Am 13.05.2017 jährte sich der 300. Geburtstag der Kaiserin Maria Theresia. Innerhalb von 19 Jahren schenkte die Herrscherin 16 Kindern das Leben - fünf Söhnen und 11 Töchtern. Ihre erste Tochter gebar sie mit 20 Jahren, ihr letztes Kind mit 39 Jahren. In den ersten zwei Jahrzehnten ihrer Regentschaft war sie fast pausenlos schwanger. Sie war sehr stolz auf ihre 16 Kinder. Sah diese aber wohl eher als repräsentative Vorzeigeobjekte denn als Persönlichkeiten. Von ihren Gefühlen dem Nachwuchs gegenüber ist wenig bekannt. Biografen berichten von Launenhaftigkeit, Perfektionismus und Kontrollzwang.
Marie Antoinette erzählte einmal einer Vertrauten: "Sobald man von der Ankunft eines Fremden von Bedeutung in Wien Kenntnis erhalten hatte, umgab sich die Monarchin mit ihrer Familie, zog ihn zur Tafel und erweckte durch diese wohlberechnete Annäherung den Glauben, als leite sie selbst die Erziehung ihrer Kinder." Davon konnte natürlich keine Rede sein. Der Nachwuchs wurde Ammen und dem Personal überlassen.
Die Mädchen trugen - bis auf eine Ausnahme - alle Doppelnamen mit Maria, was durchaus auch als Hommage an die Maria Theresia selbst verstanden werden kann.
Und nun ein kurzer Überblick:
Maria Theresias erstgeborene Tochter, Maria Elisabeth (1737–1740), starb bereits als Kleinkind. Das Älteste der überlebenden Kinder war Maria Anna
(1738–1789), die stark ausgeprägte intellektuelle Interessen
entwickelte und charakterlich ihrem Vater ähnelte. Da sie an einer
krankheitsbedingten Fehlbildung des Brustkorbes litt, wurde sie als
nicht geeignet für eine Verheiratung angesehen und blieb bei der Mutter
bis zu deren Tod 1780. Danach verbrachte Maria Anna ihren Lebensabend im
Kloster der Elisabethinerinnen in Klagenfurt, deren große Förderin
sie wurde.
Die dritte Tochter, Maria Karolina (geb. 1740), starb noch als Säugling.
Mit Joseph II. (1741–1790) kam endlich der heiß ersehnte männliche Erbe zur Welt. Als Kaiser und Nachfolger Maria Theresias als Regent der Habsburgermonarchie ist ihm eine eigene Biografie gewidmet.
Maria Christina (1742–1798) galt als die Lieblingstochter Maria Theresias, war jedoch bei ihren Geschwistern nicht sonderlich beliebt. Als einziges der Kinder wurde sie nicht nach politischen Maßgaben vermählt. Sie heiratete mit Herzog Albert von Sachsen-Teschen (1738–1822), ein nicht regierendes Mitglied des weitverzweigten Familienclans der sächsischen Wettiner. Ihr Gatte war der Sohn von Erzherzogin Maria Josepha, einer Cousine Maria Theresias, also ein weitschichtiger Verwandter.
Die als besonders hübsch beschriebene Maria Elisabeth (1743–1808) sollte im Vermählungskarussell Maria Theresias eine Hauptrolle spielen. Aufgrund einer Pockenerkrankung, die ihre jugendliche Schönheit zerstörte, blieb sie jedoch unvermählt und entwickelte sich zum gefürchteten Original.
Der zweite Sohn Karl Joseph (1745–1761) kann als der Lieblingssohn Maria Theresias bezeichnet werden: intelligent und charmant galt er als liebenswürdiger als der verschlossene Kronprinz Joseph, mit dem ihn eine brüderliche Rivalität verband. Sein früher Tod mit knapp 16 Jahren, als eine Pockenepidemie zahlreiche Opfer in der Familie forderte, war für die Eltern ein besonders schwerer Schlag.
Maria Amalie (1746–1804) wurde im Rahmen der Annäherung an die Bourbonen gegen ihren ausdrücklichen Willen mit Herzog Ferdinand von Parma vermählt. Die Beziehung dieser resoluten und tatkräftigen Tochter zu ihrer Mutter blieb zeitlebens kühl.
Peter Leopold (1747–1792), der dritte Sohn, hatte zunächst wenig Chancen auf einen Thron. Nach dem frühen Tod seines Bruders Karl ging die Anwartschaft auf die Nachfolge seines Vaters als Herrscher der Toskana auf ihn über. Durch den kinderlosen Tod Josephs II. wurde er dessen Nachfolger auf dem Kaiserthron, ein Amt, das er aber nur zwei Jahre ausübte.
Danach folgten zwei Töchter, die beide noch im Kindesalter verstarben: Maria Karoline, geboren 1748, starb bald nach der Geburt; Johanna, geboren 1750, erlag mit 12 Jahren den Pocken.
Ebenfalls ein Opfer der Pocken wurde Maria Josepha (1751–1767). Sie starb kurz bevor sie den neapolitanischen Kronprinzen heiraten sollte.
Den ihr zugedachten Platz übernahm dann die nächstälteste Tochter Maria Karolina (1752–1814), die sich als streitbare Königin von Neapel und Sizilien als wahre Tochter Maria Theresias herausstellen sollte. Sie übertraf in puncto Gebärfreudigkeit mit 18 Geburten sogar ihre Mutter.
Ferdinand Karl Anton (1754–1806) galt als unscheinbarer Charakter. Durch die Heirat mit der Erbtochter des italienischen Fürstenhauses d’Este, das im norditalienischen Fürstentum Modena regierte, begründete er die Nebenlinie Habsburg-Modena.
Die international bekannteste Tochter Maria Theresias war Maria Antonia (1755–1793), die als Marie Antoinette zur Königin von Frankreich aufsteigen sollte und schließlich ihr Ende unter der Guillotine fand.
Maximilian Franz (1756–1801), das jüngste Kind Maria Theresias, war aufgrund seiner angeschlagenen Gesundheit für eine geistliche Laufbahn ausersehen. Er wurde zum Erzbischof und Kurfürsten von Köln und Hochmeister des Deutschen Ordens ernannt.
Die dritte Tochter, Maria Karolina (geb. 1740), starb noch als Säugling.
Mit Joseph II. (1741–1790) kam endlich der heiß ersehnte männliche Erbe zur Welt. Als Kaiser und Nachfolger Maria Theresias als Regent der Habsburgermonarchie ist ihm eine eigene Biografie gewidmet.
Maria Christina (1742–1798) galt als die Lieblingstochter Maria Theresias, war jedoch bei ihren Geschwistern nicht sonderlich beliebt. Als einziges der Kinder wurde sie nicht nach politischen Maßgaben vermählt. Sie heiratete mit Herzog Albert von Sachsen-Teschen (1738–1822), ein nicht regierendes Mitglied des weitverzweigten Familienclans der sächsischen Wettiner. Ihr Gatte war der Sohn von Erzherzogin Maria Josepha, einer Cousine Maria Theresias, also ein weitschichtiger Verwandter.
Die als besonders hübsch beschriebene Maria Elisabeth (1743–1808) sollte im Vermählungskarussell Maria Theresias eine Hauptrolle spielen. Aufgrund einer Pockenerkrankung, die ihre jugendliche Schönheit zerstörte, blieb sie jedoch unvermählt und entwickelte sich zum gefürchteten Original.
Der zweite Sohn Karl Joseph (1745–1761) kann als der Lieblingssohn Maria Theresias bezeichnet werden: intelligent und charmant galt er als liebenswürdiger als der verschlossene Kronprinz Joseph, mit dem ihn eine brüderliche Rivalität verband. Sein früher Tod mit knapp 16 Jahren, als eine Pockenepidemie zahlreiche Opfer in der Familie forderte, war für die Eltern ein besonders schwerer Schlag.
Maria Amalie (1746–1804) wurde im Rahmen der Annäherung an die Bourbonen gegen ihren ausdrücklichen Willen mit Herzog Ferdinand von Parma vermählt. Die Beziehung dieser resoluten und tatkräftigen Tochter zu ihrer Mutter blieb zeitlebens kühl.
Peter Leopold (1747–1792), der dritte Sohn, hatte zunächst wenig Chancen auf einen Thron. Nach dem frühen Tod seines Bruders Karl ging die Anwartschaft auf die Nachfolge seines Vaters als Herrscher der Toskana auf ihn über. Durch den kinderlosen Tod Josephs II. wurde er dessen Nachfolger auf dem Kaiserthron, ein Amt, das er aber nur zwei Jahre ausübte.
Danach folgten zwei Töchter, die beide noch im Kindesalter verstarben: Maria Karoline, geboren 1748, starb bald nach der Geburt; Johanna, geboren 1750, erlag mit 12 Jahren den Pocken.
Ebenfalls ein Opfer der Pocken wurde Maria Josepha (1751–1767). Sie starb kurz bevor sie den neapolitanischen Kronprinzen heiraten sollte.
Den ihr zugedachten Platz übernahm dann die nächstälteste Tochter Maria Karolina (1752–1814), die sich als streitbare Königin von Neapel und Sizilien als wahre Tochter Maria Theresias herausstellen sollte. Sie übertraf in puncto Gebärfreudigkeit mit 18 Geburten sogar ihre Mutter.
Ferdinand Karl Anton (1754–1806) galt als unscheinbarer Charakter. Durch die Heirat mit der Erbtochter des italienischen Fürstenhauses d’Este, das im norditalienischen Fürstentum Modena regierte, begründete er die Nebenlinie Habsburg-Modena.
Die international bekannteste Tochter Maria Theresias war Maria Antonia (1755–1793), die als Marie Antoinette zur Königin von Frankreich aufsteigen sollte und schließlich ihr Ende unter der Guillotine fand.
Maximilian Franz (1756–1801), das jüngste Kind Maria Theresias, war aufgrund seiner angeschlagenen Gesundheit für eine geistliche Laufbahn ausersehen. Er wurde zum Erzbischof und Kurfürsten von Köln und Hochmeister des Deutschen Ordens ernannt.
Was für eine traurige Tatsache das man damals wegen optischer Mängel, ähnlich wie Fallobst aussortiert worden ist. Da bin ich ja wirklich froh Heute zu Leben ;)
AntwortenLöschenSeid wir die Schlösser und Burgen besuchen , finde ich diese Geschichten sehr spannend . Bei mancher Führung erfährt man wirklich was aus dem Nähkästchen :)
Danke für den Post
LG Heidi
Moin liebe Irmi,
AntwortenLöschennur gut, daß ich damals nicht gelebt habe - da hatten es Behinderte noch schwerer als heute.
LG Helga
Guten Morgen liebe Irmi,
AntwortenLöschendas liest sich wie ein Schreckensszenario - auch wenn es andere Zeiten waren, es ist schwer für mich zu verdauen, dass Menschen aufgrund von Krankheiten/Behinderungen von einem normalen Leben so ausgeschlossen wurden. Viele der Kinder sind ja wirklich nicht alt geworden. 16 Geburten kann ich mir gar nicht vorstellen, da ist man ja nur schwanger. Das war aber mutig in diesen Zeiten, in denen ja deutlich mehr Frauen während oder nach der Geburt starben.
Hab einen schönen Tag :)
Lg
Clara
Liebe Irmi, das ist sehr spannend. Ich glaube, damit werde ich mich mal näher beschäftigen. Danke für den sehr interessanten Post.
AntwortenLöschenglg Susanne
Liebe Irmi, bei allem "Prunk" den die meisten Leute nur gesehen haben, gab es auch in Herrscherfamilien viel Leid. Da fungierte die Königin nur als "Gebärmutter" welch trauriges Schicksal. Sie selber hatte ja mit der Erziehung ihrer Kinder nicht allzuviel zu tun, dafür gab es ja die Ammen und andere Hilfen. Aber den Tod der Kinder mußte sie alleine tragen, das war sicher nicht leicht für sie, bei aller Hilfestellung.
AntwortenLöschenLieber Gruß
von Edith
Liebe Irmi,
AntwortenLöschenund wieder einmal ein informativer und sehr interessanter Bericht. Aber er geht mir doch ein wenig zu Herzen.
16 Kinder - und alle werden von anderen aufgezogen. Ich weiß ja das war so üblich, aber ich bin doch viel zu gerne Mutter und dann diese hohe Sterblichkeitsrate - schon schlimm.
Liebe Grüße sendet Dir
Kirsi
Ich habe deinen heutigen Post verschlungen, fand ihn hochinteressant!! - Dass sie 16 Kinder hatte, war mir nicht bekannt. - Wenn man die Schicksale der einzelnen Kinder betrachtet, wird man nachdenklich. - Danke für deine Recherche und LG! Martina
AntwortenLöschenwirklich eine BESONDERE Frau Irmi.
AntwortenLöschenDanke für diesen BERICHT über diese Frau
DANKE mit einem Lg vom katerchen
Es war kein Zuckerschlecken damals, weder in den Hütten, noch in den Palästen. Oder mit den Worten einer meiner Schüler: "Was bin ich froh, ein Kind der heutigen Zeit zu sein."
AntwortenLöschenLiebe Grüße, liebe Irmi,
und vielen Dank für den informativen Beitrag,
Nula
Eine schwere Zeit damals. Abgesehen von den Pocken eben auch die Zwangsehen. Ein informativer Post, liebe Irmi!
AntwortenLöschenLiebe ❤️ Grüßle von Heidrun
In 19 Jahren 16 Kinder, die Zahlen erscheinen mir schier unfassbar. Dein Beitrag öffnet viele Fenster und du wirst die Geschichten dahinter noch erzählen. Ich freue mich darauf.
AntwortenLöschenegbert
Meine Güte, so viel Leid.
AntwortenLöschenAuf jeden Fall müssen die Damen mit 16 und 18 Kindern sehr oft Gesellschaft der jeweiligen Ehemänner gehabt haben. Naja, es gab ja auch noch kein elektrisch Licht. ☺
LG Rosine
Du schaffst es immer, viele Informationen anschaulich und gut verständlich zu vermitteln. Maria Theresia ist aber auch eine eigenwillige Figur. Unglaubliches Machtstreben und starker Wille, als mütterlich kann man sie wohl eher nicht bezeichnen.
AntwortenLöschenLG
Magdalena
Damit Du weißt, ich habe es gelesen und danke Dir für Deine Recherche und Arbeit über diese außergewöhnliche Frau. Sehr interessanter bericht, obwohl ich hier und da schon mal etwas gelesen habe. 16 Kinder, nee, das wußte ich auch nicht.
AntwortenLöschenLiebste Grüße und ein erholsames Wochenende, Klärchen