Dienstag, 26. April 2016

Heute begehen wir zum 4. Mal denTag des Brotes

Ob Semmel, Schrippe, Rundstück oder Wecke - schon die von Region zu Region unterschiedlichen Namen unserer Brötchen zeigen eine Sortenvielfalt, die die deutsche Backkultur weltweit einzigartig machen. Seit Dezember 2014 ist die Deutsche Backkultur sogar im bundesweiten Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes eingetragen. 


Das Wort Brot stammt vom altgermanischen  "brauta"  und bezeichnete Fladen aus gegorenem Teig. Später wurde "unser täglich Brot"  zum Sinnbild für Nahrung allgemein. Vor etwa 5500 Jahren wurde das älteste von Archäologen entdeckte Brot gebacken. 2000 Jahre davor wurden schon Backöfen genutzt, doch ist nicht sicher, ob dort Brot hergestellt wurde. Heute gibt es in Deutschland rund 13 600  Bäckereibetriebe, die 2012 eine Umsatz von 13,13 Milliarden Euro erzielt haben.
64 Kilo Backwaren konsumiert jeder Haushalt in Deutschland im Jahr. Das deutsche Brotregister listet 3099 Brotspezialitäten auf. Im Brotkorb der Deutsche lagen vor  allem Mischbrot, Toast, Brot mit Körnern und Saaten sowie  Vollkorn- und Schwarzbrot. (ermittelten Reihenfolge)
Mit Brot und Spielen hielten römische Kaiser ihr Volk bei Laune. Um sich das Wohlwollen der Massen zu sichern, organisierten sie Wagenrennen, Gladiatorenkämpfe oder Tierhatzen. Nebenbei wurden die Zuschauer kostenlos verpflegt.


Das Brot
Er saß beim Frühstück äußerst grämlich,
Da sprach ein Krümchen Brot vernehmlich:
»Aha, so ist es mit dem Orden
Für diesmal wieder nichts geworden.
Ja, Freund, wer seinen Blick erweitert
Und schaut nach hinten und nach vorn,
Der preist den Kummer, denn er läutert.
Ich selber war ein Weizenkorn.
Mit vielen, die mir anverwandt,
Lag ich im rauhen Ackerland.
Bedrückt von einem Erdenkloß,
Macht' ich mich mutig strebend los.
Gleich kam ein alter Has gehupft
Und hat mich an der Nas gezupft.
Und als es Winter ward, verfror,
Was peinlich ist, mein linkes Ohr.
Und als ich reif mit meiner Sippe,
O weh, da hat mit seiner Hippe
Der Hans uns rutschweg abgesäbelt
Und zum Ersticken festgeknebelt
Und auf die Tenne fortgeschafft,
Wo ihrer vier mit voller Kraft
In regelrechtem Flegeltakte
Uns klopften, daß die Schwarte knackte.
Ein Esel trug uns nach der Mühle.
Ich sage dir, das sind Gefühle,
Wenn man, zerrieben und gedrillt
Zum allerfeinsten Staubgebild,
Sich kaum besinnt und fast vergißt,
Ob Sonntag oder Montag ist.
Und schließlich schob der Bäckermeister,
Nachdem wir erst als zäher Kleister
In seinem Troge baß gehudelt,
Vermengt, geknetet und vernudelt,
Uns in des Ofens höchste Glut.
Jetzt sind wir Brot. Ist das nicht gut?
Frischauf, du hast genug, mein Lieber,
Greif zu und schneide nicht zu knapp,
Und streiche tüchtig Butter drüber,
Und gib den andern auch was ab!« 
(Wilhelm Busch)


27 Kommentare :

  1. Guten Morgen, meine liebe Irmi,
    was für ein schöner Post über das Brot!Das Gedicht von Wilhelm Busch dazu, einfach herrlich :O) Ich könnte kein Tag ohne Brot haben, das gehört für mich dazu, am liebsten Körnerbrot, dunkles Brot, und am allerliebsten selbstgebacken, doch dazu reicht die zeit nur selten ...
    Ich wünsche Dir einen schönen und glücklichen Tag!
    ♥ Allerliebste Grüße, Deine Claudia ♥

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  2. Danke! Das Gedicht ist herrlich, ich werd mir gleich noch ein Stück frisches Brot mit Butter zum Kaffee gönnen :)
    Herzlichst
    yase

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  3. Moin liebe Irmi,
    ein passendes Gedicht hast Du für uns rausgesucht.
    Ich werde heute selber ein Brot (im Topf) backen. Nicht weil heute Tag des Brotes ist sondern weil unser Brot nicht bis morgen reicht. Hier kommt noch einmal in der Woche der "Bäckerwagen" und erspart mir die Fahrt zum Bäcker.
    Liebe Grüße, Inge

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  4. Der Jammer ist der: als Diabetikerin Typ2 ist alles, was mit Brot zusammen Gift für mich.
    Zu viele Kohlenhydrate, die nach nur einer Scheibe oder einer Semmel , meinen Blutzucker enorm in die Höhe schießen lassen :-(
    Dabei liebe ich Brot, besonders ein dunkles, kräftiges Bauernbrot,
    schon alleine der Geruch . . . ein Traum !
    Einmal die Woche,meistens Samstags gönne ich mir diesen Genuss mit einer Tasse Kaffee und der Zeitung.
    Man gönnt sich ja sonst nichts
    Se lieb gegrüßt von mir

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  5. Liebe Irmi,
    echt? Heute ist Tag des Brotes?....Da siehste mal wie up-to-date ich bin - ohne es überhaupt zu wissen :)

    Vielen dank für diesen schönen -so passenden- Post... und beim nächsten Mal bring ich Dir einfach ein Stückchen vorbei.... ist ja nicht weißt :)

    Liebe Grüße
    Pamy

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  6. Liebe Irmi !
    Vielen Dank für den schönen Beitrag ! Ich hab jetzt richtig Gusto auf ein Butterbrot bekommen und beschlossen, heute Abend nichts zu kochen, dafür am Nachmittag Brot zu backen.
    Alles Liebe
    Karen

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  7. Klasse Gedicht! Beim Brot scheiden sich bei uns daheim die Geister. Ich liebe es und der Nachwuchs mag es gar nicht :-(
    Viele Grüße, Angela

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  8. Auch wenn es "nur" Brot ist, so haben wir doch täglich die Möglichkeit aus vielen Getreidearten und hunderten von Zubereitungen zu wählen. Wir können uns glücklich schätzen und doch gibt es so viele Familien, wo es kein Tischgebet mehr gibt, um für das tägliche Brot zu danken.

    Liebe Grüße
    Arti

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  9. Wieder sehr lehrreich, samt dem Gedicht....und von diesem "unserem täglichen Brot" werden pro Person in Deutschland etwa 80 kg WEGGEWORFEN - d.h., die Hersteller in erster Linie mit eingerechnet - eine Schande!!
    Schönen Gruß,
    Luis

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  10. Liebe Irmi, sei herzlich gegrüßt.
    Brot ist nicht so mein Ding, aber dafür Schrippe.
    Das Gedicht gefällt mir.
    "Tag des Brotes", was es alles gibt.
    Alles Gute, tschüssi Brigitte

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  11. Ja, es stimmt das Brot im weiteren Sinne das Brötchen ist uns doch so wichtig, dass wir es in unsere Gebete einschließen. Und ich erinnere mich an eine Führung vor einigen Jahren, da wurde uns der sogenannte Brotstein erklärt. Dort legten nämlich die wohlhabenden Leute das restliche Brot vom üppig gedeckten Tisch für die Armen des Ortes oder auch für die Wanderer...

    ...wieder ein sehr interessantes Thema bei Dir, liebe Irmi!

    Mit sonnigen Grüßen, Heidrun

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  12. Liebe Irmi!

    Tag des Brotes — mittlerweile gibt es ja für alle möglichen und unmöglichen Dinge "Gedenktage", aber das Brot hat es wirklich verdient, dass man sich etwas eingehender mit diesem Nahrungsmittel beschäftigt. Danke für Deinen Beitrag!

    Freundliche Grüße
    Jürgen

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  13. Liebe Irmi,
    ja,ja, unser tägliches Brot, das lieben wir doch alle!
    Liebe Grüße
    moni

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  14. Liebe Irmi,
    wir essen es täglich, das liebe Brot. Für uns ist es so selbstverständlich geworden. Jeder hat so seine Brotsorte, die er besonders mag. Wenn wir in Asien sind, dann vermisse ich z. B. nach einer gewissen Zeit eine schöne Scheibe Bauernbrot. Mmmh, lecker!!! Frisch gebacken, mit Butter bestrichen und ein bisschen Salz darauf! Lecker, lecker, lecker!!!
    Danke für die tollen Informationen rund um unser tägliches Brot.
    LG
    Astrid

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  15. Liebe Irmi,
    danke für die Informationen zum Brot und für das schöne Gedicht von Wilhelm Busch. Ich wünsche dir noch eine schöne Woche.
    LG Elke

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  16. Liebe Irmi, vielen Dank für deine Gedanken zum Thema täglich Brot und das passende Gedicht von Wilhelm Busch. Ich liebe beides sehr...
    liebe Grüße und einen schönen Tag, Traudl

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  17. Ich liieeebe Brot und Brötchen. Was wären wir nur ohne. Allerdings vertrage ich keine Vollkornprodukte. Deshalb ist die Auswahl der Brot- und Brötchensorten für mich nicht ganz so groß - aber in jedem Fall immer noch mehr als ausreichend! - LG Martina

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  18. Ich habe immer körniges Brot oder Brötchen gegessen, ab und zu auch Vollkornbrot.
    Das ist leider vorbei. Nun geht alles über die Magensonde.
    deine Bärbel

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  19. danke für die Brot-Info und das schöne Gedicht dazu.
    Ich finde es toll, dass es bei uns so viele Brotsorten gibt. Ist ja alles nicht selbstverständlich.

    Herzliche Grüße von Heidi-Trollspecht

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  20. schön, dass das brot auch seinen tag bekommen hat :)
    liebe grüße!

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  21. Ein wunderbares Gedicht von Busch. Unser täglich Brot gib uns heute, wieviel Brot wird weggeworfen und wieviel Menschen haben kein Brot?
    In letzter Zeit habe ich wieder Lust mein Brot selbst zu backen, es schmeckt wirklich gut.
    Man muss eben dranbleiben , es braucht Zeit.
    Liebste Grüsse, deine Klärchen

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  22. I have too admit that I haven't tasted any German bread, could you send me a recipe?

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  23. Viel Interessantes übers Brot.. Leider musste ich heute lesen, dass unser Lieblingsbäcker aus dem Erzgebirge nun mit 67 Jahren doch in den Ruhestand geht...leider ohne Nachfolger. Während ich von Erlangen nur noch Großbäckereien gewohnt war, gibt es hier in der Gegend noch viele echte Bäcker. Aber wer will heute noch mitten in der Nacht aufstehen und Brötchen backen. Schade.
    Am liebsten mag ich allerdings ein richtiges großes rundes fränkisches Sauerteigbrot (2kg) aus einer echten Handwerks-Bäckerei bei Bamberg.
    LG Sigrun

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  24. Hallo Irmi,
    Brot ist ein Grundnahrungsmittel und ohne geht es einfach nicht. Ich bevorzuge herzhaftes Bauernbrot oder Vollkornbrot.
    Liebe Grüße von Ingrid

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  25. Liebe Irmi
    o ja ich bin mal hier in Norden zum Bäcker gegangen und war so in Gedanken sagte ich möchte ein Tafelbrötchen und die Verkäuferin schaute mich ratlos an und nahm ein dunkles Körnerbrötchen in die Hand und dann musste ich lächeln sagte ich meinte ein Brötchen.
    Diese verschiedenen Ausdrücke immer.. ich esse gerne dunkles Brot!
    Lieben Gruss Elke

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  26. Ein schöner Post liebe Irmi, und gerade gefrühstückt gehört Brot auch immer dazu. Ich mag auch gerne Vollkorn und Körnerbrötchen und bin daher froh das es auch hier gibt, denn normal wird wie in den meisten südlichen Ländern ja Weißbrot gegessen.

    Weggeworfen wird auch nie, wenn es zu hart ist dann würfel ich es, sammle die Brotwürfel und dann werden Semmelknödel draus gemacht.

    Liebe Grüsse

    N☼va

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  27. bei der *anna*griechin wurde es ein fladen und beim bäcker ein ciabatta, brot gehört bei mir dazu! in berlin wurde ich vorgewarnt: sag nie beim einkauf brötchen, du wirst ignoriert ;). mit dem passenden brot wird ein essen vollkommen. knipp (grützwurst) gehört auf vollkornschwarzbrot, selbstgemachte erdbeermarmelade auf duftendes fast warmes weissbrot, usw...
    einen wundervollen genusstag wünsche ich dir!

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Ich freue mich über jeden Kommentar und möchte mich auf diesem Weg recht herzlich dafür bedanken. Kommentare sind wie das Salz in der Suppe. Ohne fehlt sehr viel.