Montag, 23. Mai 2016

Redewendungen und ihr Hintergrund

Klotz am Bein
Im Mittelalter banden Viehbesitzer die Vorderbeine ihrer Kühe, Rinder oder Ziegen zusammen und befestigten sie an einem Holzklotz. So wollten sie verhindern, dass die Tiere die eingezäunte Weide verlassen. Die Redensart umschreibt eine lästige Verpflichtung.

Unter der Fuchtel stehen
Im preußischen Heer wurden ungehorsame Soldaten durch Schläge mit einem flachen Degen bestraft. Die breite Klingenfläche hieß Fuchtel und stand Pate für die Redenwendung. Wer unter ihr steht, hat im Allgemeinen nichts zu lache und gehorcht lieber.

Klappe zu, Affe tot.
Die Redewendung, die eine abgeschlossene Angelegenheit bezeichnet, hat ihren Ursprung wahrscheinlich im Schausteller-Gewerbe. Um mehr Besucher in den Zirkus zu locken, stand am Kassenhäuschen oft eine Kiste mit einem Affen. Starb das Tier, blieb die Kiste bzw. deren Klappe zu.

Oberwasser bekommen
Es klappert die Mühle am rauschenden Bach... Genau damit hat diese Redewendung zu tun. Zunächst einmal: Wer Oberwasser hat, erlangt einen Vorteil. So wie das Rad einer Wassermühle. Denn wenn bei diesem das Wasser von oben kommt und es so antreibt, geschieht dies besonders kraftvoll. Dieses Oberwasser wirkt weit kraftvoller, als wenn das Rad von einem Bach angetrieben wird. Soll Unterwasser das Mühlrad antreiben, muss das entsprechend schnell fließen - sonst klappt das nicht.

Die Hand ins Feuer legen
Die Redensart erinnert an den schmerzhaften Prozess, dem sich Angeklagte im Mittelalter unterziehen mussten. Damals mussten sie die Hand ins Feuer legen, um durch dieses  "Gottesurteil"
ihre Unschuld zu beweisen. Die Größe der Verbrennung zeigte das Ausmaß der Schuld an.

Und hier noch etwas über die Bienen!
Wenn das Insekt eine ergiebige Nahrungsquelle oder einen neuen Nistplatz findet, kommt es zum Bienentanz. Dabei erklärt z.B. die Zahl der beim Tanz vollführten Drehungen wie viel Nektar vorhanden ist. Ein achtförmige Tanzfigur zeigt eine Entfernung an.

...und wie die Teewurst zu ihrem Namen kam!
Anfang des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die Mode, zum Nahmittagstee statt Gebäck eine neuartige, feine Streichwurst aus Rügenwalde zu genießen. So etablierte sich die  "Teewurst", obwohl sie selbst keinen Tee enthält.


Die schönste Freude erlebt man immer da,
wo man sie am wenigsten erwartet hat.
(Antoine de Saint-Exupéry)

Wünsche an das Leben:
Lass sie los, damit  in
Deinem Herzen Platz ist
für ihre Erfüllung.
(Helga Schäferling)

25 Kommentare :

  1. Guten Morgen, meine liebe Irmi,
    da hast Du wieder wunderbare Redewendungen herausgesucht und erklärt! Nun weiß ich auch, warum die Teewurst Teewurst heißt ;O). Aber auch die anderen Erklärungen für stets öfters verwendete Redewendungen sind mir nun bekannt geworden. Vielen Dank dafür!
    Ich wünsche Dir einen guten und freundlichen Start in die neue Woche!
    ♥ Allerliebste Grüße , Deine Claudia ♥

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  2. Immer wieder interessant, danke dir liebe Irmi. Heute schon vom goldenen Saft gehabt wünsche ich dir nun noch einen goldenen Wochenstart, alles Liebe sowie Gute und sende viele Grüsse rüber

    N☼va

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  3. Die Teewurst.............ha!
    Zur Zeit macht Rügenwalder auf vegan nachhaltig und veggie.
    Ja, ja, der Zeitgeist.
    Herzlich Pippa

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  4. eine tolle Sammlung INFO...was woher kommt
    DANKE Irmi mit einem LG zum Wochenstart vom katerchen der EINIGES nicht wusste

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  5. Vielen Dank für die guten Infos! Manches wusste ich, aber die Sache mit der Teewurst, der Klappe und der Fuchtel war mir noch nicht bekannt.
    Ich wünsche dir einen guten Wochenstart.
    Lieben Gruß
    Gabi

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  6. Liebe Irmi
    tolle Sprüche udn Erklärungen dazu war mal wieder richtig info pur!
    Ich wünsche dir einen schönen Montag!
    Lieben Gruss Elke

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  7. Guten Morgen liebe Irmi
    Ein sehr informativer Post und wieder etwas dazu gelernt. Toll was du so alles heraus gefunden hast.
    Wünsche dir einen guten Start in die Woche und liebe Grüsse
    Barbara

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  8. Danke Irmi, das war wieder sehr lehrreich

    lg und einen guten Start in die Woche
    gabi

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  9. Guten Morgen, Irmi! Ach, war das wieder interessant. Vieles wusste ich davon nicht. Über das 'Hand ins Feuer legen' habe ich einmal eine Geschichte geschrieben! - Ich wünsch dir einen guten Start in die neue Woche! LG Martina

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  10. Das sind ja tolle Sprüche und die Erklärung dazu, das mag ich. Klotz am Bein, oder unter der Fuchtel stehen ist heute noch gängig als Spruch. Wie oft wird das noch gesagt, nun weiß man woher es kommt.
    Das Gedicht unten drunter gefällt mir sehr gut.
    Herzliche Grüße in die Woche , Irmi, und danke!

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  11. Also wirklich :)) das ist ja wieder toll. Ich lese deine Posts wirklich immer gern. Toll wieder. Immer was neues, immer interessaant, positiv und schön. Bisschen lustig und immer auch hintergründig und überraschend anders.
    Du machst das gut liebe Irma
    LG susa

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  12. Moin Irmi,
    da hast etwas sehr Lehrreiches geschrieben - vieles wusste ich auch.
    Schönen Tag wünsch ich Dir
    Helga

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  13. Liebe Irmi,

    heute hast du aber wieder eine feine Sammlung von Redensarten mitgebracht und schön erklärt, wo sie ihren Ursprung haben.
    Wir benutzen sie ja fast täglich, gehen uns leicht von den Lippen und denken gar nicht mehr darüber nach, was sie überhaupt einmal bedeuteten.

    Das mit der Teewurst war mir neu.


    Liebe Grüße und eine schöne neue Woche für dich
    Christa

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  14. Wieder eine prima Sprücheparade! Und das mit der Teewurst muß ich natürlich bei nächster Gelegenheit mal meinen Enkeln weitersagen. ;) Die mögen die nämlich gern!
    Auch Dir eine "leckere" Woche, liebe Irmi
    und viele Liebgrüße
    vom
    Tigerle
    =^.^=

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  15. Liebe Irmi,
    als Klotz am Bein habe ich manchmal meine um 7 Jahre jüngere Schwester empfunden,
    ich war 14 und sie sieben ;-) war nicht immer prickelnd. Heute lachen wir natürlich drüber,
    doch sie wollte immer dabei sein und manchmal hat sie mich erpresst: Wenn ich ihr das nicht
    zugestehe usw. dann sagt sie Vati, dass ich geraucht habe usw. ;-)
    Das mit der Teewurst ist mir allerdings neu.
    Lg und danke für deine lehrreichen Beiträge.
    Sadie

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  16. Liebe Irmi,
    und wieder einmal hast Du uns alle ein wenig schlauer gemacht! ;-)
    Wie die Teewurst zu ihrem Namen kam, wusste ich noch nicht, Danke für die Aufklärung.
    Angenehmen Wochenstart und lieben Gruß
    moni

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  17. Danke Irmi für Deine Erklärungen. Die Hand ins Feuer war natürlich grausam damals. Unter der Fuchtel stehen kenne ich zwar, aber nicht den Ursprung.
    Liebe Grüße von Kerstin.

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  18. ....ich sag´s ja, lesen bildet!!
    Schönen Gruß,
    Luis

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  19. Liebe Irmi,
    du bist ein wandelndes Lexikon. Bei dir lerne ich nie aus.
    Auch wenn mein Kleiner mir manchmal wie ein Klotz am Bein hängt. Angebunden habe ich ihn noch nie. grins.
    Schöne neue Woche und ganz herzliche Grüße,
    Manuela

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  20. liebe irmi, weisst du eigentlich, dass dein thema sprichtwörter sogar in meinen unterricht eingeflossen ist? da ich es nämlich total spannend finde!
    liebe grüße!

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  21. Lustig und auch wieder so interessant zu lesen, liebe Irmi. Denn so viele Begriffe gehen im Laufe der Zeit verloren oder kommen aus der Mode. So zum Beispiel berufsspezifische Begriffe, wie Schweizer Degen, der Schusterjunge und das Hurenkind... Nebenbei erwähnt, weil wir, mein Mann und ich erst dieser Tage darüber sprachen.

    Besonders mag ich den schönen Satz von Antoine de Saint-Exupéry ♥

    Mit sonnigen Grüßen, Heidrun

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  22. ja - die Redewendungen kenne ich auch alle :-)
    und endlich auch den Hintergrund :-)))

    danke für deine interessanten Infos - und die schönen Sprüche.
    Herzliche Grüße von Heidi-Trollspecht

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  23. Liebe Irmi,
    Gott sei Dank werden meiste Dinge so nicht mehr getan; es war peinlich für Mensch und Tier!
    Ganz liebe Grüße,
    Mariette

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  24. Liebe Irmi...
    Danke, dass du mir bei meinem "wieder eröffnetem" Blog, auch wiedee die Treue hältst. ;-)
    Ich komme nat. auch wieder bei dir mit vorbei.
    glG, Manja

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  25. Fein, was du wieder für uns zusammengestellt hast und die feine Rügenwäldererklärung hat es mir besonders angetan.

    Liebe Grüße
    Arti

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Ich freue mich über jeden Kommentar und möchte mich auf diesem Weg recht herzlich dafür bedanken. Kommentare sind wie das Salz in der Suppe. Ohne fehlt sehr viel.