Eines meiner Lesekinder ist der kleine Mario. Ich muss ihn als bildhübschen "Kerl" bezeichnen. Schwarzes, krauses Haar und dunkle Knopfaugen. Und immer ein verschmitztes Lächeln auf dem Gesicht. Kurz: Ein kleiner Sonnenschein. Aber er hat es faustdick hinter den Ohren.
Gerade am Dienstag hat er der kleinen E. wieder einen Schabernack gespielt. Ich musste sie trösten und sagte: "Mario, du bist und bleibst ein Schlitzohr!" Dieser kleine Zwischenfall passte gut zu meiner vorgesehenen Lektüre.
(Foto lovelybooks.de)
Was ist ein Schlitzohr? Klar, dass diese Frage kommen musste. Aber ich war vorbereitet, denn ich hatte mir die obige Lektüre zum Vorlesen besorgt.
Das Wort "Schlitzohr" ist bereits seit dem 19. Jahrhundert verbreitet. Wie es entstand, ist nicht ganz eindeutig zu sagen. So wird angegeben, dass die BIZ am 5.4.1898 in einem Artikel geschrieben habe, dass eben dieses Wort daher komme, dass die auf der Walz befindlichen Handwerker einen goldenen Ohrring mit dem Wappen ihres Handwerks trügen, der früher zum einen als Notgroschen gedient hätte, zum zweiten auch Gewähr für ein ordentliches Begräbnis habe sein können. Er hat sich aber auch als nützlich erwiesen, wenn ein Wandergeselle sich etwas hatte zuschulden kommen lassen. In diesem Fall haben seine Kameraden ihm den Ohrring ausgerissen und ihn somit zum Schlitzohr gemacht.
In anderen Quellen ist zu lesen, dass die beschriebene Strafe nicht nur bei Handwerksburschen, sondern allgemein angewendet wurde, um kleinere Betrüger als solche zu kennzeichnen.
Eine andere Quelle hingegen sagt: Das Schlitzohr sei ein bildlicher Ausdruck für eine Person, die mit dem Teufel im Bunde steht. Diesen stellte man sich nämlich schlitzohrig und schlitzfüßig vor.
(Quelle: Redensarten und ihre Herkunft)
Das Schlitzohr
Nicht jedem ist es so gegeben,
auf diese Art und Weise zu leben.
Ohne irgendeinen Zwang,
ist er voller Tatendrang.
Mit Humor das Leben meistern,
andern mal ein Streichlein kleistern.
Ein gerissener Bursche ist er halt,
lässt ihn doch keinen Blödsinn kalt.
Leute um den Finger wickeln,
und schon fängt es an zu prickeln.
Auch auf die charmante Weise kann er's bringen,
davon können sicher viele ein Liedchen singen.
Hat mal wieder irgendwo der Wind geweht,
er einem mit seinen unschuldigen Augen den Kopf verdreht.
Wer kann ihm denn schon böse sein,
diesem kleinen Schlingelein.
Ein Schlitzohr ist ja gut und recht,
solange dieser ist gerecht.
Nun wissen wir auch ganz genau,
Schlitzohre, die sind ziemlich schlau.
Kurz und gut,
er keinem etwas Böses tut.
Und wir alle sollten wissen,
gäb's ihn nicht, würden wir ihn sehr vermissen!
(Autor: Coy)
Heute darf ich
Ariel
am Neckarstrand begrüßen. Herzlich Willkommen. Nimm Platz und fühle dich wohl hier.
war deine bemerkung für mario eine positive verstärkung? *ggg*
AntwortenLöschenerklärt hätte ich es auch so und den ohrring kenne ich auch für seemänner, bzw. norderneyer, sind mir also bekannt - die zukünftigen schlitzohren.
lg kelly
Na, das fand ich aber wieder sehr interessant, so kenne ich den Ausdruck aber nicht die Herkunft. Da haben sich die Schlitzohren ja wirklich direkt erkennen lassen....denn ich glaube kaum dass sie schon auf den Gedanken gekommen sind sich es nähen zu lassen^^
AntwortenLöschenWobei ich diese Bezeichnung noch gar nicht mal so schlimm finde, also von der Wortgebung her, natürlich nicht wenn etwas Schlimmes angestellt wurde.
Liebe Grüssle
N☼va
P.S: Apropo Ziegenbad: Die Sonne stört zwar noch aber man kann über die Webcam schon einige Ziegen im Hafenbecken sehen ;-)
Liebe Irmi,
AntwortenLöschenman gebraucht solche Redensarten ganz selbstverständlich und macht sich keine großen Gedanken über ihre Herkunft. Danke, dass Du dies für uns getan hast.
Große und kleine Schlitzohren gibt es viele auf der Welt, leider sind nicht alle so harmlos und schon gar nicht so niedlich wie Dein kleiner Mario.
LG und einen schönen Tag
Astrid
Liebe Irmi,
AntwortenLöschenwie oft benutzt man dieses Wort ...und kennt die herkunft nicht. Danke, daß ich wieder bei Dir lernen konnte :O)
Das gedicht dazu ist wudnerschön!
Ich wünsch Dir einen schönen und fröhlichen Wochenteiler!
♥ Allerliebste Grüße, Deine Claudia ♥
Hallo Irmi,
AntwortenLöschenich habe den Eindruck, ein Schlitzohr ist man oder man ist es nicht. Oder ist man auch nur manchmal ein Schlitzohr. Schlitzohr, ein geschlitztes Ohr, ein Schlitz im Ohr, ....
Liebe Grüße in einen guten Tag
ganga
Herrlich das Schlitzohr beschrieben im Gedicht und ja im Leben muss man auch manchmal ein Schlitzohr sein!
AntwortenLöschenSchönen Tag wünsche ich dir!
Lieben Gruss Elke
Liebe Irmi,
AntwortenLöschenwas für ein Gedicht !
Ich hatte schon oft mit Schlitzohren zu tun, ich vermisse sie nicht.
Liebe Grüße
Käthe
Soll ich sagen, was ich dachte, als ich deinen Post gelesen habe? Schitt!!! Lach!!! Weißt du warum?
AntwortenLöschenVor ein paar Tagen dachte ich, dass ich darüber doch auch mal schreiben könnte!!! Nun warst DU schneller!!!
Macht aber nichts - die Themen werden uns sicher nicht so schnell ausgehen!!! LG Martina
Liebe Irmi,das Wort hört man sehr oft .Ich dachte immer es wäre ein ganz "Gewitzter",dem kann man kein X für ein U vormachen .Grüßle Ina
AntwortenLöschenich mag diese Schlitzohren, alles Gute, Klaus
AntwortenLöschenLiebe Irmi,
AntwortenLöschenich glaube dem niedlichen Mario kann man einfach nicht böse sein! Aber oft wird aus einem kleinen Schlitzohr ein großes Schlitzohr, das kann auch
unangenehm rüberkommen! Aber bei Mario muß das ja nicht so werden, er kann noch viel lernen!
Ich hoffe, es geht Dir gut und grüße Dich herzlich!
Anna
Liebe Irmi,
AntwortenLöschenSchlitzohren sind schon liebenswert. Danke für die Ausführung dazu. Liebe Grüße Eva
Liebe Irmi,
AntwortenLöschenes ist einfach phantastisch, was man bei dir immer und immer wieder lernt!
Ein kleines Schlitzohr findet man meist süß....drollig.......witzig.
Sind die Schlitzohren dann aber groß, mag man besser nichts mit ihnen zu tun haben.
Liebe Grüße
Gaby
Hallo liebe Irmi,
AntwortenLöschendas ist ja wieder sehr interessant, Ja man sagt diesen Ausdruck ohne nachzudenken.
Ich sage öfter mal zu meinem Enkel "du bist aber wieder ein Schlitzohr" und er grinst mich dann an. Was hinter dem Ausdruck steht wußte bisher keiner von uns.
Liebe Grüße
Biggi
Hallo Irmi,
AntwortenLöschender Ausdruck ist mir geläufig, aber woher er kam wusste ich nicht. Das Wort ist wohl um das 19. Jahrhundert aufgekommen,
im Mittelalter gab es übrigens häufiger Strafen in Form von "Ohren ab", man wollte damit die Person kenntlich machen :)
Liebe Grüße
Björn :)
ein weitergeleiteter Kommentar von meiner Mama:
AntwortenLöschenLiebe Irmi,
bitteschön ich bin gewachsen, ob Deiner Belobigung zu meiner Buchvorstellung. Ich danke Dir sehr herzlich dafür, das Buch gab es nunmal auch her so eine Beschreibung zu fertigen. Das geht nicht mit jedem Buch. Ich hab daran vier Wochen getüftelt, des Nachts Ideen entwickelt, unzählige Notizzettel gehabt..... Und kurz und bündig auf den Nenner gebracht: ich hab mein bestes gegeben. Du hast es glaube ich erkannt, genau hingeschaut, dafür danke ich Dir. Selbstverständlich kannst Du mich anrufen, einem Pläuschchen steht doch nichts im Wege. Liebe Grüße lass ich Dir einstweilen hier, Helga mit Helmut, dem Stoffballenweber aus Clorollen mit Servietten beklebt. Da greift wieder mal ein altes Sprichwort: Der Mensch kann noch so dumm sein, er muss sich nur zu helfen wissen
liebe Irmi,
AntwortenLöschendas wusste ich jetzt alles gar nicht, war sehr interessant!
Da laufen doch einige Schlitzohren rum und man weiß gar nicht woher der Ausdruck kommt.
Vieln Dank!
liebe Grüße
Gerti
Liebe Irmi,
AntwortenLöschenJa, da gibt es wriklich soviele Wörter die wir heutzutage kaum noch erklären können...
Ein Schlitzohr kann also positiv oder negativ gemeint sein.
Aber lustig war es in deine Gruppe um die Geschichte vorhanden zu haben!
Liebe Grüsse,
Mariette
So ein Schlitzohr ... wie oft habe ich den Ausdruck schon gebraucht - und erst jetzt weiß ich woher das Wort kommt.
AntwortenLöschenDanke für deine Info Irmi - und auch für das nette Gedicht :-)
herzliche Grüße von Heidi-Trollspecht
....da mag ich aber gar nicht daran denken, wie viele Bä.... Po.....u. ä. in der heutigen Zeit "geschlitzt" unsere Welt bevölkern würden !
AntwortenLöschenDieses geflügelte Wort - du Schlitzohr ist es wert einmal erklärt zu werden - Danke !
Schönen Gruß,
Luis
Oh je , liebe Irmi , da gäbe es heute viele die geschlitzt rumlaufen würden . Als Abschreckung wäre das bestimmt nicht schlecht . :)
AntwortenLöschenLiebe Grüsse Heike
raue Sitten Irmi
AntwortenLöschenLG vom katerchen
Liebe Irmi,
AntwortenLöschenda hätten aber viele kaputte Ohrläppchen.
Lach.
deine Bärbel
Das war wieder ein sehr interessanter post, liebe Irmi und auch mir war nicht bewusst, woher dieser Ausdruck kommt.
AntwortenLöschenDabei ist es naheliegend.......der Schlitz im Ohr.
Dein kleines Schlitzohr hast du so gut beschrieben, dass ich es bildlich vor meinen Augen sehe. :-)
Liebe Grüße
Christa