)
    Liebe Grüsse Heike

    AntwortenLöschen
  13. ...nettes Gedicht, liebe Irmi,
    aber die fliegen verfüttere ich gerne an unsere Schildkröte wenn sie mir dauernd um den Kopf schwirren...und wenn ich sie erwische ;-)...

    lieber Gruß Birgitt

    AntwortenLöschen
  14. ja - über die Fliegen habe ich mir in letzter Zeit auch so meine Gedanken gemacht ... Grund waren die ersten Makro-Fotos von Jo. Wir saßen beide ganz erstaunt vor dem Bildschirm und bewunderten das Aussehen der Fliegen. Wenn man diese kleinen Lebewesen so in groß sieht, rücken sie plötzlich in ein ganz anderes Licht.
    Na - und das Ringelnatzgedicht ist natürlich klasse!

    Herzliche Grüße von Heidi-Trollspecht

    AntwortenLöschen
  15. Fliegen..nee wenn man ihre Aufenhaltsorte betrachtet..DOPPEL bäh
    LG vom katerchen zum Wochenende

    AntwortenLöschen

Ich freue mich über jeden Kommentar und möchte mich auf diesem Weg recht herzlich dafür bedanken. Kommentare sind wie das Salz in der Suppe. Ohne fehlt sehr viel.