Dienstag, 17. November 2015

Dies und Das über Pflanzen

Pflanzen sind nicht so harmlos, wie sie oft scheinen, sondern vielmehr hervorragende Chemiker und Weltmeister in der chemischen Synthese von Wirkstoffen. Diese Eigenschaften entwickelten sie, um in einer feindlichen Umgebung zu überleben. So schaffen es etwa die Lupinen, deren Samen giftige Bitterstoffe enthalten, sich die meisten Pflanzenfresser vom Leibe zu halten. Die Ausschaltung von Fressfeinden erfolgt durch einen wirkungsvollen Angriff der Giftstoffe auf das zentrale Nervensystem.
Die meisten Eltern wissen heute gar nicht, wovor sie ihre Kinder warnen sollten. Bei der Tollkirsche zum Beispiel bedeutet bereits der Genuss von 2 bis 5 Früchten eine tödliche Dosis, bei Erwachsenen sind es 10 bis 20. Sie enthalten eine große Menge von  Alkaloiden, giftigen Substanzen, die auch als Rauschmittel gelten und unter anderem Verwirrung, Euphorie und starke Halluzinationen hervorrufen.

 

Zu dieser Pflanzenkategorie gehören auch die Engelstrompete, der Stechapfel und die Alraune. Und auch der Tabak ist hier zu nennen. Er enthält das Alkaloid Nikotin, von dem 60 Milligramm eine tödliche Dosis darstellen.
Die Kartoffel steht regelmäßig auf unserem Speiseplan. Doch etwas Vorsicht sollte man walten lassen. Auch diese Pflanze hat es in sich. Manchmal sehen die Knollen grün aus, was auf einen hohen
Alkaloidgehalt hinweist, der um das 50-fache höher ist. Und schon Großmutter wusste: Die Gifte sitzen in der Schale, also müssen Kartoffeln geschält werden. Wer im Frühjahr gern Bärlauch erntet und verzehrt, sollte die Blätter keinesfalls mit denen von Maiglöckchen und Herbstzeitlosen verwechseln, die giftige Inhaltsstoffe, die sogenannten Glycoside, enthalten.

http://www.mein-gartenbuch.de/wp-content/uploads/2012/07/maigloeckchen.jpg 

Eine Fülle weiterer Pflanzen oder deren Bestandteile lässt sich nennen, die Giftstoffe in sich tragen, wie etwa der Eisenhut, die Kerne von Äpfeln, Pfirsichen oder Aprikosen sowie Nadeln und Samen der Eibe. Bei den Pilzen ist es zum Beispiel der Knollenblätterpilz, von dem bereits der Verzehr eines Exemplars ausreicht, um ins Jenseits befördert zu werden. Als  "Drogenpilz" ist der Fliegenpilz bekannt, dessen giftige Inhaltsstoffe  - Alkaloide, Muscarin und Ibotensäure -  für extreme Rauschzustände sorgen wie etwa das Gefühl, fliegen zu können.
Aber die Natur hält auch Pflanzen bereit, die ausgesprochen positive  Wirkungen entfalten. Es gibt etwa 30 000 Heilpflanzen, bei denen bekanntermaßen die Dosis die Wirkung ausmacht. So wird etwa der Schlafmohn als Schmerzmittel verwendet, das Johanniskraut gegen Depressionen eingesetzt und Inhaltsstoffe des Weißdorns bei Herzkrankheiten verabreicht. Nicht zuletzt die Gewürzpflanzen, die im Lauf der Geschichte aus aller Welt zu uns kamen, sorgen mit ihren bitteren, scharfen und aromatischen Ingredienzen für die Anregung des Appetits und die Förderung der Verdauung.
(Quelle: Auszug aus einem Vortrag des Nabu)

15 Kommentare :

  1. Irmi, meine liebe Irmi,
    heute sage ich Dir einfach ganz kurz, herzlich und schnell:

    Guten Morgen........

    Ganz herzliche Grüße
    Uschi
    so what hutliebhaberin

    AntwortenLöschen
  2. Guten Morgen, meine liebe Irmi,
    oh ja, oft sind die schönsten Pflanzen die giftigsten, und unscheinbare haben die besten Heilkräfte!
    Danke für diesen wieder schönen und lehrreichen Post!
    Ich wünsche Dir einen schönen und zufriedenen Tag!
    ♥ Allerliebste Grüße, Deine Claudia ♥

    AntwortenLöschen
  3. Immer wieder spannend, deine Beiträge!
    Hast du gewusst, dass Tollkirsche (Belladonna) die Pupillen erweitert? Früher nahmen Frauen kleine Dosen von der Pflanze, um sich aufzuhübschen. Dieselbe Pflanze wird in der homöopathischen Heilkunde bei Epilepsie eingesetzt... Leider nur mit sehr mässigem Erfolg.
    Herzlichst
    yase

    AntwortenLöschen
  4. O ja, einige Pflanzen haben es in der Tat in sich. Gut, wenn man dieses Wissen früh an seine Kinder weiter gibt! LG Martina

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Da gebe ich dir vollkommen recht. Nur leider können viele Eltern inzwischen nicht einmal eine Kastanie von einer Eiche unterscheiden... Vielleicht wäre das mal ein Thema für den Kindergarten und die Grundschule?
      Liebe Grüße von Carola

      Löschen
  5. Eigentlich ist es faszinierend, dass ein Großteil der Pflanzen giftig ist - mal mehr, mal weniger ... mal sind es die Samen, mal die Rinde etc. Was viele gerne vergessen, dass auch zahlreiche Zimmerpflanzen giftig sind. Daher schaue ich immer, dass ich die giftigen Exemplare fern von den drei Damen halte oder gar nicht erst anschaffe. So ist beispielsweise mein Bogenhanf in unerreichbare Höhe gewandert und in das Gästezimmer dürfen die Damen überhaupt nicht. Auch im Garten schaue ich, dass ich die giftigen Pflanzen möglichst verbanne... Im nächsten Frühjahr wird der Lerchensporn rausfliegen, wenn er verblüht ist - dann kann ich sehen, wo er überall steht. Man kann zwar nicht alles vermeiden, aber schon schauen, dass man sich nicht die giftigsten Pflanzen ins Haus holt, wenn man Kinder und Haustiere hat.
    Liebe Dienstagsgrüße von Carola

    AntwortenLöschen
  6. Es ist ein Irrtum zu glauben, Kräuter heilen ohne Nebenwirkung. Auf die Dosis kommt es an und welche Teile der Pflanze genutzt werden.
    Außerdem ist bei Wildkräutern Vorsicht geboten. Man sollte sich schon auskennen oder ein Bestimmungsbuch zur Hilfe nehmen.
    LG Elke

    AntwortenLöschen
  7. Liebe Irmi,
    die Pflanzenwelt ist sehr interessant. So viele davon sind gefährlich und zugleich auch heilend. Es kommt immer auf die Dosierung an. Es ist darum sehr wichtig wenn man mit Naturheilmittel arbeitet Wissen über Pflanzen zu haben. Auch wer gerne kocht mit verschiedenen Kräuter und Pflanzen sollte stets darüber Bescheid wissen.

    Alles Liebe
    Julia

    AntwortenLöschen
  8. Hallo Irmi,
    jetzt, nachdem ich deine Worte über die Tollkirsche gelesen habe, muss ich sagen, die hat es wirklich in sich!
    Dabei sieht sie so verführerisch lecker aus?
    LG Heidi

    AntwortenLöschen
  9. liebe irmi, mensch, bei dir lernt man immer wieder so viel neues!
    treue: du warst meine erst leserin und bist mir seit 5 jahren treu! lieben dank dafür!

    AntwortenLöschen
  10. Liebe Irmi,
    vielen Dank für Deinen Besuch und die lieben Worte! Ich freue mich immer, von Dir zu hören und lese gerne mit - auch wenn ich nicht immer einen Kommentar schreibe, denn am iPad ist das doch recht mühsam. Heute bin ich am PC und so kann ich in aller Ruhe tippseln :-)
    Alles Liebe und Gute für Dich!
    Renate aus dem Geniesser-Garten

    AntwortenLöschen
  11. Servus Irmi,
    schön, dass du uns wieder einmal deutlich machst wie segensreich aber auch tödlich die Natur mit ihrer reichlichen Pflanzenwelt sein kann - nützen wir all das GUTE der Natur !
    Schönen Gruß,
    Luis

    AntwortenLöschen
  12. Liebe Irmi,
    Ja, es wird so ganz leicht geschrieben vom Fliegenpilz als Drogenpilz aber jedes Jahr sterben ganz vielen daran! Man kann nie wissen wieviel vom aktiven Stoffen da drin sind? Ist es ein älterer Pilz oder ein junger? Eine soggenante erste Welle oder spätere? Und auch der Mensch reagiert immer unterschiedlich, nicht nur nach Körpergewicht sondern vielen Faktoren. Wir beiden würden als Spezialisten nie so etwas ausprobieren!
    Es gibt hier noch jede Menge mehr an giftigen Pflanzen und die sind nicht ungefährlich, sogar bei Berührung.
    Ganz liebe Grüße,
    Mariette

    AntwortenLöschen
  13. Es ist hinreichend bekannt, aber kann nicht oft genug gesagt oder wie hier gepostet werden, liebe Irmi, das finde ich besonders wichtig. Manches gerät im Alltag ins Hintertreffen, daher ist es gut gerade die genannten Beispiele sich wieder einmal deutlich vor Augen zu führen.

    Mit sonnigen Grüßen, Heidrun

    AntwortenLöschen
  14. Liebe Irmi,
    gut, dass Du darüber schreibst. "Natürlich" ist eben auch nicht immer gesund und "Chemie" nicht böse.
    Dir ein schönes Wochenende und schon Dich!
    Herzliche Grüße
    Sarah

    AntwortenLöschen

Ich freue mich über jeden Kommentar und möchte mich auf diesem Weg recht herzlich dafür bedanken. Kommentare sind wie das Salz in der Suppe. Ohne fehlt sehr viel.